Schulen sind sichere Orte!?

  • Für weiterführende Schulen galt die schon ab einer Inzidenz von 50. Warum das im Primarbereich nicht gemacht wurde, erschließt sich mir zunächst auch nicht. Das mag aber daran liegen, dass die Gesundheitsämter vor Ort relativ schnell und adaptiv auf veränderte Lagebilder reagiert haben. Bislang sind die Grundschulen hier auch nicht unbedingt als Hotspots bekannt, was unser Minister im Detail in deiner Quelle auch erläutert. Im Übrigen ist bis 199 ein MNB nur im Unterricht unter Einhaltung der Mindestabstände optional, in anderen Situationen gilt diese Pflicht dennoch. Insofern ist das Attribut "lächerlich" völlig unpassend.

    Bei uns war ab der damaligen Gelbphase (über 35) auch im Unterricht eine Maske zu tragen. Das klappte ohne Gemaule - zum Glück.

  • Mein Vorschlag Messgeräte anzuschaffen, wurde vom Schulträger abgelehnt. Dafür bekommen wir weitere Plexiglasscheiben ....

    Wir haben eingebaute CO2-Sensoren und haben zum Vergleich ein Messgerät auf Kosten der Schule angeschafft. Das wurde dann in verschiedenen Klassenzimmern über einige Tage aufgestellt, um zu sehen, wie sich die Maßnahmen auf CO2 und Temp. auswirken.

  • Was dann zur Folge hat, dass die Schüler, die keinen Bock auf Maske haben sich halt an einen Einzeltisch setzen und man keine Handhabe mehr hat.

    Wie kommst du denn darauf? Bei uns wird schon seit Wochen MNS im Unterricht von SuS und Lehrkräften getragen, da die Inzidenz über 50 liegt. Da gibt es keine Ausnahmen; auch nicht, wenn die SuS an einem Einzeltisch sitzen (wir haben im Übrigen zu 99% Einzeltische in unseren Klassenräumen). Wer "keinen Bock auf Maske hat", darf das Schulgelände nicht betreten und nicht am Unterricht teilnehmen. Fertig!

    Wir hatten zudem noch nicht eine/n einzige Schüler/in, der/die ein Attest zur Maskenbefreiung vorgelegt hat.


    Die Verpflichtung zum Tragen einer MNB im Unterricht an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen gilt hier in Niedersachsen schon seit 02.11.: https://www.mk.niedersachsen.d…eilte-klassen-194053.html

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Und ich hatte zuvor schon erklärt, dass es bei uns immer noch keine durchgängige Maskenpflicht gibt.

    Ja ... und? Im Primarbereich gibt es die bei uns auch nicht, nur für die Lehrpersonen.



    Findest Du dem Arbeitsschutz wurde in Relation zur Gesamtgesellschaft genüge getan, wenn man sich bei Inzidenz von 300 vor eine maskenlose sechste Klasse mit 30 SuS* stellen muss ?

    Ich stehe seit den Herbstferien bei einer Inzidenz konstant weit über 300 vor meinen Klassen und meine Kollegen an den Primarschulen tun das vor maskenlosen Kindern. Ich kenne einfach leider niemanden persönlich, der an der Primarschule unterrichtet. Du müsstest da bei FrauZipp mal die Stimmung erfragen.

  • Für Niedersachsen ist im Übrigen im Rahmenhygieneplan 4.0 des MK sogar ziemlich deutlich festgelegt, wie Lüften zu erfolgen hat


    Man könnte jetzt natürlich überlegen, ob 20-5-20 wirklich eine Formel ist, die immer so pauschal Sinn ergibt.

    Das Ministerium baut doch dann selbst schon einen Widerspruch ein, wenn es um 20-5-20 geht und witterungsbedingt dann doch 3-10 min zu lüften ist, also 20-10-15 oder 20-3-20-2? Oder doch lieber gar nicht Lüften, was bringt es eine min ein Fenster zu öffnen?


