Beiträge von LegoHeld

    Deine Unterstellung, Kollegen würden "Noten verschenken, um keine Probleme zu haben" ist Kollegenbashing und für einen Start in diesem Forum kein guter Anfang.

    Das wurde doch in dem einen Beitrag so bestätigt und es ist auch kein "bashing". Hier bitte das Wort nachschlagen bevor wieder mit unnötigen Worthülsen um sich geworfen wird.


    Es geht mir nicht nur um Zubringerschulen, das Problem mit notenverschenkenden Lehrern existiert an jeder Schule. Wir haben hier auch einen Wirtschaftskollegen, bei dem die schlechteste Note befriedigend (3) ist. Sowas entwertet einen gesamten Abschluss.


    Ich bspw. werde auch sicherlich jetzt nicht anfangen den Stoff ab Klasse 5 nachzuholen, nur weil es die Vorgängerschule vergeigt hat. Gerade von einer gewissen Zubringerschule in meinem Umkreis kommen jedes Jahr Schüler zu uns in die 11, die bei der selben Lehrkraft in Mathematik in 5 Jahren absolut nichts gelernt, aber eine 1 oder schlechtesten eine 2 im Zeugnis bekommen haben.

    Was suggeriert man diesen Personen mit einer solchen Note? Das diese in der Lage sind, dass neue KindergartenAbitur zu erwerben. Aber selbst dafür (was schon extrem peinlich ist) reicht es dann nicht, da keinerlei Kenntnisse vorhanden sind.

    Bruchrechnung, Potenzrechnung, Dreisatz, Formeln umstellen, alles Fehlanzeige und es betrifft nicht nur den Mathematikunterricht, sondern alle Fächer gleichermaßen.


    Man muss ich nur fragen, warum solche "Lehrer" die Noten verschenken? Dann gibt es ja auch keine Stress mit SL, keinen Stress mit Eltern oder sonstwem. Wer den Weg gehen möchte, bitte aber in meinen Augen sind diese Art von Kollegen fehl im System und sollten sich was anderes suchen.

    Als einzelne Lehrerin kann man davon halten, was man will. Man wird aber nicht beliebig lange dagegen ankommen. Wenn die Schulleiterin mir andeutet, wie viele Widersprüche ich in den Ferien bearbeiten werde, gebe ich doch lieber die bessere Note

    [... Beleidigung entfernt, kl. gr. frosch, Moderator ...] Wegen solchen Lehrern könnte ich mich jeden Tag aufregen wenn ich sehe, was für "Rohmaterial" mir dann angeliefert wird und gnadenlos auf die Nase fällt. Die Schüler/Azubis fallen dann aus allen Wolken, wenn ihre 1 in Mathematik sich zu einer 6 dreht, da die Zubringerschule sich dachte, sie verschenkt die Note vollends, Hauptsache keine Probleme.


    Unter welchen weltfremden Ängsten leiden hier einige scheinbar? Was sollen denn bitte irgendwelche Helikoptereltern oder eine übergriffige SL schon zu melden haben? Widersprüche sind nebenbei überhaupt nicht möglich, sofern nicht einige Voraussetzungen vorliegen (Verwaltungsakt). Selbst wenn ein Widerspruch möglich ist, warum knickt der 0815 Lehrer bei dem Wort schon ein? Nie ein Rechtsseminar im Leben besucht? Dann schreibt man seine Stellungnahme oder lässt sie (wenn man Zeit sparen möchte) von einer KI generieren und macht deutlich, dass die Note unanfechtbar ist. Jeder mit ein paar Semestern in dem Gebiet wird bestätigen, dass kein Elternteil bis vors Gericht zieht und wenn doch, verlieren sie, da eine Notenabänderung ohne vorhandene Formfehler nicht passieren wird.


    In einem anderen Thread habe ich schon angemerkt, dass auch eine SL keine Noten so einfach abändern kann. In meinem BL bspw. ist hierfür eine Aberkennung über einen Mehrheitsbeschluss in der Konferenz notwendig und den Schritt ist noch keine SL gegangen, da es einen riesigen Rattenschwanz nach sich zieht.

