Beiträge von treasure

    Ach, tut mir das leid...für dich, aber auch für das Kind.


    Ich möchte nicht wissen, was das Kind alles erlebt hat, dass es solche Ausraster hat, dass jemand Erwachsenes dem nicht Herr wird. Und die GIBT es ja nunmal.


    Neben dem, was hier schon alles an Rechtlichem und auch an guten Tipps kam, die alle wirklich wichtig sind (es MÜSSEN verschiedene Stellen mit an Bord, die unterstützen, denn das kannst du nicht alleine wuppen), möchte ich noch eine Sache dazufügen:


    Jeder Mensch lebt ja in seinen Mustern. Dieses Kind hat wohl gelernt, dass es immer der schlimme Störenfried ist, wahrscheinlich egal, wo - und es erfüllt seine "Aufgabe" mit Bravour. Es kann sich nicht konzentrieren, es kann nicht arbeiten, wahrscheinlich sind Kopf und Herz voll und immer wieder heißt es, selbst, wenn nicht ausgesprochen: "Durch dich läuft hier viel schief." Das merkt es ja selbst. Und dieses Muster bedient das Kind. Immer und immer wieder. Die Klasse ist genervt, die Lehrkraft ist genervt...und das Kind wird bestätigt - jawoll, ist wie immer.


    Ich kenne den Schüler nicht, weiß nicht, wie genau seine Attacken ablaufen, aber ich kenne es von Schülern von mir, die völlig ausgerastet sind, um sich geschlagen und getreten haben - und es war total egal, wer das abbekommen hatte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass positive Zuwendung und liebevolles Entgegnen unglaublich Wirkung gezeigt hat und noch zeigt. Dem Kind klar zu zeigen, dass man ihm zuhört (auch wenn man es gerade festhält, damit es andere Kinder nicht verletzt), dass es gerade traurig oder wütend sein DARF, nichtmal sagen muss, warum und man einfach für es da ist...klappt nicht immer, aber klappt oft. Das durchbricht das Muster.


    Wir haben einige Kinder mit Aggressionsproblemen, ich persönlich habe drei Stück in verschiedenen Klassen - und ich merke, dass sie entspannen, wenn sie gehört werden, wenn ich mich ihnen liebevoll nähere und sie frage, ob die Wut gerade ganz, ganz schlimm ist. Dann dürfen sie sich auch eine Auszeit nehmen. Sicher ist es "unfair" den anderen Kindern gegenüber, aber die sind nicht blöd. Die merken schon, dass ihr Mitschüler das gerade braucht (bei uns sind das tatsächlich momentan nur Jungs) und es ist kommuniziert in positiv-unterstützender Art und Weise. Zudem entspannen sie dann ja auch, können arbeiten und sind aus seinem Dunstkreis. Wenn nämlich Angst dazu kommt (ich möchte nicht in die Schule, wenn DER da ist), wird es noch schwieriger.


    Ich weiß nicht, inwieweit du dir das vorstellen kannst oder ob es schon der Plan war, der nicht funktioniert hat...aber das fällt mir halt zusätzlich zu den Tipps Erziehungshilfe/-beratung, Jugendamt, Schulpsychologe etc noch so ein. Das Kind fühlt sich nirgends sicher und anscheinend auch nirgends gehört, denn diese Ausraster sind in der Regel Hilfeschreie, weil für das Kind kein Denken und keine andere Möglichkeit mehr vorhanden ist.


    So jedenfalls meine Erfahrung...

    Achsooo, das sehe erst mal nur ICH?


    Puh...und ich dachte schon: "Mensch...die Anderen machen so selten was falsch, dass das da nie steht...immer nur bei mir, weil ich das einfach nicht ertrage, dass was falsch bleibt" :D :D


    Ah, gut. Erleichterung.


    Danke fürs schnelle Helfen!



    Ich will das gar nicht ins Lächerliche ziehen, aber wo ziehen wir die Grenze?

