Beiträge von Tom123

    Ausgehend von deinem Nick nehme ich an, du bist ein Mann. Würdest du denn beruflich kürzer treten, um die Pflege von 3 Großeltern und 2 Kindern zu übernehmen?

    Für Kinder, für Großeltern finde ich es schwierig. Da ist die Frage, wie es die Konstellation ist. Ich denke, dass man in einem gewissen Maße dort auch egoistisch sein muss und fremde Hilfe wie Pflegedienste etc. in Anspruch nehmen kann. Bei meinen Eltern war es damals auch klar bzw. so abgesprochen, dass sie ggf. in ein nettes Pflegeheim gehen.

    Wenn ich in einer Beziehung bin und mir Kinder wünsche, muss ich mir auch Gedanken machen, wie ich es mache. Problematisch finde ich es, wenn aus finanziellen Gründen beide arbeiten müssen, da sie sonst gar nicht klarkommen. Wenn meine Frau aber besser verdient, würde ich sofort zu Hause bleiben. Ich habe die Konstellation auch im Freundeskreis und der Mann war super glücklich die Zeit mit seinen Kindern verbringen zu dürfen. Ich wäre auch der Typ dafür. Aber letztlich muss man das in der Beziehung klären. Ich wüsste nicht, warum ein Partner dort Vorrechte haben sollte.

    Ich kann dich zwar sehr gut verstehen, aber ich finde es auch schade, dass wir Frauen dann wieder so ne tolle Stelle abgeben.....

    Ich glaube, dass es einfach eine Frage der Prioritäten ist. Bei Freunden ist der Mann Zuhause geblieben und die Frau hat Vollzeit gearbeitet. Ich meine mit A14 plus Zulagen kann man durchaus zu viert gut leben. Letztlich könnte auch der Mann kündigen und sich um Familien und Pflege kümmern und die Frau arbeitet Vollzeit.

    Das Problem ist einfach, dass unser Beruf so fordernd ist, dass man nicht nebenbei noch Familie und Pflege schafft. Selbst bei 50% ist man da schnell an der Grenze. Wenn einem das erstmal bewusst ist, muss man sich halt überlegen, welcher Prioritäten man setzen kann/muss/will.

    Wir haben uns den Mund fusselig geredet aber letztendlich lässt man seine Eltern ja trotz des Altersstarrsinns nicht im Stich.

    Da musst Du aber auch einfach an dich denken. Was möchtest Du entweder Du gibst den Job auf, um dich zu 100% deinen familiären Aufgaben zu widmen oder Du musst deinen Eltern und Schwiegereltern klar machen, dass Du das nicht leisten kannst. Ich denke, dass dein Hauptproblem ist, dass Du einfach viel zu viele Aufgaben hast. Ohne eine massive Entlastung in einem der Bereiche wirst Du das kaum dauerhaft durchhalten. Insbesondere wird die Situation mit den Eltern immer eher schlechter als besser...

    Ich bin aber ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass der Thread gelöscht wird, deshalb schrieb ich ja auch, dass man mich gerne dafür auch sperren könne.

    Erinnert ein wenig an die AfD. Wenn man sich lauthals auf Demos darüber beschwert, dass man seine Meinung nicht mehr sagen darf.

    Dieser Thread ist doch eigentlich das beste Beispiel dafür, dass jeder seine Meinung sagen kann.

    Es muss sie nur nicht jeder andere gut finden.

    Ich finde die Art und Weise wie hier über die Moderation geschrieben wird sehr grenzwertig. Ich bin sicher nicht mit jeder Entscheidung einverstanden und muss das auch nicht sein. Aber letztlich gehe ich bei jedem Moderator davon aus, dass er/sie hier sein bestes gibt und ich würde niemals jemanden unterstellen, dass er/sie eine bestimmte Meinung als Moderator durchsetzen will.

    Wenn man einzelne Beiträge hier liest, könnte man meinen, dass die Meinungsfreiheit hier in Gefahr ist. Wenn ich das so empfinden würde, würde ich mir ein anderes Forum suchen. Es gibt doch sicherlich genug unmoderierte Foren. Dann kann man sich austoben. Oder ein eigenes aufbauen.

