Beiträge von treasure

    Dazu habe ich eine Frage: Von diesen ganzen Hits (Komet, Dorfkinder...), wo bekommt ihr da die Noten her? Und begleitet ihr dann am Klavier, Gitarre, Playback? Ich hab halt ein Liederbuch mit schönen Liedern (Der Papagei ein Vogel ist, Hörst du die Regenwürmer husten, Der Kuckuck und der Esel etc), aber da fehlen die Hits.

    Woher, bitte verratet mir das Geheimnis!

    Ohje...da kann ich ausnahmsweise nicht helfen. Ich brauche nie Noten für sowas, ich höre die Begleitung quasi durch die Melodie hindurch und begleite einfach poppig am Klavier. Da hab ich einfach was Gutes in die Wiege gelegt bekommen und über 20 Jahre Erfahrung. Die Kinder bekommen den Text, meist zeichne ich ihnen noch etwas zum Ausmalen dazu, wenn wir mal zehn Minuten Ruhe machen oder sowas.

    Ich kann nur anbieten: sollte sich bei einem Stück nach LANGER Suche und Nachfragen wirklich nichts finden, wäre ich auch bereit, Akkorde zu Liedern zu schreiben, wenn jemand aus diesem Forum ein Lied unbedingt machen will und es nichts dazu gibt. Schreibt mich dann einfach an. Solange es sich im Rahmen hält und wirklich vorher alles ausgeschöpft wurde, mache ich das gern. Auch Klavierplaybacks erstelle ich manchmal fürs Kollegium - für ein Klassenfest oder sowas.

    Bei Youtube gibt es öfter Playbacks, wenn man das Wort dazu eingibt, bei Spotify kenne ich mich zu wenig aus.


    Achja, weil ich oben gerade einen Musescore-Link gesehen habe: die Pro-Version kostet im Monat, aber da kann man sich dann auch gleich die PDFs laden. Für mich persönlich lohnt sich das nicht, aber vielleicht für andere?

    Oft ist es bei Kindern, die sich in Musik verweigern so, dass sie unsicher sind und/oder "erwachsen geprägt" durch ältere Geschwister zB.

    In der ersten Klasse gibt es noch keine Noten, daher kommuniziere ich mit den Kindern am Anfang gleich, dass es ok ist, wenn man mal ein Stück nicht mitsingen oder mittanzen möchte. Dann darf man zuschauen, aber es gibt eine Sache, die ich nicht toleriere - und das ist Rummaulen und die Klasse aufhetzen. Da reagiere ich scharf. Jeder und jede hat mal das Recht zu sagen: "Mag ich nicht", weil etwas nicht dem Geschmack entspricht oder weil es zu oft dran kam. Für mich ist es ok, wenn ein Kind sich dann mal setzt. Ich mag nur nicht, wenn dieses Kind dann "ist ja uncool!!" oder sowas sagt und womöglich dann begeisterte Kinder mitzieht, die es eigentlich gerne würden, sich aber der Negativ-Dynamik nicht widersetzen können.

    Wenn sich ein Kind unsicher fühlt oder nicht wohl mit dem Song, darf es sich setzen. Fertig. Klappt in der Regel. Die Klassen nehmen diese Regel auf und regulieren sich dann auch selbst ("Setz dich doch, statt zu motzen!"). Sie verstehen nämlich schon mit 6 und 7 Jahren gut, was es bedeutet, eine Meinung zu haben und diese Meinung für sich selbst umzusetzen oder andere mitzuziehen. Im Gegenzug lobe ich immer all diejenigen, die wirklich mitmachen, was auch wieder einige animiert, sich so ein Lob doch auch abholen zu wollen. Gerade, wenn ich Jungs loben kann, bekommt das gerne eine Eigendynamik, die sich lohnt.

    Oft ist es auch so, wenn wir dann anfangen und ich begeistert auf dem Klavier spiele und die Kinder animiere, stehen plötzlich doch alle da und zappeln mit. :D Daher mache ich da keine große Sache draus. Die Kinder mögen es auch lieber, wenn sie selbst Bewegungen zu Liedern erfinden dürfen. Dann ist es mehr "ihr Lied". In der Regel frage ich, welche Bewegungen sie bei welchem Textteil am sinnvollsten finden und meist ergeben sich wirklich gute Sachen. Mit Bewegungen lernen die Kleinen zB auch längere Texte ohne ein Problem. Wir haben gerade mit der ganzen Schule "Schule ist mehr" geübt, die Ersten standen da den anderen Klassen in nichts nach.