    Ich habe das auch nicht als "lächerlich" verstanden, denn natürlich ist das eine völlig logische Folgefrage.


    Antwort: keine Ahnung. Ich halte auch nichts davon, vor lauter political correctness (vor allem falscher) nur noch mit angehaltener Luft rumzulaufen, aber gewisse Sachen kann man schon thematisieren, wenn man das Gefühl hat, es passt und hilft vor allem, eine Gedankenlosigkeit aufzudecken, die schnell durch ein bewusstes Andersmachen erledigt ist.


    Eine Grenze ziehen kann man m.E. nicht, weil auch hier die Wahrnehmungen extrem unterschiedlich sind. Trotzdem wäre ich froh, wenn aufkommende Dinge nicht mit einem genervten Seufzer abgetan würden, sondern man zumindest mal drüber redet.


    Natürlich kann man niemals durchs Leben gehen, ohne ungewollt "Trigger" zu setzen, das passiert einfach, man kennt die Menschen nicht, man weiß nicht, wen was antickt, aber wir zB haben in letzter Zeit einen ordentlichen Schwung Flüchtlingskinder bekommen, jedes mit seiner eigenen Geschichte (und zT mit erheblichen Traumata) - und da etwas achtzugeben, nichts zu spielen, das Mord und Totschlag beinhaltet, kann schon angemessen sein.


    Und natürlich kann man dann die Einstellung vertreten "Ich denk gar nicht dran! Das wird hochgebauscht!", solche Wahrnehmungen habe ich bei anderen Themen ebenfalls und andere dort dann nicht, aber man kann auch überlegen, ob es weh tun würde, ne Blume statt nem Galgen zu malen.

    Guten Morgen!


    Eine Frage/Bitte hätte ich:

    In vielen Foren ist es möglich, seinen Beitrag noch 2-5min nach Posten zu ändern, ohne dass es öffentlich angezeigt wird. Wäre es möglich, daß in diesem Forum auch so zu handhaben?


    Gerade mit dem Handy schleichen sich mal Schreibfehler ein und trotz sorgfältigen Durchlesens passiert es mal, dass man etwas im Textfenster übersieht, das man im geposteten Beitrag dann doch noch findet.


    Ich verstehe, dass es diesen Änderungseintrag braucht, aber vielleicht könnte man diesen etwas verzögert aktivieren? Das wäre toll!


    Grüßle

    Ich finde es immer interessant, wenn nun auffallende Dinge mit "hab dich nicht so, das war doch schon immer so, meine Güte!" weggewischt werden. Damit meine ich hier niemanden im Speziellen, diese Gedanken kamen einfach.


    Warum nicht ändern, wenn es doch geht? Zwar erhängen die Kids Strichmännchen und malen keine realistischen Personen, aber es muss ja nicht sein. Wenn man es ihnen erklärt, ist ganz oft Empathie da.


    Beispiel "Die Affen Rasen durch den Wald". Da wurde "der eine macht den andern kalt" durch "den Grund erfahren alle bald" ersetzt. Die Kinder, die dieses Lied anders kannten, murrten, weil sie sich erst versangen.

    Nach meiner Frage "Was heißt denn Kaltmachen?" kam heraus, dass niemand dieses Wort mit "Töten" gleichsetzte. Großes Staunen, dann Entsetzen. Niemand sang es mehr in der alten Fassung. Thema erledigt.


    Kinder verstehen sowas durchaus und entscheiden dann selbständig, was gut ist. Galgenmännchen hatte ich bisher nicht zum Thema gemacht, werde die Kinder aber bei nächster Gelegenheit mal nach Alternativen suchen lassen. Wenn sie es selbst entwickeln dürfen, wird sowas meist schnell angenommen.


    Das Thema Computerspiele, wie hier zum Vergleich geholt, wäre übrigens eine eigene Diskussion wert.

    Nee, aber seit 5:30 Uhr wieder, weil so'n Wochenende ja kein Schbass iss, newoaar!