    Aber wenn ich hier schreiben möchte, dann muss ich auch mit den Regeln leben. Dann ist es nicht ok anschließend die Moderatoren so anzugehen. Wenn es mir nicht passt, gehe ich halt raus. Ich glaube jeder hat Phasen wo er hier aktiver ist und andere Phasen, wo die Diskussion einfach nur anstrengend ist.

    Am Ende sollten wir dankbar sein, dass die Mods hier ihre Freizeit opfern, um einen geregelten Rahmen zu bieten. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

    Es ist das günstigste Einsteiger 16 Zoll-Gerät an dem ich mir die Augen beim Arbeiten nicht ganz zerstöre. Dass es Geld kostet, ist Apple Schuld und das Land. Nicht ich.

    Und solange es keine Verordnung zur Anschaffung eines refurbished devices gibt, kann jeder selbst entscheiden, ob er ein zuverlässigeres Neugerät oder ein gebrauchtes nimmt. Man zahlt es ja schließlich auch zum größten Teil selbst.

    Es kann jeder entscheiden. Aber das Finanzamt muss es dir auch nicht als Werbungskosten anerkennen. Ich sitze hier auch vor einem 2500 € Windows Gerät. Aber mir ist auch klar, dass ich das nicht wegen einer dienstlichen Notwendigkeit gekauft habe. Ich verwalte übrigens auch die IT etc..

    Ihr bekommt die Bücher noch bezahlt? Wir müssen die alle selbst kaufen.

    Meines Wissens sollte das inzwischen juristisch eindeutig geklärt sein. Das Land muss dir die benötigten Schulbücher stellen:

    “Das Bundesarbeitsgericht hat mit Urteil vom 12.03.2013 – 9 AZR 455/11 – entschieden, dass der Arbeitgeber gehalten ist, seinen Lehrkräften die zur sachgerechten Durchführung ihres Unterrichts erforderlichen Lehr- und Unterrichtsmittel zur Verfügung zu stellen. Hierzu gehören auch die von der Fachkonferenz verbindlich eingeführten Schulbücher."

    Da es sich um ein Urteil des Bundesarbeitsgerichtes handelt, sollte es auch deutschlandweit gelten.

    P.S.

    Überträgt man das, bedeutet es dann sogar, dass Du deinen Laptop zu 100% bezahlt bekommst. Du musst nur das Land bzw. das Gericht überzeugen, dass Du Gerät zwingend für deine Aufgaben brauchst... Wird sicherlich witzig.

    Setzt voraus, dass du da selber was drauf installieren kannst.

    Auf einem privat angeschafften Gerät kann ich alles installieren, was ich möchte. Letztlich ist die Sache doch klar. Keiner würde etwas sagen, wenn man einen Laptop für 800 € anschafft. Es gibt einfach null Notwendigkeit ein 2.800 € Spitzenmodell anzuschaffen. Und wenn es wirklich die Notwendigkeit geben sollte, weil man vielleicht besondere Aufgaben hat, muss es sowieso der Dienstherr stellen.

    Wie bitte? Also noch mal: Wer erklärt wie man Airdrop, Airplay, XCode, Facetime, Handoff etc. auch außerhalb von Apple nutzen kann, der möge die "heiße Luft" mit Inhalten bereichern. Na?

    Wofür brauchst Du zwingend den Kram? In der Beschreibung deiner Aufgaben steht nichts dabei, wofür man zwingend diese Software braucht.

    Airplay geht übrigens problemlos auch über Windows. Nutze ich selbst auf einem Surface. Kleines Programm und gut ist. Für Airdrop gibt es genug Alternativen. Ebenso Facetime. Wofür brauchst Du dienstlich xcode? Du bist doch als Lehrkraft und nicht als Programmierer(in) eingestellt, oder?

    Als ausgebildeter IT-Systemkaufmann weiß ich schon ganz gut, was ich da benötige ;)

    Sorry, Du verwechselst "Was Du benötigst" mit "Was Du möchtest. Das fängt bei der Größe des Monitors an und endet beim Gerät. Ich habe mir auch ein 2.000 € Gerät gekauft. Allerdings weil ich es gerne wollte. Für die Arbeit wären 1.000 € ausreichend. Ich wüsste auch nicht, warum es in deiner Rechnung gleich ein voll ausgestattetes iPad Pro sein muss. Und wenn es Apple sein muss, reicht auch ein iMac für 1.500 €. Wenn Du unbedingt mobil arbeiten musst, muss dein Dienstherr dir ein Gerät zur Verfügung stellen.

