Beiträge von Tom123

    Also ich möchte dir da nicht zu nahe treten. Aber bei uns ist oft das Problem, dass die Lehrkräfte auf der einen Seite meckern aber auf der anderen Seite alles mit sich machen lassen. Oft wird einfach das gemacht, was die SL will. Da muss sich dann auch jeder an seine Nase fassen. Wir lassen oft viel zu viel mit uns machen.

    Doch es gibt Ausgleich über BUG-Stunden, das habe ich mehrfach geschrieben (ich hatte sogar einmal 5 dank Schweinegrippe).

    NRW schuldet mir übrigens seit 20 Jahren noch 3 Deputatsstunden (Vorgriffstunden), die ich dank Bundeslandwechsel nie erhalten habe.

    Aber bei den BUG-Stunden geht es doch nur, um den Ausgleich. Wenn die SL Mehrarbeitet anordnet, stellt sich die Frage, ob man diese durch andere Tätigkeiten ausgleichen kann. Beispielsweise macht der Kollege A die Bibliothek. Da der Kollege aber für Vertretungsunterricht gebraucht wird, lässt er diese Arbeiten für eine Zeit ruhen. Dadurch hat der Kollege im Idealfall keine Mehrarbeit. Das gleiche gilt natürlich auch für AGs, Förderstunden, ...

    Es wurde dir sicherlich gesagt, dass du die Stunden bei einem Bundeslandwechsel verlierst. Oder du hättest dich zu mindestens informieren können. Ich kenne da die rechtliche Lage nicht, aber NRW wird dich sicherlich nicht gezwungen haben, den Arbeitgeber zu wechseln. Falls du tatsächlich einen Rechtsanspruch auf diese Stunden hast => Personalrat => Gewerkschaft => Anwalt. Wo ist das Problem? Das schöne bei uns ist doch, dass wir unsere Rechte durchsetzen können ohne größere negative Sanktionen des AG befürchten zu müssen. Das sieht beim einem kleinen Handwerker ganz anders aus.

    Wenn du mich einladen würde, würde ich ohne Bedenken bereits heute in der Innengastronomie Speis und Trank zu mir nehmen. Ich bin seit Beginn der Pandemie der Meinung, dass Innengastronomie kein maßgeblicher Infektionstreiber ist. Die Hochphasen der Pandemie waren zudem auch stets während Zeiten, in denen die Innengastronomie geschlossen war.

    Es gab in Leer einen sehr schönes Beispiel dazu:

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…corona3202.html

    Es gab am Ende auch 2 oder 3 Todesfälle.

    Nach allem was wir wissen, sind sicherlich alle Indooraktivitäten das kritischste.

    Land ist stärker (eine Schülerin hat sich z. B. an Kretschmann persönlich gewandt). Danach musste jede ausgefallene Stunde begründet werden.

    Sei mir nicht böse. Aber das ist doch Blödsinn. Es gibt Gesetze und Vorgaben und daran muss sich das Land halten. Die SL bittet dich darum, Mehrarbeit zu leisten. Du lehnst es aus den und den Gründen ab. Wenn die SL es dann trotzdem verlangt und du es nicht möchtest, wird wahrscheinlich die Schulbehörde den Fall prüfen. Notfalls geht es zum Anwalt. Du kannst dir dabei Hilfe vom Personalrat und von der Gewerkschaft holen.

    Wenn du mal googelst, findest du einiges zum Thema Mehrarbeit in Baden-Würtemberg. Da ist nicht einfach mal eben anordnen. Vor allem 4 Stunden ohne Ausgleich über ein halbes Jahr? Das würde ich tatsächlich auf einen Prozess ankommen lassen. Wobei die Schulbehörde sicherlich schon vorher nachgibt. Sie müsste ja erstmal nachweisen, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt. Abordnungen, andere Kollegen, Ausgleich über den Wegfall anderer Aufgaben, ...

    P.S.

    Ich will einfach nur sagen: Das Problem sind Lehrkräfte, die das mit sich machen lassen.

    Ja, ich konnte sie als MAU-Stunden abrechnen. 200+ Euro (netto) mehr im Monat sind schön (ausbezahlt ein halbes Jahr später) , aber statt 25 Deputatsstunden plötzlich 29 und 4 statt 2 Nachmittage (und alle Vormittage) sind am Gymnasium zu viel.