    Schon lustig, wieviel Spaß hier alle am Beleidigungs-Tennis haben. ^^


    Thread-Opener: weißt, Menschen, die länger in Foren unterwegs sind (du selbst wirst das von social medias auch kennen), ermüden halt einfach, wenn Themen kommen, die nach Allerwelt-Einerlei klingen und bei denen man sich halt überlegt: "Was möchte der/die Fragende denn eigentlich damit bezwecken? Was bringen ihm/ihr die Antworten?" Zumal die Fragen schon einen gewissen Subtext aufweisen.


    Dann kommt schnell der Gedanke "da hat wer zu viel Zeit" und dann gerät alles auf die alberne Schiene.


    Alle Leute hier, die geschrieben haben, habe ich als wirklich lustig, integer und in ihrem Metier erfolgreich etabliert erlebt. Ja, sie hätten anders auf dich reagieren können, allerdings auch du auf sie. Ab Beitrag #7 outest du dich halt als "hohes Ross oder auf Krawall aus"...und ab dann geht sowas seinen eigenen Weg. ;)



    Ich weiß, ich bin grad voll die Spaßbremse, aber ich finde, dass hier einigermaßen entspannt auf deine Beleidigungen reagiert wurde. Natürlich wurde auch ausgeteilt, aber ich bin mir sicher, du kannst das einstecken, da du selbst im Austeilen einigermaßen gut bist. ;)



    Allen ein wunderschönes Wochenende, viel Liebe und güldenes Miteinander. 8) :rose:

    In der Freizeit nackend baden ist eine freiwillige Handlung. Die Teilnahme am Schwimmuntericht hingegen ist staatlich erzwungen. Alleine daraus ergibt sich m. M. n. eine Pflicht zu weitestmöglicher Rücksichtsnahme.


    Ich bin kein Sportlehrer und habe daher das hier beschriebene Problem nicht. Aber es wäre für mich völlig unverstellbar, mich vor meinen Schülern umzuziehen. Und das obwohl ich in einem nordeuropäisch geprägten Elternhaus aufgewachsen bin - in der Natur nackend zu baden war für uns selbstverständlich. Allerdings haben wir das auch nur gemacht, wenn wir völlig für uns waren.

    Du rennst bei mir offene Türen ein.

    Ich versuche oft einfach zu verstehen, warum jemand so völlig natürlich und wohl arglos eine mir sehr fremde Meinung vertritt.

    Bin mal gespannt, ob du eine Händlerin findest, ich persönlich kenne keine einzige.


    Wenns auch ein Händler sein darf: in der Regel lassen die sich auf das ein, was der Kunde/die Kundin "mitbringt". War bei mir damals auch so, ich hatte da noch keine Ahnung und der Fachhändler hat sehr genau geguckt, was ich wirklich brauche und was nur Schnickschnack ist.


    Es gibt mittlerweile von jeder Firma (Sony und Panasonic sind da gut dabei, aber auch von allen anderen gibt es da diese kleinen Hosentaschenschießer) solche Kameras, die, einmal richtig voreingestellt, einfach das machen, das du möchtest. Aber: eine Kamera ist ein technisches Gerät, du wirst nicht umhin kommen, dich ein wenig damit zu beschäftigen. zB haben solche minikleinen Kameras in der Regel keinen Sucher, sondern nur ein Display. Das macht, je nach Sonnenlage, durchaus Schwierigkeiten. Es gibt welche mit Aufsteck-Sucher - wie gut die sind, keine Ahnung.


    Die Fragen, die du mir oben gestellt hast, zu beantworten, klappt jetzt vor der Schule nicht, ich denke auch, dass du das weder wissen musst noch willst, weil das alles schon zu weit geht.

    Fragt sich eben, wofür. Mir sind 85 mm schon zu sehr tele. Ich mache 99% meiner Aufnahmen mit 24...55 mm.

    ...und da ist schon die erste von den 34756204576024765 (abweichenden) Meinungen. ;)


    Das ist es halt. Fotografie ist sehr, sehr subjektiv - und die Technik muss dazu passen.