    Leichte Lieder sind zB solche, bei denen sich immer nur ein Teil ändert, der Rest aber gleichbleibt. So haben die Kinder schneller Lern-Erfolg:

    "Das Auto von Lucio" (man ersetzt immer ein Wort durch ein Geräusch)
    "Was machen wir mit müden Kindern" (Melodie vom Drunken Sailor, dessen erste Strophe ich dann mit ihnen als Belohnung auch auf Englisch lerne)
    "Im Land der Blaukarierten" (kann man toll die Klasse vierteln und sie selbst Bewegungen aussuchen lassen)
    "Zwei kleine Wölfe" - der Renner - kann man auch im Kanon singen.
    "Die Jahresuhr" mit selbst gebautem Kreistanz oder die Kinder dürfen sich melden, wenn ihr Geburtsmonat dran kommt. Kann man gleich noch checken, ob sie wissen, wann sie Geburtstag haben.
    "Wir werden immer größer" - allerdings habe ich da die dritte Strophe umgedichtet, weil da immer noch steht "auch wenn man uns einsperrt oder uns verdrischt".
    "Wenn du glücklich bist" - auch gerne mal in Englisch, die Kinder lieben es, eine Sprache zu singen, die sie noch nicht lernen dürfen.
    "Das Rap-Huhn" von Janosa ist auch beliebt, da machen auch die mit, die nicht so gerne singen.
    "Herbst-Rock'n Roll" gerade für die kommende Jahreszeit. Mit Bewegungen der Oberrenner.
    "Ein bisschen Mut tut gut" von der Eule (die ist insgesamt toll)
    "Schule der magischen Tiere" kennen fast alle als Filme und Bücher, da kann man auch einiges machen.
    Simone Sommerland-Songs sind genau zu untersuchen. Manche sind schön, andere sind ne Katastrophe oder für Kleinere. Gibt aber einiges Schöne.
    Was alle Kinder gerne mitmachen, sind "Deine Freunde"-Raps. Und witzigerweise ist da NIE ein Textproblem. Die lernen sowas "Cooles" megaschnell, ich bin immer wieder überrascht.

    Gibt natürlich viel mehr, aber ich habe meine Listen in der Schule und nur kurz mal überlegt, was mir so aus dem Stand einfällt, was meine gerne singen.

    Wer ein Smartboard hat und gerne Bewegungslieder singen möchte, kann auch mal bei "Lichterkinder" schauen. Da gibt es den Körperteilblues und "die Hände rauf und runter", "guck mal diese Biene da" und so weiter.

    Beliebt sind auch die "verliebten Zahlen", das ist gerade für Erstklässer toll, es dauert aber etwas, weil viel Text dabei ist oder "wo wo wo", das kennen sie vom Kindergarten und lieben es. Auch Klick Klick Klack Klack hat kaum Text und man muss sehr flink mit den Händen sein.

    Oder Body-Percussion mit beliebten Popsongs. Da gibt es auf dem Smartboard mittlerweile viele Songs, die mit den Percussions-Symbolen unterlegt sind.

    Was immer gut kommt, ist auch, die Lieder mit Instrumenten zu begleiten. Mit Boomwhackers oder mit Orffschen. Gerade, wenn die Harmonien einfach sind (zB nur drei Stück im Lied vorkommen) - oder sie dazu trommeln lassen. Dann kriegt man auch Sing-Unwillige gerne mal in den Kreis dazu.

    Volkslieder lernen Kinder dann, wenn ich ihnen davon erzähle, wie alt die Stücke schon sind und dass sie etwas lernen, das ich schon als Kind gelernt habe. Wenn ich es richtig erzähle, will die Mehrheit es zumindest hören und wenn ich es richtig "bewerbe", dann singen sie es auch total gern.

    Und am allerwichtigsten: immer die EIGENE Haltung überprüfen. Stehe ich voll dahinter? Bin ich selbst begeistert? Kann ich das den Kindern so vermitteln? Von positiver Energie und Spaß lassen sich Kinder wirklich toll leiten. Und wenn es wirklich ok ist, wenn sich eins mal setzt und nicht mitmachen will, dann ist da auch der Druck raus und alles fließt etwas natürlicher.

    So jedenfalls meine Erfahrungen.

    Ich weiß nicht, was ist denn sanft? Kinder müssen ja nun nicht alles ausprobieren, irgendwer muss ihnen sagen, was wo wie ankommt.