    Davon abgesehen steht im Rahmen-Hygieneplan, der eben nur einen Rahmen gibt und vor Ort eine Ausgestaltung verlangt, mehr als dieser eine Satz.

    Und es ist genannt, dass zwischen den Stunden und in den Pausen über weit geöffnete Fenster zu lüften ist ... da steht nichts von 1 Fenster für 1 Minute.

    Tatsächlich erstaunt mich, dass man im Ministerium vom 45min-Takt ausgeht. An welcher Schule wird er tatsächlich realisiert mit 5-10min-Pause zwischen den Stunden?


    Schulschließungen sind u.a. deshalb so umstritten, weil niemand deutliche Worte findet, was von der Lernzeit am Vormittag übrig bleibt. Neben den sonst auch üblichen Nebenschauplätzen brauchen Lüftung und Händewaschen auch Zeit. Entsprechend weniger schafft man im Unterricht und könnte womöglich die Übungen sinnvoller in den Wechseltag mit Distanzlernen stecken.


    Nachtrag: wir sind übrigens schon bei Rahmenhygieneplan 4.1 ... und beim nächsten Mal sind die Angaben sicher noch besser umsetzbar: Lüften Sie ausreichend, achten Sie auf die Aerosolbelastung, vermeiden Sie aber unter allen Umständen ein Absinken der Temperatur unter 23 Grad im Raum. Räume mit einer Temperatur unter 23 Grad sind nicht für den Unterricht nutzbar.

  • Wir hatten zudem noch nicht eine/n einzige Schüler/in, der/die ein Attest zur Maskenbefreiung vorgelegt hat.

    An Grundschulen gab es gleich zu Beginn schon den Aufstand für den kurzen Weg von der Eingangstür bis zum Klassenraum.

    Mal sehen, was nach den Ferien von der Maskenpflicht für Grundschüler in NDS übrig bleibt. Tatsächlich kann man die Teilnahme am Unterricht nicht einfach verwehren.

  • Ich stand und stehe auch in solchen Situationen. Wie das in der Schweiz ist ja egal, ich fragte stattdessen, ob Du das arbeitsschutztechnisch in Ordnung findest?

    Ich finde es völlig in Ordnung wie ich zur Zeit arbeite, ja. Ohne Pandemie wäre mir wohl lieber, aber sie ist nun mal da und ich finde, wir machen alle das Beste daraus. Ich bin auch mit meiner Schulleitung sowie dem Krisenmanagement des Kantons sehr zufrieden.

  • An Grundschulen gab es gleich zu Beginn schon den Aufstand für den kurzen Weg von der Eingangstür bis zum Klassenraum.

    Mal sehen, was nach den Ferien von der Maskenpflicht für Grundschüler in NDS übrig bleibt. Tatsächlich kann man die Teilnahme am Unterricht nicht einfach verwehren.

    Von wem kam denn dieser "Aufstand"? Von den SuS selbst?


    Doch, dass man die Teilnahme am Unterricht für "Maskenverweigerer" verwehren kann, kam sogar als Hinweis vom MK. Ich finde gerade den Schrieb dazu nicht, aber es stand dort explizit, dass den SuS, die der Maskenpflicht nicht Folge leisten wollen, der Zutritt zum Schulgebäude von den Schulleitungen verboten werden kann und in solchen Fällen Ordnungsmaßnahmen angeordnet werden können. Da müssen aber natürlich die Schulleitungen auch "mitziehen".

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  • Von wem kam denn dieser "Aufstand"? Von den SuS selbst?

    Wohl kaum, die sind 6-10 Jahre alt,

    ... aber es gibt Eltern, die gleich alle Register ziehen, damit ihr Kind nicht durch das einminütige Tragen einer Papiermaske benachteiligt wird.


    Und ja, es muss Ausnahmen geben, wenn das Kind dazu nicht in der Lage ist, aber wenn es so schwer krank ist, wäre Homeschooling womöglich der bessere Gesundheitsschutz.

