Englisch Computer in unteren Klassen

  • Hallo ihr,
    ich bin eigentlich- auch was die Schule angeht- ein zíemlicher PC-Freak und gehe in fast allen Fächern mal in einen unserer IT-Räume, nur in Englisch nicht. Da habe ich eine sechste Klasse- also zweites Lehrjahr. Wir arbeiten mit dem Klett Buch "Red Line", dazu gibt´s ein Workbook, dessen vollständiges Ausgefülltsein die Eltern schon am Elternabend eingefordert haben. Ich habe bei diesem Lehrwerk so das Gefühl, ständig hinterherzuhinken, das Buch ist so dermaßen voll, dass mir für anderes kaum noch Zeit bleibt.
    Meine Frage: Schafft ihr es mit den "Kleinen" auch mal in Englisch am PC zu arbeiten, wenn ja, was macht ihr da? (Internet, Hot-Potatoes, schon email Projekte?) Und wie kriegt ihr das mit dem vollbepackten Buch hin? Oder seh ich das alleine so?
    Merci
    Laempel

  • Wie können dir die Eltern vorschreiben, was du zu tun hast?? *wunder*


    Ein Lehrbuch ist ein Angebot, und soll, da schon dafür bezahlt, natürlich auch genutzt werden, aber vollständig ausgefüllt????
    Selbst wenn ich genügend Zeit hätte, würde ich nicht alles machen wollen, was in manchen Büchern angeboten wird. Dafür gibt es dann ja zum Präzisieren Arbeitsblätter, Computerarbeiten usw. - vertritt das doch vor den Eltern so!
    Bin zwar aus der GS, würde es aber in höheren Klassen auch nicht anders handhaben.


    Auf deine eigentliche Frage habe ich allerdings keine Antwort , ich benutze den PC ind der GS schon.

  • Im Englischunterricht ist das manches Mal nicht so einfach, etwas auszulassen im Buch. Das geht vielleicht für die eine oder andere Übung oder ´ne gesammelte Wiederholungsseite, aber ansonsten hast du ständig neue Vokabeln oder neue Satzstrukturen oder Grammatik, die du nicht überspringen kannst. Sagen wir mal so, wenn ich das mal einige Jahre gemacht habe, kann ich mir vorstellen, mich besser vom Buch zu lösen, aber das Risiko den Grundwortschatz im Englischen nicht erarbeitet zu haben in Form des nächsten kleinen Textes im Buch, möchte ich mich gerade nicht aussetzen. Ich denke, den Kindern tut man auch keinen Gefallen damit, den Fremdsprachenunterricht allzu frei zu halten.
    Vorgeschrieben haben mir die Eltern die vollständige Arbeit im WB (Übungsheft) natürlich nicht, aber forderten trotzdem einen Extra-Elternabend ein, bei dem ich erklären sollte, warum das Heft nicht lückenlos ausgefüllt war. Klar kann ich das erklären, warum und wieso, es bleibt trotzdem ein blödes Gefühl zurück.

  • Hm, ja, das mit dem Aufbau stimmt natürlich - und um ein Thema irgendwo hinschieben zu können (das mach' ich im Frühling oder so) muss man wohl schon eine ziemliche Draufschau auf den
    Stoff haben - da hast du völlig Recht.


    Und die Eltern forderten extra einen Elternabend, damit du dich rechtfertigst vor ihnen? Finde ich irgendwie ein starkes Stück X( - ja, ist sicher blöd *vollkommenverstehenkann*

  • Jau, genauso war´s. Und du musst zu so ´nem Elternabend kommen, wenn es der Klassenpflegschaftsvorsitzende an dich heranträgt. Na ja, das war alles nicht weiter schlimm, weil ich mir wirklich nicht die Bohne was zu Schulden habe kommen lassen und ich kann auch ganz gut reden, macht mir auch Spaß vor vielen Leuten zu sprechen und ich kann da auch ein Konzept konstruieren, von dem ich nachher selber ganz platt bin. :D
    Aber das führt ja alles ganz schön weit weg von dem was ich fragen wollte.
    Laempel

  • Zitat

    Laempel schrieb am 15.01.2005 23:26:
    ...........
    Vorgeschrieben haben mir die Eltern die vollständige Arbeit im WB (Übungsheft) natürlich nicht, aber forderten trotzdem einen Extra-Elternabend ein, bei dem ich erklären sollte, warum das Heft nicht lückenlos ausgefüllt war..........


