Beiträge von CDL

    Danke Seph für deine ruhige und gelassene Antwort, die inhaltlich alles umfasst, was mich gestern bei der Lektüre umgetrieben hat. :respekt: Ich hätte das aber zu emotional formuliert :haudrauf:, weshalb ich bislang auf eine Antwort verzichtet habe.


    Insofern an dieser Stelle nur noch die Ergänzung, dass ich noch immer nicht verstehe, was "konsequente Benotung" mit einer Optimierung der Arbeitszeit zu tun hat bzw. dazu beiträgt. Ich benote auch konsequent, was aber nicht bedeutet, dass ich mir keine Gedanken machen würde. Insbesondere bei den besonders verhaltenskreativen/sozial unverträglichen und dadurch arbeitsintensiveren SuS nehme ich mir ganz bewusst Zeit bei den mündlichen Noten, um sicherzustellen, dass ich nicht am Ende Verhalten benote anstelle von fachlicher Mitarbeit. Solltest du gute Hinweise zur Arbeitszeitoptimierung (nicht Arbeitsvermeidung) haben an dieser Stelle- gerne her damit. (Meine ich völlig ernst. Danke an der Stelle übrigens noch einmal an die KuK- z.B. Joker13 oder auch Seph - , die im letzten Schuljahr ihre Vorgehensweise bei mündlichen Noten im Forum geteilt und mir teilweise Vorlagen mit denen sie arbeiten zukommen haben lassen. Das hat mir sehr geholfen, mich diesbezüglich effizienter zu organisieren.)

    Ich werde versuchen, mir darüber weniger Gedanken zu machen.

    Es hatte mich nur etwas verunsichert, weil ein Hohlkreuz auch zu Bandscheibenvorfällen, stärkeren Rückenschmerzen etc. führen könnte.

    Ich dachte, der Amtsarzt oder die Amtärztin würde sich dann eher gegen eine Verbeamtung aussprechen, denn man kann ja keine durch das Hohlkreuz bedingten Folgeerkrankungen ausschließen. Sonst hört man ja immer viele Gerüchte, weshalb man schon nicht verbeamtet werden könnte.

    Mir ist jetzt aber auch bewusst, wie lächerlich diese Frage mit dem Hohlkreuz hat klingen müssen für Außenstehende.

    Um dir die Verbeamtung zu verweigern muss der Amtsarzt darlegen können, dass du mit überwiegender Wahrscheinlichkeit vor dem Erreichen der Dienstaltersgrenze gesundheitlich bedingt in den Ruhestand versetzt werden könntest infolge der zum Untersuchungszeitpunkt vorliegenden gesundheitlichen Probleme. Ein Hohlkreuz reicht NICHT aus, um eine derart weitreichende Einschätzung vorzunehmen.


    Mach dir bewusst, dass du eine Angststörung hattest/hast, gesteh dir zu, dass das ebenso wie die Neigung zu depressiven Episoden lebenslang eine Achillesferse bleibt, die deiner Wachsamkeit bedarf, damit du gerade nicht wieder schwerwiegender erkrankst und arbeite entsprechend kontinuierlich an deiner seelischen Gesundheit. Es hat Gründe, warum dein Psychotherapeut zumindest nach aktuellem Stand nicht davon ausgeht, dass deine Angsterkrankung vollständig heilen wird können. Das bedeutet nicht, dass diese Einschätzung sich letztlich bewahrheiten muss, aber sehr wohl, dass du lebenslang achtsam wirst bleiben müssen, um Rückfällen vorzubeugen und geh nicht zu hart mit dir ins Gericht, wenn du - wie möglicherweise an dieser Stelle- den Ängsten mal wieder zu viel Macht eingeräumt hast, sondern sieh es einfach als Hinweis, wieder besser auf dich zu achten und liebevoll für dich Sorge zu tragen. Das ist die wichtigste Aufgabe neben deinem Studium. Wenn dir das stabil gelingt hast du ganz unabhängig von Fragen der Verbeamtung wirklich viel für dich selbst erreicht und dir erkämpft. :rose:


    Wenn du dann in 5 Jahren Fragen zur Verbeamtung hast melde dich gerne noch einmal.