    Das, was ich nutze, würde sich jemand anderes auf keinen Fall umhängen, weil er andere Präferenzen hat.


    Ich habe einen Freund, der fast nur mit 12mm, 18mm und 24mm Festbrennweiten Fotos macht. Ich hingegen mache total oft Bilder im 400er Telebereich (habe ein 100-400) und wenn wir zusammen auf Tour sind, ist er total erstaunt, was ich mit dem Tele dann alles mache, das er nichtmal sieht. Zusätzlich dazu war ich gerade Berliner Treppen fotografieren mit 12mm, das geht also auch. :D


    Allerdings will O.Meier ja einfach so eine "immer-dabei"-Kamera haben.


    Sie sollte also klein sein, einen optischen Zoom für mehr Flexibilität haben, wahrscheinlich nicht viel kosten und Bilder machen, die schon mit internen Programmen gut aussehen, ohne danach noch ewig am PC zu sitzen und sie zu bearbeiten.

    MIr hat damals einfach die Fachberatung geholfen, weil die Fachhändler in der Regel mehrere Geräte zum Ausprobieren da haben.

    Zu 1. : Der Zoombereich errechnet sich mit der kamerainternen Chipgröße. Im Kleinbildformat wäre zB bei 24mm Weitwinkel und 4fach-Zoom ungefähr 96mm erreicht. Das ist schon arg wenig. Wenn der untere Bereich höher liegt, liegt natürlich auch der Endbereich höher, aber viel ist das wirklich nicht.


    Zu 2: 16 Megapixel ist heutzutage ebenfalls sehr wenig, der einzige Vorteil liegt im verminderten Bildrauschen bei höherem Iso (das ist das, was früher ASA war - also 100 für etwas unempfindlicheren Film, 400 für empfindlicheren Film mit mehr Möglichkeiten bei dunkleren Bildbereichen oder Dämmerung, aber mit mehr Bildrauschen verbunden). Die Bildgrößen dürften so bei 3,5 MB liegen.


    Zu 2a: das ist kameraspezifisch. Es gibt mittlerweile recht hohe Geschwindigkeiten, aber nicht alle Kameras können diese umsetzen. Von daher ist es wichtig, wie alt die Kamera ist, die du dir kaufen möchtest. Ist sie älter, reicht eine langsamere Karte, ist sie neuer (und kann zB auch schon Videos drehen), sollte die Karte schneller sein. Da müsstest du dich erkundigen, was deine Kamera kann.


    UHS1-SD-Karten haben 10MB pro Sekunde (bis 104), das ist recht langsam. UHS2 liegt schon bei 312. UHS3 bei 624.


    Ich habe Profikameras, mit denen ich sowohl Videos und auch Bilderserien (zB bei Bewegung) schießen kann, trotzdem kann meine ältere UHS3 noch nicht, die neuere kann.


    Fotografie ist insgesamt ein riesiges Terrain - mit 34756204576024765 (grob geschätzten) Meinungen zu allen möglichen Themen.



    Ich würde dir raten, für deine erste Kamera zu einem Händler zu gehen und dich wirklich beraten zu lassen, nur dann wirst du glücklich.

    Ich bin damals zB mit einer klaren Linie zu dem Händler gegangen, wollte eine bestimmte Kamera kaufen...und nach der Testung und der Hilfe des Händlers wurde es eine völlig andere. Und bei der Marke bin ich heute noch. Die können das einfach auf dich zuschneiden.

    Kinder müssen in die Schule kommen und verbringen dort einen Großteil ihrer Zeit. Lehrer*innen haben sich den Beruf freiwillig ausgesucht. Bewerber*innen in Vorstellungsgesprächen suchen sich dies ebenfalls freiwillig aus. Entsprechend unterschiedlich sind die Situationen und damit auch die Kleidungsnormen und rechtlich möglichen -vorschriften. Schüler*innen haben das Recht auf freie Persönlichkeitsentwicklung. Schule ist nicht ihre Arbeit, sondern ihr Leben- und Entwicklungsraum, deswegen sind verbindliche Kleiderordnungen dort auch aus gutem Grund verboten. Alles andere ist Machterhaltung und der Versuch von Deutungshoheit.

