Es reicht jetzt nicht mehr, sich einzuigeln und auf volle Krankenhäuser zu verweisen. So sehr ich auch die Arbeit einzelner Politiker*innen schätze, jetzt ist es an der Zeit, etwas zu präsentieren, dass unserer Gesellschaft gerecht wird und nicht nur "wir verlängern jede Woche den Lockdown um eine Woche und warten, bis alle geimpft sind" heißt.
Das ist ja auch nicht mehr die Situation und es wird auch nicht mehr all zu lange so weiter gehen.
Aktuell: Die Infektionszahlen sinken langsam, die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern ist in den letzten Tagen recht deutlich gesunken. Nur die Zahl der Toten ist leider nach wie vor hoch - folgt aber der Zahl in den Krankenhäusern mit 1-2 Wochen Verzögerung, es ist also absehbar, dass diese Zahl in den nächsten Tagen auch sinken wird.
Gleichzeitig merkt man schon einen zunehmenden Druck in der öffentlichen Diskussion, dass es mit Lockdowns nicht mehr ewig weiter gehen kann. Dass die nächsten Entscheidungen auf den kommenden Dienstag vorgezogen wurden, macht aus Sicht von Frau Merkel Sinn. Die Frau ist nicht dumm und kann sich ausrechnen, dass in 10 Tagen - bei Fortsetzung der oben beschriebenen Tendenz - der Ruf nach Lockerungen noch sehr viel lauter würde und sie Ende Januar eine Verlängerung der aktuellen Maßnahmen so nicht mehr durch bekommen wird. Das würde aber vermutlich wieder zu steigenden Zahlen und Ende Februar zur nächsten Runde Einschränkungen führen.
Daher zieht sie Entscheidungen lieber vor auf einen Zeitpunkt, bei dem sie noch bessere Karten hat.
Ich vermute mal:
Am Dienstag werden die aktuellen Maßnahmen noch mal um 2 weitere Wochen verlängert. Es kommen kosmetische Verschärfungen hinzu, die man uns als "jetzt aber noch mal wirklich..." verkaufen wird, obwohl sie eher klein sein werden (Weitere nachdrückliche Aufforderung an AG, Homeoffice zu ermöglichen, etc.). In den Schulen wird man bis Mitte Februar so weiter machen, wie aktuell. Interessant wird, wie man mit den Bundesländern umgeht, in denen jetzt in einzelnen Stufen Unterricht stattfindet. Das würde Frau Merkel sicher gerne unterbinden aber gerade da werde die Bundesländer sich quer stellen. (In Niedersachsen zB wird man die Situation vermeiden wollen, dass die Grundschulen Morgen in den Wechselunterricht gehen und man am Dienstag wieder die Rolle rückwärts macht, wenn man da kompromissbereit wäre, hätte man den Unterrichtsstart morgen schon verschoben um das zu vermeiden.)
Um die Ausgangsfrage (in NRW ab Februar wieder Unterricht) zu beantworten:
Ich würde damit rechnen und auf den 15.2. und Wechselmodell tippen.
Aber sicher ist im Augenblick natürlich nichts.