    NICHT sanft bedeutet zb: "Du siehst aus wie ne Nutte auf'm Strich!" Und nein, ich bekam das nicht gesagt, aber eine mir sehr nahe Person. Natürlich ging sie trotzdem so, GERADE wegen des Spruchs. Andere sind dann vielleicht total verunsichert etc.

    Sanft bedeutet für mich, das Gespräch zu suchen, warum ein Kind/ein(e) Jugendliche(r) gerade SO einen Kleidungsstil gewählt hat, was ihn/sie dazu bewogen hat - und dann ganz freundlich ein paar Erklärungen zu geben, warum es vielleicht in der Gesamtheit keine so gute Idee ist. Funktioniert bei Fünfjährigen noch nicht (NEIN, ich WILL ABER!!), aber bei Achtjährigen geht das schon, weiß ich aus eigener Erfahrung. :D


    Und zur kommenden Nachfrage: Ja, ich HABE eine gestörte Entwicklung hinter mir, weil ich mich eben als Jugendliche nie ausprobieren konnte.

    Deine Erfahrungen kann ich teilen. Sehr reglementierendes Elternhaus, selbst durchsichtiger Nagellack war verboten. Ich habe nicht rebelliert, sondern alle Aggression an mir selbst ausgelassen, weil ich dachte, ich ticke nicht richtig, dass ich den Wunsch habe, mich da zu verändern. Hat lange gebraucht, mich da rauszukämpfen.

    Kinder und Jugendliche, die nicht die Freiheit haben, sich selbst auszuprobieren und ihr eigenes Selbst-Bewusstsein entwickeln dürfen, haben es später durchaus in vielen Fällen schwerer. Damit meine ich nicht zwingend den Schulbesuch mit Schul-Uniform, da gibt es Pros und Contras, aber eben das Signal "du bist so nicht richtig!". Oder, wie es durch das Argument der im EP beschriebenen Schule heißt: "Du bist nicht nur so nicht richtig, du sorgst auch noch dafür, dass andere Menschen abgelenkt werden/ungute Gedanken entwickeln könnten". Meine Schülerin ist erbost, andere ziehen den Kopf ein und denken, das sei wahrscheinlich richtig, wenn die Schule das sagt. Und da sehe ich die Gefahr.

    In meiner einen Dritten (jetzt dann Vierten) ist gerade ein Mädel, die sich sehr stark ausprobiert. Bauchfrei, Fake-Piercings, dunkler Nagellack. Ich nehme an, nach irgendeinem Vorbild. Und wie schön war es, dass KEINER in der Klasse auch nur irgendwas Blödes zu ihr gesagt hat und auch meine Kolleginnen, die mit mir in der Klasse sind, sie einfach haben machen lassen. Sie durfte einfach sein. Das wird auch wieder vorbeigehen - und wenn nicht, dann kriegt sie halt nen Goth-Touch.

    Klar ist es sinnvoll, den Kleidungsstil anzupassen, je nachdem, wohin man geht. Das Bewusstsein kann man dafür ja sanft schärfen, da sehe ich kein Problem. Aber ansonsten ist es für Kinder und Jugendliche einfach wichtig, in Freiheit und höchstens mit sanfter Unterstützung ihren eigenen Weg zu suchen. Ich hätte mich meinen eigenen Weg nie zu gehen getraut - und im Nachhinein überlege ich oft, ob ich nicht einfach einiges mehr hätte durchkämpfen sollen gegen die strikten Weg-Vorgaben meiner Eltern.

    Wenn ich als Jugendliche Dinge gut begründet bekommen habe, war meine Akzeptanz auch größer, auch wenn es Verbote waren. Bei dieser Begründung allerdings habe zumindest ich Angst vor Schaden bei Mädchen, die sich den Schuh anziehen und das in sich behalten.

    KEIN Mädchen ist schuld, dass es jemanden ablenken könnte, kein Mädchen ist schuld, wenn Übergriffe passieren. Den Bezug zwischen Kleidung und Ablenkung/Gedanken/Übergriffen überhaupt zu setzen, ist ein Unding. Und wenn eine Schule mit pädagogischem Lehrauftrag sowas macht, dann bin ich da echt ziemlich sprachlos.

    Ich würde, wenn mich ein junger Mensch fragt, wie ich das finde, sagen, wie ich das finde und ihm dann zutrauen, dass er selbst für seine Rechte einstehen kann. Den Hinweis auf Eltern-/Schülervertretung finde ich ebenfalls wichtig, das sind die Gremien, die Personen entsenden, um über die Hausordnung abzustimmen.

