Beiträge von Humblebee

    Verpflichtende Präsenz hat immerhin den Vorteil, dass die zugehörige Arbeitszeit auch korrekt erfasst wird...insbesondere auch mit Blick auf ein verbindliches Ende der täglichen Arbeitszeit. Arbeitszeitmodelle ohne Präsenz beinhalten immer auch die vergleichsweise hohe Gefahr der Erwartung unbezahlter Überstunden, die aber unter den Tisch gekehrt werden können. Genau diese Diskussion führen wir doch hier mit Blick auf den ungebundenen Arbeitszeitanteil von Lehrkräften auch regelmäßig.

    Ich muss ganz ehrlich sagen: Würde ich in einem Büro als Angestellte arbeiten, würde ich gar kein HO machen wollen. Mir ist/wäre Präsenzarbeit dort deutlich lieber. Als Lehrerin finde ich es zwar gut, dass ich einen Teil meiner Arbeit zuhause erledigen und mir dort meine Arbeitszeit frei einteilen kann, aber wäre ich in einem anderen Bereich tätig, würde ich lieber "vor Ort" arbeiten; das hat bei mir auch damit zu tun, dass ich einfach nicht so gern allein "vor mich hin arbeite" und lieber am Arbeitsplatz mit Kolleg*innen und Kund*innen Kontakt habe.

    Richtig. In meinem Bekanntenkreis ist aber außer Lehrern auch niemand, der nicht in irgendeiner Form mit IT zu tun hat. Selbst meine Schwester in der Spedition ist zwei Tage zu Hause.

    Eine Freundin von mir und ihr Lebensgefährte, die beide im Bereich Spedition/Logistik arbeiten (sie ist in einem Unternehmen beschäftigt, das sich mit Transporten "auf dem Landweg" beschäftigt, er im Bereich Seeschifffahrtslogistik/See-Containertransporte), arbeiten beide nicht im HO. ^^

    Das Beispiel war, dass man mit 25 Jahren noch als Azubi schulpflichtige sein kann. Ich habe darauf entgegnet, dass man da natürlich auch einfach kündigen kann, was ein normaler Schüler nicht kann. Darauf war Humblebee verwirrt und hat geschrieben, dass er trotzdem noch seine 12 Jahre Schulpflicht nachkommen muss. Aber diese wird er mit 24 erledigt haben.

    Azubi u18 sind auch nicht volljährig. Letztlich habe ich ja verstanden, dass die Situation entstehen kann, dass jemand volljährig wird und trotzdem seine 12 Jahre Schulpflicht noch nicht erfüllt hat. Da gibt es dann im Einzelfall noch eine "echte" Schulpflicht. Aber viele Volljährigen werden die 12 Jahre Schulpflicht erfüllt haben und können somit einfach kündigen und nichts machen. Genauso werden volljährige auf einer Abschlussfahrt im Abi ihre zwölfjährige Schulpflicht in der Regel erfüllt haben

    Darauf hatte ich mich ja gar nicht bezogen - ich habe ja überhaupt kein Alter erwähnt - (bitte beachte, welchen deiner Beiträge ich zitiert habe!), sondern auf deine Aussage, dass Azubis, ihre Ausbildung "einfach abbrechen" könnten. Meine Info an dich war, dass sie dann noch schulpflichtig sind und zur Erfüllung ihrer Schulpflicht eine Vollzeitschulform an einer BBS besuchen müssen. Siehe dazu u. a. obiger Link: Wenn junge Menschen 9 Jahre eine allgemeinbildende Schule und noch ein Jahr eine BBS im Vollzeitunterricht besucht haben, endet ihre Schulpflicht vorzeitig.

    Sprich: Wer nach Verlassen der Haupt-, Real-, Oberschule, ... - also nach 9 oder 10 Schuljahren - eine Ausbildung beginnt und diese wieder abbricht, muss halt noch weiter zur Schule gehen, um die Schulpflicht zu erfüllen; i. d. R. erfolgt dieser Schulbesuch an einer BBS in einem Vollzeitbildungsgang. Das gilt auch für diejenigen, die nach 9 oder 10 Schuljahren nicht in ein Ausbildungsverhältnis wechseln.

    Dass viele 18jährige/Volljährige ihre 12 Jahre Schulpflicht bereits erfüllt haben, ist im Übrigen richtig. Allerdings gibt es halt auch so manche, die diese mit ü18 noch nicht erfüllt haben; das begegnet uns an den BBS immer wieder.

    In meinem direkten Umfeld kenne ich NIEMANDEN, der nicht mindestens einen Tag (die meisten mehrere bis quasi ausschließlich) im Home Office arbeitet. Ich bin da weit und breit der einzige, der täglich auf der Arbeit präsent sein muss, offensichtlich.

