Beiträge von Schmidt

    "Einfache" Hausarbeiten, die du in Seminaren erledigen musstest, umfassten 30 Seiten?! Das war bei mir nicht der Fall; eher so ca. 15 Seiten im Grund- und ca. 20-25 im Hauptstudium.

    In Nawis/Informatik läuft das ein bisschen anders. Ich habe auch (wenige) so lange Hausarbeiten geschrieben, in Englisch aber deutlich kürzere (10 - 20 Seiten, je nach Semester).

    Das stimmt und lässt sich durch das Setting der Sitzung bereits etwas abmildern. Es braucht zum Beispiel für die meisten Sitzungen mit dem gesamten Kollegium keinerlei Tische ;)

    Dann kann ich mein Tablet trotzdem in der Hand halten und darauf Notizen machen (thematisch passende oder auch nicht), lesen, spielen, E-Mails schreiben etc. Zeit ist wertvoll. Die verschwende ich nach Möglichkeit nicht unnötig.

    Das stimmt nicht für jedes Studium. Aber immerhin kann man Latein heute an der Uni nachholen.

    Es überrascht immer wieder Menschen, für welche Studiengänge Latein noch notwendig ist. Wer bspw. in Bayern Englisch Lehrer an Gymnasien werden will, muss zur Examensmeldung "gesicherte Lateinkenntnisse" nachweisen.

    Die von mehr fett unterstrichenen Fragmente zeigen in meinen Augen einen Teil des Problems. Wer mit 19 Abitur hat ist nicht besser ausgebildet als jemand, der mit 19 Realschulabschluss und Lehre hinter sich hat.

    Gebildet sein ist nicht das gleiche wie ausgebildet sein.

    Ob das Abitur eine höhere Bildung nachweist, kann man sicher diskutieren, aber das Ziel von Abitur und Studium ist nicht (primär) die Ausbildung.

    Teils lese ich hier in diesem Thread (und in anderen) immer mal wieder raus: Medien sind doof, weil Plakate doof sind, Methoden sind doof, weil ich Placemat nicht mag, Kompetenzen sind doof, weil da nix gelernt wird...

    Ich bin noch aus dem Studium geschädigt. Meine Examensnote ist tatsächlich (nur ganz wenig) schlechter, weil das Plakat meiner Gruppe in einer Didaktikveranstaltung nicht schön genug war.

    Methoden sind selbstverständlich nicht generell doof; Methodenvielfalt als Ziel oder auch nur als Wertungskriterium für "guten" Unterricht aber schon.

    Hauptfrage: Gibt es bei euch jetzt noch Sprechstunden oder nicht mehr?

    Keine Sprechstunde, läuft im Wesentlichen per Mail. Wenn es echten Gesprächsbedarf gibt, dann wird via Telefon oder bei einem vereinbarten Termin in der Schule gesprochen.

    Das ist meiner Ansicht nach auch gut so. Eltern, die Zeit haben, lange E-Mails zu schreiben, haben auch Zeit, in eine Sprechstunde zu kommen und mich da vollzulabern.

    Es löst auch das Problem des allzeit bereit in digitaler Zeit

    Das ist nur ein Problem, wenn man sich von anderen seine Zeiteinteiling diktieren lässt.

    Nur, weil gerade eine Mail reinkommt, muss diese nicht sofort beantwortet werden. Sie muss nicht mal sofort wahrgenommen werden.

    Für meine privaten Mails habe ich Push Benachrichtigungen. Bei der dienstlichen E-Mail schaue ich Montag bis Freitag morgens kurz rein und nehme mir ein bis zwei Mal pro Woche ca. 30 Minuten, um auf Eltern Mails zu antworten.

    Ich habe gefühlt ständig Streit mit meinem Partner, der mich inzwischen nervt, die Joboffer, die ich noch habe, anzunehmen. Und ich tue es nur nicht, weil ich schon so viel in das System Schule investiert habe.

    Untereichtest du nicht Wirtschaft? Dann sollte dir der Begriff sunk costs etwas sagen.

    Es ist nicht verkehrt, sich einzugestehen, dass man im Lehrerberuf, oder in einem anderen Beruf, falsch ist.

    Du reibst dich maximal unprofessionell an Nonsensproblemen auf und dir fehlt die nötige Distanz. Vielleicht ist die Job Alternative das Richtige für dich.

    Ich bin echt etwas erschrocken über einige Aussagen hier.

    Komisch, dass meine SuS dann überhaupt etwas lernen, ich nutze nämlich durchaus Methoden in meinem Unterricht. Dazu gehört auch mal ein Plakat, damit man z.B. auch mal lernt selbstständig wesentliche Informationen zu einem Thema aufzubereiten.

    Wozu muss man Plakate machen (die sicher mindestens unterbewusst, nicht nur nach dem Inhalt, sondern auch nach der Aufmachung bewertet werden), um zu lernen, selbstständig wesentliche Informationen zu einem Thema aufzubereiten?

    Falls du mir das unterstellen willst erinnere ich dich dran, dass ich Chemie studiert habe. Der Rest deines Beitrages unterstreicht die Arroganz in deinen Worten. Wer unbedingt will, kann ja diesen und jenen Umweg gehen. Schreibt derjenige, der ohne Probleme den direkten Weg gehen konnte.

    Hätte ich Medizin studieren wollen, hätte ich auch einen Umweg gehen müssen. Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, was dein Problem ist. Du hast gefragt, was man denn in Deutschland mit 3er Abi studieren kann. Die Antwort ist: so gut wie alles. Mit ca. vier-jährigem Umweg auch Medizin. Was genau soll daran arrogant sein?

