Beiträge von Ratatouille

    Du bist in der anspruchsvollsten Familienphase, da kommen die meisten an ihre Grenzen, auch wenn sie zu zweit anpacken und die Großeltern helfen können. Bei dir ist beides nicht der Fall, im Gegenteil, du musst mit deinem kranken Partner und dem schwerkranken Elternteil eine enorme, vor allem auch psychische Sonderbelastung bewältigen. Jetzt gerätst du in Not, weil du es auf Dauer nicht alleine schaffen kannst, aber auch keinen Weg aus der Falle findest.


    Dabei weißt du eigentlich ganz genau, was das einzige ist, was dir bleibt: massiv Prioritäten setzen. Aber das macht Gefühle, die man alleine eben auch kaum überwinden kann, schon gar nicht, während man im Hamsterrad rennt. Wut, Trauer, Schuldgefühle, Angst, etwas zu versäumen oder später zu bereuen usw. schaffen einen großen Widerstand. Aber es hilft nichts, du weißt, dass du die Verantwortung übernehmen musst, statt den Karren vor die Wand fahren zu lassen, rechtzeitig auf Notprogramm schalten, dich selbst unbedingt ausreichend versorgen, dann dich um das kümmern, wo du wirklich unersetzlich bist. Alles andere kann zu gegebener Zeit wieder wichtiger werden.


    Ich könnte mir vorstellen, dass dir Gespräche helfen könnten, den Wust zu ordnen. Kannst du dir vorstellen, zu deinem Hausarzt zu gehen und um eine Kur zu bitten? Falls du denkst, dass du nicht wegkannst, bitte um eine Gesprächstherapie. Das hört sich für dich vielleicht erstmal komisch an, aber du hast einen Anspruch auf Hilfe. Du musst das nicht alleine schaffen.

    Was macht ihr, um gesund und fit zu bleiben?
    Was hilft euch, den Alltag gut zu bewältigen?

    Liebe Kopfschloss, ich kenne das! Nach einigen Jahren mit kleinen Kindern wird man einfach immer müder. Wie alt sind sie? Ab 10 wird es langsam besser, aber auch dann muss man auf sich aufpassen. So habe ich (alleinerziehend) es gemacht:


    Abends routinemäßig aufräumen, nur einmal in der Woche einkaufen und putzen, alle helfen nach Plan (Putzfrau ist uns zu umständlich). Jahresplan, in welchen Ferien welche langfristigen Aufgaben erledigt werden (nur was sein muss). Überflüssiges konsequent weglassen, sowohl im Haushalt als auch in der Schule. Einfaches Essen kochen, und zwar abends, Gemüse auch mal aus der Tiefkühltruhe (ohne Würze).
    Konsequent Feierabend machen vor dem Abendessen oder allerspätestens um 21 Uhr und konsequent rechtzeitig ins Bett (das ist das Allerwichtigste!!!) Möglichst viel Arbeit in der Schule erledigen, nach der Schule einfach dort bleiben und den Kleinkram weghauen, dann von dort aus zur Kita/zum Hort. Gesundes, schnelles Pausenbrot für Erwachsene und Kinder. Kinder in allem zügig selbstständig werden lassen, das schadet ihnen nämlich keineswegs, ganz im Gegenteil. Liebevoll kann man auch sein, ohne sie ständig zu bedienen. Hausaufgaben können sie im Wesentlichen auch alleine machen. So oft wie möglich mit den Kindern (solange noch klein) wegfahren, z.B. in eine Jugendherberge ins Grüne, wo andere Kinder sind, mit denen sie rumgasen können, man nicht kochen muss und nichts für die Schule tun kann. Wandern gehen, überhaupt rausgehen abends, am Wochenende, weil sich dabei auch die Erwachsenen erholen können. Nachbarskinder mitnehmen, dafür mal die eigenen mitgeben. Akzeptieren, dass es ein paar Jahre hart ist und die meisten Tipps nicht funktionieren. Prioritäten setzen, sich fragen, was in 20 Jahren wichtig ist (geputzte Fenster oder schöne Erlebnisse?)
    Gesundheitscheck: Schilddrüse? Hormonstatus? Eisen, Vitamin B, Vitamin D, Magnesium... Zucker und Kaffee einschränken (wegen Cortisol) etc. Regelmäßig kurze, echte Pausen (Meditation?), Kur verschreiben lassen?

    Du hast ja schon viele nette Kontakte anderswo geknüpft. Da kannst du sicher beim einen oder anderen anklopfen und dir helfen lassen.


