Im Unterricht eine möglichst (!) viele zielsprachige Phasen und diese langsam steigern um die SuS auch zu fordern. Widerstände der SuS in Kauf nehmen und - steter Tropfen höhlt den Stein - überwinden.
Das Ziel ist, dass du im Regelfall zu 100% in der FRemdsprache bleibst. Meine Mentorin am Seminar hat mir auch schon im Anfangsunterricht (Französisch, nimmt sich aber ja nichts) empfohlen selbst konsequent zu 100% in der Fredmsprache zu bleiben und Sprachsituationen besser vorzubereiten, vorzuentlasten, zu semantisieren (einsprachig, unterstützt durch Gestik/Mimik/Bilder), einfach Arbeitsanweisungen vorab ggf.zu notieren und vorzubereiten. Das klappt im Anfangsunterricht (Realschule) bereits hervorragend (bin letztlich etwa zu 95% in der Fremdsprache, da es immer mal noch etwas zu klären gibt), darf in Englisch im 3.Lernjahr an der Sek.I also auch den SuS abverlangt werden. Also nicht mit "zielsprachigen Phasen" arbeiten, sondern dich so vorbereiten, dass du deinen Unterricht in der Fremdsprache hältst und den SuS antrainierst sich einzuhören. (Die Ausnahmen ergeben sich im Alltag dann sowieso, wenn du aber beginnst diese einzuplanen, wird es noch weniger fremdsprachiger Anteil, was problematisch ist, da deine SuS dich als Sprechvorbild benötigen.)
Zitat von Lehrerinlehrling
Dabei auch in Kauf nehmen, dass einige noch mehr innerlich abschalten und (im Wortsinne) den Kopf auf die Bank legen! Manche haben echt Lücken (gerade die HS), die bis in die Grundschule zurückreichen. Das ist die traurige Realität!! (Schön, wenn es bei euch anders ist. Ihr seid da zu beneiden (ironinefrei gesprochen!)
Differenzierende Lernaufgaben wären ein Weg damit umzugehen. Z.B.: Ein Arbeitsblatt mit einer Mischung aus schriftlichen und mündlichen (monologischen und dialogischen) Aufgaben, dass die SuS bearbeiten sollen. Alle SuS bearbeiten die Aufgaben mit * (=Basiswissen, HS-Niveau), jeder bearbeitet mindestens eine Aufgabe mit ** (= RS-Niveau), schnelle Gruppen bearbeiten noch die Aufgaben mit ***/ alle Aufgaben mit ** (*** kann dann entweder vertieftes Wissen im E-Niveau-Bereich sein oder aber einfach ein alternatives Aufgabenangebot, um eben auch schnellen Lehrnern noch ein Angebot zu machen und sie zu beschäftigen).
Kopf auf die Bank ist eine Frage der Klassenführung, finde ich aber generell inakzeptabel. Wenn es daran liegt, dass diese SuS nicht mitkommen sind differenzierende Aufgaben auch ein Weg Zeit zu haben diesen SuS noch einmal in Ruhe etwas zu erklären, während alle beschäftigt sind. Tipp-Karten mit korrekten Lösungen die nur noch zugeordnet werden müssen etc. könnten ein ergänzendes Angebot sein für solche besonders schwachsen SuS, denen du aber eben auch abverlangen musst wenigstens Aufgaben mit * zu erledigen die ihrem Niveau entsprechen. In Französisch habe ich aktuell nur RS-Schüler, in meinen anderen Fächern sitzen in allen Klassen aber immer auch SuS, die auf den Hauptschulabschluss vorbereitet werden und entsprechend andere Leistungen in KAs bringen müssen angepasst an ihren Bildungsplan.
Zitat von Lehrerinlehrling
Ich habe daher schon überlegt, hier 2 Stunden in der Woche (aus eigener Tasche) ein Fördern in der Schule anzubieten... (nur kommen die "Problem-SuS" da sicher nicht...
Schnickschnack, das machst du natürlich nicht. Das ehrt dich zwar ungemein darüber nachzudenken, aber die Zeit investierst du in die Vorbereitung deines Unterrichts. Den fachfremd vernünftig zu leisten ist Anspruch genug, der Rest ist Sache der Schule. Das kannst du mal anregen als AG.
