Beiträge von treasure

    Wenn ich den Prozess den Eltern gegenüber klar kommuniziere, liegt diese Verantwortung dann wiederum bei denen.

    Ich sehe auch nicht, dass ich die Eltern zwingend erreichen muss, es genügt, dass diese die Gelegenheit gehabt hätten, wichtige Informationen zu bekommen, wenn sie sich an den von der Schule kommunizierten Prozess gehalten hätten.

    Ich habe ja anfangs auch geschrieben, dass ich keine Notwendigkeit sehe im Regelfall die Polizei zu informieren, wenn ich die Eltern nicht erreichen kann, sondern nur in begründeten Ausnahmefällen.

    In der Grundschule hast du halt echt kleine Kinder und wir haben alles zu versuchen, die Eltern zu erreichen, bis wir aufgeben. Dann ist die SL zu informieren, dass wir es (mehrfach) versucht haben.


    Und ganz ehrlich, ich mache mir dann auch Sorgen und möchte wissen, dass alles ok ist, auch wenn das mein persönliches Problem ist.


    Wenn eine Kommunikation mit den Eltern der erste Grundstein ist, muss es doch auch in Ordnung sein, mit den Eltern zu kommunizieren, dass wir in der Zeit der unsicheren Sekretariatbesetzung und noch fehlender App das Abmelden per Elterngruppe erlauben.


    Ich denke nach wie vor, dass GS und Sek einfach unterschiedlich gehandhabt werden können.

    Deshalb wäre es besser, das Elternteil schriebe eine Mail an das Sekretariat (oder nutzte die schulische Kommunikationsplattform, sofern vorhanden).

    Wir sind uns völlig einig, was besser wäre. In Zeiten, wo aber nicht klar ist, ob eine Abmeldung über das (heute vielleicht nicht besetzte) Sekretariat Erfolg hat und die schulische Kommunikationsplattform noch in der Mache ist, ist eine Alternative, die gar nicht so doof ist, neben dem Telefonat doch eine gute Wahl.


    Situationen ändern sich und fordern manchmal Alternativen, bis etwas in Gang kommt, dass die Probleme löst.

    Das erläuterst du uns jetzt sicher, wie es dir gelingt, unter den aus den Grundschulen genannten Bedingungen aus dem Klassenraum heraus Kontakt samt Antwort der Eltern bis 9 Uhr herzustellen.

    Wir dürfen nicht bis neun Uhr warten. Um 8:15 Uhr, eine Viertelstunde nach Schulbeginn, ist die Abwesenheit zu klären.

    Wenn niemand das Kind abgemeldet hat, geht oben beschriebener Vorgang los, den ich natürlich verfolge, um die Lage zu klären, egal, wie blöd das momentan ist.


    Daher bin ich einfach nur dankbar, wenn Eltern, wenn sie schon nicht selbst Verbindung mit der Schule aufnehmen, dies auf eine andere Art tun.



    Danke übrigens für deinen hervorragenden Beitrag.

    Wir drehen uns im Kreis, oben wurde ausgeführt, dass die Information über die Abwesenheit eine Bringschuld der Schule ist, wenn das Kind nicht abgemeldet ist. I

    Da widerspreche ich gar nicht.

    Ist ein Kind nicht abgemeldet, tun wir alles, was möglich ist, um Klarheit zu schaffen. Denn auch wir müssen ja wissen, was mit dem Kind ist, nicht nur aus Pflichtgefühl heraus.


    Die Frage ist aber: "Wann gilt ein Kind als abgemeldet?" Denn bei der Methode hagelt es die Kritik.


    Wirklich nur, wenn ein Elternteil morgens beim Sekretariat anruft oder persönlich vorbeikommt?

    Weiß die Sekretärin denn, dass es sich wirklich um die Mutter des Kindes handelt? Hat sie alle Stimmen aller Eltern im Kopf? Oder ist es vielleicht ein Elternteil eines anderen Kindes, das gerade das eine Kind entführen will (weil wir dieses sehr heftige Beispiel hatten)? Merkst du, es KANN gar nicht absolut sicher sein, es sei denn, ein Elternteil kommt persönlich vorbei und meldet das Kind ab. Und ich bin mir sicher, dass das niemand machen möchte. Frisst zu viel Zeit.