    Danke, die Einschätzung hilft mir, genauso wie zwei, drei andere hier, danke. Ich sehe die Schülerin nächste Woche nochmal und werde mich diesbezüglich in diesem Inhaltsrahmen äußern.

    Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass Kinder und Jugendliche in die Schule kommen dürfen, wie sie sich wohlfühlen. Völlige Entgleisungen könnte man ruhig und freundlich ansprechen, aber sonst einfach Akzeptanz zeigen, dass in dem Alter ausprobiert wird.

    Trotzdem kann ich das Hausrecht akzeptieren, wenn es heißt: "Wir hätten es gerne so und so.", solange die Begründung keine Schuldzuweisungen beinhaltet oder sonstwie daneben liegt.

    Ich würde mich nie selbst in andere Schulsysteme einschalten, aber eine Jugendliche bestärken, dass da was ungut läuft und ihr Mut machen, sowas anzusprechen (der Tipp mit der SV ist gut, daran dachte ich zb gar nicht). Nach euren Gedanken mache ich das nur mit ihr selbst aus und lasse die Mutter raus. Danke!

    Es ist relativ offensichtlich, dass dein Antrieb nicht ein sachlicher Wunsch der Schülerin objektiv und vernünftig zu helfen ist, sondern deine eigene emotionale Reaktion.

    Nein. Hätte ich meine eigene emotionale Reaktion, die ich hier zusätzlich schilderte, als Anlass genommen, hätte ich einfach aus dem Bauch raus etwas gesagt und mit ihr dagegen gewettert. So habe ich ihr nur gesagt, dass ich ihr Bauchgefühl teile, ihren Ärger verstehen kann und mich mal etwas kundig mache. Und genau das mache ich hier.

    Die Argumentation ist extrem unpassend.

    Sich dem Anlass entsprechend anzuziehen, finde ich aber grundsätzlich schon angemessen und fände eine Kleiderordnung für Schulen gar nicht so verkehrt.

    Da hast du durchaus Recht. Und dagegen spricht auch nichts. Aber es sollte dann eine Argumentation her, die dem Ganzen gerecht wird und nicht Mädchen eine Schuldfrage zuspricht. "Zieh dich bitte ordentlich an, sonst werden andere Menschen durch DICH abgelenkt."

    Du willst doch mit ihrer Mutter reden, das schreibst du...

    Ja, aber doch niemals über ihren Kopf und niemals ohne sie. Falsche Reihenfolge. Aber du hast Recht, das hätte ich oben besser beschreiben können. Allerdings wäre es insgesamt (und damit meine ich nicht dich jetzt) schöner, wenn mir bei fehlender Information dann eher Fragen gestellt und keine Unterstellungen getätigt würden. Man ist doch nicht perfekt...auch nicht in einem ersten Beitrag in einem Thread.

    Du hast überhaupt nichts mit der Sache zu tun, halt dich raus.

    Wenn sich immer alle Menschen raushalten, wenn sie mit einer Sache nichts zu tun haben, würde viel Hilfe den Bach runtergehen.

    Meine Schülerin ist wütend über die Situation und findet das Argument lächerlich. Gottseidank. Es gibt viele Mädchen, denen dieses falsche Argument hängen bleibt. Und eigentlich sollte man sich/sie davon befreien.

    Daher habe ich, da meine Schülerin bei mir Rat suchte, sonst hätte sie das Thema mit mir nicht besprochen, hier einfach mal gefragt, wie es gesehen wird, um ihr einen möglichst guten Rat zu geben.

    "Halt dich raus" finde ich sogar eher befremdlich.

    1. Ja, die Argumentation ist selten dämlich, wenn sie denn wirklich so sein sollte

    2. Not your cup of tea, die Schule hat vermutlich 100 LuL, 1000 SuS und knapp 2000 beteiligte Eltern da muss sich nicht irgendeine Klavierlehrerin einer Schülerin berufen fühlen, sich um die schlüssige Begründung der Schulregeln zu kümmern.

    Zu 1: Ja, eben. Selten dämlich. Mir geht es hier nicht darum, dass eine Schule sowas nicht möchte. Aber dann doch bitte so formuliert, dass sich Mädchen nicht als die Schuldigen erkennen. Denn es gibt genug, die über das Argument nachdenken und NICHT total sauer sind, weil das doch mit ihnen nichts zu tun hat.

