Beiträge von Flupp

    Da hab ich eine absolut andere Verteilung nach 13 Jahren Schuldienst. Die Verwaltung und Organisiererei von allem Möglichen nebenher ist einfach viel zu viel geworden.

    Du arbeitest vermutlich Vollzeit und hast 25 Stunden Deputat. Das macht 750 Zeitstunden pro Jahr. Nochmal so viel Vorbereitung und Nachbereitung (45 min pro 45 min). Da bist Du insgesamt bei 1500 Stunden.
    Es gibt also noch ca. 300 Stunden Budget für alles andere, davon ist sicherlich vieles zweifellos notwendig, manches fragwürdig. Du bekommst das aber selbst bei bestem Willen nicht auf die Hälfte reduziert.


    Wenn du deine Unterrichtsvorbereitung um 2 Minute pro Stunde im Schnitt verbesserst, dann holst du aufs Jahr 2000 Minuten raus.
    Das schaffst du bei keiner anderen Aufgabe.

    Ach ja:
    Das negiert die Aussage "es ist nebenher einfach zu viel geworden" nicht.

    Gerade Frauen, die mit Familie in Teilzeit arbeiten wollen, müssen Betreuung für locker 60 h bereit halten.

    Wie kommst du auf diese enorm hohe Zahl?
    Dafür müsstest Du montags bis freitags von 06:00 bis 18:00 betreuen lassen.


    Kinderbetreuung während Konferenzen und Elternsprechtagen könnte ja durchaus auch mal der Arbeitgeber zur Verfügung stellen… dann würden vielleicht auch manche Lehrer ihre Teilzeit aufstocken. Aber so bleibt einem ja nichts anderes übrig, als so wenig wie finanziell leistbar zu arbeiten.

    Haben wir ein Jahr lang probiert, nachdem dies vielfach lautstark gefordert wurde.
    Haben Schülerinnen und Schüler beim DRK in Babysitterkursen ausbilden lassen (auf Schulkosten) und dann in den ersten Einsätzen unter Betreuung einer (auf Schulkosten) bezahlten Fachkraft altersgestaffelte Angebote gemacht.

    Das haben wir ein Jahr lang bereitgestellt und die Kosten wurden vom Schulträger übernommen.
    Es wurde genau 0 Kinder betreut.

    Sehr peinlich für uns gegenüber den Schülerinnen und Schüler, die sich Mühe gemacht und Zeit genommen haben.

    Wir bemühen uns wirklich in Zusammenarbeit mit unserem Schulträger:
    Bevorzugte Ganztagesplätze für Kollegenkinder, längere Öffnungszeiten nach Voranmeldung möglich, wenn bestimmte Termine anstehen etc..
    Die Resonanz ist erschreckend gering.
    Betreuungszeiten sind aus meiner Perspektive ein super Argument um Stundenplanforderungen stellen zu können, wenn man dann aber wirklich mal drangeht und die geforderten Betreuungszeiten ermöglicht, dann ist die städtische Betreuungseinrichtung nicht gut genug.

    Sorry, ich bin da etwas frustriert.

    Wozu ständig unnötige und überflüssig Zeit fressende Konferenzen, DBs, Fortbildungen, Druck, kein Entgegenkommen bei berechtigten Anfragen, ...

    Weil das eine Perspektivfrage ist, was unnötig und überflüssig ist.

    Mein ceterum censeo:
    Die wahren Zeitfresser und Optimierungsmöglichkeiten sind nicht die Konferenzen etc., sondern die Unterrichtsvor- und nachbereitung.
    Da muss der Hebel angelegt werden.

    Ansonsten stimme ich Dir zu. Ein Teil der Schulleitungsaufgabe ist, den Lehrkräften Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, in denen sie Ihre Aufgaben (!) möglichst reibungsverlustfrei erledigen können.

    Wolfgang Autenrieth

    Mit dem Sicherheitsbeauftragten müssen wir jetzt aber aufpassen. Weil in NRW passt das nicht zusammen. Der Sicherheitsbeauftragte soll in NRW nicht zeitgleich der Gefahrstoffbeauftragte sein.

    Der Sicherheitsbeauftragte in NRW ist ein Ehrenamt, die Zuständigkeit liegt darin die Schulleitung zu beraten und auf Mißstände hinzuweisen. Allerdings hat der Sicherheitsbeauftragte diesbezüglich keinerlei Pflichten in der Durchführung. Verantwortlich und umsetzen muss die SL.

    Der Gefahrstoffbeauftragte hingegen muss umsetzen. Er hat diesbezüglich auch Weisungsbefugnis gegenüber den Kollegen. Und wer befugt ist, hat auch die Pflicht dazu. D.h. die Umsetzung gehört genauso zu den Aufgaben des Gefahrstoffbeauftragten, der GB nimmt damit unmittelbar Aufgaben wahr, die ohne GB in die ausschliessliche Zuständigkeit und Verantwortung der Leitung gehören.