    Bist du Klassenlehrer in dieser Klasse?
    NUR DANN bist du verpflichtet, an einer Klassenpflegschaftssitzung teilzunehmen. Eine Klassenpflegschaftssitzung ohne Klassenlehrer kann nicht stattfinden. Die Elternvertreter können KEINE separate Sitzung nur mit DIR beantragen.
    Als Fachlehrer bist du nur verpflichtet, wenn es auf Grund der Tagungsordnung erforderlich ist. (§8.4) Lies mal die Elternbeiratsverordnung, Zweiter Teil: "Pflegschaften". Das heisst, der Punkt "Arbeitsheft" muss auf die Tagesordnung und vom Klassenlehrer mit abgesegnet werden. Der Klassenlehrer kann steuernd eingreifen.:
    Zitat: "Er (der Vorsitzende der Klassenpflegschaft=Elternvertreter) bestimmt IM BENEHMEN MIT DEM KLASSENLEHRER Zeitpunkt, Tagungsort und TAGESORDNUNG der Sitzung..." (§8)


    Zudem muss wohl §4 der Elternbeiratsverordnung beachtet werden, der festlegt, dass Elternvertreter gegenüber Lehrern "nicht berechtigt (sind), diesen Weisungen zu erteilen oder Untersuchungen gegen sie wegen ihres dienstlichen Verhaltens zu führen..."


    Falls deine Elternvertreter nochmal so eine Aktion starten wollen, kannst du ja den Rektor bitten, an der Sitzung teilzunehmen, damit dieser den Eltern die Methodenfreiheit des Lehrers in seinem Unterricht bestätigt.
    Er hat IMMER ein Teilnahmerecht.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()


  • Naja, egal, ob man da dabei sein MUSS oder nicht, im Sinne einer guten Zusammenarbeit wird man sich wohl da hinbequemen.


    @ Laempel: Sorry, ich verhunze wohl deinen Thread :rolleyes: .