    DANKE, tibo. Etwas, das ich seit längerem hier versuche zu beschreiben und nicht so hinkriege, hast du in fünf Sätzen perfekt ausgedrückt.


    Welchen Wert meinst du? Manche Schüler haben Jogginghosen, die teurer sind, als das komplette "Outfit" mancher Kollegen.

    Drückt ein klassisches Mathelehrer-Karohemd und eine ältere Jeans mehr "Wertschätzung" aus, als eine ordentliche und saubere Jogginghose und Kappe?

    Eins nur noch hierzu:


    Ich meinte den Wert der Schule. Der Mensch, mit dem ich dich verwechselt habe, hatte, so glaube ich, mal angeführt, dass die Schulen ja einen gewissen Wert verkörpern sollten, den man mit den "richtigen Klamotten" unterstützen kann und ohne die "richtigen Klamotten" quasi respektlos diesen Wert mit Füßen tritt.


    Insgesamt schaffe ich jetzt mal meinen Popo vom dünnen Eis. :rotwerd:

    Ich verlange nicht von anderen, dass sie sich auf eine bestimmte Weise kleiden, weul ich das für richtig halte. Ich persönlich halte es für unangebracht, wenn sich Schüler (egal welchen Geschlechts) mit extrem knappen Hosen kleiden oder dreiviertel des Bauchs herausschauen. Daraus leite ich aber nicht ab, dass die Schüler das zu unterlassen haben.

    Ich kritisiere nicht, dass Menschen eben Ergebnis ihrer Sozialisation sind und das bei manchen dazu führt, dass sie das Tragen von Kappen als unhöflich empfinden. Was ich kritisiere ist die mangelnde Reflektionsfähigkeit, das Bedürfnis, Schüler zu kontrollieren (bei Erwachsenen kann man das ja in der Regel nicht) und die Praxis, dabei nicht wenigstens ehrlich zu sein ("Ich möchte nicht, dass ihr Kappe tragt, weil ich das als unhöflich empfinde."), sondern unpassende "Argumente" zu erfinden ("Später auf der Arbeit dürft ihr auch keine Kappe tragen!", "Kappe Tragen ist total unhöflich, dass will unsere Gesellschaft nicht!").

    Ich entschuldige mich bei dir vollen Herzens. Ich glaube, ich habe einfach deinen Nick verwechselt.

    Somit habe ich dir innerlich eine Aussage zugeschoben, die du nicht getätigt hast und somit bin ich von falschen Voraussetzungen ausgegangen und meine Argumentation ist bei dir völlig für die Katz, weil du das gar nicht so viel anders siehst als ich. :autsch:


    Tut mir SEHR leid!

    Puh, wir drehen uns wiederholt im Kreis. Nicht, dass noch jemanden schlecht wird davon...

    Ja...und ich las das erst, nachdem ich nochmals und nochmals geschrieben hatte. :D

    Jetzt weiß ich auch, warum mir schwindelig ist. ;)


    Es wird keinen grünen Zweig und keine Annäherung geben. Ist einfach ne Meinungssache und bleibt daher weitestgehend individuell, es sei denn, Schulen setzen klare Regeln, weil die SL eben eine bestimmte Meinung dazu hat. Und die gilt dann halt - aber generell gültig ist das auch nicht.

    Kleidung KANN eine Botschaft senden, muss aber nicht.


