Ja nee, macht Sinn...
Durchaus. "Ich würde mir 0-mal überlegen" --> "Ich würde keinen Gedanken daran verschwenden".
Jetzt klar?
Ja nee, macht Sinn...
Durchaus. "Ich würde mir 0-mal überlegen" --> "Ich würde keinen Gedanken daran verschwenden".
Jetzt klar?
Kann man nebenher zumindest ein paar Wochenstunden nebenher arbeiten, um sich zu finanzieren (sowas wie Blutabnahmedienst in der Klinik sollte ja gehen, um sieben fängt keine Vorlesung an)? Habe mir überlegt, ob ich neben dem Studium Teilzeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten kann (wäre ja auch sinnvoll, um mehr Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu sammeln) oder so zwei, drei Jahre Vollzeit dort arbeite, um Geld zu sparen und dann Vollzeit Lehramt studieren zu können.
Das kommt arg auf deinen Stundenplan an und auch darauf, wie flexibel deine Arbeitszeiten sind. Vom Aufwand her sollte das bei dir klappen, immerhin hast du die Arbeitsbelastung im Medizinstudium geschafft. Hast du da schon nebenbei gearbeitet?
ZitatKennt noch jemand Möglichkeiten, das Lehramtsstudium irgendwie zu verkürzen (bin bereit, sehr hart zu arbeiten, meinetwegen auch 60 Wochenstunden zu investieren), damit es nicht komplett fünf Jahre und dann noch zwei Jahre Referendariat sind? Das wäre schon nochmal wirklich lange.
In Bayern gibt es Mindeststudienzeiten, da kannst du kaum verkürzen. In Hessen würde Verkürzen generell funktionieren, es gibt aber je nach Fach Teilnahmevoraussetzungen für bestimmte Veranstaltungen. Das Gymnasiallehramt sollte in Hessen generell in 6 Semestern studierbar sein, wenn man etwas Glück mit der Seminarzuteilung hat.
ZitatIch freue mich auf Antworten Ich denke, wenn man etwas unbedingt will, dann schafft man es auch. Obwohl ich mich gerade natürlich sehr ärgere, dass ich nicht von Anfang an Lehramt studiert habe.
Daran, dass du das schaffst, habe ich keine Zweifel. Du hast schon ein nicht gerade anspruchsloses Studium geschafft, ein zweites schaffst du auch noch.
Deine Approbation nimmt dir so oder so niemand mehr weg. Selbst, wenn das mit dem Studium nicht so klappt, wie du das gerne hättest, fällst du sehr weich.
Ansonsten bist du erwachsen und wirst dir das sicher gut überlegen.
Als Kinderarzt in einem SPZ arbeiten? Da hat man keinen Klinikalltag, vernünftige Arbeitszeiten, arbeitet in einem interdisziplinären Team und hat viel Kontakt zu Kindern.
Edit: Antimon ist in der Schweiz quereingestiegen
Das bin ich nicht, nein. Mit einem Medizinstudium wird hier niemand Lehrer. Der erwähnte "dreijährige Kurs" ist einfach das PH-Studium zur Primarlehrperson.
Das bin ich nicht, nein. Mit einem Medizinstudium wird hier niemand Lehrer. Der erwähnte "dreijährige Kurs" ist einfach das PH-Studium zur Primarlehrperson.
Ah okay, wie heißt dein Weg, ist das der reguläre Weg ins Lehramt gewesen? Also kann man mit Diplom für eine Disziplin, die als Schulfach anerkannt wird, die Lehrbefähigung erwerben?
Ah okay, wie heißt dein Weg, ist das der reguläre Weg ins Lehramt gewesen? Also kann man mit Diplom für eine Disziplin, die als Schulfach anerkannt wird, die Lehrbefähigung erwerben?
Ich nehme an, dass sie ganz regulär das schweizer Lehrdiplom gemacht hat. Das setzt für Maturitätsschulen und Fachmittelschulen ein fachwissenschaftliches Vollstudium (BA + MA, Diplom) voraus.
Also kann man mit Diplom für eine Disziplin, die als Schulfach anerkannt wird, die Lehrbefähigung erwerben?
Was heisst denn "anerkannt"? Ich habe ein Fach studiert, das am Gymnasium unterrichtet wird. Medizin meines Wissens nicht. Ansonsten habe ich ein Lehrdiplom von der PH Basel.
Also als Violonist und Diplommusiker kann man das Lehrdiplom Musik erwerben, ebenso aber mit MA Creative Music Masters oder sowas? Oder als Umwelt- und Gefahrstoffanalytikerin für Chemie? Es gibt ja verschiedene Studiengänge in jeder Fachrichtung.
