Beiträge von fossi74

    Bei uns im Stadtteil (oder zumindest in unserem Wohngebiet) wird schon seit November nur noch zwei- bis dreimal in der Woche die Post ausgetragen

    Das wäre ein Spar-Ansatz für die Post, den ich sogar mittragen würde. Ob ich die Rechnungen, die Werbebriefe und die gelegentlichen Grußkarten jetzt heute oder morgen bekomme, ist mir ziemlich wurst.

    Ach ja: unsere Tageszeitung haben wir vor Weihnachten an gleich drei Tagen nicht erhalten und es gab nicht mal eine Entschuldigung bzw. Erklärung, woran es lag.

    Ich bin vor einem Jahr auf die digitale Ausgabe umgestiegen. Das ist sehr komfortabel, pünktlich und auch im Urlaub problemlos verfügbar. Umweltfreundlicher ist es noch dazu. Ich höre aber auch immer wieder von Zustellproblemen bei uns in der Gegend.

    Allein die Einkünfte aus der Miete die ich einstreiche (einen Teil kriegt die Familie; ein Teil wird gespendet; ein Teil als Gewinn eingestrichen; ein Teil reinvestiert) liegen im Jahr im sechstelligem Bereich (10 Mietwohnungen im höheren preissegment; 4 Mietwohnungen im mittleren preissegment; 8 Wohnungen im unteren preissegment; 3 vermietete Häuser: 4 vermietete geschäftsflächen; 100ha verpachtet Wald, 350ha verpachtete landwirtschaftliche Fläche; 2 Ferienwohnungen in Italien, 2 Ferienwohnungen in Schottland).

    Und mit einem solchen Portfolio in der Hinterhand latschst du noch jeden Morgen in die Schule? Also entweder du bist Masochist oder dir ist der Austausch im Lehrerforum so wichtig, dass du nur wegen der Schreibberechtigung hier den Job nicht an den Nagel hängst.

    So, zurück zur Post, die ist doof. Ein Unternehmen, das sich dumm und dämlich an der aktuell vorhandenen Paketeschickerei verdient und nur Subsubunternehmen mit Lohnsklaven zum Ausliefern beauftragt, kann eigentlich nur Schlechtes hervorbringen. Filialen schließen und die Leute täglich buchstäblich im Regen stehen lassen ist auch sowas Sinnloses. Und aller paar Monate die Briefmarken um 2 ct teurer machen, damit man auch ja nicht eine Serie kaufen und im Laufe des Jahres verbrauchen kann, nervt.

    Ich weiß nicht - die gelbe Post ist wahrscheinlich noch der beste AG in der Branche. Die ständigen Portoanpassungen nerven mich nicht mehr so sehr, seit ich die Briefe online frankieren kann. Dass wir hier (12.000 Einwohner, in Bayern ist das schon recht beachtlich) neuerdings keine "echte" Postfiliale haben, nervt aber kolossal.

    Gern erinnere ich mich an das Dorfpostamt meiner Kindheit zurück. Dieser Geruch nach Gummi und Stempelfarbe... die RAF-Fahndungsplakate an der Wand ("Achtung! Schusswaffengebrauch!")... hinter dickem Glas links Posthauptsekretär B., rechts Post(später -ober-)sekretär M...

    - Allerdings: Öffnungszeiten wie nach dem Krieg (das war es ja irgendwie auch bis '89), und dieses Postamt war das einzige im Umkreis von drei Dörfern. Nur die Post durfte Briefmarken verkaufen oder Sendungen annehmen oder gar Pakete befördern, zu Preisen, die heute inflationsbereinigt wahrscheinlich um die 20 € liegen würden. Sprich: Grundsätzlich ist die Idee mit den Postagenturen sooo schlecht jetzt auch wieder nicht. Die Umsetzung macht es halt aus.

    Ich hab als Nebenverdienst mehrere Mietwohnungen und bin halt in einigen Geschäften stiller Teilhaber. Das setzt aber auch ein gewisses Grundkapital voraus.

    Definiere "gewisses".