    Konkret: Welche BL verbeamten aktuell nicht? Mir fällt - sorry für meine wieder mal flapsig-unpräzise Ausdrucksweise - nämlich gar keines ein.

    Sämtliche Bundesländer des schönen Landes Österreich. :zahnluecke:

    Derzeit kann man das noch von Berlin behaupten. Die Rückkehr zur Verbeamtung ist zwar beschlossen, aber an der Umsetzung hapert es noch. Brandaktuell werden die fertigen Referendare wieder ins Beamtenverhältnis übernommen, wenn die Voraussetzungen vorliegen. Alle alteingesessenen KuK müssen sich noch etwas gedulden - Amtsärztliche Untersuchungen werden sich ziehen, Rot-Grün-Rot sucht noch einen rechtssicheren Weg, wie man den L entgegen kommen kann, die nicht verbeamtet werden können/wollen,...

    Vollständige Regelungen zur nachträglichen Verbeamtung für Bestandslehrkräfte fehlen auch noch in anderen Bundesländern, die noch nicht so lange wieder verbeamten, wie z.B. Sachsen. Sachsen hat aber auch bislang noch eine zeitliche Befristung bei der Verbeamtung bis zum 31.12.2023. Aktuelle Gutachten empfehlen zwar, auch darüber hinaus zu verbeamten, um eben diesbezüglich nicht schlechter dazustehen als andere BL und Lehrkräfte nach der Ausbildung zu halten, beschlossen ist das allerdings noch nicht und damit auch unklar, ob eine reine Verlängerung beschlossen wird (die meines Erachtens auf jeden Fall kommen wird als Minimalziel) oder die Verbeamtung ohne erneute zeitliche Befristung dauerhaft wieder eingeführt wird.

    Da gibt es aktuell ja nicht mehr viele.

    Was ja nur bedeutet, dass es auch weiterhin entsprechende BL gibt und angesichts dessen wiiiiiiiiiiiiiiiiiie laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaang:schlafen::baden::klo:saaaaaaaaaaaaaaaaaaaaam Dinge an Schulen geändert werden, die zwar sinnvoll wären, aber irgendwann echtes zusätzliches Geld (z. B. für Pensionen später) kosten könnten, dürfte das in 5-7 Jahren mutmaßlich auch weiterhin der Fall sein.

    Danke für die Rückmeldung!


    Wie sieht es denn bei einem Hohlkreuz aus? Könnte das Schwierigkeiten bereiten, selbst wenn keine Rückenschmerzen oder Ähnliches vorliegen?

    Ich würde dir vorschlagen erst einmal überhaupt mit dem Studium zu beginnen und dieses zumindest soweit voranzubringen, dass der erfolgreiche Abschluss desselben realistisch und deine Berufswahl dank Studienpraktika ausreichend gefestigt ist, ehe du unnötig Gedanken/ Ängste an die Verbeamtung verschwendest, die bis in 5-7 Jahren schon obsolet sein können, weil du womöglich deinen Traummenschen im Ausland findest oder in ein BL ohne Verbeamtung verziehst oder oder oder.


    Was du hier gerade machst liest sich für mich nicht unbedingt gesund angesichts der von dir erwähnten psychischen Vorgeschichte, insofern erlaube es dir, das Thema die nächsten Jahre ad akta zu legen und versuch während deiner Studienzeit weiterhin das umzusetzen, was du sicherlich in der Therapie gelernt hast, um psychisch stabil zu bleiben undam Ende möglichst seit mehreren Jahren rückfallsfrei zu sein. Dazu solltest du aber jetzt bewusst deinen aktuellen Ängsten / Sorgen /Bedenken zu ungelegten Zukunftseiern nicht so viel Raum geben in dir, sondern bewusst dagegen arbeiten, irrationalen Ängsten / Sorgen/ Bedenken (Stichwort "Hohlkreiz") diese Macht über dich und dein Leben zu geben. Alles Gute für deinen weiteren (Genesungs-) Weg.

    Was genau hat "konsequent zu benoten" für dich mit einer Optimierung der Arbeitszeit zu tun? Wie genau habe ich mir das vorzustellen?

    Was meinst du mit "Stundendrehungen" und inwiefern hilft dir das deine Arbeitszeit zu optimieren?