    Warum sollte es also nicht ausreichen, wenn ein Elternteil über seinen eigenen Account morgens in der Erwachsenengruppe der Eltern Bescheid gibt: Mein Kind kommt heute nicht, es ist krank und die Eltern das über eine schriftliche Notiz über das eigene Kind an die Lehrkräfte weiterleiten? Da ist doch klar beweisbare Kommunikation gelaufen, genauso wie bei einem Anruf in der Schule, wo die Sekretärin dann den Anruf entgegennimmt und auf einem Zettel die Abmeldung eines Kindes notiert.


    Und ja, natürlich wäre es besser, das Elternteil schriebe eine MAIL an die zuständige Lehrkraft, was fast dieselbe Zeit kostet - allerdings ist es auch da schon passiert, dass die Mail bei der Klassenlehrerin liegenblieb, während ich die ersten zwei Stunden Unterricht hatte, dann anrufen musste und verschlafen zusammengestanzt worden bin, dass die Mutter ja wohl schon längst Bescheid gesagt habe (!!!!).


    Daher ist für meine Begriffe die Abmeldung über eine Gruppe tatsächlich die sicherste, was das Weitergeben von Informationen angeht, wenn nicht persönlich angerufen oder in der Schule selbst entschuldigt wird. Ein Kind gibt den Zettel ab: "NN ist krank". Darauf stürzen noch drei weitere mit demselben Zettel zu mir: "Sollen wir auch sagen!". Geht kaum klarer. Und da auch die anderen Wege unsicher sind (denn wer es drauf anlegt, kann betrügen, ohne dass wir das rauskriegen), habe ich mich nur gegen die Kritik gewehrt, dieser Weg sei schlecht und nur gewählt, weil wir bequem seien.


    In heutigen Zeiten ist es doch wichtig, Wege zu suchen, die für alle gangbar sind.



    Ich verstehe übrigens völlig, was du meinst. Und ich pflichte dir bei, dass Pflichtverletzungen vorliegen, wenn eine Schule sich nicht kümmert, weil sie es nicht als ihre Pflicht sieht. Wenn aber einfach nur ein anderer Weg der Abmeldung erfolgt, sollte das doch möglich sein.

    Und das finde ich traurig.

    An jeder Schule an der ich bisher war, waren a) (in den letzten 10 Jahren) und b) Realität.

    Ja, es ist traurig. Früher, als ich Kind war, hatten wir zwei Sekretärinnen, auch in meinem Gymnasium waren es zwei, da kannst du ganz anders Aufgaben verteilen. Bei uns haben wir eine Sekretärin, die seit einem halben Jahr ENDLICH komplett an unserer Schule ist. Vorher bediente sie zwei Schulen und an zwei Tagen war unser Sekretariat nicht besetzt. Das ist unsere Realität, weshalb die Hilfe mit den Whatsappgruppen-Abmeldungen und schriftlicher Weitergabe durchs Mitschüler und -schülerinnen dankbar angenommen wurde.


    Telefone in jeder Klasse - und das Problem wäre gegessen. Kein Geld dafür da.

    Reparatur des Stocktelefons wäre ja auch was. Hausmeister in Reha, kein Hausmeister verfügbar und der, der im Notfall kommt, ist total überlastet.


    Unsere SL ist da ja auf Zack und bemüht sich händeringend um diese App, die, wenn ich das richtig verstanden habe, aber gerade erst in der Entwicklung ist und noch nicht genutzt werden kann. Sobald sie da ist, ist das Thema eh erledigt.


    Aber das sind halt die Realitäten heute. Ich freue mich für dich, dass du so tolle Bedingungen hattest, das hilft schon enorm. Wir haben sie halt nicht, also behelfen wir uns anders mit Lösungen, die nahe am Bestmöglichen liegen.