Ich verstehe nicht, warum hier so viele vom Lehramtsstudium grundsätzlich abraten. Es wird über Lehrkräftemangel geklagt, über Quereinsteigende geschimpft und interessierte angehende Studierende "vergrault". Eigentlich müsste man für seinen Beruf werben- nur so können sich die Bedingungen verbessern, indem freie Stellen von qualifiziertem Personal besetzt werden.
Ich frage mich, ob man einer Bankkauffrau oder Bibliothekarin, die Lehramt studieren möchte, hier an dieser Stelle auch abgeraten hätte, oder ob es am Arztberuf liegt. Schließlich habe ich teilweise sowas wie "sozialen Abstieg" zwischen den Zeilen gelesen. Mir ist nicht begreiflich woher dieser Komplex der Lehrkräfte kommt. Ist das das Imposter Syndrom oder was auch immer?
Ob man nach einem Medizinstudium neu anfängt kann doch jede*r für sich selbst entscheiden. Wenn man bereit ist, ein komplett neues Studium anzufangen, dann hat man es sich nicht mal eben überlegt, sondern hat sich wahrscheinlich schon viele Gedanken gemacht, auch dazu, ob man im eigenen Arbeitsfeld eine Nische finden könnte, die einen glücklich macht.
Nun gut, zur Frage der TE:
Ob Französisch und Geschichte auf Lehramt die beste Kombination ist, vermag ich nicht beurteilen. Aktuell scheint es jedenfalls nicht unbedingt eine sehr gefragte Kombi zu sein. Wenn du eher mit Jugendlichen arbeiten möchtest und die Fächer nicht in Stein gemeißelt sind, dann wäre vielleicht auch der Quereinstieg in die beruflichen Schulen für Gesundheitsberufe denkbar? Das ginge deutlich schneller als ein neues Studium und du wärst thematisch nixht komplett raus, so dass du jederzeit in deinen ersten Beruf zurückkehren könntest. In diesem Berufsfeld ist auch vorwiegend interessierte und lernwillige Klientelnzu erwarten, was es vielleicht auch etwas attraktiver macht. Zumindest in Hessen scheint so ein Quereinstieg möglich zu sein:
Schließlich habe ich teilweise sowas wie "sozialen Abstieg" zwischen den Zeilen gelesen.
In den Augen sehr vieler Menschen wäre das auch ein sozialer Abstieg. Überspitzt gesagt sind sind Lehrer:innen gesellschaftlich gesehen Witzfiguren, die man nicht ernst zu nehmen hat. Und auch das muss man sich bewusst machen, wenn man genau diesen Wechsel (Ärztin zu Lehrerin) macht. Das hat nichts mit Impostersyndrom o.Ä. zu tun. Ob man das gesellschaftliche Ansehen eines Berufes für wichtig hält oder nicht, muss jede:r für sich selbst entscheiden.
Ich frage mich, ob man einer Bankkauffrau oder Bibliothekarin, die Lehramt studieren möchte, hier an dieser Stelle auch abgeraten hätte, oder ob es am Arztberuf liegt.
Für mich liegt die Warnung (ich habe nicht direkt abgeraten) nicht am Beruf Ärztin, sondern an der Tatsache, dass die TE ja schon eine enorm lange und anspuchsvolle Ausbildung offensichtlich erfolgreich hinter sich gebracht hat. Das ist bei einer Bankkauffrau etwas anderes. Ich will den Beruf nicht abwerten, aber wenn man nach 2 oder drei Jahren Ausbildung Bankkauffrau ein (Lehramts)studium anfängt, dann ist das etwas anderes, als wenn man das nach Medizinstudium und allem was dazugehört, macht. Aber auch der Bankkauffrau würde ich sagen "mach dir bewusst, dass der Beruf anders ist als du denkst und vor allem deutlich frustrierender sein kann, als man so meint". Das sage ich übrigens auch Schüler:innen, die mich fragen, ob ich ihnen zum Lehramtsstudium raten würde. Da sage ich natürlich noch viel mehr (auch viel positives!), weil sich in richtigen Gesprächen oft auch einfach mehr ergibt.
Persönlich würde ich niemandem per se zum Lehrerberuf raten oder eben auch nicht.
Ich stimme natürlich zu, dass der Lehrermangel ein riesiges Problem ist. Nichtsdestotrotz kann ich nicht uneingeschränkt Werbung für diesen Beruf machen. Da wäre bei jedem anderen Beruf vermutlich nicht anders.