    Zitat

    Ob's dir passt oder nicht, sehr viele Jugendliche interessieren sich für Medizin und Psychologie. Ärzte und Psychologen werden auch mehr gebraucht als aktuell ausgebildet werden. Englischlehrer sind meines Wissens keine Mangelware

    Du scheinst heute einen schlechten Tag zu haben. Informatiker sind durchaus Mangelware, insofern habe ich auch etwas studiert, das gesucht ist (und arbeite sogar noch in diesem Bereich; mittlerweile sogar mit Angestellten). 8) Aber das ist doch gerade gar nich das Thema. Genauso wenig, wie der Bedarf an Absolventen.

    Schade.

    Es sollte doch Bewertungskriterien fernab von Glitzer geben,

    MindMaps u.a. kreative Herangehensweisen sind eine Form, die Sprachenlernen begünstigt - es gehört somit mit in den Methodenkoffer.

    Ich verbiete ja niemandem, Aufgaben mit Hilfe von Mindmaps zu lösen, sich für den Aufsatz oder den Essay mit Mindmaps zu behelfen oder andere Techniken des kreativen Schreibens zu bemühen. Meine Schüler lernen, das es unterschiedliche Methoden gibt, um Wissen zu strukturieren und dürfen häufig methodenoffen arbeiten. Was hat das damit zu tun, dass ich keine Gruppenpuzzle, Placemats oder andere super pädagogische Methoden verwende, weil ich das für verschwendete Zeit halte?

    Zitat

    Noch ein Aspekt:

    Wenn man selbst für das eigene Lernen so klare Vorzüge hat,

    ist man dann als Lehrkraft nicht darauf bedacht, dass man den Schüler:innen, die unterschiedliche Herangehensweisen bevorzugen, diese auch anbietet, sodass man möglichst alle gleichermaßen erreicht?

    Die Methode, die das beste Ergebnis bei Schülern erzielt, ist Lehrervortrag + Üben. Natürlich wird auch in Gruppen gearbeitet, es gibt Einzelarbeit, Projektarbeit usw. Je nachdem, was sich für das Lernziel gerade eignet. Beim Üben bzw. Anwenden dürfen Schüler selbstverständlich, solange es der Stoff zulässt, so arbeiten, wie sie das möchten. Aber was hat das damit zu tun, dass "Methodenvielfalt" im modernen Sinne Zeitverschwendung ist und dem Lernen schadet?

    Pflegeausbildung + Studium + Facharztausbildung? Dauert nicht nur sehr lange bis du fertig ausgebildete Ärzte hast, es würden erst recht nur diejenigen studieren, die es sich leisten können, 10 Jahre lang kaum Einnahmen von außen zu haben (erst in der Facharztausbildung fängt man ja an, Geld zu verdienen). Es würde zudem den Ärztemangel befeuern, denn wer lebt 10 Jahre auf Existenzminimum und muss die Familienplanung nach hinten schieben, wenn ehemalige Mitschüler schon jahrelang in Lohn und Brot sind?

    Die Medizin Studenten mit Pflegeausbildung sind unter den "wohlhabensten" Studenten, weil sie neben dem Studium gut bezahlte Pflegeschichten übernehmen. Bei uns in der Stadt bekommen die am Universitätsklinikum ab 35,- Euro pro Stunde.

    Die kann man natürlich stellen, wenn man selber Informatik oder Chemie studiert hat. Dann kommt die Frage aber schon ein bisschen arrogant rüber.

    Es ist eher ein bisschen arrogant, nur Medizin, Pharmazie und Psychologie als erstrebenswerte Studiengänge zu definieren und alle anderen dadurch abzuwerten, dass man behauptet, die meisten Menschen würden sich nicht dafür entscheiden, wenn sie einen dieser drei Studiengänge studieren könnten.

    Es bleibt dabei: man kann in Deutschland so gut wie alles studieren, unabhängig vom Abischnitt. Und wenn der Wunsch nach Medizin so groß ist, kann man nach einem drei-jährigen Bachelor im Zweitstudium mit einem 2er Abschluss und einem hinreichend begründeten beruflichen Grund schon einen Studienplatz bekommen. Oder man macht eine einschlägige Ausbildung bspw. als Krankenpfleger und kann danach mit einem guten TMS auch Medizin studieren. Das Gejammer, dass es ohne 1er Abi unmöglich sei, einen Medizin Studienplatz zu bekommen nervt, weil das noch nie gestimmt hat und es mittlerweile sogar noch viel "einfacher" möglich ist, einen Studienplatz zu bekommen, wenn man sich tatsächlich dafür entschieden hat.

    Das ist auch so ein Punkt, den ich von Schülern immer wieder höre: „Kollege X läßt uns dauernd Plakate malen, Mindmaps erstellen und im Internet recherchieren, weil er es selber fachlich nicht drauf hat.“

    Wie habe ich Plakate und Mindmaps gehasst. Wir mussten das teilweise im Studium in den Didaktikveranstaltungen noch machen. Da wird man dann in Englisch auf einmal dafür bewertet, wie schön die Handschrift ist und wie effizient man Glitzer verwendet hat. Würg.

    Eine ganze Menge. Unis verdienen Geld mit Studierenden.

    Uni bekommen Geld für Studenten. Verdient wird damit nichts. Der Betrieb eines Studienplatzes ist selbst in "Laberfächern" teuer.

    Zitat

    Es gibt unheimlich viele Studiengänge ohne oder mit niedrigem NC (den man zur Not mit wenigen Wartesemestern idR erreichen kann).

    Wie genau soll man einen NC mit Wartesemester erreichen? Wartesemester verbessern nicht den Abischnitt. Die Wartezeitquote ist eigenständig.

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