    Wenn du ein Regal übrig hast, welches du sonst sowieso nur entsorgen würdest - warum nicht. Ansonsten : Auf gar keinen Fall! Dann gibt es halt kein weiteres Mobiliar. Kannst du auf Anfrage ja auf dem Elternabend transparent machen, woran es hängt, damit die Eltern Druck machen auf die SL, um den Missstand zu beheben. Soweit kommt es noch, dass wir als Lehrkräfte Mobiliar auf eigene Rechnung anschaffen. Halten deine KuK das etwa für normal?

    BaWü bildet alle Bewerber:innen im Ref aus, die die Voraussetzungen für die Zulassung zum Vorbereitungsdienst erfüllen. Bei einem Master in NRW solltest du also darauf achten, dass du auch weiterhin eine für deine Zielschulart zulässige Fächerkombination studierst. Sollte es inhaltlich starke Abweichungen im Studienplan des Fachs in NRW geben, weil das Fach dort beispielsweise am Ende als Fächerverbund unterrichtet wird, dann solltest du sicherheitshalber vorab klären, dass Abschlussfach X in NRW auch anerkannt wird für Unterrichtsfach Y in BW. "Chancen" spielen also so oder so bei einer Bewerbung fürs Ref in BaWü keine Rolle. Hauptsache, du kommst dann zum Ref zurück zu uns ins Ländle. ;)


    Viel Freude beim Masterstudium!

    Hätte ich Babys wären sprechende Babys bestimmt saucool, um einfach auf Anhieb zu wissen und zu verstehen, was sie gerade brauchen, statt "trial and error" zu spielen, bis man sich in die diversen Arten zu Weinen eingehört hat im Laufe der Zeit. So wäre ein sprechendes Haustier für mich ganz wunderbar. Ich bilde mir zwar ein, auch so recht erfolgreich mit meinem Hund zu kommunizieren, wüsste aber wirklich sehr gerne, wie unsere Tiere uns oder auch die Welt sehen. Auch bei Tieren fände ich es nebenbei in manchem Fällen sehr hilfreich, wenn sie ihre Bedürfnisse einfach so artikulieren könnten, dass wir Menschen sie verstehen MÜSSEN. Das könnte manches Tierleid lindern oder gar verhindern (meine letzte Hündin hätte mir so schon eher sagen können, dass es dieses Mal nicht ihre übliche kleine Infektion war, sondern ein echter Notfall und die Not-OP rechtzeitig kommen können).


    Bin am Heulen, gebe also nochmal genau so weiter.

    Ja, mit Hemd oder Pulli sieht man nichts. Mit T-Shirt sieht man den Arm :)

    Ich weiß, ich bin zu sehr im Ferienmodus, habe zu viel Phantasie und nehme das nicht ausreichend ernst, ABER: Im Pulli oder Hemd sieht man keinen Arm?!? :staun::respekt:Sind das so Spezialoberteile aus Hogwarts, die du trägst? Wo bekomme ich die? Was sagen deine Mitmenschen, wenn du manchmal über Gliedmaßen verfügst, die an anderen Tagen zumindest visuell verschwunden sind, aber womöglich unsichtbar mit agieren und Dinge anheben/tragen/schreiben...? :schreck::klatsch: *habenwill* :sabber::sabber::sabber:

    Ich habe keine Ahnung, was du auf mit schlechten Stil und mit auf Augenhöhe meinst. Ich habe dir sach- und problemorientiert geantwortet und dein Beiträge gewürdigt.

    Ich glaube dir, dass das so gemeint war von dir, von außen betrachtet kann man deine Beiträge aber auch so lesen, als würdest du laleona schulmeistern, die "brave Schülerin" loben, die belegen kann, dass sie die Begrifflichkeiten korrekt benutzt und recherchiert hat, statt einfach aufgrund dessen, dass sie sich inhaltlich ädaquat ausdrückt ihr genau das zugute zu halten. Letzteres wäre ein Umgang auf Augenhöhe, Schulmeisterei dagegen nicht. Manches, was man sich mitdenkt, muss man im Netz mitschreiben, weil Gestik und Mimik, die die Intention verdeutlichen würden nun einmal als Informationskanäle fehlen, insofern sieh es einfach als Hinweis, dass du deine Intentionen noch etwas klarer versprachlichen solltest, um Missverständnisse wie dieses zu vermeiden. :)