    Wenn mich mein SL einbestellen würde wegen vermeintlich zu schlechter Noten und diese auch noch (wie beim Threadersteller) bei 2,3 liegt, dann würde es richtig eskalieren im Raum. Selbst bei einem Schnitt von 4,X interessiert es mich nicht die Bohne und das hat einen einfachen Grund. Nur weil die Schüler (Gründe sind hier vielfältig) immer leistungsschwächer/unwissender werden muss ich doch nicht das Niveau immer weiter absenken. Genau diese Denkweise führt dazu, dass selbst das Abitur absolut nichts mehr wert ist.

    Diese extreme Noteninflation ist auch schon an der Universität oder SchmalspurFH angekommen. Was dort durchgewunken wird, hätte vor 15 Jahren nichtmal die 10te Klasse geschafft. Wenn es aber ideologisch so weiter geht, ist der Masterabschluss demnächst dann der Regelabschluss und das ist keine Schwarzmalerei. Das Abitur ist ja bereits der neue Volksabschluss bei Quoten von teilweise über 50% eines Jahrgangs (je nach Region).

    Wir haben bei uns kein Kontingent

    Es existiert bei euch gar kein Kontingent? Wie handhabt ihr die Klassenarbeiten? Zumindest wenn diese noch ausgedruckt werden müssen (ist ja auch wieder überall unterschiedlich geregelt) würde ich einen Teufel tun, das durch meinen privaten Drucker zu jagen.


    Bei uns sind Klassenarbeiten frei und alles andere kann sich die Lehrkraft dann zubuchen, wobei wir derart gut ausgestattet sind, dass das nicht nötig sein sollte (in jedem Raum interaktive Tafeln, Beamer, Dokumentenscanner und MS Teams mit Schul-WLAN.
    Ich glaube die einzigen die bei uns noch drucken sind die älteren Kollegen, die sich einfach nicht umgewöhnen wollen. Die Schüler schätzen PDF Dateien ohnehin wesentlich mehr als Blätter. Die liegen schnell verranzt und zerknittert im Ranzen rum.

    Kurze Frage noch: Auch die Fach(schul)klassen haben doch sicherlich bei euch schriftliche Abschlussprüfungen, oder nicht? Musst du nicht zumindest die korrigieren?

    Die Berufe die ich ausbilde haben zwar eine schriftliche Abschlussprüfung, allerdings wird diese über die Kammer(n) gesteuert. Wenn wir diese korrigieren, werden wir hierfür extra freigestellt (= kein Zusatzaufwand) und werden obendrein dafür auch noch finanziell 'entschädigt'.


    Bei uns gibt es eben Kollegen, die mit 100% der Stunden in Teilzeit- oder Fachklassen sitzen und andere wiederum mit 100% der Stunden in Vollzeitklassen (z. B. berufliches Gymnasium). Andere wiederum sind über die Abteilungen verteilt (vor allem mit Fächern wie Religion). Das sind dann auch die armen Teufel, bei denen es nicht bei 2 Konferenzen bleibt, da diese überall anwesend sein müssen.


    Daher ist die Arbeitsbelastung extrem ungleich verteilt in meiner Schule. Wer auf 4-5 Abteilungen aufgeteilt wurde, hat alles am Hals was mit Aufwand verbunden ist (Elternabende, Mitarbeit in X-Abteilungen, verschiedene Regularien und abteilungsinterne Beschlüsse, die beachtet werden müssen).
    In meiner Abteilung (ich bin lediglich in einer) läuft das ganze ziemlich entspannt ab, da ein Großteil eben in weiterbildungsähnlichen Bildungsgängen sitzt und der Rest eine reguläre Ausbildung durchläuft. Daher ist das Durchschnittsalter wesentlich höher als am Berufl. Gym, die Lautstärke geringer, die Arbeitsmotivation höher, ...


    Die Schüler arbeiten auch gerne in Praxisprojekten (teilw. in Kooperation mit den Unternehmen) und anhand dieser kann ich wesentlich genauer eine Note feststellen, als wenn ich irgendwelche Vokabeln und co. abfrage, zumal dann eine Tagesleistung zugrunde gelegt wird, von der ich kein Freund bin.