    Deine Kollegin ist jetzt schon eine Weile an der Schule. Wer böse lästert, tut das meist suchtartig. Deine Kollegen werden sie schon kennen gelernt haben und sich zwar vor ihr in Acht nehmen und sich bedeckt halten, aber glaube mir, so jemanden mag niemand gerne. Also Kopf hoch, Brust raus, Ellenbogen in Position gebracht. Setze ihr sofort Grenzen, wenn sie dir dumm kommt. Es ist absolut nicht nötig, dass sie dein Verhalten oder deine Arbeit gutheißt.


    Ran an den Speck!! Genieße deine Klasse!

    Wenn du dananch nicht mehr in der Lage bis, zur Sitzung kommen, bist du verpflichtet eine Überlastungsanzeige zu stellen.

    Meine Güte.


    Ja klar, es gibt seltsame Menschen, denen es Spaß macht, andere zu demotivieren und die einen nach einer Klassenfahrt gerne mal fragen, we es denn so war im Urlaub. Könnte aber auch sein, dass du etwas weinerlich rüberkommst (siehe Aufsichten-Thread). Dann würde ich das Signal zur Kenntnis nehmen und mich nicht gar so wichtig nehmen.

    in einer Gesellschaft mit geschätzt (?) 15% Muslimen

    Es sind knapp 6 Prozent. Da man weder ein- noch ohne Weiteres austritt, sind viele davon nicht religiös.


    https://www.aktionsbuendnis-br…deutschland-in-10-zahlen/


    Ich lebe in der Schule "unseren" gemeinsamen Alltag. Dazu gehört, dass sie mir ein frohes Osterfest wünschen und ich ihnen ein schönes Zuckerfest. Das hat etwas mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung zu tun.
    Es gibt ja beide Seiten: a) vertreten wir klar die Haltung notentechnisch wird keine Rücksicht auf den Ramadan genommen, aber wir sehen uns respektieren, wenn ihr das lebt und feiern das gerne gemeinsam mit euch beim Fastenbrechen.
    Für mich ist das Gelebte kulturelle Vielfalt und eine echte Bereicherung

    Und das lässt sie erleben, was Religionsfreiheit ist. Jede Religion wird toleriert, bleibt aber eben Privatsache. Deshalb finde ich es wichtig, dass das schulische Leben im Wesentlichen normal weitergeht.

    Ich war bisher insgesamt an fünf Schulen, zwei Superschulen, eine neutrale, eine, die toll war, bis die besagte Heuschreckenseilschaft eingefallen ist und eine, in der das Klima schon furchtbar war, als ich hingekommen bin. Da es auch in ätzenden Schulen viele nette Kollegen gibt, habe ich etliche Kontakte behalten und höre regelmäßig, wie es weitergegangen ist und auch, was neue Kollegen, die dort vielleicht ihr Ref. gemacht haben o.ä. für einen Eindruck hatten. Die Welt ist ein Dorf. Meine Erfahrung: Um das Klima in einem Kollegium kaputtzumachen, reichen wenige Jahre. Ist es kaputt, ist es das für sehr lange Zeit. Zu lang für mich, definitiv. An meiner jetzigen Schule wird zusammengearbeitet und gelacht, man ist freundlich, die Schule ist gut organisiert. Das ist ein ganz anderes Lebensgefühl, als wenn man sich wütend und bedrückt durch die Gegend schleppt.

    Wenn ich mir meinen Computer privat kaufe und dienstlich nutze, dann kann ich ihn ja zumindest bei der Stuer absetzen. Wie ist das den mit dem Auto? Kann man das dann auch bei der Steuer absetzen?

    Klar, per Kilometerpauschale. Nur ist Frappers Auto trotzdem tot.



    Wenn man es nicht absetzen kann. Warum nicht? Wo soll der Unterschied zum Computer sein, den ich absetzen kann?

    Oder zum Whiteboard, das WILLG ja schon ins Spiel gebracht hat.


    Da die Kollegen nicht nur ihre Bücher, sondern teilweise auch ihre Arbeitskopien und die Kopien der Schüler und die Plakate der Schüler und ... bezahlen, könnten sie ja auch die Bücher der Schüler übernehmen. Und wer meint, er müsste am Wochenende Klassenzimmer renovieren, kann das Material auch selbst bezahlen und den Fensterputzer, Heizungsmonteur … auch, wo ist denn da der Unterschied? Und wenn man schon das Auto für dienstliche Zwecke einsetzt, könnte man ja auch gleich ein paar Schüler zur Schule fahren.