    Ist es bei euch so, dass ihr als Lehrkräfte in WhatsApp Gruppen mit den Eltern oder Schüler seid? Ist bei uns in Brandenburg explizit untersagt.


    Wenn Elternteil X in die WhatsApp Gruppe schreibt Kind krank….und Elternteil Y teilt mir das mit, ist es nicht mehr 1:1 und ich kann nicht sicherstellen ob die Info wirklich von Elternteil X kommt oder ausgedacht ist (zB weil Elternteil Y das Kind nicht leiden kann oder direkt an der Entführung von Kind X beteiligt ist im Extremfall).

    Nein, wir sind NICHT in den Whatsappgruppen drin, ich sagte das bereits.


    Und nochmal: ich denke, es ist ein riesiger Unterschied, ob SEKII oder Grundschule.

    Ich bin echt entsetzt, dass solche Unterstellungen gegenüber den Eltern (schreiben mit Absicht ein anderes Kind krank, weil sie es nicht leiden können oder es entführt haben) wirklich reale Gefahren darstellen in der SEKI+II, sonst würdest du diese Idee ja nicht haben?


    In der Regel kennen wir Lehrkräfte die Eltern ein wenig. Wir stehen in Kontakt, wir haben Elterngespräche, wir haben Elternabende. Es gibt tatsächlich auch Elternsituationen (wo zB der Vater Gefährder des Kindes ist), bei dem ein Zettel natürlich nicht reicht. Da wird informiert und anders verfahren. Aber sonst?


    Vielleicht lebe aber auch nur ich in einer "weiße-Wölkchen"-Schule, an der sowas einfach ohne Probleme klappt. Keine Ahnung...



    Aber nochmals der Hinweis: es geht hier um die GRUNDSCHULE. Die ist Ausgangssituation. Mit den von mir oben genannten Realitäten. Für die weiterführenden Schulen würde ich sicher auch anders drüber denken, aber nicht bei den ganz Kleinen. Die taktieren nicht, die fälschen keine Elternzettel (würde man sofort sehen) und es läuft mit der gewählten Abmeldemethode gut. Man muss ja auch dazu sagen, dass viele Eltern trotzdem noch in der Schule anrufen und ihr Kind abmelden.

    IAber diese Diskussion geht doch am Problem vorbei, denn ganz offensichtlich fehlen vielen hier ja gar nicht die Möglichkeiten, sondern der Wille, weil man es persönlich irgendwie als überflüssig betrachtet.


    Bei manchen Dingen fehlt mir auch der Wille und manches halte ich auch für überflüssig. Manches davon mache ich dann tatsächlich auch nicht. Aber niemals dort, wo es um Sicherheit der Schüler und Verantwortung meinerseits dafür geht.

    Wirklich ernste Frage:


    Würdest du sagen, dass die Methode, aus dem Klassenraum mit dem Tablet eine Mail an die jeweiligen Eltern zu verfassen, eine sicherere Methode ist, als von anderen Eltern einem anwesenden Kind einen Zettel mitzugeben, den es der Lehrkraft aushändigt und auf dem von einem Erwachsenen die Abmeldung eines anderen Kindes für den heutigen Tag steht?


    Ich nicht.


    Es ging hier in dem Thread um die Grundschule. Und da läuft es nunmal einfach anders als an einer der Folgeschulformen. Eine SekII kann ich locker mal für nen Moment alleine lassen, bzw reicht es vielleicht, wenn eine Mail geschrieben wird, obwohl dann ja ebenfalls vorausgesetzt wird, dass das Kind entweder schwänzt (also reine Info an die Eltern) oder krank ist und nicht irgendwo gerade in der Stadt in Gefahr schwebt, denn dann wäre eine Mail, die nicht sofort gelesen wird, grob fahrlässig für meine Begriffe und absolut nicht ausreichend. Am besten ist natürlich immer ein Anruf direkt bei den Eltern, aber die Umsetzung an einer Grundschule - und ich betone nochmals, dass es hier um diese Schulform geht - ist nicht immer wirklich so einfach und kann, mit Verlaub, nicht lapidar mit "ach, Möglichkeiten gibt's, aber die haben einfach keine Lust" abgetan werden.