  • Nicht so schlimm, das Verhunzen, vielleicht habe ich in diesen Thread auch mehrere Themen auf einmal reingepackt, selber schuld, Laempel... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte das gleiche Problem mit dem Buch "Redline", allerdings hatte ich eine 7, aber ich denke, das nimmt sich nicht viel. Da es in dem Buch wenig Möglichkeiten zur Schülerkommunikation gab, habe ich oft mit den Freiarbeitsmaterialien und Sonstigem gearbeitet und hatte am Ende des Jahres das Problem, dass ich erst 2/3 des Buches geschafft hatte. Aber ich musste zu Beginn des Jahres noch das 6er-Buch beenden und war am Ende der 7 sogar weiter als meine Kollegen. Wir hatten sogar einen Fachkonferenzbeschluss, dass wir die jeweiligen Bücher alle erst im nächsten Schuljahr beenden, da kein Kollege das Buch in einem Jahr schaffte. Angeblich soll das 10er-Buch kürzer sein, so dass man dann alles wieder aufholt.
    Was ich damit sagen will: Ich hatte mit dem Buch die selben Probleme, mir fehlte überall die Zeit, ich habe allerdings in Englisch noch mit keinem anderen Buch gearbeitet, so dass ich nicht weiß, ob es speziell am Buch Redline liegt. Aber ich kenne die Probleme mit genau diesem Buch. (Wir haben das Buch auch seit diesem Schuljahr abgeschafft, da es kaum Kommunikationsmöglichkeiten enthielt.)
    In der 6 habe ich bisher noch nicht mit dem Computer gearbeitet, mit der 7 war ich mal eine Einzelstunde im Computerraum und habe den Schülern Internetseiten gezeigt, wo sie gezielt Grammatik und Wortschatz zu Hause wiederholen können:
    www.englisch-hilfen.de
    www.ego4u.de
    www.kico4u.de
    E-Mail-Projekte stelle ich mir in einer 6 als nicht ganz einfach vor. Ich mache gerade ein E-Mail-Projekt in der 10, dies lässt sich mit etwas Mühe auch in den normalen Unterricht integrieren, ohne dass man zu viel Zeit "verliert" - wobei ich merke, dass meine Schüler dabei viel mehr lernen als im normalen Unterricht. Wir machen es so, dass Schüler Mails über die Themen schreiben, die wir auch im Unterricht behandeln. Zum Beispiel geht es in unserem Lehrbuch um Jugendliche in verschiedenen Ländern und um Kinderarbeit. Und unsere Schüler schreiben neben Infos über sich selbst, ihren Hobbys oder ihren privaten Erlebnissen der letzten Woche auch eine Kurzzusammenfassung eines Lehrbuchtextes und fragen ihre E-Mail-Partner, was sie darüber denken. Sowas könnte man teilweise ja auch in der 6 machen: Wenn dort das Buchthema "Schule" ist, könnte man darüber eine E-Mail schreiben lassen, ist das Thema "Sport" könnten sich die Schüler darüber austauschen. Allerdings stelle ich mir ein solches Projekt mit 25-30 Schülern und nur einem Lehrer etwas schwierig vor, da man bei den Sechsern ja noch viel korrigieren muss, damit die E-Mail-Partner die Mail überhaupt verstehen. Wir sind in der zehnten Klassen momentan sogar 2 Lehrer und haben ausnahmsweise nur zwanzig Schüler und sind dennoch mit der Grobkorrektur der Mails und der Hilfe bei technischen Problemen voll ausgelastet.

  • Hallo Referendarin,
    danke für deine Antwort. Würde mich freuen, wenn du nochmal etwas ausführlicher zum Ablauf eines solchen E-mail Projektes schreiben könntest und auch was du damit für Erfahrungen gemacht hast (was war gut, was weniger, worauf würdest du beim nächsten Mal achten..)
    Ansonsten soll es mit RedLine laut meiner Kolleginnen in den ersten beiden Lehrjahren ganz besonders extrem sein. Ab Klasse 8 gibt es wohl mehr Luft. Unsere Fachleiterin hat schon angefragt bei Klett, ob die nächste Ausgabe nach den neuen Bildungsstandard ebenfalls so "dicht" sei. Antwort: Ja, die meisten Schulen erwarten das. Unsere Fachleiterin hat daraufhin "angedroht", den Verlag zu wechseln.
    Anscheinend soll Cornelsen2000 etwas kommunikativer sein und mehr Freiräume lassen.
    Danke für den Tipp mit den Internetadressen.
    Laempel

  • Workbook
    An der Schule meines Sohnes macht es die Französisch-Lehrerin so:
    (Hat sie gleich am 1. Elternabend erklärt :D )


    - ein Teil des Arbeitsheftes wird in der Schule ausgefüllt
    - ein Teil wird als Hausaufgabe gegeben
    - der Rest ist für die "freiwillige" :D Übung zwischendurch oder vor Schulaufgaben


    Wenn ein Kapitel im Buch abgeschlossen ist, dürfen automatisch alle noch freien Seiten im Arbeitsheft bearbeitet werden.

