Im Referendariat ein gutes Verhältnis zu Schülern zu haben ist etwas anderes als als Lehrkraft. Im Referendariat solidarisieren die Schüler sich, man ist ja noch fast in ihrer Situation. Als Lehrkraft ist man endgültig auf der anderen Seite.
Mit ihrem Verhalten befragen die Schüler dich: Willst du beliebt sein oder respektiert? Entscheidest du dich für den Respekt, bist du alsbald mindestens auch geschätzt, stellst du den Respekt zurück, bist du früher oder später auch unbeliebt. Was das im Detail bedeutet für dich als die Persönlichkeit, die du bist und als die du dich jetzt selbst kennen lernst, kannst du in den ersten Wochen noch nicht so genau wissen. Es kann sein, dass du zu zart und nachgiebig warst und jetzt halt zu tun hast, das zu korrigieren. Das ist schwierig, aber zumindest einen einigermaßen respektvollen Umgang solltest du noch hinkriegen. Danach bekommst du immer wieder neue Klassen, in denen du anders einsteigen kannst. Das wird sich dann ebenfalls herumsprechen, keine Sorge.
Leider bekommt man als Neuling aber auch gerne mal alle Klassen, die niemand sonst möchte. Auch damit muss man lernen klarzukommen, aber wenn andere weniger Probleme zu haben scheinen als du, muss das nicht alleine an dir liegen (zumal die Offenheit in dem Punkt bei vielen auch begrenzt ist). Mach den Rücken gerade und nimm deinen Raum ein.