    Beispiel:


    Frau W hat eine erste Klasse. Ein Kind fehlt. Ein anderes Kind hat die Abmeldung dieses Kindes per Zettel dabei und gibt ihn ab. Frau W trägt es ins Klassenbuch ein und setzt ein (e) dahinter, sobald die wirkliche Entschuldigung der Eltern des Kindes eintrifft.


    Frau W hat eine erste Klasse. Ein Kind fehlt. Abmeldung gibt es keine. Nun hat Frau W natürlich die Möglichkeit, mit ihrem Tablet die Eltern des Kindes zu verständigen. Doch in der Grundschule, um die es hier geht, haben die Eltern zu 99,9% die Abmeldung einfach vergessen, sind generell verpeilt oder es ist ihnen völlig wurscht, daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Mail schnell lesen und auch beantworten, verschwindend gering. Währenddessen fehlt das Kind aber weiter. Und bei einem Erstklässerchen muss sehr schnell klar sein, wo es ist. Übrigens auch bei einem Zweitklässerchen, einem Drittklässerchen und einem Viertklässerchen, die ältesten bei uns sind neun und zehn Jahre alt. Auch eine Mail ans Sekretariat ist möglich, aber manchmal ist die Sekretärin nicht da, ist gerade irgendwo unterwegs, hat gerade anderes zu tun als Mails von Kolleginnen und Kollegen zu lesen etc. Heißt also: Mail verzögert alles ziemlich - und bis dahin ist immer noch nicht klar, wo das Kind ist.


    Also muss Frau W ihre Klasse alleine lassen, die, weil noch klein, trotz Arbeitsauftrag unbeaufsichtigt über Tische und Bänke geht, sie gibt wahrscheinlich der Lehrkraft der Nachbarklasse Bescheid "sorry, ich muss mal telefonieren gehen..." und diese hat nun den Spaß, sich um zwei erste Klassen zu kümmern (die liegen bei uns im selben Gang). Da das obere Telefon gerade wegen Akkuschwierigkeiten ausfällt, muss sie einmal durch die Schule. Dann geht vielleicht die Mutter nicht dran, also Vater anrufen. Der geht auch nicht dran, also nächster Notfallkontakt. Wenn jemand dran geht, dann gerne eine kurze Unterhaltung mit "ooooh, sorry" oder einem verschlafenen "ooooh scheiße..." und dann darf man endlich wieder zu seiner Klasse zurück, die sich bis dahin total hochgenudelt hat (und zu einer genervten Kollegin, die das aushalten musste). Kinder nudeln sich hoch, selbst, wenn sie gut geführt werden, das ist einfach normal. Ich selbst habe eine dritte Klasse, die ich locker mal kurz alleine lassen kann und eine, die sich währenddessen halb umbringt, egal, wie treuherzig die Kids vorher versprechen, dass sie leise bleiben und ihre Arbeit machen.


    Es geht hier also nicht um "keinen Bock" oder Bequemlichkeit. Es geht um massive Einschränkungen der Unterrichtszeit (Abwesenheit der Lehrkraft plus inneres Einfangen der Kinder hinterher), nur um am Telefon ein muffiges "jaaaa...er kommt..." zu hören. Um das zu REDUZIEREN, denn selbstverständlich rufen wir an, wenn keine Abmeldung vorliegt, akzeptieren wir momentan, bis zur Einführung der App dieses Jahr, den Zustand "Eltern melden sich in der Elterngruppe und melden ihr Kind für den heutigen Tag ab, andere Eltern lesen es und geben ihrem Kind eine Notiz mit" als "sicher genug".

    Trotzdem ist es nicht in Ordnung, wenn Grundschüler sich gegenseitig entschuldigen. Allein schon die Idee, dass das okay sein könnte, ist für mich völlig abwegig.