    Da einige Fragen kamen:

    das von mir beschriebene (2) gilt aktuell nur für einige Kollegen (inkl. mir). Ich bin mit 0 Std in Vollzeitklassen eingesetzt und friste mein Dasein ausschließlich in Fachklassen. Klassenarbeiten rangieren von 0 pro Schuljahr bis maximal eine, da der Rest durch alternative Leistungsfeststellungen ersetzt werden kann. Das heißt, der Korrekturaufwand hat sich bei mir auf 0 (außerhalb der Schulzeit) reduziert.


    Die Kollegen mit einem derart luxuriösen Stundenplan arbeiten alle bei uns in Vollzeit, außer irgendein anderer Grund steht dem entgegen.


    Ich schrieb allerdings explizit dazu, dass es eine absolute Randerscheinung ist und viele meiner Kolleg/innen haben nicht das Glück und genau deshalb würde ich meinen Kindern davon abraten. Wir haben durchaus auch extrem spezielle Klassen und Abteilungsleiter die mindestens 2x Klassenarbeiten pro HALBJahr einfordern. Je nach Fach und Deputat kommt man dann aus dem korrigieren kaum noch raus.


    Daher ist es mMn so schwierig da eine allgemeine Aussage zu treffen. Ich pers. könnte auch mit 'etwas' schwierigeren Umständen leben. Aber so, wie es an meiner Ref-Schule ablief definitiv nicht. Für umgerechnet 1200 Euro netto seine 60-80 Std/Woche abrocken und dafür regelmäßig von der SL gedemütigt werden war in meiner gesamten Berufshistorie der absolute Tiefpunkt und ich wünsche es keinem.


    Vertretungen exisiteren bei uns lediglich in den Vollzeitklassen, da ich aber nicht in diesen eingesetzt bin, betrifft mich das nicht. Es gibt also Kollegen die durchaus regelm. vertreten müssen, die anderen nicht (ist unfair, allerdings hier so geregelt). Diese Kollegen müssen auch Elternabende einberufen und haben einen ganz anderen Lärmpegel zu bewältigen als ich in meinen Fachklassen, die extrem ruhig und arbeitseifrig sind.

    Nochmal als Nachtrag wie sehr unterschiedliche Konstellationen zu extremen führen können:

    1: Ref-Schule bei mir
    06:00 aufstehen damit ich um 7:30 in der Schule war
    08:00 - 13:00 Brennpunktklassen, in der Pause zerstrittenes Kollegium ertragen und zwischenzeitlich von der SL gegängelt werden

    13:00 - 15:00 Schulpräsenz oder zwischenzeitlich die Freistunden mit (illegalerweise) Vertretungen zugepflastert bekommen (teilweise über 5 Vertretungen pro Woche)
    16:30 zuhause und dann Material und co. vorbereiten bis mindestens 22:00

    Mindestens 1x die Woche Teambesprechung/Konferenz/Whatever nachmittags bis abends


    2: Heute, andere Schule, viele Jahre später
    07:00 aufstehen und um 8 in die Klasse fallen
    08:00 - max 13:00 Unterricht, KEINE Vertretungsstunden, KEINE Elternarbeit, keine übergriffige SL, kein seltsames Kollegium. Maximal 2 Konferenzen pro Jahr.

    13:30 zuhause sein und Feierabend haben (Klassenarbeiten sind großteils durch Projekte ersetzt worden die IM Unterricht bewertet werden. Unterrichtsmaterialien werden IM Unterricht erstellen, wenn die Klassen gerade am Projekt werkeln). Das funktioniert natürlich nur mit ruhigen, selbstständig agierenden Klassen.


    Das obige (1) war für mich jede Woche 60-80Std purer Horror und Stress. Was habe ich den Beruf zu der Zeit verteufelt und ohne Frau hätte ich abgebrochen.

    Mit (2) fühlt man sich überbezahlt wenn man sieht, was für eine Halbtagsstelle gezahlt wird. Rechnet man dann seinen Stundenlohn um wird es richtig skurril.


    Würde ich meinen Kindern empfehlen Lehramt zu studieren? Definitiv nicht. Warum?
    Weil (2) eine Ausnahmeerscheinung ist und alleine die Tatsache, dass das Ref in meiner Region sehr häufig nach (1) abläuft und danach teilweise nicht besser wird, sorgt dafür, dass ich mir wünsche, dass meine Kinder nicht den Weg einschlagen.