    Eine Familie zu gründen/eigene Kinder zu haben. Um diesen erneut träumen zu können müsste ich mindestens 10 Jahre jünger sein und mir dennoch gesundheitlich und (in der Folge) beruflich das erarbeitet haben, was ich mir heutzutage erarbeitet habe. Nachdem ich die Zeit nicht zurückdrehen kann, hadere ich aber (meistens ) nicht (mehr) mit dem, wie sich mein Leben entwickelt hat. Ich habe dafür andere Träume zum Leben erwecken können.


    Und du?

    Wie würdet ihr eurer Frau erklären, dass ihr alle 3 ins Haus geliefert bekommt ..... *kopfkratz* (Nein, noch ist nichts bestellt. ;) )

    Ich hab zwar keine Frau, würde es aber vielleicht mal versuchen mit "ich wollte dir die Suche nach einem Weihnachtsgeschenk abnehmen" gepaart mit deinem treu-doofsten Hundeblick, sowie ganz nebenbei dem Hinweis auf Klein-Carla, von der du schon oft erzählt hast, die sich immer so über deine Lego-Modelle im Rektorat freut oder Klein-Nikolaus, der ganz neu an der Schule und noch soooo scheu ist, aber bei den Lego-Modellen ins Strahlen und Reden kommt und schließlich natürlich Klein-Froschilein, dessen Äuglein schon beim Gedanken an diese Sets zu leuchten beginnen und dessen Herz vor Glück überquillt, wenn er ein wenig Legos verbauen darf Abend für Abend für Abend für Abend als Entspannung und Teil des persönlichen Achtsamkeitsmanagements in einem Beruf, in dem genau das besonders wichtig ist, um gesund bleiben zu können als engagierter, intrinsisch motivierter Mensch. Deine Frau wird dich ja nicht trotz deiner Begeisterung und deines Engagements- für deine Schule, Lego, irrwitzig lange Radtouren,...- geheiratet haben, sondern gerade weil du alles von dir gibst an so vielen Stellen, emotional involviert bist, dich berührbar und verletzlich machst und eben auch zu deinen Leidenschaften stehst, zu denen Lego gehört. :)

    Natürlich gibt es auch heutzutage noch SLen (oder auch KuK), die sichtbare Tätowierungen für unangemessen halten, ebenso wie es SLen gibt, die auch heutzutage noch der Auffassung sind, männliche Lehrkräfte müssten Kurzhaarschnitte haben und prinzipiell Sakko tragen, etc. Grundlegend sind Tätowierungen (solange wir nicht von Gesichtstattoos sprechen, die man sicherlich noch einmal getrennt betrachten müsste) aber alles, nur kein Ausschlussgrund für den Schuldienst, solange sie, wie von dir ja auch dargestellt weder rassistisch, noch sexistisch oder in anderer Weise diskriminierend sind und keinen Widerspruch zu den Werten und Haltungen darstellen, auf die du nicht nur vereidigt werden wirst, sondern die du auch aus Überzeugung leben solltest. Akzeptanz und Toleranz von Vielfalt ist so ein Wert, den in dem Fall entsprechend aufgeschlossene SLen und KuK dir entgegenbringen und dir gegenüber leben werden, gleich was sie persönlich von Tätowierungen halten mögen. Ich wage zu behaupten, das neben den beruflichen Schulen Förderschulen diesbezüglich das toleranteste Umfeld bieten sollten angesichts der unglaublichen Heterogenität sowohl der Kundschaft, als auch des eingesetzten Personals diverser Professionen. Wenn ich mir dann schließlich noch vor Augen halte, dass die tolerantesten Menschen im Umgang mit Vielfalt, die mir je begegnet sind die schwerst mehrfach behinderten Menschen waren, die ich bei der Lebenshilfe begleiten durfte (für die es völlig normal war, dass wir alle irgendwie anders sind), gehe ich ganz optimistisch davon aus, dass das im Regelfall für deine "Kundschaft" auch keine Probleme aufwerfen wird.