    Ich glaube, dass du da einfach zu nett warst. Wahrscheinlich hättest du einfach sagen müssen, dass es dir nicht passt. Ggf. hätte man sich zu 1-2 Stunden Mehrarbeit bereiterklärt.

    Anhand welcher Kennzahl kann man das Verhalten denn erfassen, wenn nicht anhand des Mobilitätsverhaltens? Und wenn ich meine Kontakte reduziere, ändert sich damit nicht ebenfalls mein Mobilitätsverhalten?

    Erstens gibt es halt Dinge, die man nicht erfassen kann. Ich habe mich eine Zeit lang nur mit 2 anderen Familien und mit meinen Eltern im Pflegeheim getroffen. Andere Aktivitäten sind weggefallen, dadurch war ich viel öfters im Pflegeheim. Das Pflegeheim ist aber in einer anderen Stadt. Ich bin pro Monat sicherlich um die 1.000 km dadurch zusätzlich gefahren. Normal hätte ich die Zeit gar nicht gehabt.

    Wenn ich mich 5x die Woche mit meiner besten Freundin treffe, ist das infektionsmäßig sicherlich unbedenklicher als wenn ich mich 5x mal mit verschiedenen Leuten treffe. Wenn ich mich aufgrund von Corona draußen treffe, ist was anderes als wenn wir im Wohnzimmer sitzen. Ich habe in den letzten Wochen ganz viele dienstliche Präsenzgespräche gehabt. Alle in der Mensa mit offenen Fenstern und mehreren Metern Abstand. Aber trotzdem viel Mobilität.

    Die flächendeckenden Schul- und Kita-Schließungen im ersten Lockdown fand ich ebenfalls akzeptabel, da zu diesem Zeitpunkt nur wenige Erkenntnisse über Covid vorlagen. Im Anschluss hätte man massig Zeit gehabt, diese Erkenntnisse gezielt zu sammeln, indem man z. B. ein systematisches Screening in zahlreichen Schulen (also mit einer ausreichend großen Stichprobe) etabliert hätte. Auf diese Weise wäre greifbar geworden, wie groß die Infektionsgefahr in Schulen unter Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen wirklich ist.

    Es gibt eine ganz Reihe von Studien zu Schulschließungen. Problem ist, dass sie nicht alle eindeutig sind und du vor allem trotzdem die Folgen von Schulschließungen bedenken musst.

    Schule unter "Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen" ist immer ein toller Begriff. In der Praxis ist das immer was anderes. Klar ich kann eine Studie an einer Musterschule durchführen. Aber in der Praxis hast du erstmal einen Anteil von 10-20% Querdenker. Dann lassen sich bestimmte Maßnahmen in der Praxis gar nicht umsetzen, weil die Voraussetzungen nicht da sind. Wir haben jeweils einen Sanitärraum für Jungen und Mädchen. Es sollen sich aber alle Kinder immer schön brav die Hände waschen... Die Kinder sollen Maske tragen, kriegen es aber nicht vernünftig hin. Und letztlich gibt es immer wieder die vielen Kleinigkeiten, wo gegen die Regeln verstoßen wird. Man redet doch mal eben mit der Kollegin ohne Maske. Oder hält irgendwo den Abstand nicht ein. Usw.

    Letztlich gibt es Maßnahmen, die immer etwas bringen. Halbe Klassen, Luftreiniger, ... Aber die werden halt nicht gewollt. Was Geld kostet, ist immer schwierig...

    Danke, dass Du mich in die Querdenker-Ecke schiebst. Das ist ein wirklich hervorragender Diskussionsstil.

    Ich habe dich nicht in eine Ecke geschoben. Ich habe dir nur deutlich gemacht, dass die Aussage Wissenschaftler XY hat festgestellt, dass Maßnahme X nichts bringt eine klassische Querdenkerargumentation ist.