    Bei uns - wie schon mehrfach gesagt - entschuldigen nicht die SuS die SuS, sondern bringen einen Zettel ihrer Eltern mit, auf dem die Entschuldigung für das fehlende Kind steht, weil dessen eines Elternteil in der WA-Gruppe die Abmeldung ausgesprochen hat. Das finde ich völlig ausreichend. Allerdings denke ich, dass wir da auch nicht weiterkommen, weil Teile es so sehen und Teile so. In unserer Schule ist das halt momentan Usus, bis die App kommt - und auch genehmigter Usus.

    Ich denke, es ging hier darum, dass die Eltern ihre Kinder per Mail entschuldigen können und man die Mail dann schnell, kurz vor 8 Uhr, auf seinem Dienstgerät liest. Wenn keine Mail da ist und kein Anruf stattgefunden hat, dann muss die Schule die Eltern anrufen.

    Nein, es ging darum, dass er von seinem Tablet aus dem Unterricht heraus eine Mail an die Eltern schreibt, wo bitte das Kind ist.


    Man kann es als Lehrer nicht 1:1 lesen, weil man ja nicht Teil einer WhatsApp Gruppe ist, insofern kann natürlich eine Verfälschung stattfinden auf diesem "Stille-Post-Kanal".

    Welche genau? Weil die Eltern der Kinder nicht lesen können oder etwas Gelesenes falsch aufschreiben? Was ist an "mein Kind kommt heute nicht" in Wort und Schrift falsch zu verstehen oder nicht zu merken? Und das meine ich völlig unprovokant. Ich verstehe es wirklich nicht.

    Die einzige Alternative zu einem Anruf oder einer Mail der Eltern an die Schule ist wohl, dem Nachbarskind eine schriftliche Entschuldigung, mit Datum und Unterschrift der Eltern des erkrankten Kindes, mitzugeben.

    Auch eine wirklich gute Lösung - die dann funktioniert, wenn man Nachbarskinder hat, die in dieselbe Klasse gehen. Schon bei einer Kleinstadt ist das bei sehr vielen Kindern schwieriger. Vielleicht wohnt noch ein Kind in derselben Straße. Und bevor ich die Straße runterjage, um einem Kind nen selbst geschriebenen Zettel mitzugeben...nuja.


    Insgesamt sind wir uns einig, dass ein Anruf in der Schule natürlich das Beste wäre. Aber die andere Art empfinde ich nicht als haarsträubend und vor allem als Entlastung unserer Sekretärin, die sonst die erste Schulstunde nichts anderes zu tun hätte als uns zu informieren, wer alles krank ist.

    Moebius Ich bin halt am Überlegen, ob GS und Sek1/2 nicht einfach wirklich unterschiedlich gewichtet werden sollten, was das angeht.

    In einer 7. Klasse würde ich den SuS wesentlich weniger trauen als in einer 3.


    @Mail: ja, die Mail ist schnell geschrieben. Aber was ist mit der Antwort? Lesen alle Eltern ihre Mails sofort nach Eingang? Was, wenn eine Mutter die Mail erst in der MIttagspause liest und bis dahin ist das Kind "unauffindbar"? Oder geht es nur darum, dass die Schule sich gemeldet hat und damit aus dem Schneider ist?


    Übrigens hat eine Entschuldigung per Whatsappgruppe nichts mit Stille Post zu tun, denn man kann ja 1:1 lesen, was da steht und bekommt es nicht durch mehrfaches Hören gesagt. Eine Verfälschung ist also nicht drin.


    Und nochmal: wenn eine Mutter ihr Kind über die Whatsappgruppe abmeldet, hat SIE ja diese Entscheidung getroffen, also gibt es ja eher keine Klage oder ein Nachspiel. Vielleicht würde ich als Eltern, die schon wieder dieser Aufgabe nachkommen, für ein anderes Elternteil den Postboten zu spielen, da eher auf die Barrikaden gehen - aber als Lehrkraft ist es mir wurscht, ob die Mutter bei der Schule anruft oder per Whatsapp in Auftrag gibt, ihr Kind zu entschuldigen...wenn die anderen Eltern das machen.