    Das ist in BW genauso.

    Ja, aber ich werde nicht dafür bezahlt, im Vergleich zu Kollegen überproportional mehr an Arbeit zusätzlich zum Unterricht durchzuführen. Wenn dann muss die Mehrarbeit auch gleichverteilt sein.

    Ersteinmal bist du für deine Aufgaben verantwortlich.


    Und dabei rede ich nicht von „Mehrarbeit“, sondern von üblichen Aufgaben, die nicht Unterricht sind.

    Es mag hier einen Unterschied zwischen theoretischem Anspruch und Praxis geben. Aber das Kerngeschäft, anhand dessen ich bewertet und gemessen werde ist nun mal der Unterricht! Wenn ich hier gut unterrichte, die Schüler (gut) durch Abi/Abschlussprüfung bringe und den Verwaltungskram als Klassenlehrer einigermaßen hinbekomme, kann mir erstmal keiner was. Wenn ich dagegen die Schüler nicht gut aufs Abi vorbereite oder mein Klassenbuch nicht führe, fällt das im Gegensatz dazu negativ auf mich zurück. Alles darüber hinaus ist Bonus.

    Das ist nur deine Selbstbeurteilung. Die Fremdbeurteilung formell und informell enthält meines Erachtens maßgeblich weitere Kriterien.


    In unseren formellen Bewertungskriterien sind auch außerunterrichtliche oder über den Unterricht hinausreichende Aspekte enthalten. Kompetenzbereich „Unterrichten“, „Erziehen“, „Schule mitgestalten“ …


    „Mir kann keiner was“ ist mir generell als Grundhaltung suspekt.

    In dem System stimmt einfach was nicht. Es gibt einfach keine bzw. nicht adäquate Anreize im Gegensatz zum Kerngeschäft Unterricht noch dauerhaft etwas drüberhinaus zu leisten.

    Die Arbeit, für die man bezahlt wird, ist nicht nur der Unterricht. Somit ist das Kerngeschäft auch nicht Unterricht, sondern aus meiner Sicht deutlich weiter.

    Ich kann deine Rechnung nicht nachvollziehen. Du hast es in meinen Augen nicht plausibilisiert, sondern unglaubwürdig gemacht.


    1800 Stunden ohne Vorbereitung und Schulentwicklung etc. ist einfach hanebüchend.


    Das sind immerhin 45 Zeitstunden pro Schulwoche. Also Montag bis Freitag von 8:00 bis 17:30 inkl. Pause.

    28*40*0,75=840


    Du hast dann nochmal 1000 Stunden Verwaltung und Korrektur einer Arbeit ohne jegliche Vorbereitung?


    Ich empfehle Dir dringend wirklich mal ein Jahr die Arbeitszeit zu erfassen und nicht nur „retrospektiv“ eine Woche zu durchdenken und dann hochzurechnen.

    Zu Frage der Verpflichtung, "Extraaufgaben" zu übernehmen, haben sich andere schon geäußert. Es ist ein schwieriges Feld, denn natürlich haben Seph und chilipaprika mit Blick auf die Dienstordnungen der einzelnen Länder Recht, andererseits ist das Rechenbeispiel von chemikus08 auch nicht verkehrt und zeigt eben, dass wir endlich eine ordentliche Arbeitszeiterfassung brauchen.

    In BW wird jeder Lehrkraft vom Dienstherrn empfohlen, selbst über die Arbeitszeit Buch zu führen.

    Ich wundere mich, dass das so wenige tun, und habe für mich den Schluss gezogen, dass viele Kollegen über die Konstellation am Ende des Tages nicht ganz unglücklich sind.


    Gefühlte und gemessene Arbeitszeit sind dann doch zwei verschiedene Sachen.

    Herzlichen Dank für den Tipp. Wenn's so einfach wäre, wär's längstens so passiert.


    Manchmal frage ich mich schon, was man hier ungefragt für Weisheiten aufgetischt bekommt. :neenee:

    Gern geschehen.


    Vielleicht auch ein guter Anlass für Selbstreflexion.

    Meine Partnerin hat ein Sechzehntel Haus im Westerwald geerbt, das sie nach schweizer Recht jetzt versteuern muss. Natürlich will sie das blöde Haus überhaupt nicht. Frag nicht, was das für ein Theater ist.

    Erbschaften kann man ausschlagen innerhalb von sechs Monaten, wenn man im Ausland war, als man vom Tod erfuhr. Kostet beim Notar vor Ort inkl Porto zum zuständigen Nachlassgericht ca. 50 Euro. Oder halt beim Konsul, da müsste es einen in Basel geben.

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