    Ich denke es kommt sehr stark darauf an, welche Klassen man unterrichtet und wie das Kollegium unterwegs ist.


    Bei mir bspw. war die Ref-Schule der absolute Oberhorror, Kollegium zerstritten, SL bösartig und die Klassen (Brennpunkt) auch derart anstrengend, dass ich mich jede Woche gefragt habe ob ich richtig hier bin.


    Nach dem Ref habe ich die Übernahme an der Schule verweigert und bin an eine andere Schule gewechselt mit supertollen, ruhigen Klassen. Das Kollegium ist hilfsbereit und die SL super. Aktuell würde ich den Beruf immer wieder ergreifen. Wäre ich aber an meiner alten Schule hängen geblieben, wäre ich heute definitiv kein Lehrer mehr.

    Vielleicht weil es für viele Bundesländer für die A- Besoldung stimmt, wenn auch nicht für den TVL?

    Man kann definitiv im TV-L mit einer weit höheren Erfahrungsstufe als 1 oder 2 beginnen. Wir haben mehrere dieser Fälle an der Schule in denen sehr großzügig die Zeit vor der Schule als Erfahrungszeit angerechnet wurde. Hier scheint es keine festen Regeln zu geben oder der Ermessensspielraum ist gewaltig.


    Dasselbe gilt übrigens für den höheren Dienst. Was als dienstförderlich so anerkannt wird liegt sehr im Ermessen des Sachbearbeiters. Ich hatte bei Dienstbeginn dort Diskussion um Diskussion wegen einzelner Sätze aus dem AG-Zeugnis führen müssen.

    Das ganze ist auch für Quereinsteiger oftmals maßgeblich. Es ist halt ein Unterschied ob ich mit E13/2 anfange oder mit E13/6. Wir haben hier zwei Kollegen die nach dem Ref mit A13/10 begonnen haben (Bundeswehr-Wechsler bei denen die gesamte Dienstzeit angerechnet wurde) was zu äußerst amüsanten Konstellationen führt.

    Es kommt doch darauf an, wie es das Bundesland handhabt.


    Sollte das BL unbefristet anstellen (ohne Ref), würde ich tunlichst einen Bogen darum machen. Es ist wesentlich schlechter bezahlt und es besteht das Risiko dieses nicht zu bestehen, was dann (in meinem BL) damit einhergeht, seine Stelle zu verlieren.


    Sollte das BL aber voraussetzen, dass ein Ref abgeschlossen wurde um eine unbefristete Stelle zu bekommen erübrigt sich die Frage ohnehin. Dann kommst du wohl nicht drum herum. In meinem BL wird man nach 3 (oder waren es 5?) Vertretungsverträgen im Land gesperrt. Daher ist das Ref die einzige Option, sofern man nicht als "Fachpraxislehrkraft" beginnt, was derart schlecht bezahlt wird, das man sich darüber ohnehin keine Gedanken machen sollte.

    Würdest du das wirklich genau so tun?

    Ja warum auch nicht. Gegenfrage: Was soll passieren?

    Man verstößt gegen keine (haltbare) Weisung und die SL einer Schule hat so ziemlich überhaupt keine Handhabe. Eine SL kann dir allerhöchstens eine schlechte dienstl. Beurteilung schreiben und die bewirkt was? Richtig, nichts.


    Ich kann dir sogar genau das Gespräch skizzieren welches dann von mir geführt werden würde (was nicht passiert, da meine SL top ist):
    "Hr. LegoHeld, hier ist meine (SL) inhaltliche Ausgestaltung ihrer Stunden. Sie halten diese ab jetzt genauso und in 2 Wochen schreiben Sie meine Klassenarbeit welche ich für Sie erstellt habe!!!"

    "Lieber SL, das verstößt gegen Paragraph XY und zudem haben Sie wieviel Kompetenz in meinem Fach? Richtig, gar keine. Leistungsfeststellungen, deren Anzahl, Art und Inhalt obliegen mir alleine und wenn Sie der Meinung sind meine Noten anfechten zu müssen kennen Sie den gesetzlichen Rahmen, der eine Konferenz, PR (in dem ich Mitglied bin) und co. als Rattenschwanz nach sich zieht. Wie dem auch sei, ich geh mal unterrichten :)"

    Ist der GS Lehrer A13 oder der Gymnasiallehrer A14 und beide haben keine Ambitionen auf eine Leitungsposition, befinden die sich am Ende ihrer Karriere und eine dienstliche Beurteilung spielt keine Rolle mehr im Leben und dann geht die Handhabe der oben genannten übergriffigen SL nicht nur gegen 0, sondern ist gleich 0. Sollte der SL über die Schule für Rache-Beurteilungen bekannt sein, sind die ohnehin nichtmal mehr das Papier wert auf dem sie gedruckt sind und der A15 Karriere an einer anderen Schule steht noch weniger im Weg.