    • Offizieller Beitrag

    Um deine Ausgangsfrage zu beantworten: Ja, ich mache was mit den Kleinen (Klasse 6) am PC: Wir haben eine Seite auf die Englischabteilung der Schulhomepage gestellt, mit selbstverfassten Minigeschichten und lustigen Dialogen zu verscheidenen Themen (Christmas, "my pet", "shopping" "in school"), die die Schüler in word eingetippt und mit Grafiken verziert haben (kostete etwa 3 Doppelstunden). Ich habe sie die Geschichten im Unterricht zu den jeweiligen units schreiben lassen, sie haben dann in einer Doppelstunde gelernt, mit Word umzugehen, dann haben sie sie in der nächsten korrigiert (Partnerarbeit mit Wörterbuch und Grammatik) und dann in der dritten DS habe ich ihnen beigebracht, wie man Schriften ändert und Grafiken einfügt. War anstrengend, hat ihnen aber riesigen Spaß gemacht und sie haben sich aus Peinlichkeitsvermeidungsgründen sogar Mühe gegeben, jeden Grammatikfehler auszumerzen. Jetzt zwingen sie jeden lieben Anverwandten, auf die Schulhomepage zu gehen und sich die Geschichten durchzulesen... :)


    Eine weitere Doppelstunde haben wir mit dem Grammatikprogramm zu Green Line (auf CD) zugebracht, da haben wir vor der Arbeit simple past und Bildung von Fragen geübt, sowie Vokabeln gepaukt. Wir haben so ein Netztwerk, von dem aus auf den Schülercomputern von einer CD im LehrerPC aus gearbeitet werden kann, sehr praktisch.
    Die Arbeit fiel gut aus, ob's an der ÜbungsCD lag, weiß ich nicht. Immerhin haben sie sich einige Schüler jetzt gekauft, und ich hoffe, es bringt ihnen was.


    All das passte noch ganz gut in die Lehrwerkarbeit rein und ich hoffe auf mehr.
    Lieber Gruß
    Heike

  • Red Line ist in den ersten Jahren tatsächlich so voll, dass man schon Mut zur Lücke braucht. Ich bin zum Glück immer sehr mutig gewesen. Ab Klasse 8 habe ich mich kaum um das Buch gekümmert und es in Klasse 9 und 10 so gut wie ganz ignoriert (in Klasse 10 - ungelogen- tatsächlich überhaupt nicht benutzt). Es hat weder mir (sehr wichtig) noch den Schülern (auch wichtig) geschadet.
    Ein e-mail Projekt in Kl. 6 halte ich für sehr gewagt. Seit meinen ersten Erfahrungen 1996 halte ich e-mail Projekte generell für sehr gewagt, aber dazu vielleicht mal später mehr.
    Mit einer Kl. 6 kann man sicherlich was mit HotPot machen. Ich habe in einer Informatik Vertretungsstunde (unterrichte kein Info, aber es war wohl die einzige Stunde im ganzen Halbjahr, in dem die Schüler tatsächlich was Handlungsorientiertes gemacht haben ;) ) den Schülern HotPot gezeigt und sie danach in Englisch nach der Beendigung einer Unit ein Quiz erstellen lassen. Hat prima geklappt und würde ich immer wieder machen - von Klasse 6 bis 10.
    snoopy64

  • Nachtrag:
    vor einigen Monaten habe ich mal meinen Kommentar zu einem meiner meinung nach sehr guten Computer-Buch abgegeben. Das las sich dann wie folgt:


    Pfingsten ist vorbei und vorbei sind die Tage, an denen man sich in Ruhe intensiv einem Buch widmen konnte. Ich halte es zwar am Liebsten mit unserer Ministerin und bevorzuge Krimilektüre, aber in den letzten Tagen habe ich mich der intensive Lektüre des nachgenannten Buches gewidmet.
    Und das Schöne daran: ich habe mich kaum nach einem Krimi gesehnt!!
    In ihrem Vorwort spricht Petra Hobrecht (Hrsg.) uns allen aus der Seele: man findet tausend Sachen (Bücher und Webseiten) zu Textverarbeitung, HTML und, und, und. Aber wo ist die Literatur zur Frage: Wie helfen und unterstützen uns die Neuen Medien beim Erlernen einer Fremdsprachen?
    Angesichts dieser Einleitung war ich sehr gespannt und schnell zufrieden. Ohne im Detail auf einzelne Unterrichtsprojekte einzugehen, kann man sagen, dass (fast) alle dokumentierten Unterrichtsprojekte m. E. einen Höchstgrad an Praktabilität aufweisen. Ich empfehle dieses Buch allen Englischlehrerinnen und –lehrern und auch allen e-team Moderatoren, die zwar keine Fakultas für das Fach haben, aber trotzdem Schulen in ihrer Medienarbeit unterstützen wollen. Die Beispiele sind kleinschrittig, aber nicht allzu pedantisch dokumentiert. Erfreulich sind auch die vielen nützlichen Tipps und Alternativvorschläge ... manchmal hatte ich das Gefühl, als wenn die Autoren meine Gedanken hätten lesen können, denn schwups – auf der nächsten Seite fand sich ein passender Tipp oder Alternativvorschlag.
    Lediglich die beiden Vorschläge für Berufsschulklassen fallen deutlich aus dem Rahmen. Weder die Vorschläge zur Belohnung mit Gummibärchen, noch die Gliederung der Stunden in Minutenabschnitte lässt bei der Durchführung dieser Einheiten auf ein „neues Lernen mit Medien“ hoffen. Diese Beschreibungen wecken leider nur (unangenehme) Erinnerungen an die Referendar-Schaustunden.
    Aber angesichts der Fülle anderer guter Beispiele lässt sich dieser „Ausfall“ m. E. verkraften. Durchschauen, durchführen, neue Ideen entwickeln!


    Petra Hobrecht (Hrsg.)
    Computer, Internet & Co. Im Englischunterricht
    Cornelsen Scriptor
    16,95 €
    ISBN 3-589-21685-9


    snoopy64
    P.S. Ich pack`s auch noch in die Bücherecke ...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hallo Referendarin,
    danke für deine Antwort. Würde mich freuen, wenn du nochmal etwas ausführlicher zum Ablauf eines solchen E-mail Projektes schreiben könntest und auch was du damit für Erfahrungen gemacht hast (was war gut, was weniger, worauf würdest du beim nächsten Mal achten..)