    Wie gesagt, ich verstehe dich vollkommen und würde genauso handeln und argumentieren. Aber mal Hand aufs Herz. Ein 2900 € MacBook Pro ist Luxus. Kann man sich gönnen, muss aber das FA nicht anerkennen...

    Meine Erfahrung ist: PKV gibt es schnell Termine. GKV dauert ewig. Die Vorteile sind riesig.

    Ausnahmen: Psychotheraphie und Krankengymnastik.

    Man sollte aber auch eine Sache nicht vergessen. Ein Grundproblem ist, dass im Bereich der gesetzlichen Krankenkasse zu viel gespart wird. Was Ärzte und Krankenhäuser teilweise bekommen, ist zu wenig. Würde man dort die Sätze erhöhen hätte man mehr Geld im System und viele Probleme gelöst. Gleichzeitig müssten Ärzte Privatpatienten nicht mehr bevorzugen.

    Wir sind eines der reichsten Länder der Erde. Wir sollten uns eine bessere Gesundheitsversorgung leisten.

    Ich würde dir raten das Ref durchzuziehen und dann kannst du immer noch schauen. Zur Not machst du erstmal 50 Prozent Teilzeit und schaust dich dann nach etwas Neuem um, in Ruhe.

    Nachdem was hier geschrieben wurde, würde ich davon abraten. Der Blick von Browneyes auf die Schüler beißt sich total mit dem Lehreralltag.

    Ich würde auch vermuten, dass die Probleme in den Praktika daher rühren, dass Du (Browneye) einfach nicht kompatible mit dem Beruf bist. Das Referendariat ist eine extrem anstrengende Zeit. So wie Du hier schreibst, tust du weder den Schülern noch dir damit einen gefallen. Zumal ich denke, dass die Gefahr, dass Du es nicht bestehst relativ groß ist.

    Gute , leistungsstarke Kinder kommen mit beidem klar und profitieren auch von vielen gut ausgebildeten Fachlehrern.

    Aber viele Kinder mit vielen unterschiedlichen Baustellen, Einschränkungen und Problemen ( und davon gibt es immer mehr) brauchen möglichst wenig Wechsel am Vormittag eine klare Linie mit klaren Regeln und nicht stündlich wechselnde Unterrichtsbedingungen. Denn das ist ihnen oft zu viel, die Kinder werden unruhig. Außerdem ist es sehr wichtig, dass Lehrkraft und Kind/Eltern sich gut kennen um konstruktiv an den individuellen Baustellen arbeiten zu können. Das ist in der Grundschule so wichtig! Und diese enge Elternarbeit geht doch eigentlich nur mit "meiner" Klasse...

    Da ist einiges Wahres aber auch viel Falsches dran. Sicherlich ist die Beziehungsarbeit oder auch die Elternarbeit wichtig. Aber gerade für leistungsschwache ist ein didaktisch und fachlich gute Unterricht nach meinen Erfahrungen total wichtig. Leistungsstarke Kinder haben oft bereits eine gute Zahlen- und Operationsverständnis und können schlechte bzw. sogar falsche Inputs der Lehrkräfte besser kompensieren. Die klare Linie, die Du zurecht forderst, ist insbesondere fachlich und didaktisch wichtig. Eine Lehrkraft, die sich durch das Fach wurstelt, weil sie selbst keine Ahnung hat, macht da viel kaputt.

    Dazu kommt auch das Standard-Argument, dass jeder Schüler mit jeder Lehrkraft anders klar kommt. Ich habe Kinder in meiner Klasse, die trotzdem eher einen Draht zu meiner Deutschlehrkraft haben. Und ich habe in meinen Mathematik-Klassen Kinder und Eltern, die besser mit mir können als mit der Klassenlehrkraft. Gute Lehrkräfte nutzen so etwas. Ich finde das sogar ideal, weil wir oft unterschiedliche Sichtweisen haben und der Austausch dann besonders effektiv ist.

    Nein, das ist eben genau das gleiche Märchen.

    Das „Problem“ ist gar keines, sondern schlicht Realität:

    Man bekommt immer irgendwelche Kinder mit irgendwelchen Problemen und als Lehrkraft meistert man die möglichst gut.