    Ich kann zwar jetzt nur von meinem BL sprechen aber hier ist das von dir geschriebene nicht zulässig.


    Würde meine SL mir den Inhalt/Ablauf meiner Stunden oder Klassenarbeit vorschreiben wollen, dann würde ich diese "Weisung"
    ignorieren und gut ist.


    Heißt es nicht sinngemäß in so ziemlich jedem Bundesland "Die Lehrkraft ist in ihrem pädagogischen Handeln frei und gestaltet den Unterricht nach eigenem Ermessen im Rahmen der gültigen Lehrpläne"


    Ähnliches findet sich auch zu Klassenarbeiten.


    Das einzige was die SL verlangen kann ist die Bekanntgabe vom Notenschnitt und Vergleichsarbeiten zur Kontrolle. Aber das variiert auch von BL zu BL ab wann es hier Probleme gibt. Bei den einen ist die magische Grenze 33%, bei anderen 50%.


    Bist du auf Lebenszeit berufen? Falls ja, hast du einen unsichtbaren Schutzschild gegen solche Querelen der SL.

    Warum? Ich unterrichte doch das Konzept der jeweiligen Programmstruktur. Die konkrete Syntax wird sich dann bitte selber aus der Dokumentation der entsprechenden Programmiersprache rausgesucht.

    Was sich so geändert hat seit 2001 in der Informatik ...


    1: So ziemlich jede Sprache, die es damals schon gab hat sich immens weiterentwickelt (vgl. Java 2001 und Java 2024). Teilweise sind die genannten Folien dann einfach falsch (z. B. Programmlogik im Interface oder Python mit Switch-Case).


    2: Frameworks, die heute benutzt werden gab es fast durch die Bank weg nicht 2001


    3: REST-API und deren Verbreitung und Ansteuerung


    4: Standards und Technologien die damals als sicher galten (z. B WEP) und es heute nicht mehr sind.


    5: Hardwarekonfigurationen (Nein, der 1GHZ Singlecore PC ist dann nicht mehr up-to-date)


    Gerade in der Informatik kann ich solche Aktionen einfach nicht nachvollziehen und sagen "ach ich unterrichte doch nur das Meta-Konzept, die Ausgestaltung übernehmen die Schüler" ist schwach. Lehrkräfte die diese Karte in der Informatik ziehen sind entweder stinkfaul oder maximal inkompetent.

    Jetzt hast du aber einen Großteil der Misere unseres Landes sehr schön in einem Satz zusammengefasst. Kein persönlicher Angriff, sondern eine Tatsachenfeststellung.

    Da gebe ich dir auch voll und ganz recht aber es bringt uns in der Gesamtbetrachtung nicht weiter, auf diese 1% zu schauen. A13 oder wie oben erwähnt gar A14 sollte wirklich ausreichen um ein Leben zu führen, in der man sich so einige Annehmlichkeiten gönnen kann.


    Ja, es reicht nicht für einen Porsche GT3 mit Vollausstattung und auch nicht für eine Villa in Frankfurt aber abseits davon ist schon so einiges machbar. Ich hatte selbst mit A13 ohne Frau als Single schon eine ziemlich ordentliche Sparquote und das im Speckgürtel von Frankfurt. Lehrer irgendwo im nirgendwo sollten da noch wesentlich besser klar kommen.


    Nicht jeder Lehrer arbeitet in München, muss Alimente zahlen und fragt sich wie er über die Runden kommt.
    Geht mal in ein Dorf mit Gymnasium abseits der Großstadt. Da kann man teilweise für 150k+ so richtig nette Häuser kaufen und die Handwerker dort ziehen einem auch nicht komplett über den Tisch wie es bspw. in meiner Region der Fall ist.

