Schon kleinen Kindern bringt man bei, dass man Konflikte miteinander löst, bevor man zur Mama rennt und dass man niemanden verpetzt.
Was läuft da gerade schief?
Wenn ich mich ärgere, weil eine Kollegin wiederholt im Rechnerraum alles an lässt, Tische und Stühle verrückt und dann einfach rausrennt, es ihr auch schon gesagt habe - habe ich dann einen "Konflikt" mit ihr? Sind wir vielleicht unterschiedlicher "Meinung" über einfache Dinge, die geregelt sind, die auf Konferenzen besprochen und in Aushängen an Türen zu lesen sind? Was ist, wenn Kolleg*innen ihre Pausenaufsicht nicht machen, ist es meine Aufgabe, sie darauf hinzuweisen?
Ich renne nicht zur SL, aber ich frage mich oftmals, was soll ich denn eigentlich machen? All diese Lehrerkolleg*innen sind typischerweise Leute, die sich nicht gern etwas sagen lassen und mit den Jahren allerlei Schrullen entwickelt haben, die sie geradezu genüsslich ausleben. Denen ist es wurscht, was ich denke oder sage, ich kann ihnen ja nichts.
Jedenfalls, einem Kollegium zu sagen, es soll sich nicht wie ein Haufen kleiner Kinder benehmen, die einander "verpetzen", wird die Leute nur verärgern und das zu Recht. Das ist auch so das Übliche, dass man sich bei einer Konferenz stets anhören muss, was alles nicht gut läuft (Kopierer kaputt, Klassenräume unordentlich - und das Lehrerzimmer! Katastrophe!).
Beschwerdemanagement ist das Stichwort. Wir haben so was leider nicht. Aber das wäre tatsächlich der Ansatz.