    Zu 2: ich bin ja nicht nur Klavierlehrerin, ich bin ja auch normale Lehrkraft (GS) und wir haben durchaus auch schon Vorpubertierende. Ich denke jetzt einfach drüber nach, wie meine Position dazu ist. Habe ich irgendwo den Anschein erweckt, ich möchte dort an der Schule irgendwas drehen? Ich habe lediglich überlegt, ob ich ermutigend einwirke, diese Argumentation in Zweifel zu ziehen und das Gespräch an der Schule zu eröffnen. Meine Schülerin wäre dazu fähig.


    Danke daher für eure Gedanken zu dem Thema.

    Hey.

    Nach dem Thread "in den Ausschnitt gucken", möchte ich hier mal etwas ansprechen, das mir eine 16jährige Klavierschülerin gestern eröffnete.

    Sie erzählte mir, dass ihre Schule bauchfrei verbiete. Selbst, wenn das Top einfach nur einen Ticken zu kurz ist und beim Recken der Nabel zu sehen sei.

    Grund - und da fiel mir alles aus dem Gesicht: "Es lenkt männliche Schüler und Lehrer ab."

    Ich habe fast kein Problem damit, wenn eine Schule sagt, sie sei konservativ und hätte eine gewisse Kleiderordnung. Hausrecht, fertig. Kann jeder finden, wie er will. Es gibt ja auch Schulen mit Uniformen. Aber das Argument, es würde quasi Lehrer und Schüler (ungut) ablenken...das ist für mich die Schuld-Umkehr in der Goldmedaillen-Ausführung.

    Ich weiß, dass wir nicht in einer Welt leben, in der jedes Mädel tragen kann, was es will, weil es IHR Körper ist und jeder Mensch das und ihren Kleidungsstil einfach respektiert, bzw weil es EGAL ist, was sie trägt. Sehr schade. Trotzdem empfinde ich die Argumentations-Art sehr schlimm und bin am Überlegen, mit der Mutter des Mädchens mal zu sprechen, ob man da nicht mal einen Vorstoß wagt, der ganz klar das Problem dieser Argumentation benennt.


    Wie seht ihr das? Rege ich mich da übermäßig auf oder könnt ihr das nachvollziehen?

    Ich hab gestern Reste von einem Teller in den Biomüll schmeißen wollen und einen bestellten Salat aus der Verpackung in eine Schüssel kippen, die Gabel reinstecken, die Verpackung wegwerfen und genüsslich den Salat verzehren wollen.

    Daraus wurde:

    Ich habe den Salat aus der Verpackung direkt in den Biomüll gekippt, die Gabel zusammen mit der Verpackung in den gelben Sack geworfen und dann stand ich vor der leeren Schüssel und war verwirrt, während die wegzuwerfenden Reste im Teller da standen und mich vorwurfsvoll anstarrten...

    Ich hab echt vor Wut geheult.

    Das würde ICH nicht wollen. So bin ich mein eigener Herr (meine eigene Dame) und muss mich nicht auch noch detailliert absprechen.

    Zudem traut sich das auch sonst niemand in der Intensität zu.

    Aber ich schrieb ja schon, dass von der Betreuung oft jemand dabei ist (geht aufgrund der Personalknappheit manchmal nicht, aber wirklich oft), was mir reicht. Ich möchte an den Chorbedingungen gar nichts ändern. Es ist anstrengend, aber auch erfüllend. Es war nur die Frage, ob man da irgendwas Entlastendes hinkriegen könnte - was nicht so einfach ist, aber was meine Schule im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon von sich alleine so gemacht hat. Ich denke, das passt für mich. :)

    Förderstunden fallen bei uns immer als erstes weg und werden zu Vertretung, sind also nicht automatisch entlastend.

    Ich frage mich, ob der Chor nicht in Gruppen eingeteilt werden kann? 1. Durch Vorsingen wird ein wenig gesiebt auf 50 Kinder und 2. Die halbe Gruppe kommt je 14-tägig. Oder so.

    Ansonsten: wenn dein Chor jetzt schon so gut ist, dass er das Aushängeschild der Schule ist, lässt sich dann künftig vielleicht eine Art Beförderungsamt ableiten?

    Jetzt musste ich gerade schmunzeln, weil ich Willi ja im vorigen Beitrag geschrieben hatte, dass auch unsere Schule die Förderstunden als erstes killt. :D

    Wenn der Chor in Gruppen eingeteilt würde, hätte ich es leichter, ja, aber ich müsste in der Hälfte der Zeit dasselbe Programm auf die Beine stellen, wenn die Kinder nur 14tägig kommen oder es würden mehr Unterrichtsstunden für mich flachfallen, das kann ich vergessen. Beides ist leider nicht praktikabel.