    Das A14 ein sehr sehr gutes Gehalt war, war einmal.


    Die von dir genannten Seite kenne ich und ich kann auch nachvollziehen, dass einem A13 oder A14 nicht als "besonders" viel vorkommt, um zur Oberschicht zu gehören. Allerdings sollte man sich anschauen, wie der Rest der Bevölkerung lebt. Nicht jeder ist erfolgreicher Unternehmer, Chefarzt oder sonstiges.


    Das Groß der Bevölkerung verdient wesentlich weniger, was auch deiner Grafik zu entnehmen ist und die Personen dort müssen den Euro öfters umdrehen als wir.


    Vor meiner Hochzeit war ich A13 und empfand und empfinde das heute noch als sehr gutes Gehalt, wenn man wie gesagt handwerkliche Dinge selbst erledigt und Konsumtechnisch nicht vollends eskaliert. Auch nicht jeder, der zu obersten 1-2% gehört knallt das Geld mit beiden Händen raus. Gerade diese Fraktion (z. B. meine Ehefrau) investiert ein Großteil vom Vermögen, welches wiederum vom Vater und Großvater erwirtschaftet und angelegt wurden.
    Ich glaube bis auf eine Haushaltshilfe (die sich ein A13er auch leisten kann!!!) haben wir keinen extravaganten Konsumgüter.


    Das war auch kein Angriff auf dich sondern generell lese ich von Lehrern öfters, dass A13/A14 nicht ausreichen würde und dem kann ich nicht zustimmen. Die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland wäre schon heilfroh wenn sie Eigentum besitzen würde oder sich regelmäßig einen Urlaub leisten könnte. Man muss nicht immer nur nach oben schauen, dass ist eine eher schlechte Angewohnheit.

    Und dann hast du das alles selbst gemacht, obwohl deine Frau (deine Aussage) im Monat das nach Hause bringst, was du netto im Jahr hast, also konservativ gerechnet das doppelte des obigen Angebots? Naja, wers glaubt.

    Ja, weil es einfach auch Spaß macht und (noch mehr) ich keinem raffgierigen Gewerk das Geld hinterherwerfe. Wenn im Angebot Positionen für Material mit einem 250% Aufschlag auftauchen, ist es bei mir eben rum. Das hat auch nichts mit Vermögen und co. zu tun.


    Zudem hilft meine Frau mir bei der Arbeit nicht, unterstützt aber die Denkweise Dinge selbst zu erledigen, wenn man sie selbst erledigen kann. Vermögen kommt auch nicht von ungefähr.

    Konkret saniere ich mich hier Stück für Stück durch ein altes Wohngebäude und da hauen Handwerkerrechnungen dermaßen gravierend rein, dass ich viele Dinge selber mache, weil ich es mir schlicht nicht leisten kann entsprechende Handwerker zu bezahlen.


    Laufende Kosten für den PKW (Treibstoff, Wartung, Verschleißteile): 8.000€ jährlich, ich kaufe die Autos neu, weil ich dem Gebrauchtwagenhandel nicht über den Weg traue, und fahre dann bis „geht nicht mehr“, mein aktuelles Fahrzeug hat 450.000km runter
    Urlaubsreise: 1x jährlich, also auch keine Kurztripps in die Metropolen

    Hauselektrik muss saniert bzw. wesentlich verstärkt werden, um in Zukunft neben einer Wallbox auch noch zwei weitere Wallboxen und eine Wärmepumpe antreiben zu können.
    Die Gasheizung ist 30 Jahre alt, die muss dann durch eine Wärmepumpe ersetzt werden.
    Bitte einmal alle Fenster tauschen bzw. erneuern

    Du schreibst, dass du dir ein Haus gegönnt hast, nur Neuwagen kaufst, durch die Metropolen dieser Welt reist und drei Wallboxen brauchst und beschwerst dich dann, dass dafür die A14 nicht reicht. :O.


    Hauselektrik kann man problemlos selbst erledigen und sich am Ende abnehmen lassen. Es gibt noch genug Betriebe die das mitmachen. Spart schnell einen 5 stelligen Betrag. Installationszonen, Verlegetechnik und co. kann man sich bei Standartgeschichten innerhalb kürzester Zeit anlesen/anschauen.