    Deine Idee verstehe ich schon, aber wo willst du die Grenze ziehen? Gar keine?

    Das ist die Frage der Fragen.

    Hast du die Schule dann gewechselt? Gestern habe ich mit einer GS-Kollegin aus der Beratung telefoniert, zu der ich einen ganz guten Draht habe. Sie hat mir ebenfalls von ihren Erfahrungen berichtet, wie es für sie so unerträglich wurde, nachdem ein SL-Coach Einzug gehalten hat. Sie machte mir wenig Aussicht auf eine Besserung. Sie meinte, es dauere unter Umständen Jahre, bis solche Schäden behoben seien.

    Ich habe ähnliche Erfahrungen und bin gewechselt (war in guter und zahlreicher Gesellschaft). Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung! Da ich es so angefangen habe wie du, über Kontakte vorzufühlen und dann einen gezielten Versetzungsantrag zu stellen, hat das direkt geklappt (sogar obwohl die offizielle Frist schon lang um war, da ich der neuinstallierten, sehr unerfreulich agierenden change-management-Truppe ohnehin nicht genehm war, war das kein Problem). Sollte mich das Thema an meiner jetzigen Schule wieder einholen, bin ich genauso schnell weg.

    Die Stimmung bei uns ist derzeit echt sehr weit unten und die SL bei manchem nur noch gereizt. Seitdem so ein Coach unsere Schulleitung "berät", werden immer verquerere Entscheidungen getroffen und Entwicklungs"prozesse" angestoßen, die eine vorherige funktionierende Struktur zerstört haben.

    :uebel: Oh je …



    Ich habe gerade mehr den Impuls, das sinkende Schiff zu verlassen. I

    Viel Glück.

    Er bräuchte eine schriftliche Mitteilung meinerseits zum Nicht-Einsatz meines Fahrzeugs, um dies ans Schullamt weiterzugeben. ...
    Ich soll jetzt über den Dienstweg erst einmal eine Anfrage an das Schulamt stellen, wo ich nach den Rechtsgrundlagen zur Bereitstsellung meines Privatwagens frage

    Pruhaha. Geht's noch?



    Da ich somit in der Beratung nicht mehr einsetzbar wäre, dies aber eine so zentrale Aufgabe an einer Schule unserer Art sei, wäre eine womöglich eine Versetzung an eine andere Dienststelle die Folge. Das wäre vermutlich in der Inklusion, wo ich nur einer Schule fest zugeordnet wäre und solche Fahrten nicht mehr machen müsste.



    welche Konsequenzen es voraussichtlich für mich hätte, sollte ich mein Auto nicht mehr für dienstliche Fahrten bereitstellen. Er sei selbst gespannt auf die Antwort und mit dieser Information könne ich dann entscheiden, was ich letztendlich tue.

    Hört sich an wie aufm Leadership-Seminar gelernt. Dass in letzter Zeit verstärkt mit Abordnung und Versetzung gedroht wird, fällt bei uns auch auf.




    Ich würde dem Schulleiter einfach nochmal schriftlich zusammenfassend mitteilen, dass dein Auto bei einer Dienstfahrt zu Schrott gefahren wurde und du nun folglich keins mehr hast/zur Verfügung stellen kannst. Der Rest ist sein Problem.

    Ich finde, es kann gute Gründe geben, sich als Lehrerin zurückhaltend zu verhalten. Zum Beispiel treiben die Segregationsbemühungen mancher Elternblase gerade in der Grundschule für die Kinder der anderen Familien öfter unangenehme und traurige Blüten. Und wenn ein Teil des Kollegiums bestimmte Eltern als herausfordernd erlebt, würde ich mich auch erkennbar heraushalten. Befreundet bleiben kann man ja trotzdem. Es zu demonstrieren, kann aber wirklich ungeschickt (oder Schlimmeres) sein.

    Ich habe miterlebt, wie ein Seiteneinsteiger einen Kurs anderthalb Jahre ausschließlich mit Inhalten seiner Dissertation beglückt hat. Da konnten die Schüler zweifelsohne erkennen, dass sich wohl nicht jede Promotion auszahlt. Nur wollten sie eigentlich erstmal Abi machen. Diesen Murks konnte dann auf den letzten Drücker nur ein ausgebildeter Lehrer noch halbwegs hinbiegen. Der Seiteneinsteiger fand sich selbst super, sah keinen Anlass, sich an den Schulrahmen zu halten und wurde auch von der SL nicht eingenordet. Dabei war er tatsächlich noch einer der besseren.

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