Kennt noch jemand Möglichkeiten, das Lehramtsstudium irgendwie zu verkürzen (bin bereit, sehr hart zu arbeiten, meinetwegen auch 60 Wochenstunden zu investieren), damit es nicht komplett fünf Jahre und dann noch zwei Jahre Referendariat sind? Das wäre schon nochmal wirklich lange.
Um irgendeine Form der Verkürzung im Studium dank Anerkennungen zu erlangen müsstest du etwas machen, bei dem sich Studienleistungen aus deinem Medizinstudium sinnvoll einbringen lassen. Französisch und Geschichte wären damit dann nicht die passenden Fächer, sondern eher Bio/Chemie oder eben Gesundheit und Pflege für den BBS- Bereich.
ZitatLeider hieß es immer, die Einstellungschancen sind so schlecht und man bekommt in Bayern damit sowieso keinen Job (bin aber offen, was das Bundesland oder auch die Schweiz angeht)
Zumindest in der Sek.I herrscht derart akuter Mangel, dass du bei einer zulässigen Fachkombination auch mit einem völlig überlaufenen Fach wie Geschichte und selbst wenn es an einer Schule kaum Französischschüler gibt, am Ende (sprich in 5-7 Jahren) problemlos eine Planstelle bekommen würdest. In der Sek.II wird es schwieriger etwas dazu zu sagen, weil zwar aktuell zusätzliche Lehrkräfte für Französisch/Geschichte definitiv dort nicht benötigt werden, zumindest hier in BW aber in den kommenden Jahren ein deutlich steigender Lehrkräftemangel auch im Gymnasialbereich erwartet wird, so dass auch aktuell noch überlaufene Fächer plötzlich Einstellungschancen generieren können, die sich aktuell nicht nicht absehen lassen.
Nachdem allerdings keine Schule Massen an Geschichtslehrkräften benötigt, die lediglich zur Unterrichtsversorgung auf dem Papier, nicht qua Fach eingestellt wurden, steigt damit die Wahrscheinlichkeit, am Ende fachfremd womöglich doch die eine oder andere Naturwissenschaft zu unterrichten, für die du eindeutig besser qualifiziert bist, als jemand komplett ohne irgendeine Art von naturwissenschaftlichem Studium. Überleg dir also gut, ob du nicht lieber eine Mischung aus einem Herzensfach vornimmst (und dabei dann vielleicht Geschichte durch eine dringender benötigte Gesellschaftswissenschaft wie Ethik ersetzt) und einem Fach, für das du dank Anerkennungen deutlich weniger Studienzeit investieren musst, wie Chemie, welches dir dann aber auch deutlich höhere Auswahlmöglichkeiten bei der Einstellung eröffnet.
Eigentlich müsste man für seinen Beruf werben- nur so können sich die Bedingungen verbessern, indem freie Stellen von qualifiziertem Personal besetzt werden.
Wir sind hier nicht als Werbende, sondern als Lehrer, die eine ehrliche Einschätzung aus ihrer Perspektive geben. Das sind zwei ganz unterschiedliche Perspektiven. Der Lehrerberuf hat viele schöne Seiten, aber auch viele unschöne Seiten.
ZitatIch frage mich, ob man einer Bankkauffrau oder Bibliothekarin, die Lehramt studieren möchte, hier an dieser Stelle auch abgeraten hätte, oder ob es am Arztberuf liegt.
Nach einer Berufsausbildung zu studieren, ist etwas anderes, als nach sechs Jahren und drei Monaten anspruchsvollem Studium und 200.000 Euro Studienplatzkosten nochmal etwas anderes zu studieren. Als Bankkauffrau oder Bibliothekar hat man zudem ohne Weiterbildung/Studium so gut wir keine Möglichkeiten, außerhalb des sehr spezifischen Berufs zu arbeiten. Als Ärztin hat man das.
ZitatSchließlich habe ich teilweise sowas wie "sozialen Abstieg" zwischen den Zeilen gelesen. Mir ist nicht begreiflich woher dieser Komplex der Lehrkräfte kommt. Ist das das Imposter Syndrom oder was auch immer?
Diese Einstellung wäre mir hier nicht besonders aufgefallen. Vielleicht projezierst du von dir auf andere?
ZitatOb man nach einem Medizinstudium neu anfängt kann doch jede*r für sich selbst entscheiden.
Natürlich
Wer aber in einem Forum nach Beratung und Meinungen fragt, bekommt diese. Auch, wenn sie nicht dem entsprechen, was du für richtig hältst.