    Solltest du tatsächlich über eine SL stolpern, die sich ungeachtet des massiven Lehrkräftemangels im Förderschulbereich den Luxus eigener Intoleranz leisten möchte, dann sieh das als wertvollen Hinweis darauf, wo du nicht tätig sein möchtest. Es wird genügend Schulen geben, die dich mit Kusshand nehmen werden mit dem entsprechenden Abschluss und denen deine Tattoos- so diese die von dir beschriebenen Parameter erfüllen- wahlweise wurschtpiepegal sein werden oder die diese interessant finden. Und ja, auch NRW hat akuten Bedarf an Förderschullehrkräften, daran wird es also keineswegs scheitern am Ende.


    Für welches Förderschullehramt studierst du denn mit welchen Fächern?

    Was lässt dich davon ausgehen, dass deine SL Stellen nicht ausschreibt, die sie ausschreibt dürfte?

    Bei mir an der Schule wird jedes Jahr auf einer (oder mehreren) GLK transparent gemacht, wie viele Stellen wir schulscharf ausschreiben dürfen. Welche Fächer ausgeschrieben werden wird dann in der GLK beschlossen nach Vorschlägen durch die SL und die Steuergruppe. Wo Bedarf da wäre, es aber quasi unmöglich ist jemanden zu finden, nehmen wir Fächer meist nur in den Fließtext mit auf als Fächer, die zu einer bevorzugten Einstellung führen würden. Wie läuft das bei euch ab? Habt ihr euch als Fachschaft entsprechend in der GLK eingebracht? Wie wurde darauf reagiert?

    Jede:r Lehrer:in muss doch in der Lage sein, die APOs ihrer Schulform nachzuschlagen! :sterne:

    Da ich nicht aus NRW bin, aber dennoch etwas rausgesucht und verlinkt habe: Passt das aus deiner Perspektive denn überhaupt für NRW oder habe ich bei meiner Suche als Außenstehende etwas Wesentliches übersehen?

    (...)

    Zu deinen spezfisichen Fragen. Unterrichten selbst finde ich toll und meiner Erfahrung nach gefällt den allermeisten SuS mein Unterricht auch, sofern ich und KuK das einschätzen können. (...)


    Was deine andere Frage betrifft, werde ich mal ziemlich platt darauf antworten. Dass man nach Jahren von Studium etwa 1000 netto bekommt, dafür, dass man durch ganz BY geschickt wird mit zwei bis drei Wochen Ankündigung vorher und deutlich mehr als 40 Stunden arbeitet halte ich für eine Sauerei. Das KM meint dazu nur, dass das nicht anders planbar wäre, was Unsinn ist.

    Es gibt noch andere Bundesländer, die ihr Ref anders organisieren, 1000€ netto bekommt man auch in Bayern nicht nur. Zumindest hier in BW habe ich vor bald drei Jahren etwa 1350€ netto erhalten in Steuerklasse 1. Reich wird man davon nicht, aber es lässt sich davon leben und dafür hat man am Ende eine vollwertige Ausbildung absolviert, um seinen SuS auch tatsächlich gut geplanten Unterricht anbieten zu können. Das ist im Idealfall dann Unterricht, der den SuS auch gefällt, nicht immer können sich SuS aber für das begeistern, was sie gerade unterrichtlich benötigen, insofern reicht es nicht aus darauf zu schauen, was SuS gefällt. Solltest du nicht zufällig ein Genie sein, dem es naturgegegeben ist, guten Unterricht zu planen, ist auch deine Selbsteinschätzung an dieser Stelle unzureichend angesichts deiner fehlenden vollen Lehrbefähigung, die möglicherweise auch manchen deiner aktuellen KuK fehlt, für die insofern dasselbe gilt.