    Wenn es "unsere" Schuld ist, ist es ein Problem. Wir können viele Sachen nicht ändern. Aber da wo wir Einfluss haben, sollten wir es ändern. Das Problem ist dieses "Grundschulmathematik ist nicht schwer. Das kann jeder.". Ich werde in vielen Bereichen niemals so gut wie eine qualifizierte ausgebildete Kraft sein. Deswegen unterrichte ich diese Fächer nur im Notfall, wenn wir keine andere Möglichkeit haben. Aber gerade in den Hauptfächern sollten wir versuchen einen optimalen Unterricht zu erteilen. Wenn wir dann trotzdem keinen Erfolg haben, können wir es nicht ändern. Aber wenn es daran liegt, dass Lehrkraft X nur Mathematik unterrichten will, weil die Lehrkraft so gerne vielen Stunden in ihrer Klasse haben will, ist das ein Problem. Das gilt natürlich genauso für Englisch, Deutsch und viele andere Fächer. Ich habe an einer Schule gearbeitet, wo die Klassenlehrkraft nach Jahrgang 2 gewechselt ist. Da wusste man genau, von welchen Kollegen man Schüler mit Problemen in Mathematik bekommen hat.

    Wir nehmen an Mathematikwettbewerben teil und wir haben Mathematiklehrer, die die Aufgaben selbst nicht zu 100% lösen können. Das geht nicht. Und für schwächere Schüler ist das viel schlimmer. Da werden z.B. Veranschaulichungen genutzt, die einfach sachlich und didaktisch schlecht sind. Wenn man dann anschließend darüber spricht, sehen es die Kollegen auch ein. Auch warum man es so oder so und nicht so macht. Aber man bekommt es nur selten als ausstehender mit. Ich würde sagen die Kollegen mit schlechten Mathematikunterricht sind zu 80% fachfremde. Und gerade im Anfangsunterricht ist ein strukturierter, gut aufgebauter Unterricht so wichtig. Da ist es so wichtig, welche Material wir nehmen, wie wir sie einsetzen. Das man Fehlvorstellungen frühzeitig erkennt und korrigiert. Worauf man Wert legt und worauf nicht usw..

    Das Klassenlehrer*innenprinzip ist laut Dienstordnung in NRW im Primarbereich in der Regel übrigens vorgeschrieben (§ 12 Abs. 3), also mitnichten in der Bequemlichkeit der Lehrkräfte begründet.

    Witzigerweise ist es in Nds. fast andersrum. In Klasse 1/2 sollst Du Fächer abgeben, in Klasse 3/4 musst Du ein Hauptfach abgeben. Grundsätzlich soll nach 2 Jahren auch ein Klassenlehrerwechsel stattfinden. (Und ja, in Klasse 1/2 soll auch die Mehrheit der Stunden bei einer Person liegen also Klassenlehrerprinzip in dem Sinne schon.)

    Ja, so ist das.

    Das nennt man Unterricht.

    Das Problem entsteht, wenn die Lehrkraft oder schlechter Unterricht Schuld an diesen Fehlvorstellungen sind. Ob nun fachfremd oder nicht, ist eine Lehrkraft nur dann geeignet, wenn sie den Unterricht fachlich korrekt erteilen kann. Leider überschätzen sich da gerne ein paar Kollegen.

    Ich bin froh, dass in Nds. spätestens in Jahrgang 3 ein Hauptfach abgegeben werden muss. Es gibt sicherlich fantastische Mathematiklehrkräfte, die das Fach nie studiert haben oder sogar schlecht in Mathematik waren. Es gibt sicherlich auch schlechte voll ausgebildete Mathematiklehrkräfte.

    Aber nach vielen Jahren an der Grundschule und fast immer auch in der Fachkonferenzleitung Mathematik fällt mir immer wieder der Typus auf: Ich unterrichte Mathematik in meiner Klasse, weil ich dann dort viele Stunden habe. Diese Lehrkräfte durchdringen den Stoff dann oft nicht zu 100%. Das ist ein Problem in 3/4, wenn Transferaufgaben nicht verstanden oder nicht gelöst werden kann. Aber auch in allen anderen Klassenstufen. Da werden falsche Modelle verwendet. Es werden falsche Vorstellungen nicht korrigiert. Es können Kindern mit Problemen nicht gut geholfen werden.