    Ne, diese Art Gruppen gibt es bei meinen Schülern/Eltern nicht.


    Habt ihr jetzt alle ein Diensthandy?

    Ah, bei deiner Schulform kann das aber tatsächlich sein, dass solche Gruppen nicht existieren, das ist schon möglich. Die Klassen haben ja auch eine ganz andere Struktur oder?


    Zum Diensthandy: man könnte ja mal eine Umfrage schalten.

    Bei uns hat keiner ein Dienstgerät. Wir haben Dienst-Tablets für unsere Smartboards und auch zum sonstigen Gebrauch, aber Phones gibt es keine.

    In jedem Klassenzimmer ein Telefon wäre nett, ist aber nicht drin.


    Wir haben pro Stockwerk eins. Das obere ist sogar gerade nicht ganz in Ordnung, weshalb man beim Hinterhertelefonieren einmal ganz durch die Schule muss und plus Telefonat die Klasse ungefähr 10min alleine lässt. Daher bin ich dankbar, wenn die Eltern, die schon nicht in der Schule anrufen, wenigstens auf anderem Wege Bescheid geben.


    Und wenn ich einen Zettel einer anderen Mama bekomme, die "Liebe Frau L., meine Tochter entschuldigt heute NN., der krank ist." schreibt, dann bin ich dankbar und mir persönlich reicht das auch erst einmal. Bei 99% meiner SuS würde mir auch eine mündliche Entschuldigung reichen. Ich kenne meine Kids und weiß, wem ich da vertrauen kann.

    Aber...es geht hier doch nicht um ALLE Punkte, es geht nur um das morgendliche Durchzählen und Wissen, welche Kinder heute nicht kommen...man kann doch für verschiedene Vorgänge verschiedene Handlungen erlauben und nicht erlauben oder sehe ich da was falsch?


    Klassenfahrt, Schwimmbad, Noten...das sind doch ganz andere Bereiche als "Ich soll sagen, dass NN heute nicht kommt *Zettel abgeb*"...

    Ich wollte da nichts lostreten. Es mag ja konträre Meinungen dazu geben - wahrscheinlich vor allem ab Klasse 5, da würde ich es auch anders handhaben, denke ich, aber im Grundschulbereich hilft das ungemein.


    Natürlich wird das Kind nicht voll von den Mitschülerinnen und Mitschülern komplett entschuldigt, es wird nur ausgerichtet (per Zettel), dass das Kind heute nicht kommt - die Entschuldigung der Eltern kommt dann natürlich mit dem wieder gesundeten Kind in schriftlicher Form. Es geht einfach nur um den Moment "das Kind ist sicher daheim und nicht irgendwo auf dem Weg verschollen".


    Und ja, ich frage mich auch, warum es leichter ist, sowas in eine Whatsappgruppe zu packen, als mal kurz in der Schule anzurufen - aber seit es bei uns auch so geht, ist die Meldungsrate für ein nicht anwesendes Kind wesentlich höher als vorher und die Hinterhertelefoniererei geringer. Ich muss dann nämlich jedesmal meine Klasse alleine lassen, um fehlenden Kindern hinterherzutelefonieren.


    BIsher gab es auch bei uns keinen Grund, den Kindern nicht zu vertrauen. Weder denen, die die Botschaft überbrachten, wobei da wirklich in 99% der Fällen ein Zettel der Eltern dabei ist, noch denen, die entschuldigt wurden.


    Noch was zu dem Punkt "die Schule muss"... erst einmal müssen die Eltern, m.E. Nämlich informieren, dass ihr Kind nicht kommt. Und wenn sie das per Zettel, den ein anderes Elternteil seinem Kind mitgibt, tun oder selbst anrufen, wäre mir persönlich erst mal wurscht, denn es ist ja die Entscheidung der Eltern, wie sie das machen.