    Fenster kann man alleine einbauen, dafür brauchts kein Fachbetrieb und die Förderung wird ohnehin vom Energieberater (der schnell verpflichtend ist) aufgefressen.


    Mal im ernst (das schreibt einer im Dunstkreis von Frankfurt): Ich habe mir aus Spaß ein Angebot der Gewerke geben lassen um unser Wohnzimmer komplett neu machen zu lassen (Boden, Decke, Elektrik, El. Rolladen, Fenster) und wäre bei den Wucherpreisen auf 18.900 Euro gekommen. Dann habe ich alles in den Ferien selbst erledigt für sagenhafte 4200 Euro Materialkosten. Selbst wenn jemand nicht der geschickteste ist handwerklich kann man sehr viel selbst machen.


    Ich bin der Meinung, dass bis auf äußerst wenige Tätigkeiten (wie z. B. das Freihandverputzen) alles funktioniert, wenn man sich vorher ausreichend informiert, notfalls vllt. jemanden fragt der Plan hat und das Zeug selbst erledigt. Wir haben dafür wirklich genug unterrichtsfreie Zeit und Spaß macht es auch noch.


    Alles was man an Werkzeug nicht zuhause hat und es sich auch nicht lohnt anzuschaffen kann man meist vom Nachbar kostenfrei laien oder man geht in den Obi und co. und zahlt dort eine Gebührt für 1-2 Tage.


    Das von dir empfinde ich schon als Meckern auf aller- wirklich allerhöchstem Niveau.

    Dann entspricht die Motivlage womöglich dem gängigen Klischee. Das wäre wiederum sehr ärgerlich, aber an solche Leute kommst Du dann mangels Einsicht oder beschriebener Opferrolle nicht ran.

    Leider. Gott sei Dank sind das hoffentlich nur Randerscheinungen in den verschiedenen Schulen. Es ist für alle beteiligten tragisch wenn eine Lehrkraft keinen anderen Ausweg mehr sieht als sich andauernd immer wieder krankschreiben zu lassen, um nicht in die Schule zu müssen.


    Je nach Schulform und Klassenzuteilung kann ich auch gut nachvollziehen, dass irgendwann die Batterie einfach leer laufen kann oder (noch schlimmer) man seine Berufswahl bereut und aufgrund des Beamtensystems nicht so einfach mehr herauskommt. Gerade im GS-Bereich ist es durchaus möglich schon mit 22 verbeamtet zu sein und wer kann schon über 40 Jahre absehen. Einstellungen verändern sich, das Schülerklientel verändert sich und die Arbeitsbedingungen ohnehin.


    Wenn ich mir überlege das zu meinem Referendariat ein 3-gliedriges Tafelbild mit Schönschrift verlangt wurde und Lernziele das non plus ultra waren. Heute interessiert sich kein Seminarleiter in meinem Bezirk mehr für Tafelbilder, die Fähigkeit mit Kreide nette Bildchen zu malen oder für Lernziele. Im Gegenteil werden diese gar veteufelt und durch neue Modewörtchen ersetzt.


    Das Schülerklientel hat sich auch massiv gewandelt (für mein dafürhalten mit absolut negativen). Wenn ich sehe was heute in der 5ten Klasse angeliefert wird (trotz HS-Empfehlung) und zwangsweise auf dem Gymnasium genommen werden muss, kann ich nur noch Mitleid empfinden. Von den Hauptschulen und co. gar nicht erst zu sprechen.


    Ich würde mich freuen wenn es in jedem Bundesland ein Exit-Programm gäbe, in der die Lehrkräfte ohne diese massiven Nachteile austreten können. Das wäre für das Land stressfreier, für die Eltern, die Schulleitung, die Schüler und die Kollegen aber das ist politisch nicht gewollt. Lieber schleppt man über Jahrzehnte jemanden mit, der hunderttausende kostet (Arztrechnungen + Sold + NK) anstatt der Person zu ermöglichen zu gehen. :(.

    In meiner Schule sind es auch einige plus in den Nachbarschulen. Extrem selten würde ich auch anders definieren aber es kommt wohl wieder auf das Bundesland an. Ich habe hier im Forum gelesen, dass es wohl auch welche gibt, die rigoros vorgehen, direkt einbestellen, untersuchen lassen und bei Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzen.