    Kannst du mir bitte erklären, was du mit Beförderungsamt meinst? Das verstehe ich leider nicht, weil mir der Begriff nichts sagt...

    Langer Rede kurzer Sinn: Ja, man kann da grundsätzlich schon was machen, aber die Möglichkeiten sind begrenzt und es ist immer eine Mängelverwaltung. Wenn du mit so einer Lösung wie dieser Förderstunde glücklich bist, ist das ein sehr eleganter Weg, dir hier Entlastung zu verschaffen, die vielleicht an anderer Stelle nicht so sehr schmerzt. Dann würde ich dir raten, mit der SL ins Gespräch zu gehen, ob man so etwas nicht mittelfristig dauerhaft einrichten kann.

    Danke dir für deine ausführlichen Gedanken!

    Es ist mittlerweile das zweite Jahr, in dem ich einige Förderstunden im Plan stehen habe, von daher denke ich, es ist eine Geste der SL. Allerdings werde ich da nochmals klar kommunizieren, dass es auch wirklich Förderstunden sein sollten. Oft nimmt die SL die Lehrkräfte dann auch gern für Vertretungsstunden her - und das ist dann keine Entlastung mehr.

    Die Chorstunden werden als AG bewertet und so auch den Eltern kommuniziert. Für mich sind es einfach zwei meiner zugewiesenen und bezahlten Schulstunden. Das ist auch ok. Es ist halt, so denke ich, einfach ein Unterschied, ob man in seiner Klasse eine Stunde Unterricht macht, eine kleine Gruppe fördert oder 120 Schulkinder von 2-4 da sitzen hat (letztes Jahr waren wir so viele, dieses Jahr "nur" 90, weil der Chor auf die selbe Zeitleiste wie die anderen AGs gerutscht ist und die Kinder sich entscheiden mussten, statt einfach zwei AGs zu wählen).

    Daher werde ich nochmals klar kommunizieren, dass ich als Entlastung für die Chorstunden dringend erbitte, dass diese Förderstunden dann auch planbare Förderstunden sind. Ich denke, dann kann ich damit auch in mir klarkommen. Und um die innere Zufriedenheit geht es ja letztendlich. :)

    Wir machen es in der Regel so, dass wir gar keinen großen Aufriss machen.

    Viele von uns fragen das Kind, ob es dabei sein will, wenn wir es der Klasse sagen oder lieber nicht, das wird respektiert, ansonsten teilen wir es eher im lockeren Tonfall mit, dass das Kind und seine Eltern sich dazu entschlossen haben, ihm etwas mehr Zeit zu schenken, damit es entspannter lernen darf und sich so wohler fühlt. Wir machen auch klar, dass das wirklich klug ist, loben das Kind und sagen, dass sich sonst nichts groß ändert und fertig ist die Kiste. Dann lenken wir das Thema auf was Schönes. Klar ist das für die Kinder manchmal peinlich oder schwerer zu ertragen. Wenn man aber als Lehrkraft schon selbst die klare Message sendet: "Du, du bist damit nicht alleine, das ist jetzt nichts sooo Großes, außer, dass du einfach durchatmen darfst, ich freu mich schon, wenn wir uns in der Pause mal sehen!", dann ist es meist auch für das Kind nicht so schlimm. Zudem haben wir eine Übergangsphase, in der das KInd in der neuen Klasse schon mal zwei Stunden pro Tag hospitieren darf und quasi "Paten" ausgesucht werden, die das Kind in der ersten Zeit etwas betreuen. So legen sich auch Ängste recht schnell.

    So, wie du es gemacht hast, ist es halt etwas rührseliger gewesen, aber sicher absolut nicht falsch oder gar demütigend.

    Ich gehe davon aus, dass das Kind halt gemerkt hat, dass es seine eigenen Grenzen unterschätzt hat. Die sind ihm bei eurer Runde ziemlich reingefahren und es musste sicher daheim auch weinen. Dann hat es von der Runde erzählt und davon, dass es die Aufmerksamkeit der kompletten Klasse hatte - und die Mutter reagierte über. Mehr war das sicher nicht und du hast dir nichts vorzuwerfen.

    Ich würde trotzdem versuchen, es zukünftig unaufgeregter zu machen, so, als wäre es jetzt nicht SO was Außergewöhnliches, keine Bestrafung, sondern eine eigens gewählte Chance, die klug war. Dann tut es auch nicht so weh. So sind jedenfalls meine Erfahrungen bisher.