    Bei uns ist natürlich auch die persönliche Entschuldigung der Eltern durch das Schultelefon präferiert. Allerdings ist die Sekretärin dann ganz schön am Rudern, weil sie alle Krankmeldungen in die Klassen melden muss und wir Lehrkräfte sind nicht dafür da, abends um 22 Uhr noch Mails zu lesen, in denen Kinder entschuldigt werden. Somit ist die Whatsappgruppenentschuldigung der Eltern für die SL in Ordnung, jedenfalls wird das so bei uns gemacht.


    Eltern A (in der Elterngruppe sind keine Kinder) entschuldigen in der Whatsappgruppe Kind A. Eltern B und C lesen das und geben Kind B und C einen Zettel mit, auf dem Kind A aus der Whatsappgruppe entschuldigt wird. Damit wissen wir, dass das Kind weder entführt wurde noch auf dem Schulweg irgendwie unter die Räder gekommen ist. Beweise für die Entschuldigung würde es ja theoretisch dann auch geben.


    Eine Schul-App ist in Bearbeitung und kommt wohl dieses Jahr noch. Dann wird alles noch einfacher.

    Es ist Freitag Nachmittag, eigentlich wollte ich mich jetzt nicht mehr aufregen, müssen wir jetzt ernsthaft darüber diskutieren, dass Schüler keine anderen Schüler entschuldigen können?

    Was kommt als nächstes, lasst ihr die Erlaubnis zur Teilnahme an der Klassenfahrt auch alle mal einen nach links geben und vom Sitznachbarn unterschreiben?

    Dann reg dich gern wieder ab zum Wochenende. :)


    Zettel der Eltern. Name des entschuldigten Kindes drauf, Zettel an die Lehrkraft.

    Da es mehrere Kinder mitbekommen, meist mehrere Zettel mit gleichem Namen an die Lehrkraft. Mir aber lieber, als wenn keiner kommt.

    Ich glaube es ist so gemeint, dass Eltern andere Eltern anschreiben per WA also diese klassischen Elterngruppen und dann ein Kind A in der Schule bescheid sagt, "es soll sagen" dass Kind B nicht kommt. Das hat hier unsere Grundschule vor Ort auch immer gemacht, dass es ok war, dass Kinder für andere Kinder "abgesagt" haben ... bis zu dem Zeitpunkt als klar wurde dass Schüler A in der Schule bescheid sagt, dass Schüler B krank ist und Schüler B aber mit Schüler C den Vormittag öfters bei Rewe auf dem Parkplatz verbringt.

    Danke, exakt so. ;) Allerdings mit Zettel von den Eltern.


    Allerdings bist du dann wahrscheinlich in einer höheren Schulform als GS oder?

    Bei uns in der Grundschule sind es eher so die "ich bin krank"-Ausreden bei den Eltern selbst, wenn man nicht gehen möchte oder sich mit Bauchweh abholen lassen, wenn man genug hat vom Tag. So ein strategisches "Deck mich bitte" ist in dem Alter ja doch eher unüblich.

    Wer ist da mit wem in einer WhatsApp-Gruppe? Es wundert mich immer wieder, wie selbstverständlich Kolleg*innen WhatsApp als dienstliches Medium nutzen. Kann das nicht einer mal komplett verbieten?

    Wie wäre es, erst mal ohne eigene Schlussfolgerungen einfach zu fragen?


    Die Eltern-Whatsappgruppe der jeweiligen Klasse. Sie tauschen sich dort privat aus zu allem, das ihre Mitwirkung oder Orga fordert und melden ihre Kinder früh morgens oder spät abends krank. Irgendwer guckt immer und gibt das seinem Kind dann mit. So kommt es zwar öfter dazu, dass mehrere Kinder ein Kind entschuldigen, aber das ist mir lieber, als wenn es unentschuldigt fehlt.


    EDIT, um weitere Aufregungen zu vermeiden: "gibt das dann seinem Kind mit" = Eltern schreiben eine kurze Notiz auf einen Zettel und geben diesen dem Kind mit.


    Wir Lehrkräfte sind in keiner solchen Gruppe anwesend und haben strikte Anweisung, über WhatsApp nichts Schulisches zu besprechen (von Fachlichem bis Schülernamen). So wie ich es erfahre und selbst WhatsApp betreibe, klappt das auch.

