Leistungen der SuS im Fachabitur (Fach Deutsch)

  • Verrückte Interpretation.

    Erzähl mal: Wie interpretierst du das denn, wenn SuS versächlicht werden? Wie viel Respekt liest du aus einer derartigen Formulierung heraus?

    Wie gut fändest du es, wenn deine Schulleitung gegenüber KuK, Eltern, SuS, nur noch verächtlich äußern würde, dass das (Menschlein? Schlimmeres?), was da Mathe unterrichten würde in der Klasse, sprich du, halt auch nicht das Gelbe vom Ei wäre und dort nicht hingehöre? Wäre das respektlos genug, um sich für dich als Verächtlichmachung anzufühlen oder auch eine „verrückte Interpretation“?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zu Hilfe, meine SuS kommen mit Sätzen wie dem hier auf eine 2, weil ich im Realschulabschluss nicht noch zusätzliche Punkte abziehen darf (Darstellungsleistung = 10%, mehr geht nicht):

    "komniketion ist vebal, wenn sprächt und schreibt. nonvebal heist das Köperspräch und Gestick und Memik da sind. paravebal ist laut stäke und tonvall und spräcktempo."

    Das ist keine übertriebene Darstellung, sondern Fakt.

    Welche Note wäre es denn in einer mündlichen Prüfung mit eben jenem Akzent?

  • Erzähl mal: Wie interpretierst du das denn, wenn SuS versächlicht werden? Wie viel Respekt liest du aus einer derartigen Formulierung heraus?

    Wie gut fändest du es, wenn deine Schulleitung gegenüber KuK, Eltern, SuS, nur noch verächtlich äußern würde, dass das (Menschlein? Schlimmeres?), was da Mathe unterrichten würde in der Klasse, sprich du, halt auch nicht das Gelbe vom Ei wäre und dort nicht hingehöre? Wäre das respektlos genug, um sich für dich als Verächtlichmachung anzufühlen oder auch eine „verrückte Interpretation“?

    Manchmal kann man es auch einfach mal gut sein lassen mit der künstlichen Empörung.

  • Das was? Die Formulierung ist in einer Weise entwertend und deutet eine Entmenschlichung an, die mir durchaus Hinweise gibt, die die Lehrkraft betreffen, warum es manchen nicht gelingt bei dir erfolgreicher zu sein. Die Würde des Menschen ist unantastbar- soweit die Theorie des GG. SuS zur versächlichen, die zumindest deines Erachtens gar nicht erst in einer Oberstufe sitzen sollten (was eine zutreffende oder auch falsche Einschätzung sein kann) tastet deren Menschenwürde durchaus an.

    Das Klientel...war jetzt meine Lesart.

  • Erzähl mal: Wie interpretierst du das denn, wenn SuS versächlicht werden? Wie viel Respekt liest du aus einer derartigen Formulierung heraus?

    Die Abiturientenquote ist ein sensibles Thema, insbesondere bei Lehrkräfte die infolge von schlechten Klausurleistungen seitens der Schüler*innen a) sich selbst ständig hinterfragen, b) Druck seitens der Eltern und den Schüler*innen bekommen, c) schnell auf dem Radar der SL landen und d) teils gezwungen werden sich den örtlichen Gegebenheiten im Kontext der Notengebung anzupassen.

    Dieser Frust alles spiegelt sich in LegoHelds Beitrag wider, auch wenn meine Beispiele nicht alle zutreffen müssen. Insgesamt ist meiner Meinung nach dieser kleine (Frust) - Fehler nicht auf die Goldwaage zu legen.

  • Manchmal kann man es auch einfach mal gut sein lassen mit der künstlichen Empörung.

    Das denke ich mir sooooo oft bei deinen Beiträgen- bei diesem hier oben zitierten ebenfalls.

    Ich habe mich nicht „künstlich empört“, sondern finde den Beitrag, den ich ursprünglich kritisiert hatte schlicht verächtlich gegenüber den SuS, entwertend und durch die Versächlichung entwürdigend. So etwas macht mich wirklich sauer, vor allem wenn es von Menschen kommt, die wie wir aufs GG vereidigt sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Im Saarland auch. S`Claudia = das Claudia

    Das war aber nicht die Art Kontext und Formulierung, um die es in dem von mir angesprochenen Beitrag ging. Das war keine regionale Formulierung, sondern eine unmissverständliche Versächlichung einer Gruppe von SuS, die der Beitragsschreiber für zurückhaltend formuliert nicht abiturfähig erachtet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das Klientel...war jetzt meine Lesart.