    Ok, danke schon mal. Ich sehe, so ganz easypeasy ist das dann nicht.

    Allerdings habe ich heute meinen Stundenplan fürs nächste Schuljahr bekommen und einige Förderstunden eingetragen gekriegt, wo ich dann in einer Klasse fördernd dabei bin, das ist meist angenehm, ich muss nichts vorbereiten und arbeite mit kleinen Gruppen oder sogar nur einzelnen Kindern. Das IST dann durchaus entlastend und ich bin ganz zufrieden. Hat unser SL-Team gut gemacht. =)

    Um die Fragen noch zu beantworten:

    Bei uns ist es so, dass die Kinder, die im Chor sind, dann nicht in der Betreuung sind, also keine Kollegen, sondern die Betreuung entlastet wird. Dafür kommt oft jemand von der Betreuung und setzt sich einfach dazu und singt mit. Das ist angenehm. Zwar muss die Zusatzperson in meinen Chorproben generell nichts machen, weil die Kinder ganz gut spuren, aber es ist jemand da, der mal einen Lautstärke-Herd schnell wieder runterkriegen könnte, wenn es mal hochkochen sollte. Trotzdem sind es viel mehr Kinder als sie drüben in Gruppen bei den Erwachsenen wären. Von daher ja, ich spare wohl Personalkosten ein. ;) Nur denke ich, dass ich von der Firma, die unsere Betreuer und Betreuerinnen bezahlt, da nix zu erwarten habe, warum auch. Ist dann sicher eher ein "nicht unsere Sache"-Ding von beiden Seiten.

    Der Chor ist keine Pflichtveranstaltung. Für die 1. und 2. Klasse ist er komplett freiwillig, für die 3. und 4. ist er eine Wahlmöglichkeit bei der Wahlpflicht-AG. Alle Musik-AGs sitzten auf der gleichen Zeitleiste. Da der Chor aber die einzige AG ist, die wirklich oft gebucht wird (der Schulchor wird für öffentliche Anlässe gebucht, weil wir wohl schon einige Male überzeugen konnten und hat mehrere Auftritte im Jahr schulisch und außerschulisch), melden sich schon viele Kinder im Chor an. Die Kleinen kriegen das ja mit und sind dann stolz, wenn sie in den Schulchor eintreten dürfen, so speist er sich auch immer ganz gut.

    Problem hier: die Auftritte kann ich nicht geltend machen. Wir haben so ein "System", das jede Lehrkraft im Jahr so viele Stunden zusätzlich freiwillig als Aufgabenleistung macht wie sie Stunden pro Woche hat. Ich habe 18 Stunden, also muss ich auch 18 Stunden im Jahr abarbeiten, ohne zusätzliche Vergütung, Überstunden oder sonstwas. Da kann ich also nichts erwarten.

    Egal, ich denke, meine SL ist mir mit den Förderstunden schon entgegengekommen, das wird schon passen.

    Danke aber für eure Ideen und Meinungsbilder.

    Hey. :)

    Ich (musikalische Grundschule, Hessen) habe zwei von meinen Stunden für Chorproben belegt. Zweimal die Woche halte ich Chorproben ab, einmal den Schulchor (Klassen 2-4) und einmal den Erstie-Chor. Der Erstiechor umfasst in der Regel um die 60-80 Erstklässer, der Schulchor umfasst ungefähr 80-120 Kinder, je nachdem, wie viele Kinder ihn als AG wählen.

    Beide Stunden sind natürlich sehr anstrengend. Mit so vielen Kindern zu arbeiten, erfordert eine starke Präsenz, natürlich bin ich dann ziemlich geschlaucht.

    Im Forum habe ich irgendwann mal gelesen, dass es Entlastungsstunden geben kann, wenn man Stunden hat, die wesentlich anstrengender als der Normalunterricht sind.

    1. Stimmt das?

    2. Sind das dann Freistunden oder wird man für "leichte Arbeiten" eingesetzt?

    3. Kann man das einfach beantragen und gibt es das für meine Schulform überhaupt?

    Danke für eure Gedanken und/oder euer Wissen.

    Liebe Zauberwald,

    von Herzen wirklich die besten Wünsche, viel Kraft, Durchhaltevermögen und Zuversicht.

    Sowas ist immens ärgerlich und drückt unglaublich auf die Seele, weil es hinterlistig und einfach fies ist, man selbst dafür nix kann und sich hilflos fühlt. Du hast jetzt alle Schritte eingeleitet, die dir Hilfe bringen, Polizei, Anwalt, Beweise gesichert etc.