    Du schreibst, dass sich das Mobilitätsverhalten nicht geändert hat. Dass ist aber nur ein kleines Aspekt. Frage ist eher, wie Verhalte ich mich im privaten. Reduziere ich Kontakte? Nutze ich Test? Etc.. Das lässt sich auch nicht einfach an der Mobilität ablesen. Da die meisten vor allem zur Arbeit und einkaufen fahren, ist die Mobilität sowieso schon eingeschränkt. Die meisten Freizeitaktivitäten fallen ja weg.

    Leider doch, wenn ich langfristig mehr unterrichten muss und meiner Gesundheit schade (habe ich zweimal erlebt und beim 2. Mal war ich gesundheitlich wirklich an der Grenze, Zusammenbruch).

    Sorry, wenn jemand krank ist, ist er/sie krank. Das hat nur indirekt etwas mit meiner Arbeitsbelastung zu tun. Wenn ich dadurch (zu viel) Mehrarbeit habe, bleibt etwas anderes liegen. In der Regel wird dann die Unterrichtsvorbereitung einfach etwas reduziert und es wird einfach mal ein bisschen im Buch gearbeitet.

    Und was soll sie machen, wenn die Dauerkrankschreibung kommt?

    Dann bringst du gerade zwei Dinge durcheinander. Eine Dauerkrankschreibung bedeutet, dass die Person unabhängig von Corona krank ist. Da würde ich mich überhaupt nicht beschweren, sondern gute Besserung wünschen. Gerade wenn Sie solange krank geschrieben ist, scheint es auch etwas ernsteres zu sein.

    Grundsätzlich würde ich auch nicht die Richtigkeit der Bescheinigung anzweifeln. Ab einer gewissen Anzahl von Fehltagen findet in der Regel sowieso eine amtsärztliche Untersuchung statt. Dann wird der Dienstherr von sich aus prüfen, ob überhaupt noch die Chance auf eine Rückkehr in den Beruf besteht.

    Natürlich können gerade neurologische Probleme durch Corona verstärkt werden, aber es hat grundsätzlich nichts mit den Kollegen zu tun, die aufgrund eines erhöhten Coronarisikos zu Hause bleiben.

    Krank ist krank. Da brauch man nichts zu diskutieren. Und bei berechtigten Zweifel muss die Landesbehörde das prüfen. Da hat man als Schule aber nichts mit zu tun.

    Ich möchte auch sehr bezweifeln, dass state das ganze seriös beurteilen kann. Ihr scheint ja nicht gerade befreundet zu sein. Vielleicht hat die Kollegin eine schwerwiegende psychische Störung?

    Wenn jemand zu Hause, weil die Person ein erhöhtes Risiko für ein schweren Verlauf hat, kann sie durchaus arbeiten. Dann liegt es an der Schulleitung sie sinnvoll einzubinden. Beispielsweise kann sie den Fernunterricht machen.

    P.S.

    Da waren nun einige schneller. Bei uns ist es übrigens so, dass die Schulbehörde die Überprüfung übernimmt. Man muss also nur die Zweifel als SL weitergeben und alles andere entscheidet die Schulbehörde.

    Und die führenden Modellierer, wie z. B. Kai Nagel, sind ebenfalls nur von einer höchstens kurzzeitigen Wirkung von Ausgangssperrenausgegangen. Somit reichen diese auch nicht als Erklärung.

    Alleine die Einführung der Maßnahmen, die steigenden Inzidenzen und die Berichterstattung über die Krankenhäuser am Limit haben dazu geführt, dass sich die Leute mehr zurückgenommen haben. Diesen Effekt sieht man auch beim Vergleich der ersten und zweiten Welle. Somit haben die Maßnahmen etwas gebracht.

    Einzelne Wissenschaftler heranzuziehen, die dann wiederum einzelne Maßnahmen untersuchen ist eine Methode der Querdenker. Es behauptet niemand, dass bestimmte Maßnahmen der alleinige Bringer sind. Es kommt hier auf den Effekt aller Maßnahmen zusammen an. Ich kann sicherlich fast jede einzelne Maßnahme in Frage stellen. Aber wenn ich sie alle abschaffe, bin ich wieder am Anfang.