    Wie wird an euren Schulen verfahren? Welche Vorgaben gibt es? Gern auch mit Bezug auf das Bundesland.

    Bei uns gibt es da die klare Ansage:


    Kind kommt unabgemeldet nicht

    15min warten (Verspätung?)

    Daheim anrufen.

    Bei uns ist das unsere Aufgabe und nicht die des Sekretariats. Nur im absoluten Notfall (Klassenarbeit, Lehrkraft ist körperlich nicht in der Lage, rumzurennen usw) macht das die Sekretärin oder wir schicken nen Praktikanten/FSJler etc zum Anrufen.


    Wir haben Notfall-Ordner mit den Telefonnummern der Eltern und eines Kontaktes, der verständigt wird, wenn die Eltern nicht erreichbar sind. In der Regel kriegt man die Eltern aber problemlos.


    Wenn niemand dran geht, hat die Schule ihre Schuldigkeit getan, Info an die SL und Tagesordnung.


    Seit es WhatsApp-Gruppen gibt, werden die Kinder durch Mitschüler und Mitschülerinnen recht zuverlässig entschuldigt, wenn doch mal eins durchrutscht, haben wir ein Telefon auf jedem Stock. Ist zwar nicht die Lieblingsbeschäftigung, geht aber schnell.

    Warum eigentlich nicht? Muss ja rauszufinden sein, wer mit welcher Klasse in diesem Raum war. Und irgendwer hat doch immer irgendwas gesehen und verpfeift seine Mitschüler.

    Weil unsere Schule eine Schule der offenen Türen ist - da wird nie abgeschlossen. In der Regel funktioniert es. Bis auf manche Ausnahmen. Das heißt, dass auch in der Pause ein Kind sich reinschleichen konnte oder in der Betreuung Kinder manchmal im Schulgebäude aufs Klo gehen und dann einen Moment nicht unter Aufsicht sind... Jemand, der was kaputtmachen will, findet immer Möglichkeiten.

    Die Frage ist allerdings, ob das Absicht war oder ob jemand die Stängel angefühlt hat und dann einfach gedankenlosen Spaß am Reinknipsen hatte. Keine Ahnung. Ist halt jetzt einfach so... Die Kinder haben es akzeptiert, ich glaube nicht, dass wir da jemanden finden, der dann gesteht.

    Mister Potato ist tot. :(


    Meine eine Dritte und ich haben in SU (Thema "die Kartoffel") eine gekeimte Kartoffel in einen Kübel eingepflanzt.

    Sie wuchs schnell und war bald wirklich prächtig groß, tolle Blätter, feste Stängel, fast 1m hoch, trotz Innenraum. Sie stand am hellen Fenster und wir drehten sie immer ein wenig, damit sie nicht nur in eine Richtung wuchs.

    Die ganze Klasse passte gut auf Mister Potato auf, freute sich täglich an seinem Wachstum und ich hoffte, dass wir es tatsächlich hinkriegen würden, die Pflanze drinnen so zu päppeln, dass sie das schafft.


    Dann kamen wir morgens in die Klasse...und alle Stängel hingen schlaff hinunter. Die Klasse total geschockt, manche am Weinen.

    Ich habe Mister Potato dann untersucht und konnte sehen, dass jemand mit dem Daumennagel überall in die Stängel kleine Löcher-Kerben hineingestochen hatte. Ich bin mir sicher, es war niemand von meiner Klasse, denn alle waren fassungslos, aber das half ja nix...Mister Potato hat es nicht geschafft. Das war schlimmer als ne Ladung Kartoffelkäfer.


    Jetzt haben wir das Trauergespräch in der Klasse geführt, haben uns von Mister Potato verabschiedet...und morgen werden wir ihn ausbuddeln und mal schauen, was er so alles hingekriegt hat in der Zeit, in der er bei uns war.


    Es ist einfach wirklich traurig - das Übeltäterkind kriegen wir natürlich nicht...einfach schade.

Werbung