ZitatWenn man bereit ist, ein komplett neues Studium anzufangen, dann hat man es sich nicht mal eben überlegt, sondern hat sich wahrscheinlich schon viele Gedanken gemacht, auch dazu, ob man im eigenen Arbeitsfeld eine Nische finden könnte, die einen glücklich macht.
Vielleicht, vielleicht auch nicht. Allzuviele Gedanken wurden sich hier ja schon bei der esten Studienwahl nicht gemacht (kein Vorwurf, nur eine Feststellung; mit 17, 18 oder 19 passiert das vielen).
Ich finde es absolut richtig, dass hier realistisch über den Lehrerberuf geschrieben wird. Viele haben eine sehr verklärte Sicht auf diesem Beruf, der nicht im mindesten mit den realen Bedingungen übereinstimmt.
Es ist daher besonders wichtig, dass man sich klar macht, welche Rahmenbedingungen und auch Nachteile der Beruf hat. Was wir nicht gebrauchen können sind Quereinsteiger, die mit falschen Vorstellungen kommen und dadurch oft ausfallen oder auch nach der Ausbildung den Job schmeißen. Diese kosten uns noch mehr Arbeit, als dass sie uns Entlastung bringen.
Diese Einstellung wäre mir hier nicht besonders aufgefallen. Vielleicht projezierst du von dir auf andere?
Da muss ich dich leider enttäuschen. Es wurde von mehreren Personen hier so benannt. Die Zitierfunktion am Handy ist mir zu mühselig, aber du wirst sicher fündig werden, wenn du aufmerksam bist. Ich bin gerade auf dem Weg aus einer Leitungsfunktion in den Quereinstieg und tatsächlich empfinde ich es weder als Auf- oder Abstieg, sondern als das was es ist: eine Veränderung von Aufgaben. In einem streng hierarchischen System, wie es Schule nun mal ist, läuft man aber sicher schneller Gefahr auch selbst in diesen Kategorien zu denken. Ich persönlich finde sowas sehr schade und lehne es ab, auch wenn es im beruflichen Kontext natürlich notwendig ist, Aufgaben seiner Stellung entsprechend zu erfüllen. Das sagt aber nichts über mich als Menschen aus. Ich bin fest davon überzeugt, dass man nicht aufgrund von Status o.ä. beruflich wirklich glücklich wird, sondern wenn man etwas tun darf, das für einen persönlich sinnstiftend ist. Das mag für manche der Arztberuf sein, für andere der Lehrerberuf, für andere wiederum etwas völlig Anderes.
Durchaus. "Ich würde mir 0-mal überlegen" --> "Ich würde keinen Gedanken daran verschwenden".
Jetzt klar?
Nein, gar nicht klar.
0-mal kann zwei Bedeutungen haben:
1. Keinen Gedanken daran verschwenden und nicht machen.
2. Einfach machen und nicht darüber nachdenken.
Das ist beides was anderes als:
"Ich würde dir trotzdem davon abraten, den Arztberuf mir nichts, dir nichts an den Nagel zu hängen."
Was impliziert, dass man sich gedanklich damit befasst.
Vielleicht habe ich dich auch einfach falsch verstanden und der letzte Part bezog sich auf die von dir geschilderte Tätigkeit in der Klinik ohne Lehramtsstudium und der erste auf das Lehramtsstudium. So wird es wahrscheinlich sein, oder?
Da muss ich dich leider enttäuschen. Es wurde von mehreren Personen hier so benannt. Die Zitierfunktion am Handy ist mir zu mühselig, aber du wirst sicher fündig werden, wenn du aufmerksam bist.
Was genau ist daran mühselig?
Behauptungen sollte man auch belegen. Vielleicht kommt das ja noch.
Ansonsten bleibt die einzige Aussage, die hier in diese Richtung getätigt wurde, dass Ärzte ein höheres gesellschaftliches Ansehen genießen, als Lehrer. Das ist korrekt.
Adlerwappen, noch an Bord? Ich finde es ja bewundernswert, wenn jemand ein Medizinstudium "aus Vernunftgründen" ohne Begeisterung erfolgreich durchzieht. Hut ab. Dann schaffst du auch ein weiteres Studium, diesmal "aus Leidenschaft" und musst natürlich niemanden um Rat oder Erlaubnis fragen. Und irgendwie wirst du dir den Lebensunterhalt in dieser Zeit auch verdienen können. Das machen andere auch ohne Ausbildung vorneweg.