    Mein Bundesland gehört da wohl zu denen wo eine Zwangsversetzung in den Ruhestand nicht auf der Agenda steht ... Nicht umsonst existiert der Begriff "Wanderpokal" im Schulbereich für Kollegen/Kolleginnen, die dauerkrank weitergereicht werden oder für welche die derart viele Probleme machen das man sie in eine andere Schule versetzt und Probleme kann hier auch "großzügiger" Krankenstand sein. :(.

    Diese Vorstellung ist falsch. Es gibt wenig Alternativen und diese sind stark umkämpft

    Das stimmt und was anderes habe ich auch nicht behauptet. Daher auch mein Satz oben mit den rar gesähten Stellen. Die einzige sichere Bank um wirklich 0 zu unterrichten sind die Positionen die an der Entwicklung von dem Schulverwaltungstools beteiligt sind oder den Support übernehmen. Das setzt aber bei ersterem gute Kenntnisse der Programmierung voraus.


    Leider ist Lehramt diesbezüglich häufig eine Einbahnstraße und wenn es um den Erhalt der eigenen Gesundheit (des eigenen lebens) geht, würde ich eher mich aus dem Dienst entlassen lassen (mit allen Konsequenzen) als vor die Hunde zu gehen.


    Der Verlust der Pension + das große Problem der PKV ab 55 sorgt aber dafür, dass die betreffenden Personen lieber noch jahrelang den Dauerkrankenschein ziehen bis sie entweder zwangsweise in den Ruhestand versetzt werden oder eben im System mitgeführt werden. Leider erlebe ich letzteres wesentlich häufiger als den Zwangsruhestand und das ist ein Punkt der mich pers. auch ärgert.


    Darunter leidet das verbliebene Personal, es leiden die Schüler in der die betreffende Person eingeplant wurde und die Personen die gerne die Stelle übernehmen würden. Ich finde jeder kann mal (auch länger) krank werden. Wenn aber Kollege XY dann über Jahre jedes Jahr 1/2 - 3/4 der Zeit die Krankenkarte zieht, läuft etwas gewaltig im System falsch, wenn man die Person weiterführt.

    Wenn in 10 Jahren die Junglehrer wieder mit 1,0 auf der Straße stehen, würde ich schon hinterfragen, ob du mit diesem Background wirklich eine Vollzeitstelle blockieren musst.

    Denkst du diese Zeiten werden jemals wieder kommen? Aktuell ist der Lehrberuf derart unattraktiv und Fachkräfte werden händeringend gesucht, dass ich mich wundern würde, wenn sich der Zustand in den nächsten Jahrzehnten jemals wieder ändern wird. Klar, für die bereits überlaufenen Fächer mag das nicht gelten aber ich unterrichte ausschl. MINT-Fächer und da nehme ich sicher niemandem eine Stelle weg. Wir haben alleine an meiner Schule 2-3 Stellen frei, die seit Jahren nicht besetzt werden können.


    Aber den Gedankengang von dir finde ich trotzdem interessant. Da mir der Beruf Freude bereitet und das ein wichtiger Punkt meiner persönlichen Gesundheit ist, würde ich den Weg vermutlich nicht freimachen.


    Ich für meinen Teil habe nur ein sündhaftes Hobby (Lego) und versenke darin so einiges aber ich glaube selbst dort, kaufe ich keinem Kind oder Sammler irgendwas vor der Nase weg. :).


    Eine Lehrerschwemme sehe ich nur unter der Voraussetzung kommen, dass die Anforderungen noch weiter runtergeschraubt werden (also nichtmal mehr ein Bachelor als Voraussetzung, sondern nur noch atmen können) ODER das die Lehrerausbildung derart reformiert wird, dass man in einem 12 monatscrashkurs die A13 abgreifen kann. Dann wird es eine Schwemme geben, da bin ich mir sicher.


    Das aktuelle System mit 5 Jahre Studium + 1,5 Jahre Referendariat + 2-3 Jahre auf Probe arbeiten ist derart antiquiert, dass man keinen Fachmann/Fachfrau mehr unter dem Ofen hervorlockt. Alleine dieses Ausbildungssystem siebt (je nach Zeitung und Quelle) schon 30-40% der Aspiranten raus.

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