    Da für mich das Projekt vorbei ist, da ich ja nicht mehr an meiner Ausbildungsschule bin, kann ich jetzt mal ein bisschen berichten: Ich würde so ein Projekt immer wieder machen, da wir damit wirklich gute Erfahrungen gemacht haben. :)
    Ich weiß allerdings wirklich nicht, ob ich es in einer 6. Klasse machen würde. Die Schüler sollten meiner Meinung nach auf jeden Fall grundlegende Computerkenntnisse haben, da sonst der Lehrer damit überfordert ist, die Mails wenigstens grob zu korrigieren und gleichzeitig bei Computerproblemen zu helfen. Die Schüler helfen sich am Rechner zwar auch gegenseitig, aber manche Probleme haben selbst unsere Zehner, die Informatik als Wahlpflichtfach haben, nicht lösen können, da manche Probleme mit dem Konzept der Internetseite zu tun hatten, über die unser Mailprojekt lief und sie damit noch keine Erfahrung hatten. Für die "Kleinen" könnte ich mir eher ein E-Mailprojekt so vorstellen, dass die gesamte Klasse oder mehrere Gruppen Mails ins Heft schreibt und ein Schüler diese abtippt und losschickt, also nicht jeder Schüler jede Stunde eine eigene Mail schreibt.
    Wichtig ist meiner Meinung nach, dass das Projekt genug Vorlaufzeit hat. Es dauert normalerweise einige Wochen, bis man eine geeignete Schule gefunden hat, mit der man das Projekt starten möchte. Ich kann die Seite www.epals.com , über die wir unser Projekt gemacht haben, wärmstens empfehlen. In der dortigen Datenbank sind unsagbar viele Schulklassen, so dass ihr auf jeden Fall jemanden finden werdet. Ich würde mich aber nicht auf native speaker beschränken. Das hatten wir zuerst versucht; wir wollten unbedingt eine Klasse aus Australien, aber das hat nicht geklappt bzw. sehr lange gedauert, da dort gerade Ferien waren.
    Die oben empfohlene Seite hat auch einen weiteren Vorteil: Jeder Schüler bekommt auf der dortigen Seite eine Mailadresse, mit der er nur mit anderen dort angelegten Mailadressen kommunizieren kann. Der Lehrer bekommt Kopien von allen aus- und eingehenden Schülermails, so dass man in Ruhe schauen kann, was einzelne Schüler im Unterricht gearbeitet haben.
    Die Seite ist sehr umfangreich und bietet viele Möglichkeiten; es dauert etwas, bis man sich durchgearbeitet hat. Aber ich würde mir die Seite unbedigt vor dem Start des Projekts genauer anschauen, damit im Computerraum alles reibungslos läuft. Sonst kann es z.B. passieren, dass die Schülermails nicht losgeschickt werden, weil die voreingestellten Sicherheitseinstellungen sehr hoch sind und keiner weiß, woran es liegt oder solche Sachen.
    Nachdem wir uns dort eingetragen hatten, dauerte es einige Zeit, bis die erste Klasse sich bei uns meldete, aber im Laufe der Wochen bekamen wir viele nette Mails aus verschiedenen Ländern, einige Klassen boten uns sogar einen Schüleraustausch an.
    Wir haben uns für eine Klasse entschieden, jeder Schüler bekam einen Brieffreund. Wir gingen jede Woche eine Doppelstunde in den Computerraum und beantworteten die Mails, unsere Partnerklasse tat dies ebenfalls. Jeder Schüler schrieb einem Schüler und während wir im Computerraum waren, schrieben wir Lehrer eine kurze Mail an die dortige Lehrerin und wir sprachen organisatorische Dinge ab.
    Wir haben im Laufe des Projekts eine Klassenarbeit am Computer geschrieben.
    Die Schüler sind so motiviert wie selten. :) Sie schreiben richtig gute und lange Mails, unterhalten sich über Privates.
    Ach so, ich würde die Schüler anfangs nicht einfach drauflos schreiben lassen, da einige sonst nicht wissen, was sie schreiben sollen und nur wenig schreiben. Bei uns bekamen sie erst einmal Vorgaben. Sie sollten über sich selbst schreiben (Alter, Hobbies, ihr Aussehen, Geschwister, Herkunftsland, ihre Stadt, was man hier alles machen kann, Berufswünsche - sie sind ja nach der 10 fertig mit der Schule), wie sie Weihnachten und Silvester verbringen werden, über unsere Schule und ihre Klasse. Und sie sollten ihrem Brieffreund Fragen stellen.
    In den weiteren Mails wurden dann die Lehrbuchtexte einbezogen, es wurde über die Themen der Texte diskutiert, aber auch immer wieder private Dinge ausgetauscht. Aber es war gut für die Schüler, für jede Stunde ein Themengerüst zu haben, zu dem sie sich äußern sollten.
    Das Projekt läuft wohl momentan immer noch weiter und die Schüler sind wohl immer noch sehr motiviert.
    Möchtest du sonst noch etwas dazu wissen?
    Grüße,
    Ex-Referendarin

  • Etwas verspätet, aber dennoch von Herzen: Vielen Dank für die tollen Tipps zum Englichunterricht am PC, toll finde ich den Erfahrungsbericht von Referendarin zum email-Projekt. Mogen habe ich meine erste Computerstunde in Englisch Klasse 6. Ich denke wir fangen mal mit www.kico4u.de an. Übermorgen ist nämlich Englischarbeit angesagt und ich möchte unbedingt, dass die einfachen "if-clauses" sitzen. Mal sehen, ob es hilft
    Gruß
    Laempel

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