    Nun hoffe ich für dich, dass du genug Vertrauen in deine Helfer zusammenkratzen kannst, um dich weitestgehend zu entspannen.

    Auf dass dir das Beste geschehen möge, das geht und du ohne Kratzer aus der Sache rauskommst.
    Schade um die Bäume... sollen die mal ordentlich aufforsten.

    Alles Gute!

    viele gute tipps.. nur den einen sehe ich kritisch: sich der menschen zu entledigen (note 1 für das seltene genitivobjekt), die einem nicht guttun.

    das ist gerade so ein bisschen mode, darum mache ich da nicht einfach mit.

    Da du mich zitiert hast, gehe ich da auch nochmals drauf ein. Das, was jetzt folgt, ist mein persönliches Vorgehen und kein allgemeines Dogma.

    In der Regel halte ich es bei Zwischenmenschlichem so, dass mein Energielevel im Schnitt aufgeladen werden muss oder zumindest nicht entleert. Das heißt, dass es Menschen in meinem Umfeld gibt, die Energie geben, welche, die Energie ziehen und welche, die einfach so "auf null" laufen, nicht ladend, aber auch nicht entladend. In der richtigen Balance kann ich Menschen begegnen, die mir Energie ziehen (weil sie gerade persönliche Probleme haben, mich brauchen, anstrengend oder mit mir nicht grün sind und da was zu klären ist), weil ich eben auch Menschen habe, die mir Energie schenken. Zudem lade ich mich natürlich auch selbst aktiv auf.

    Hat man zu viele Energiefresser in seinem Leben, geht man selbst irgendwann den Bach runter, es sei denn, man hat da leicht masochistische Anwandlungen oder ein Helfersyndrom.

    Und da habe ich gelernt, Abstand zu nehmen, um meine Balance aufrechterhalten zu können. Nicht nur im Kollegiums-Kreis (die ewigen Meckerer, Schwarzseher, Kritisierer, Gehässigkeitenverbreiter), sondern eben auch privat. Einbahnfreundschaften, Menschen, die NUR negativ drauf sind und gesprächs- oder merkresistent, vereinnahmende Menschen, zu egozentrische, Menschen mit für mich unguten Einstellungen zum Leben...ich passe da auf mich auf.

    Mir ist egal, was Mode ist oder nicht. Hat mich noch nie interessiert, weder bei Kleidung, noch bei Strömungen. Ich schaue auf mich in diesem Punkt. Ich selbst bin ein starker Energie-Geber, einfach, weil es so meine Art ist. Und ich habe in der Vergangenheit merken müssen, wie sehr das Energiefresser anzieht. So viele und so lange, dass ich fast leer war. Und sowas geht nicht. Daher siebe ich da jetzt sehr stark aus und schaue, wie ich meine Energiebalance gehalten kriege. Habe ich genug Energiegeber, ist auch eine längere Phase drin, in der ich einem oder mehreren Energiefressern begegnen kann, Hilfestellungen geben oder einfach mal Frust anhören. Aber Menschen generell in meinem Leben zu haben, die mir einfach nicht gut tun...warum? Die können weg. Ich zettele da auch keinen Krieg an, aber ich ziehe mich raus, lasse es auslaufen oder mache auch, das ehrlich und sachlich kommunizierend, einen Schnitt. Nur so geht es für mich.

    Natürlich mögen das andere anders sehen, ich sehe das im Kollegium oft genug, dass gerade die Lamentierer nen Kreis um sich haben, weil miteinander zu leiden immer noch stärker zieht als sich miteinander zu freuen. Warum? Keine Ahnung. Mir auch egal, ich mach's anders. ;) Und ja, ich bin dann tatsächlich öfter mal "langweilig" im Kollegium, weil ich mich eben nicht mit aufrege. Nuja. Kriege ich hin. ;)

    Wir habe pro Standort einen Vollzeitadmin. Anders wäre das auch nicht möglich, zumindest nicht in der Qualität.

    Ui, da habt ihr als Berufliche Schulen einen Vorteil. Bei uns an den Grundschulen gibt es ein "Deputat IT", das sind eine oder zwei Stunden, die zwei Lehrkräfte bekommen, eine Einweisung mitmachen und dann dafür verantwortlich sind. Die Zeit, die sie für die Probleme mit den Boards brauchen, sprengen diese zwei Stunden um Weites. Wie schön, dass es an anderen Schulen oder Schulformen auch anders geht und sie anders unterstützt werden. Oder habt ihr das intern so gelöst?

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