Lehrer ist der einzige Berufsstand, der zuhause klaut und es dann zur Arbeit trägt.
Beiträge von Flupp
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Stifte, Blöcke, Ordner -> noch nie erlebt, dass so etwas irgendwo finanziert wurde. Eine Schule hatte Flipchart-Papier für Plakate, das wars aber auch.
Schulbücher -> haben wir im Referendariat großzügig von den Verlagen bekommen, allerdings nicht an Tag 1, sondern es dauerte. An meiner Refschule gab es keinen Ausleihbestand für Lehrkräfte, eine spätere Schule war da großzügiger. Hier würde ich zu Beginn mal nachfragen. Gleiches gilt für Dienstgeräte. Wenn die Schule welche hat, sollten auch die Referendare welche kriegen. Digitale Lizenzen für Schulbücher und Handreichungen usw. gibt es auch je nach Schule entweder als Kollegiumslizenz oder halt nicht.
Frag auch nach, wie das Kopieren geregelt ist. An meiner Refschule gabs ein (kleines, nie ausreichendes) Freikontigent. Meine letzte Schule hatte anfangs keinerlei (!) Kontingente und hat versucht, für jede einzelne Kopie das Geld einzutreiben. Ich hatte nach 4 Monaten eine Rechnung von fast 50€ im Fach. Wiederum woanders gab es unbegrenzte Kontingente und das sogar in Farbe - die Bedingungen (und letztlich auch die Kosten) variieren hier.
Bei uns können sich alle Lehrkräfte Stifte, Papier, Laminierfolien, … und anderes Verbrauchsmaterial aus der Verwaltung holen. Jeder hat einen persönlichen Dienstrechner (auch für Referendare halten wir Geräte vor). Kopieren ist frei, Farbe allerdings nicht per default.
Wer was in Farbe braucht, kriegt das auf Nachfrage aber auch.
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Es geht, wie schon mehrfach geschrieben, vor allem um seine Reaktion darauf. Und die reicht von 'noch nie gesehen das Ding' über 'ach, wir machen doch alle mal Scheiß' bis 'Hetzkampagne gegen mich!'. Eine aufrichtige Entschuldigung sieht anders aus.
Hinzu kommt die Reaktion:
„Der Vorfall war ein einschneidendes Erlebnis für mich. Er hat wichtige gedankliche Prozesse angestoßen.“
Passt gut zu dem ansonsten vorgebrachten: „Nicht erinnerlich!“
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Verstehe dich nicht. Dann kritisiere doch seine andere Verfehlungen und nicht die bloße anwaltliche Tätigkeit. In einem Rechtsstaat hat jeder das Recht auf anwaltliche Vertretung, wenn man das moralisch angreift, dann greift man einen Kern des Rechtsstaats an.
Zum Aiwanger: natürlich ist das alles 30 Jahre her und kein Mensch braucht das, um zu verstehen, was der Aiwanger für einer ist. Leider wird er nicht nur trotz sondern hauptsächlich wegen seiner Haltung gewählt.
Er wird jetzt Opfer eines schlechten Diskursstils, den er selbst lange prägend vorangetrieben hat. Das ruft bei mir schon eine gewisse Schadenfreude hervor.
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Otto Schily z. B. hat als Anwalt in den 70ern Gudrun Ensslin vor Gericht verteidigt, unter Kanzler Gerhard Schröder war er in den späten 90ern dann Bundesinnenminister.
Ich stimme deinen Ausführungen ansonsten zu, empfinde es aber als merkwürdiges Rechtsstaatsverständnis, wenn eine bloße anwaltliche Tätigkeit moralisch zweifelhaft oder eine vergleichbare „Jugendsünde“ sein soll - egal wie moralisch verdorben die Mandantin ist.
Ob sich Schily anderweitig in der Zeit zweifelhaft verhalten hat, sei mal dahingestellt.
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Werden da nicht Sachen vermischt?
Es gibt:
- das Flugblatt
- die Facharbeit von Aiwanger über einen Rottenburger Lokalhelden, gefunden nach Recherchebeginn durch die SZ (für die Schriftprobe)
- die preisgekrönte Schülerarbeit, die von jemand anderes verfasst wurde, die das Flugblatt (ohne Nennung des Verfassers) als Beispiel führt
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Joa, es gab auch mal einen Konsens, dass Frauen keine Hosen zu tragen haben und dem Pfarrer nicht widersprochen wird. Darüber sind wir glücklicherweise mittlerweile auch hinweg.
Und es gibt weitere Konsense, die aktuell zur Debatte stehen, und auch welche, die noch nicht zur Debatte stehen. Gleichzeitig entstehen neue Konsense.
Verstehe den Punkt jetzt nicht, aber wir drehen uns eh im Kreis.
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Ja, sehe ich so. Eine (vielleicht überholte) gesellschaftliche Erwartungshaltung, die in sich keinen rationalen Grund (mehr) hat.
Zu meiner Schulzeit wäre das hier überhaupt keine Diskussion gewesen. Ein klares No-Go.
Mittlerweile legen vielleicht nur noch Dinosaurier wie ich darauf noch wert.
Und ich vergleiche das tatsächlich nochmal mit dem Essen mit Messer und Gabel anstatt den Fingern.
Das gehört bei uns im Gegensatz zu anderen Ländern bei manchen Gerichten zu den Gepflogenheiten, die man zumindest können muss, wenn man nicht auffallen möchte. Wirklich was kaputt macht man aber auch nicht, wenn man im Restaurant mit den Fingern isst. Andere Kulturkreise zeigen, dass es auch anders ginge.
Vielleicht ändert sich dieser (aus meiner Sicht) Konsens aber auch über die Jahre. Erste Schritte sind ja da bereits gemacht.
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Macht man das bei euch eigentlich noch, dass die SuS am Anfang der Stunde zur Begrüssung der Lehrperson aufsteht?
Das hat sich in meiner Beobachtung gewandelt.
Als ich zur Schule ging, sind wir bei jedem Eintreten eines Erwachsenes in den Klassenraum aufgestanden.
Jetzt kenne ich das nur noch als gemeinsames Ritual zum Stundenbeginn (anstatt oder in Kombination mit anderen Ritualen). Und auch nur in der Unterstufe.
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Vermutlich haben wir eine andere Auffassung von rein kulturell bedingten Regeln, aber ich zähle da tatsächlich Tischregeln und Höflichkeitsdinge dazu. Von daher erziehe ich im Kulturkontext (oder bemühe mich zumindest darum, die Kinder auf die Anforderungen in der Gesellschaft vorzubereiten). Was sie dann später daraus machen, steht ihnen dann ja eh frei.
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Schmatzen und Käppi ist aber nicht vergleichbar. Kaum ein Schüler wird sich von einem käppi-tragenden Mitschüler gestört fühlen, von einem schmatzenden schon eher. Hier haben wir viel eher eine Konvention als es bei der Kopfbedeckung ist, wo es eben von oben (von dir als Lehrkraft) angeordnet wird.
Sich gestört fühlen ist bei beidem eine Gewöhnungs- und Kulturfrage. Konvention halt.
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D. h. die Schülerinnen können von dir das Tragen einer Kopfbedeckung einfordern, wenn es ihnen wichtig ist? Oder geht das nur in eine Richtung? Und nur bei Dingen, die dir wichtig sind?
Im Gegensatz zu den Schülerinnen habe ich einen Erziehungsauftrag.
Dazu gehören auch Umgangsformen.
Diese sind natürlich nicht in einem Kanon festgeschrieben.
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