Ich kann mir allerdings keine Leistungen aus dem Medizinstudium vorstellen, die für Französisch/Geschichte anrechenbar sind, das heißt, du fängst noch einmal von vorn an. Und irgendwie kommt es mir auch komisch vor, erst gegen die Leidenschaft und dann gegen die Vernunft zu studieren (was es wäre: wozu noch Lehramt, wenn du super von deinem Job leben könntest und dich auf etwas völlig Ungewisses einlässt). Ob es wirklich die ultimativen Glücksgefühle erzeugt, ins Lehramt zu wechseln, ist tatsächlich fraglich.
Aber das gibt es ja, dass Leute eine Kehrtwende machen. Und wer viel fragt, kriegt viele Antworten ...
Da muss ich dich leider enttäuschen. Es wurde von mehreren Personen hier so benannt. Die Zitierfunktion am Handy ist mir zu mühselig, aber du wirst sicher fündig werden, wenn du aufmerksam bist. Ich bin gerade auf dem Weg aus einer Leitungsfunktion in den Quereinstieg und tatsächlich empfinde ich es weder als Auf- oder Abstieg, sondern als das was es ist: eine Veränderung von Aufgaben. In einem streng hierarchischen System, wie es Schule nun mal ist, läuft man aber sicher schneller Gefahr auch selbst in diesen Kategorien zu denken. Ich persönlich finde sowas sehr schade und lehne es ab, auch wenn es im beruflichen Kontext natürlich notwendig ist, Aufgaben seiner Stellung entsprechend zu erfüllen. Das sagt aber nichts über mich als Menschen aus. Ich bin fest davon überzeugt, dass man nicht aufgrund von Status o.ä. beruflich wirklich glücklich wird, sondern wenn man etwas tun darf, das für einen persönlich sinnstiftend ist. Das mag für manche der Arztberuf sein, für andere der Lehrerberuf, für andere wiederum etwas völlig Anderes.
Du wirst im lehrerberuf erleben, dass dir deine Mitmenschen deutlich sagen, was sie von dir als Lehrkraft halten. Und das ist oft wenig wertschätzend. Schön ist es nicht. Aber auch das ist die Realität. Jeder hat eine Schule besucht und meint Experte zu sein. In manchen Situationen, je nach persönlicher Tagesform sage ich gar nicht gern, dass ich Lehrerin bin. Es kommt zu oft zu Diskussionen, in denen man sich verteidigen muss. Dem bin ich mittlerweile überdrüssig und sage nur noch: „geilster Job, massig Kohle, kaum arbeiten. Verstehe nicht, wieso nicht alle Lehrer werden wollen.“
Denn ernsthaft und sachlich über Schule diskutieren will eigentlich kaum einer. Wenn ja, lasse ich mich gern drauf ein, aber das ist selten.
Deswegen: auch das kann ein Problem sein, was man vor diesem Schritt bedenken soll.
Wenn du eher mit Jugendlichen arbeiten möchtest und die Fächer nicht in Stein gemeißelt sind, dann wäre vielleicht auch der Quereinstieg in die beruflichen Schulen für Gesundheitsberufe denkbar?
Abgesehen davon, dass auch das schon mehrfach erwähnt wurde, könnte man auch dazu sagen "Die Frau hat sich doch genau überlegt, dass sie Französisch und Geschichte machen will, wieso rätst du ihr zu anderen Fächern?"
Jeder sagt eben das dazu, was er denkt und was seiner Erfahrung in seiner Berufsbiografie entspricht.
Das Folgende ist übrigens eine Sicht, die ich nur von Quereintseigern kenne: Die Vorstellung, dass alle Lehrer sich über jeden neuen Kollegen automatisch freuen müssten, weil gerade
...über Lehrkräftemangel geklagt...
wird. Warum sollte eine Lehrperson ihren Job bewerben, weil Lehrermangel ist? Die Werbung kann der Staat übernehmen.
Und gerne dürfen vorher Eltern feststellen, dass Lehrkräfte fehlen und Unterricht in Größenordnungen ausfällt, die den Schulabschluss ihres Kindes gefährden. Erst dann fällt den Menschen nämlich (hoffentlich) auf, dass Lehrer doch son bisschen wichtig sind.
Zum Ansehen: Lehrkräfte haben hierzulande den Stellenwert von Sozialpädagogen. Und das ist kein Standesdünkelproblem, sondern ein Zeichen dafür, dass man ihre Expertise in Fachwissen und Didaktik anzweifelt und nur den pädagogischen Aspekt sieht, oder kurz: für eine bessere Aufsichtsperson ihrer Kinder hält. So ziemlich jeder erwachsene Deutsche denkt insgeheim, dass er im Zweifel sofort losunterrichten könnte.
Vielleicht habe ich dich auch einfach falsch verstanden
Ja, ihr meint dasselbe.
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