    Ich habe es schon so oft erlebt, dass fachfremde Lehrkräfte zwar auf dem ersten Blick einen guten Mathematikunterricht gemacht haben, aber es dann doch genug falsche Begriffe, Definitionen oder Vorstellungen gab. Oder vor kurzem kam ein Kind mit einer Knobelaufgabe aus einem Mathematikunterricht und die Lehrkraft hatte auch keine Ahnung.

    Wenn man sich das alles selbst beibringen kann, brauchen wir nur noch ein Pädagogigstudium.

    Gerade NRW ist ja im Versetzen streng: Klasse 9 in Latein die Note 5 bekommen (die in der Oberstufe abgewählt werden kann) in den restlichen Hauptfächern die 4+, dann geht es in die Pflichtnachprüfung für Latein, Lernen und psychischer Druck in den Sommerferien. Hier in einem anderen Thread stand, dass diese Nachprüfungen so gut wie nie bestanden werden. Andere Bundesländer sind da humaner.

    Dazu kommt +1 Jahr mehr Schule sind Kosten für den Steuerzahler (nur für Schulgeld) in Höhe von 12.000 €/Jahr und 1 Jahr weniger Arbeitszeit im Leben für die Gesellschaft, oder noch anders kostenmäßig ausgedrückt, möglicherweise vergleichbar mit einem 1-Jährigen Arbeitslosen.

    Das sind doch alles keine Argumente. Wir sind Beamte. Wenn das Land er Meinung ist, dass das der richtige Weg ist, sollten wir es so machen. Wenn wir merken, dass es falsch ist, sollten wir uns dafür einsetzen, dass es geändert wird. Aber wie soll es klappen, wenn jede Schule es anders interpretiert.

    Ich hasse Berichtszeugnisse. Erstens ist eine riesige Arbeit. Die schreibt man nicht eben so. Da kann man sich viele Abende dran aufhängen. Und dann hat mit viel Mühe eine fantastische Formulierung des Leistungsstandes der Kinder gefunden und dann kommen die Eltern und diskutieren jede kleine Formulierung.

    Die Eltern, die Stress machen, machen es genauso bei Berichtszeugnissen wie auch bei Noten. Das Problem sind die Eltern. Aber bei Berichtszeugnissen steckst Du unwahrscheinlich viel Arbeit rein mit wenig Output. Die einen Eltern interessiert es eh nicht und die Eltern, die das wirklich Ernst nehmen, machen nur Stress.

    Das einzige positive ist die Perspektive der Kinder. Da ist eine Formulierung halt schöner als eine 5. Aber andererseits haben wir in Klasse 1/2 sowieso Berichtszeugnisse und in Klasse 3/4 wissen die Kinder sowieso was Sache ist. Unsere IGS hat auch keine Noten. Die Kinder kommen immer mit ich habe XY Prozent, das ist eine 3. Aber das dürfen die Lehrer nicht runterschreiben.

    Wie Palim es schon gesagt hat, kann man Niedersachsen auch Berichtszeugnisse machen. Es wird aber schon einen Grund haben, warum die meisten bei Notenzeugnisse bleiben.

    Bei Erfahrung mit Kollegen aus Bremen ist sehr zwiegespalten. Es gibt ein paar fantastische Grundschulen, an denen ich gerne arbeiten würde. Es gibt aber auch und ich denke, dass das die Mehrheit ist, viele Schulen mit problematischen Klientel. Und einige aus richtigen Brennpunkten. Dazu ist Bremen sowohl als Schulträger als auch Land chronisch Pleite. Nach meiner Erfahrung ist das ein gewaltiger Unterschied. Ich habe beides kennen gelernt.

    Reiche Kommunen machen das Leben als Lehrer so viel einfacher. Die Gebäude sind in Ordnung. Städtisches Personal wie Sekretärin und Hausmeister sind genug da. Wenn etwas kaputt ist, wird es repariert. Wenn etwas gebraucht wird, wird es gekauft. Es ist Geld für Sonderleistungen da. Teilweise wird zusätzliches Geld für Ganztag und Betreuung zur Verfügung gestellt.

    Wenn Du erstmal an einer Schule bist und die einzige Tafel im Klassenraum kaputt ist, du aber mindestens 1 Jahr warten musst bist eine Reparatur erfolgt, wirst du merken was ist. Oder wenn es in deinem Raum chronisch zieht, Schimmel an den Wänden ist oder keine Heizung.

    Und Niedersachsen an sich ist auch nicht reich hat aber deutlich mehr finanziellen Spielraum als Bremen.