    Tja, so unterschiedlich ist das... Aber wir hatten dieses Thema hier ja schon häufiger und ich habe festgestellt, dass mein persönliches Umfeld sich von dem so mancher User*innen stark unterscheidet. Ich kenne z. B. im Gegensatz zu dir state_of_Trance niemanden, der im IT-Bereich arbeitet (und diese Personen sind es doch u. a., die in deinem Bekanntenkreis mehrere Tage pro Woche - wenn nicht ausschließlich - im HO arbeiten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, oder?).

    Das sind dann die Arbeitgeber, die sich wundern, warum sie keine Mitarbeiter finden. Es wird dann meist irgendwas von Fachkräftemangel erzählt.

    Nein. Alle diese Unternehmen haben genügend Mitarbeiter*innen. Von "Fachkräftemangel" ist da bei keinem Betrieb die Rede.

    In Niedersachsen wartet man nie länger als ein paar Monate. Niemals 1,5 Jahre. Ich würde nachhaken. Das klingt für mich nach einer Panne.

    Wie kommst du auf 1,5 Jahre? Seit Nov. 2024 sind doch erst sechs Monate vergangen ;) . Ich habe allerdings auch nie länger als max. acht Wochen auf eine Rückerstattung von Fahrkosten warten müssen.

    chemikus meint damit, dass Direktbanken, also Banken ohne Filialbetrieb, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihren Mitarbeitern mehr Home-Office-Möglichkeiten bieten als klassische Filialbanken, wie z.B. Volksbank oder Sparkasse.

    Ist schön für deine Bekannte, aber ist halt anekdotische Evidenz. Home-Office ist eine Errungenschaft, deren Erhalt aus Angestelltenperspektive nur wünschenswert ist, um z. B. den heftigen Reallohnverlust der letzten 5 Jahre (mindestens) irgendwie zu kompensieren.

    Ok, danke für die Erklärung. Wie genau der Satz auf "gut Deutsch" heißen sollte, ist mir allerdings noch immer unklar. Egal!

    In meinem persönlichen Umfeld arbeitet im Übrigen mittlerweile kaum noch jemand im HO (von denjenigen, die in der "freien Wirtschaft" tätig sind); das schrieb ich ja bereits. Größtenteils nicht, weil diejenigen es nicht möchten, sondern weil ihre Arbeitgeber*innen auf Präsenz bestehen.

    Wie gesagt: In NRW nicht! ;)

    Im ersten Beitrag in diesem Thread ging es ja um NRW.

    Richtig, deswegen habe ich ja bei meinen Beiträgen extra nochmal darauf hingewiesen, dass ich mich auf NDS beziehe. Ich war halt der Ansicht, es könnte für die TE durchaus auch von Interesse sein, wie es in anderen Bundesländern aussieht ;) (es wurde sich vor meinem Beitrag ja auch schon zu anderen BL geäußert).

    Einen Defi haben wir an der Schule nicht. Verbandskästen haben wir in unseren Sanitätsräumen (davon gibt's in jedem Gebäude und Gebäudeteil einen; insgesamt sind es sechs am Haupt- und Außenstandort) und außerdem in der Sporthalle und kleinere Erste-Hilfe-Sets in einigen Fachpraxisräumen, z. B. im Kfz-Bereich.

    Wer Homeoffice machen möchte nimmt er die Finanzfurnen deren Kernkompetenz im Direktbanking liegt

    Hmmm... Du hast zwei "Daumen hoch" für deinen Beitrag bekommen. Also scheine ich die Einzige zu sein, die diesen Satz überhaupt nicht versteht. Was genau meinst du?

    Meine Bekannte, die bei der Sparkasse arbeitet, möchte übrigens gar kein HO machen ;) . Sie arbeitet liebend gerne am Schalter mit täglichen Kund*innenkontakt.

    Wie ich in Beitrag #2 schon schrieb, sind die Lehrpläne (in NRW) ja anders, die Stofffülle ist geringer. Und wir haben regelmäßig SuS, die mit Mühe und Not die Mittelstufe beenden, dann auf ein BK wechseln und dort die allgemeine Hochschulreife mit 1,x erhalten.

    Ich finde es ja sinnvoll, dass man ein berufsbezogenes Abitur machen kann. Da das aber in erster Linie eben auf diese Berufsrichtung vorbereitet, fände ich es sinnvoller, das dann auch so zu benennen und dass es nur zu einem Studium in diesem Bereich berechtigt.

    Wahrscheinlich gelte ich jetzt als elitär denkender Gymnasiallehrer, aber diese Lehrplanunterschiede sind halt schon deutlich. Vielleicht ist es auch nur ein lokales Problem ...

    Wie gesagt: In NDS ist es anders. Da sind z. B. in meinem Unterrichtsfach Englisch die Inhalte/verbindlich durchzuarbeitenden Materialien und die schriftlichen Abi-Prüfungen am BG dieselben wie am allgemeinbildenden Gym. Nachzulesen bspw. hier: Englisch-2026.pdf .