    Zitat

    Das 1. Stex habe ich auch sehr gut bestanden und das Ref hatte ich sogar angefangen, aber die Seminarleitung hatte schlichtweg keine Ahnung vom Fach. Was sie erzählte entsprach dem Wissensstand von ungefähr 1970, sowohl was das Fachwissen wie auch die Didaktik betrifft. Dass man an Schule nicht nach dem aktuellen Stand von z.B. Science und Nature unterrichtet ist geschenkt, aber ich denke schon, dass man wenigstens die Revisionen der letzten Jahrzehnte beachten könnte. An und für sich wäre das ja noch tragbar als unterschiedliche Sichtweisen, wenn die Seminarleitung nicht ohne irgendwelche Belege darauf gepocht hätte, dass ich fachlich falsch liege und keine andere Ansicht akzeptierte. Einen Wechsel anzufordern oder Beschwere einzureichen war mir zu blöd, und SuS bewusst falsche Sachen beizubringen halte ich moralisch unvertretbar. Ich bin dann in die Forschung und später Wirtschaft gegangen und dann eben in das Privatschulwesen. Kurz gefasst halten mich also die unterirdischen Verhältnisse des Ref davon ab, das 2. Stex zu machen. Sollte der Staat sich irgendwann bemühen, die Verhältnisse zu verbessern, würde ich über ein Ref nachdenken, wobei ich dann sowieso schon gefährlich nah an der Verbeamtungsgrenze wäre.

    Das Ref hat viele Schwächen, aber man lernt tatsächlich verdammt vieles über guten Unterricht dank der konzentrierten Beratung zu Fachdidaktik, Pädagogik und Unterrichtsplanung, welches nur die wenigsten von uns sich auch ohne ein Ref in ähnlich kurzer Zeit aneignen können. Ich habe sehr viel Unterricht gehalten vor dem Ref, hatte auch immer sehr gutes Feedback von KuK und SuS. Im Nachhinein weiß ich aber, was ich alles nicht wusste und insofern inzwischen deutlich besser mache oder auch einfach nur, was ich mir sukzessive selbst angeeignet habe, weil ich den Bedarf gesehen habe und Lösungen finden musste, während ich im Ref vieles systematischer gelernt habe und so das Rad seltener neu erfinden musste, sprich erheblich zeiteffizienter zu arbeiten gelernt habe. Ohne ein Ref absolviert zu haben kannst du nicht wirklich beurteilen, was dir womöglich noch fehlt und du dort gelernt hättest.


    Ich habe in meinem Ref auch den Fall erlebt, dass mir ein SL, der nichts von dem entsprechenden Fach verstanden hat, erzählen wollte, warum etwas, was ich im Unterricht vermittelt habe fachlich falsch wäre, nur weil es im Schulbuch fachlich falsch stand. Es wurde auch nicht gut aufgenommen, als ich freundlich erläutert habe, was warum an der Stelle fachlich gelten würde, auch angeboten habe, dies durch entsprechende Fachartikel nachzuweisen, sondern mir unterstellt, ich wäre an dieser Stelle offenbar nicht kritikfähig, arrogant und besserwisserisch. Das war ein wirklich übles Gespräch- vor allem, weil es mir auch als Menschen überhaupt nicht gerecht wurde. Da ich gemerkt habe, dass mein SL einen richtig miesen Tag hatte und er wenn er in der Verfassung war leider immer unfair und unsachlich wurde KuK gegenüber, habe ich dann nichts weiter gesagt. Eine Woche später war er erneut in meinem Unterricht- wieder in einem Fach, von dem er keine Ahnung hatte, dieses Mal aber war der entsprechende Mentor nicht erkrankt, sondern mit anwesend und konnte alles erläutern, was der SL nicht verstanden hat mit dem Ergebnis, dass dieser nach dem Unterricht komplett begeistert war von meiner Fachkompetenz, der Art, wie ich (berechtigte) Hinweise aus der Vorwoche sofort umgesetzt hatte und den kreativen Lösungen. Im Vieraugengespräch hat er sich danach dann tatsächlich auch entschuldigt für sein Fehlurteil der Vorwoche. Er hatte sich zwischenzeitlich fachlich selbst schlauer gemacht und verstanden, dass ich recht damit hatte, nicht das zu vermitteln, was zu dem Thema im Schulbuch stand.


    Ich verstehe dich also sehr gut, dass du deinen SuS keine falschen Inhalte beibringen wolltest, verstehe aber nicht, warum du deshalb deine Ausbildung aufgegeben hast, die der Weg gewesen wäre, damit deine SuS dank deiner Fachlichkeit und deiner erlangten vollen Lehrbefähigung so guten Unterricht erhalten, wie sie das verdienen.