Zitat von Lehrerlinlehrling
Trotz einsprachigen Unterrichts auf zweisprachige "Vokabelgleichungen" - ich meine hier Sätze und sinnvolle Kontexte - __nicht__ verzichten!
Vokabeln für die SuS zu Lernen besser aufbereiten, als diese unsäglichen (imho) unsäglichen Listen im Buch. Auch das Abschreiben - bei den vielen schlechten Handschriften und LRS-ähnlichen Ergebnissen halte ich nicht in jedem Fall für zielführend. Was ich über die Jahre auch beobachtet habe, die SuS weigern sich (teilweise massiv) immer mehr, zu schreiben (und können es - daher - auch immer schlechter und weniger).
Vokabeln in sinnvollen Sätzen zum Lernen aufbereiten. Die sinnvollen Sätze kann ich dabei imho getrost den Texten der Lehr- und Arbeitshefte entnehmen. Macht halt Arbeit. Aber da ist es mir wert.
Eigentlich würd ich gern von den Listen wegkommen und Richtung Karteikarten (ggf. auch elektronisch) gehen. Ich persönlich finde Listen suboptimal.
Mit den SuS nochmals das Lernen "üben". Ich finde aber, dass gerade so individuelle "Prozesse", wie das eigentliche Lernen (das ruhige Lernen zu Hause, sofern hierzu neben den Computerspielen noch Ruhe und Zeit ist) im Unterricht schwer zu simulieren sind.
Nochmals vielen Dank an euch
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Gerade wenn deine SuS zu wenig Übung im Schreiben haben solltest du ihnen das Vokabeln schreiben nicht ersparen wollen. Schreiben ist ungemein wichtig, um Lernprozesse zu vertiefen und sich eben gerade bei Vokabeln die korrekte Schreibweise einzuprägen. Trainier lieber korrektes Schreiben mit deinen SuS durch Dinge wie Laufdiktate (die funktionieren auch in der Fremdsprache, wenn du das in PA/GA machen lässt, müssen sie zusätzlich immer auch noch einen Satz in der Fremdsprache korrekt wiedergeben, fördert also auch noch das monologische Sprechen auf einer ganz ganz ganz basalen Ebene die auch wirklich schwache SuS leisten können), die am Ende ausgetauscht und gegenseitig korrigiert werden oder auch mal am Ende der Stunde nach Ankündigung von dir eingesammelt und benotet werden.
Karteikarten sind etwas, worauf du deine SuS hinweisne kannst. Wenn sie wenigstens die Vokabellisten im Buch abschreiben ist bei manchen SuS aber wahrscheinlich schon vielmehr erreicht, als sie bislang machen deiner Beschreibung nach. Versuch also realistisch zu bleiben: Geh Lernstrategien mit deinen SuS durch (denk daran, dass das eine Wdh.ist und verlange deinen SuS entsprechende Beiträge ab), weise auf Karteikarten hin als mögliche Methode, mach deutlich, dass das erwartete Minimum aus Abschreiben und Lernen besteht. Ich habe aktuell genau eine "Französin" die mit Karteikarten lernt und mir diese auch vorzeigt, wenn die SuS Vokabeln als Hausaufgabe schreiben und lernen mussten. Ja, die ist Klassenbeste, das liegt aber nicht isoliert an den Karteikarten, sondern generell daran, dass sie sich sehr bewusst ist, wie man effektiv lernt und das auch selbständig umsetzt.
Eine Möglichkeit manche SuS zum Vokabeln lernen zu motivieren können auch Lernapps sein. Da gibt es wirklich gute Angebote. Wenn man bereit ist als Lehrkraft entsprechende Vokabellisten vorzubereiten und den SuS in einer Klassengruppe zur Verfügung zu stellen (dadurch ist dann die korrekte Schreibweise als Grundlage gesichert) kann man auch manche kommerzielle Angebote kostenfrei nutzen. Wenn du eine Klasse hast, die sich dafür begeistern kann, kannst du damit den einen oder anderen lerunfreudigen SuS doch zu etwas mehr Einsatz motivieren als bislang.