    Bei Grundschülern tut sie es generell nicht, die ziehen einfach an, was sie schön finden und überlegen nicht, ob sie damit jemand auf dem Schlips treten könnten - und diese Freiheit gönne ich den Kleinen von Herzen. Mein kleiner Neffe ist drei Jahre alt und hat von meiner Mutter mal eine Kappe gekauft bekommen, weil seine Sonnenmütze vergessen ging und es einfach zu heiß war. Diese Kappe ist so mit das Hässlichste, das es unter dieser Sonne gibt, es gab irgendwie nichts anderes und meine Mutter war damals fast peinlich berührt, aber der Schutz ging vor. Mein Neffe geht NUR noch mit dieser Kappe raus. Er liebt sie über alles. Sobald man versucht, ihm zu erklären, dass er sie nicht immer aufhaben müsste, gibt es Tränen.


    Ich erwarte auch von Grundschülern und -schülerinnen noch nicht, dass sie das, das sie schön und bequem finden, opfern für den "generellen Geschmack".


    Völlig verständlich, wenn KuK ihren SuS der 8.-10. Klasse da eine Sensibilität mitgeben, denn in der Altersklasse ist es wichtig zu wissen, dass es Situationen gibt, in denen der eigene Geschmack/die Bequemlichkeit hintenan stehen sollte, allerdings stelle ich selbst bei den SuS meiner Grundschule fest, dass, wenn der Schulfotograf kommt, sie sehr klaren Wert darauf legen, geschniegelt und gespornt zu kommen. Und das sind nicht nur die Eltern. Eine meiner Schülerinnen schlief extra an dem Vortag bei der Mutter, obwohl Vaterwoche war, weil die Mama die einzige ist, die ihre Haare so flechten kann, wie sie es wollte.


    Mein Bruder ist Tonmeister an der Philharmonie Berlin. Er hatte letztens ein Konzert mit einer japanischen Highschool zu mischen - Blasorchester.

    Da schrien alle "AYE!!!", standen stramm, waren in Uniform und lieferten eine enorme Leistung ab, die schon von klein auf eingedrillt wird.


    Klar, kann man so machen und die Kinder dort sind es gewöhnt. Eine andere Art der Erziehung und Herangehensweise. Ich persönlich finde es schöner, wenn mich eine Kleine umarmt (in Jogginghose) und mir erzählt, dass sie ihre Klasse und mich wie eine große Familie sieht und mich in den Ferien so vermissen wird, dass sie eigentlich gar keine Ferien haben möchte.


    Denn darum ging es eigentlich. Sind Jogginghosen Zeichen für mangelnden Respekt, bzw sollte auf Kleidung mehr Wert gelegt werden, um den Wert der Schule in ein anderes Fahrwasser zu lenken? Und ich bin mir sehr unsicher, ob respektlose Kinder respektvoller werden, nur weil man sie zwingt, bestimmte Kleidung zu tragen. Druck erzeugt in der Regel Gegendruck, daher zweifele ich daran.

    Ich vermute, es kommt auch stark an, wo man wohnt.


    Wenn ich richtig informiert bin, haben Berlin und der Osten eine intensive FKK-Historie, es war also in vielen Bereichen üblich, sogar nackt zu baden. Und es war für alle/viele normal.

    Es könnte daher vielleicht sein, dass es da ganz andere Einstellungen zu dem Thema "Was ist ok?" und zum Thema Nacktheit gibt als in anderen Bundesländern, wo FKK-Baden eher unüblich war und daher die Schamhaftigkeit stärker - jedenfalls würde ich mir das so erklären. Kein Anrecht auf Richtigkeit, aber so wäre es für mich durchaus logisch, dass es für Susannea (Berlinerin, wenn ich richtig aufgepasst habe) völlig normal ist, mit ihren Schülerinnen zu duschen und sich umzuziehen und für viele anderen KuK nicht.

    Ok.


    In meinem Trainingsbad (nicht in meiner Stadt, um eben keine SuS zu treffen) gibt es neben Gruppenduschen auch je zwei Duschkabinen, in die Menschen gehen können, die eine höhere Scham-Wahrnehmung haben. Das wird sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern genutzt, wobei ich persönlich immer schaue, dass ich nicht gleichzeitig mit der gerade aktiven Klasse mein Training beende. Ist einfach zu voll und leider auch oft zu undiszipliniert.

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