    Ich vermag die Ausbildung in Bayern nicht zu beurteilen, weiß nicht, wie viel Spielräume es dort gibt alte Zöpfe zu kürzen, ohne sich alles zu verbauen im Ref, weiß aber sicher, dass es Möglichkeiten gibt sei es im eigenen Bundesland oder im Zweifelsfall durch einen Bundeslandwechseln die Ausbildung zu beenden, wenn man mal für einen Moment das eigene Ego zurückstellt und dafür die Unterrichtsqualität, die man zurecht fachlich fordert auch an anderer Stelle ernst nimmt und insofern an seiner eigenen Qualifikation arbeitet. Gerade wenn dir, wie du schreibst, SuS aus prekären Verhältnissen besonders am Herzen liegen, sollten diese es dir wert sein, dass du dich vernünftig qualifizierst und nicht den Weg des geringsten Widerstands suchst.

    Damit hast du bewiesen, dass du einsetzbar bist und damit die A-Karte. Die nicht belastbaren kriegen die Rosinen und schaffen nichtmal ihren Luxusplan.

    Das finde ich ein wirklich einseitiges Urteil, welches sehr vielen Stundenplanungsteams nicht im Ansatz gerecht wird, die tatsächlich für alle KuK versuchen einen möglichst guten Stundenplan mit möglichst vielen erfüllten Wünschen, wenig Hohlstunden (eh sei denn, diese wurden explizit gewünscht), etc. zusammenzubasteln. Was sich aber viele nicht bewusst machen ist, dass die Stundenplaner um nur eine Stunde zu verschieben- je nachdem, wie diese liegt, wie viele Schienen/Hallenbelegungszeiten/Fachraumbelegungen/Zeiten der Verfügbarkeit von Pfarrern betroffen sind- manchmal manchmal 8-12 Stunden puzzeln müssen. Irgendwann muss also die Optimierungsarbeit enden, wenn das Stundenplanungsteam sich nicht allein an dieser Arbeit schon für das gesamte Schuljahr völlig aufreiben will in den Sommerferien.

    Wir hatten bedingt durch Covid, Schwangerschaften, Elternzeiten, Langzeiterkrankungen, Abordnungen fast 10 verschiedene Stundenpläne in diesem Schuljahr, teilweise mit umfassenden Deputatsveränderungen im Kollegium. All diese Pläne mussten neben dem normalen Geschäft auch noch entwickelt werden. Trotzdem habe ich an meiner Schule bislang noch nie größere Klagen über die Stundenpläne gehört, höchstens vereinzelt mal Wünsche nach Veränderung z.B. wegen Kita-Zeiten, denen meines Wissens immer irgendwie entsprochen werden konnte. Auch mein Stundenplan war bisher immer außergewöhnlich gut, da sämtliche Wünsche erfüllt wurden. Ich weiß auch, dass es längst nicht überall so außergewöhnlich gut läuft, habe das im Ref auch anders erlebt im Ergebnis, nie aber erlebt, dass sich Stundenplaner den Job leicht gemacht hätten und besonders belastbare KuK einfach ausgeblutet hätten durch rotzige Pläne, an denen man nicht weiter gearbeitet hätte.

    Was genau erhoffst du dir als Resonanz?


    Wie du einzuordnen wärst wird dir niemand aus dem Forum beantworten können. Wann im konkreten Fall berechtigte Kritik anfängt lässt sich basierend auf deinem Beitrag auch nicht beurteilen- dafür ist dieser in vieler Hinsicht zu allgemein gehalten. Woran bei euch dein spezifischer Stundenplan liegt und was man daran- so das von dir gewünscht wäre- optimieren könnte, wird auch niemand von außen beurteilen können. Da wäre dir nur zu raten ggf. noch einmal auf dein Stundenplanungsteam zuzugehen und nachzufragen ob der eine oder andere Wunsch, den du deinen Stundenplan betreffend hattest, vielleicht doch noch als Entlastung wegen des Abendunterrichts erfüllbar wäre (z.B. ein freier Vormittag als Ausgleich für den Abendunterricht oder später Schule am Folgetag? Weniger Hohlstunden?).

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