    Ein Studium an einer Uni in dem von ihnen an der BBS absolvierten beruflichen Bereich dürfen hier in NDS übrigens die Absolventen der Fachoberschule aufnehmen. Sie erhalten ja die "Fachhochschulreife" und dürfen damit sowohl ein Studium an einer Fachhochschule als eben auch in dem ihrer Schulbildung entsprechenden Fachbereich einer Uni beginnen.

    chemikus08 : Das mag durchaus sein. Ich hatte das ja auf Personen aus meinem persönlichen Umfeld bezogen und ich kenne niemanden, der/die bei einer Versicherung tätig ist. Von den beiden Bekannten, die in einer Sparkasse und einer Bank arbeiten, ist die eine im "täglichen Kund*innenverkehr" eingesetzt und die andere - zuständig für Geschäftskund*innen - kann an max. einem Tag in der Woche HO machen.

    Haltet Ihr es dann für sinnvoll, für so einen spezialisierten Rahmen die allgemeine Hochschulreife zu vergeben?

    Ich finde es schon etwas absurd, wenn man als sportlich talentierter Mensch den Bildungsgang für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Sport belegt, um einen guten NC für das Jurastudium zu erreichen.

    Die Frage geht zwar nicht an mich, aber für NDS sage ich: Ja, auf jeden Fall! Zum einen macht der berufsbezogene Bereich an den BG nur einen Teil des Unterrichts aus (im Vergleich dazu kann man sich an vielen allgemeinbildenden Gymnasien ja auch in einem Profilbereich wie dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil "spezialisieren", am BG ist es halt der berufliche Schwerpunkt). Zum anderen ist es zumindest hier in NDS so, dass am BG viele Fächer, die am allgemeinbildenden Gym. im Abi belegt werden können, gar keine Abi-Prüfungsfächer sind (z. B. Geschichte, Erdkunde, Musik, Sport,...).

    Eine Fächerkombi wie die von dir genannte - also ein BG "Gesundheit und Soziales mit Schwerpunkt Sport" - gibt es in NDS nicht.

    Die Berufsschulpflicht während der Ausbildung ist rechtlich nicht vergleichbar mit der Schulpflicht an einer allgemeinbildenden Schule. Der Auszubildende kann seine Ausbildung beenden oder der Betrieb kann ihn rausschmeißen.

    OT, da es nichts mit dieser (seltsamen) "SuS wollen Mietwagen mieten"-Thematik zu tun hat: Wenn ein/e Azubi in NDS seine/ihre Ausbildung abbricht (egal, ob das von seiner/ihrer Seite oder Arbeitgeber*innenseite ausgeht) und die 12jährige Schulpflicht noch nicht erfülllt hat, ist er/sie verpflichtet, bis zum Ende des entsprechenden Schuljahres zur Schulpflichterfüllung einen Vollzeitbildungsgang an einer BBS zu besuchen.

    Weil immer mehr Arbeitgeber genau das tun und seit der Pandemie zurückrudern und dem Home-Office kritisch gegenüber stehen, weil sie der Arbeitszeiterfassung außerhalb des Büros nicht trauen.

    Was Arbeitgeber in der freien Wirtschaft angeht, gebe ich dir recht. Das erlebe ich in meinem persönlichen Umfeld auch so. chemikus08 sprach aber ausdrücklich von Behörden und dort bekomme ich es im Bekannten- und Verwandtenkreis tatsächlich so mit, dass Behördenmitarbeiter*innen einen guten Teil ihrer Arbeitszeit im Home Office arbeiten (dürfen).

    Wieso verdammt nochmal setzt Ihr eine Arbeitszeiterfassung gleich mit der Pflicht in der Schule arbeiten zu müssen. Die Hälfte der Aufsichtsbeamten der Mittelbehörde ist im zeitlichen Mittel in der Dienststelle. Ansonsten arbeiten die von zu Hause und müssen sich da genauso einloggen und ausloggen als wären sie im Büro. Und bei Lehrern wird dann behauptet, das ginge nur im Schulhaus. Ich verstehe nicht, wie man zu solchen Ansichten kommt, trotz zahlreicher Gegenbeispiele aus dem Arbeitsleben.

    Haben das denn alle diejenigen getan, die sich hier in den letzten Beiträgen geäußert haben? Sehe ich nicht so, muss ich sagen. Zauberwald schrieb bspw.:

    [...] Dann MUSS sie nämlich kommen, die Arbeitszeiterfassung und vllt. auch die Möglichkeit, in der Schule zu arbeiten.

    Dort steht "...und vllt. auch..."; dadurch hat sie doch eine Erfassung der Arbeitszeit nicht mit der Pflicht in der Schule arbeiten zu müssen gleichgesetzt!?

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