  • Wohl kaum, die sind 6-10 Jahre alt,

    ... aber es gibt Eltern, die gleich alle Register ziehen, damit ihr Kind nicht durch das einminütige Tragen einer Papiermaske benachteiligt wird.


    Und ja, es muss Ausnahmen geben, wenn das Kind dazu nicht in der Lage ist, aber wenn es so schwer krank ist, wäre Homeschooling womöglich der bessere Gesundheitsschutz.

    Na ja, wer weiß, wie deine SuS so drauf sind! ;) - Sorry, kleiner Scherz!


    Dass Eltern sich dermaßen anstellen, ist mehr als traurig, finde ich. Und was deinen letzten Teilsatz angeht, kann ich nur vollends zustimmen!

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  • Für weiterführende Schulen galt die schon ab einer Inzidenz von 50. Warum das im Primarbereich nicht gemacht wurde, erschließt sich mir zunächst auch nicht. Das mag aber daran liegen, dass die Gesundheitsämter vor Ort relativ schnell und adaptiv auf veränderte Lagebilder reagiert haben. Bislang sind die Grundschulen hier auch nicht unbedingt als Hotspots bekannt, was unser Minister im Detail in deiner Quelle auch erläutert. Im Übrigen ist bis 199 ein MNB nur im Unterricht unter Einhaltung der Mindestabstände optional, in anderen Situationen gilt diese Pflicht dennoch. Insofern ist das Attribut "lächerlich" völlig unpassend.

    Es mag sein, dass ihr eine tolle Schulleitung habt und vor allem einen Schulträger, der das Geld hat. Das ist in Niedersachsen aber keineswegs normal. Schulbegehungen habe ich noch von keiner Schule gehört. Das Geld, dass vor Wochen für weitere Schutzausrüstungen zugesagt ist, ist bei vielen Kommunen immer noch nicht da. Da sind das ganze 25 Mio für ganz Niedersachsen. Das Hygienekonzept spricht großzügig von Querlüftung ignoriert aber, dass das in den meisten Klassenräumen nicht möglich ist. Gleiches gilt für die Vorgaben zum Händewaschen etc.. Vieles hört sich auf dem Papier toll an, lässt sich aber vor Ort nicht umsetzen. Kommunen und Land schieben sich den schwarzen Peter hin und her.

    Dazu passt auch, dass man viele Entscheidungen nach unten durchdrückt. Die Gesundheitsämter sollen mal machen. Dazu passend wird in jedem Landkreis in gleichen Situationen anders entschieden. Bei einem geht die ganze Klasse in Quarantäne bei anderen nur die Nachbarn oder gar keine.

    Letzter Punkt, dass die wissenschaftliche Begründung für die Maßnahmen fehlt. Im Gegenteil wurden einige Maßnahmen als unzureichend kritisiert. Mal davon abgesehen, dass man die RKI Empfehlungen nicht umsetzt.

  • Bei hohen Inzidenzen vermehren sich die Fallzahlen an den Schulen explosionsartig. In meinem Kreis, der seit Wochen eine Inzidenz über 300, zeitweise über 400 aufwies, gingen am 7.12. 51% der nachgewiesenen Coronafälle auf Schüler zurück. Die Zahl ist im Verhältnis zum Anteil ortsansässiger Schüler zur Bevölkerung etwa fünffach überhöht. Kurz darauf wurde eine weitere Schule geschlossen, ein Drittel der Lehrer war positiv, Anzahl der Schüler unbekannt, da ohnehin in Quarantäne. Wenn es wie bei uns keine Altersheime oder Fleischfabriken betrifft, wird die Rolle der Schulen sehr deutlich. Hier gilt seit den Herbstferien die Maskenpflicht für weiterführende Schulen auch im Unterricht. Ganz offensichtlich reicht das nicht.