    - Um noch was substantielles beizutragen mal eine Übersicht, womit meine Frau und ich das kärgliche Salär aufbessern:

    • Es gibt diverse Möglichkeiten, mit Unterrichtstätigkeit aller Art doch ganz ansehnliche Summen zu generieren. Jenseits von VHS-Kursen gibt es z. B. das DAA-Technikum, das für seine staatlich anerkannte Techniker-Ausbildung auch Kräfte für geisteswissenschaftliche Fächer benötigt (D, E, Powi) - M und Ph sowieso - und recht anständige 40,- € pro 45 Min. bezahlt. Nachbereitung gibt es keine, Vorbereitung ist minimal (der Unterricht folgt klar strukturierten Vorgaben, es gibt ausführliches Material für die Studierenden). Auch Prüfungsaufsichten kann man dort leisten (leider sonntags, bringt aber ca. 250 € pro Prüfungstag) und Prüfungsarbeiten korrigieren (Bezahlung je nach Dauer der Prüfung, mit etwas Übung kommt man aber locker auf 50 € pro Stunde).
    • (Private) Abendgymnasien zahlen ungefähr den Satz, den es auch für beamtische Mehrarbeit gibt.
    • Ein Beratungsunternehmen betreibe ich auch, mit ähnlichem finanziellem Ertrag wie von Kapa beschrieben. Hätte ich mehr Zeit dafür, käme auch mehr dabei rum, der Bedarf ist immens. Es gibt aber bei selbstständiger Tätigkeit eine sehr spürbare Grenze, ab der man sich dafür entscheiden muss, die Haupttätigkeit zu reduzieren, um mehr Umsatz zu generieren. Das ist ein Schritt, den ich momentan nicht gehen möchte.

    Aber Achtung: Bei jeder Art von Unterrichtstätigkeit hält ab einem Einkommen von 450 € im Monat die Rentenversicherung die Hand auf. Selbstständige Lehrkräfte sind in der DRV versicherungspflichtig, so absurd das auch klingen mag. Das Geld ist dann weg, zumindest für Beamte, die die Höchstpension erreichen. (Für Angestellte wahrscheinlich auch...)

    Ich finde "Briefe verschicken" mittlerweile eine der lästigsten Aufgaben überhaupt. Allein schon einen Briefkasten zu erreichen kann schon eine enorme Planung auslösen. Ja, die Standorte sind online zu finden. Aber: Wie komme ich dorthin? Kann ich dort kurz halten? Wann wird der Kasten geleert (bei vielen Briefkästen mittlerweile 8 Uhr! Was soll der Mist?!)?

    Falls "Zusatzleistungen" anfallen: Wo ist die nächste Postagentur? Kann die dort arbeitende Fleischereifachverkäuferin mich entsprechend beraten? Usw. usw.

    Das kann aber nicht nur die Post: momentan versuche ich eine (unverschuldete!) Retoure bei GLS loszuwerden, das ist ähnlich enervierend. Den einen Paketshop gibt es gar nicht, den anderen seit Dienstag nicht mehr, heute probiere ich es bei #3.

    Was haben die ganzen Aussagen zu OBAS mit BW zu tun und den hier gültigen Seiteneinstiegsbedingungen? Jeder springt halt auf ein anderes Stichwort an, um ggf. etwas Hilfreiches beizutragen oder auch einfach nur Stories aus dem Ref, wie in dem Fall.

    Hast Recht. Wenn man sich die Diskussionen hier anschaut, wundert man sich nicht mehr über die meist bis in die Oberstufe nur rudimentär ausgeprägte Fähigkeit von SuS, ordentliche Argumentationen zu Papier zu bringen.

    In meinem Durchgang hat ein Reffi zum Ende des Physikunterrichts (also die letzten 25 min) immer „verstecken im Dunkeln“ mit der Schülern gespielt (eine Freundin war als I-Helferin in seinem Unterricht).

    Er wurde zwei mal nicht zugelassen und ich glaube das war für alle Beteiligten gut so.

    Und das hat jetzt mit dem Thema "Referendariat" genau was zu tun?

    Ich meinte natürlich "big boss", also den Chef vons Ganze. Du hast Recht, "Betriebsleiter" ist möglicherweise irreführend. Ich gehe aber schon davon aus, dass der Leiter eines Automobilwerks n-mal so viel verdient wie der Außenspiegelmonteur an Band 2. Ob das jetzt 10, 7 oder 12 mal mehr ist, sei dahingestellt.

    Es geht ja nicht darum, ob man das Ref als "Hölle" oder nur als "normal schlimm" empfindet. Die möglichen Konsequenzen sind aber doch fundamental anders, ob man sich als Referendar einen Fehler erlaubt (oder auch: irgendeine Lappalie als Fehler angekreidet bekommt) oder als Lehrkraft.

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