    Mit der Formulierung hätte ich leben können, diese wurde aber nicht genannt, auch nicht nachgeschoben, war also nicht das, worum es ging.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich sage das durchaus auch oft so und empfinde daran nichts Entmenschlichendes. Und ja, bei mir meint es auch "das Klientel" 😄

    Nochmal: Mit „Das (die) Klientel“ hätte ich kein Problem, darum ging es aber gar nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In vielen Teilen Deutschlands sagt man nicht "das Claudia". Übrigens: sagt man eigentlich auch "das Michael"? Oder ist es nur "das Fräulein", das sächlich wurde im Sprachgebrauch?

    Wie auch immer, der Angesprochene hat sich ja nun nicht mehr dazu geäußert, was er gemeint hat, bleibt solange Spekulation und verteidigen von allen Seiten ist mitnichten vonnöten.

    Zur Ausgangsfrage: welche Schlüsse hast du denn für dich daraus gezogen, Schokozwerg ? Bewertungsmaßstab ändern? Früher aussieben? Mehr ganze-Sätze-schreiben-üben?

  • CDL

    Naja, schon. Mindestens in gesprochener Sprache würde ich das Wort "Klientel" auch weglassen. Ich würde auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass ich es nicht auch bereits schriftlich schonmal so formuliert habe.

    Ich finde die Empörung auch kleinlich, sorry. Es ging ja nicht um spezifische Menschen, sondern generalisiert um die Masse, die man so vor sich sitzen hat. Ich habe in allgemein gehaltenen Gesprächen ganz sicher auch schon von "das Schülermaterial" gesprochen und es ändert überhaupt nichts daran , dass ich zum einzelnen individuellen Schüler überwiegend sehr gute zwischenmenschliche Beziehungen pflege. Scheint mir etwas hypersprachsensibel an der Stelle...

  • Sorry, dass ich da nochmal einhake, aber "das Schülermaterial" finde ich eine ganz fürchterliche Formulierung, die ich persönlich nie benutzen würde. Nenn' mich gern auch "hypersprachsensibel", aber solch eine Formulierung zeugt für mich doch davon, das der/die Sprecher*in in dem Moment die SuS nicht als Personen sondern als Dinge sieht. Und das gehört sich m. E. einfach nicht für jemanden, der/die mit Menschen (zusammen)arbeitet.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Zitat

    Menschenmaterial wurde von der „Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres“ zum Unwort des 20. Jahrhunderts gewählt.[1] Die Wahl erfolgte nach Angaben der Jury aufgrund der „unangemessenen Koppelung von Lebendig-Menschlichem und toter Sache“. Das Wort Menschenmaterial sei „zwar bereits im 19. Jahrhundert bei Karl Marx aufgetaucht, habe aber in diesem Jahrhundert zynische Bedeutung erlangt, nicht zuletzt als Umschreibung von Menschen, die als Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg ‚verbraucht‘ wurden. Das ‚Unwort des 20. Jahrhunderts‘ stehe exemplarisch für die Tendenz, Menschen nur noch nach ihrem ‚Materialwert‘ einzuschätzen“

    Kann mich Humblebee da nur anschließen.

  • auch nicht nachgeschoben,

    Sorry wenn ich noch ein privates Leben habe um nicht 24/7 hier im Forum zu lauern und Aussagen verteidigen zu müssen. Die von mir getätigte Formulierung bezieht sich auf das, was aus Zubringerschulen zu uns gekarrt wird. Kannst du gerne als entmenschlicht betrachten, wenngleich es in meiner Region tatsächlich nicht (zwingend) negativ konnotiert sein muss (kann, muss nicht). Ich habe in einem anderen Beitrag ausgeführt, dass ich es durchaus nachvollziehen kann, dass diese Personen meinen die Oberstufe durchlaufen zu müssen aber es ändert nichts an der Tatsache, dass sie fehl am Platz sind und nur Probleme verursachen.

    Man versucht sie bestmöglich zu bedienen, investiert sogar über Gebühr seine Zeit darin, dass die Personen ordentlich auf das Leben danach vorbereitet werden. Es ist aber mitnichten meine Aufgabe, Personen durch ein marodes System zu schleifen, welche hätten schon in der 9. Klasse Hauptschule aufgehalten werden müssen.

    Das läuft sicher hier im Forum der ein oder anderen Person (mit entsprechender Gesinnung) zuwider aber das interessiert mich so absolut garnicht. Dann noch mit dem GG zu kommen zeigt eindrucksvoll, wie wenig Sachverstand vorliegt. Aber die Aussage mit dem GG passt herrlich zu <ursprüngliche despektierliche Bemerkung entfernt - Bolzbold > denjenigen Personen, welche sofort NAZI schreit wenn sie merken, dass sie argumentativ keinen Meter Land mehr sehen. Totschlagargumente haben etwas für sich, stimmt's :).
    Das ist mir hier im Forum beim Lesen diverser Beiträge bereits aufgefallen, wie gefärbt hier argumentiert wird und wenn es nicht ins eigene, abstruse Weltbild passt dann die Nazikeule geschwungen wird.

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