    Wenn ich nicht wüsste das ich in Bremen an Schule xy lande und da auch bleibe würde ich Bremen meiden. Allerdings wäre Delmenhorst noch schlechter. Oldenburg ist ein Traum. Das Umland teilweise auch.

    Wenn das eingehalten wird ist die Lehrkraft nicht "trotzdem dran", sondern die Situation bleibt im Grundsatz genau die gleiche wie jetzt: die Lehrkraft muss weiterhin jede Situation auf eine mögliche Gefährdung prüfen und das Unterrichtsseting entsprechend anpassen. Es kann weiterhin Gründe geben, durch die man hinterher zu dem Ergebnis kommt, dass eine besondere Berücksichtigung notwendig gewesen wäre und man für die folgen haftet.

    Genau wie in jedem anderen Lebensbereich.

    Genau das ist der Punkt: Eine besondere Berücksichtigung. Die bisherigen Pressemeldungen lesen sich aber so, dass keine besonderen Gründe gibt sondern das an den meisten Schulen normale Setting bereits nicht ausreichend ist. Oder anders auch gedrückt auch in einer vollkommen normalen Unterrichtssituation ohne besondere zusätzliche Gefahren ist die Vorgabe des Landes selbst wenn man sie übertrifft unzureichend.

    Auch die betreffenden Anwälte und Richter unterrichten kein Schwimmen an der Grundschule. Das disqualifiziert aber keine der Personengruppen darin, auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hinzuweisen.

    In einer Verhandlung setzen sich Richter und Anwälte stundenlang mit der Thematik auseinander. Wenn der Richter etwas nicht beurteilen kann, holt sich ein Gutachter dazu. Hier wird sich sicherlich kaum jemand damit so intensiv beschäftigen.

    Sei dir im Übrigen sicher, dass sich auch Lehrkräfte an weiterführenden Schulen ausgiebig mit der Problematik des Schulschwimmens beschäftigen können und dies getan haben. Die Frage wie man mit Nichtschwimmern in schulischen Settings umgeht, stellt sich bei weitem nicht nur an Grundschulen.

    Da liegen aber Welten zwischen. Du hast in der Sek deutlich weniger, sie sind vernünftiger, sie sind größer, du musst die nicht schwimmenden Kinder nicht so intensiv betreuen ...

    Unsere örtliche Sek 1 Schule geht auch mit 2 Lehrkräften und den Nichtschwimmern zum Schwimmen. Allerdings tatsächlich nur mit 6 Kindern. Und warum? Weil es in Jahrgang 5 und 6 nur 6 Nichtschwimmer gibt.

    Ein Urteil liegt bereits vor. Es wird nur noch einmal überprüft.

    Es wird nicht nur überprüft. Es ist schlicht nicht rechtskräftig. Außerdem haben die Anwälte nach den Berichten Berufung nicht Revision eingelegt. D.h. das Urteil wird einer erneuten Tatsachenprüfung unterzogen. Es könnte auch eine Beweisaufnahme geben. Bei einer Revision würde man von den Tatsachen ausgehen und "nur" das Urteil auf Rechtsfehler prüfen.

    Die Diskussion geht in die Richtung, weil du sie immer wieder in diese Richtung ziehst, während, ich, Antimon, Seph und andere immer wieder sagen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen hier überhaupt nicht entscheidend sind. Die Lehrkräfte sind für individuell pflichtwidrige Beurteilung der Situation und ein daraus resultierendes ungeeignetes Unterrichtssetting verurteilt worden.

    Weder Du noch Antimon oder Seph unterrichten aber Schwimmen in der Grundschule. Das ist schon mal ein Problem.

    Ob die Lehrkräfte verurteilt werden oder nicht, wird sich am Ende der Berufungsverhandlung zeigen.

    Natürlich müssen die gesetzliche Rahmenbedingungen doch sein, dass ein geeignetes Unterrichtssetting möglich ist.

    Wenn beispielsweise im Bundesland A im Unterricht mit Netzspannung gearbeitet werden darf und dann ein Richter entscheidet, dass das grundsätzlich nicht möglich ist, wäre es doch genauso blöd?

    Aber ich denke wir drehen uns in Kreis. Ich würde dich oder Antimon ja gerne mal einladen uns zu zeigen, wie man den Unterricht denn besser durchführt und Unfälle komplett vermeidet.

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