    Das Virus hat keinen eigenen Willen. Wenn die Zahlen sinken, haben wir etwas richtig gemacht. Das Wetter kann es eigentlich nicht sein. Das passt nicht wirklich. Also bleiben nur die genannten Maßnahmen über. Und noch mal. Vieles hängt auch einfach von der Einstellung der Bevölkerung ab. Wird eine Gefahr wahrgenommen, bleibe ich auch ohne Zwang zu Hause oder mache eben einen Test vor einem Treffen mit den Eltern. Halte ich aber die Maßnahmen für überflüssig, versuche ich sie zu umgehen und verhalte mich verantwortungslos.

    Ob wir so genau Buch führen müssen, weiß ich gar nicht. Zumindest stehen in den beiden Lehrerzimmern (von sechs, die wir insgesamt haben), in denen ich in den letzten Wochen war, immer Körbe mit "Rückläufern" - also Tests, die nicht ausgegeben wurden, weil SuS nicht da waren.

    In Nds. muss die Schulleitung eigentlich digital zurückmelden, wie viele Test ausgegeben wurden und wie viele positive Ergebnisse es gab.

    Hast du eine Ahnung

    ... aber mit Schlüssel ist der Sachschaden vielleicht geringer, wenn Türen nicht aufgebrochen werden, Fenster heile bleiben und der Vandalismus ausbleibt.

    Da könnte der Schulträger fast dankbar sein, wenn es „nur“ Diebstahl ist.

    Ich meine vor allem die Gefahr, dass Schüler den Schlüssel absichtlich entwenden.

    Wir hatten auch schon mal verlorene Schlüssel. Der Schulträger hat nachgefragt, ob eine Adresse dran stand. Als das verneint wurde, wurde auch nichts gemacht. Gut, bei einer Grundschule ist das Risiko eines Diebstahls wohl auch deutlich kleiner...

    Die Möglichkeit sich mit einem ärztlichen Attest vom Präsenzunterricht befreien zu lassen IST aber eine politische Entscheidung und keine medizinische.

    Eine Infektion mit Corona gehört dann halt zum allgemeinen Lebensrisiko. Wenn ich mich nicht impfen lassen kann oder will - Pech. Ist bei Masern etc. übrigens auch so, da kann ich auch keine Befreiung vom Unterricht beantragen.

    1. Politische Entscheidung ist relativ. Letztlich stand auch die Gefahr einer Klage im Raum. Außerdem der Wunsch der Eltern nach dem Schutz ihrer Kinder.

    2. Nicht alles ist ein allgemeines Lebensrisiko. Wenn du Chemieunterricht erteiltest, hast du eine lange Liste von Vorgaben zum Gesundheitsschutz. Dein Dienstherr kann nicht von dir erwarten Chemikalien ohne entsprechende Schutzausrüstung zu verarbeiten. Der Dienstherr hat eine Fürsorgepflicht. Letztlich kann man nicht einfach alles als allgemeines Lebensrisiko abtun. Was ist mit Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können und trotzdem eine hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben? Es geht auch manchmal nicht um wollen sondern um können. Dann ist der Dienstherr verpflichtet zu prüfen, ob er nicht eine andere Verwendung für dich hat. Vielleicht kann die Person in der Schulbehörde arbeiten.

    Corona wird nie verschwinden, aber in NRW ist die Priogruppe 3 geöffnet, viele mit Attest haben Priogruppe 2. Bis zum Ende des Schuljahres sollte man einen vollständigen Impfschutz haben. Wer es bis dahin nicht hat, will nicht - sollte dann aber auch nicht mehr die Möglichkeit haben, alimentiert zuhause zu sitzen. Zumal, wie bereits geschildert, es eine deutliche Mehrbelastung der Kollegen ist.

    Wenn es eine Mehrbelastung durch die ausfallende Kollegen gibt, muss man diese irgendwo anders wieder kompensieren. Wenn das nicht möglich ist, bleibt Arbeit liegen oder das Land muss sich überlegen, wie man die Arbeit kompensiert.

    Das hat aber nichts damit zu tun, dass Kollegen einen Anspruch auf körperliche Unversehrtheit haben. Was ist, wenn jemand nicht geimpft werden kann? Was ist, wenn es neue Mutationen gibt?

    Genauso wie in anderen Bereichen auch, müssen die Experten also hier die Ärzte Vorgaben zur Arbeitssicherheit machen. Das kann keine Entscheidung der Politik sein.

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