  • Bei hohen Inzidenzen vermehren sich die Fallzahlen an den Schulen explosionsartig.

    Hmm, nee, bei uns irgendwie nicht. Als die Inzidenz in der Region über 300 stieg, glich sich das Infektionsgeschehen bei uns im Schulhaus dann überhaupt mal der Umgebung an. Bis dahin war ja gar nichts los. Wie ihr das in eurem Landkreis hinbekommen habt ... Keine Ahnung, aber extrapolieren lässt sich das sicher nicht. Wir hatten bislang einen grösseren Ausbruch im Kanton, der liess sich aber eindeutig auf kollektive Blödheit zurückführen.

  • Ratatouille: Vlt. würde die Maskenpflicht bei konsequenter Umsetzung reichen. Wenn Lehrer oder Schüler sich nicht an die Vorgaben halten und es infolgedessen zu Ansteckungen kommt, liegt es ja nicht daran, dass die Vorgaben zu locker sind. Sie im nächsten Schritt strenger zu gestalten und dann alle damit zu belasten, dann wären wir wieder bei den Kollektivstrafen, deren pädagogischer Sinn ja schon länger als zweifelhaft gilt.

  • Bei hohen Inzidenzen vermehren sich die Fallzahlen an den Schulen explosionsartig.

    Nein, das kann ich - genau wie @Wollsocken80 - hier nicht bestätigen. Wir hatten im Landkreis, in dem meine Schule liegt, auch schon eine Inzidenz von knapp 200 und es haben sich an keiner Schule in diesem Landkreis die Fallzahlen "explosionsartig" vermehrt. An meiner eigenen Schule ist in dieser Zeit kein/e einzige/r Schüler/in und keine Lehrkraft corona-positiv getestet worden (und das lag nicht daran, dass keine Tests durchgeführt wurden).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Humblebee, hier genauso. Wir hatten bisher etwa eine Handvoll positiver Schüler, und das auch zeitversetzt, da kann man hier also auch nicht von explosionsartig sprechen.

  • Hmm, nee, bei uns irgendwie nicht. Als die Inzidenz in der Region über 300 stieg, glich sich das Infektionsgeschehen bei uns im Schulhaus dann überhaupt mal der Umgebung an. Bis dahin war ja gar nichts los. Wie ihr das in eurem Landkreis hinbekommen habt ... Keine Ahnung, aber extrapolieren lässt sich das sicher nicht. Wir hatten bislang einen grösseren Ausbruch im Kanton, der liess sich aber eindeutig auf kollektive Blödheit zurückführen.

    Wir in unseren deutschen Landkreisen sind halt zu dumm, Corona so gut unter Kontrolle zu halten wie die Schweizer. 6,5% Durchseuchung bisher (wie immer ohne Dunkelziffer) in eurem Kanton, da müssen wir halt früher aufstehen mit unseren Zahlen. Ich bin auch sehr dankbar, dass Du unsere Erfahrungen in diversen Landkreisen als absolute Einzelfälle entlarvst. In meinem Landkreis gab es auch einen riesigen Kitaausbruch mit Weiteransteckungen, was freilich nicht an die große Glocke gehangen wurde. Vermutlich waren die Kleinkinder einfach nicht intelligent genug. Gut auch, dass ihr nur einen größeren Ausbruch in eurem Kanton hattet, der über Wochen das x-fache der deutschen Inzidenz hatte, nur als extremer Ausnahmefall durch schweizunübliche Blödheit passierte.

    :schreien::schreien: Natürlich.

    Im Vergleich zum Schulumfeld wird es das bei uns sehr wohl, selbst wenn nicht: die Expositionsdauer ist entscheidend, das haben aber einige von uns geschrieben. Ich hab mich aber schon dran gewöhnt, dass einige Nutzer auf pseudowitzige Ein- oder Zweizeiler ausweichen wenn Sie mit zuviel Information konfrontiert werden.

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