Nach Ref-Abbruch als Angestellte arbeiten?

  • Ob es diese Freiheiten heute noch gibt, weiß ich nicht.

    Kommt auf die Uni, das Bundesland und den Studiengang. An meiner Uni (Frankfurt am Main) gibt es wenige Studiengänge mit Höchststudiendauert. In diesen muss man dann bspw. den Bachelor in 9 Semestern (Regelstudienzeit: 6 Semester) fertig haben. Das gilt bspw. für Psychologie, Chemie und Wiwi. Manche Studiengänge haben Prüfungsfristen, bspw. zwei Module in zwei Semester erfolgreich abschließen. Das gilt bspw. für Informatik. Damit will man im Wesentlichen vermeiden, dass Leute länger als nötig in einem unpassenden Studiengang herumlungern und sich möglichst niemand wegen des Semestertickets in diesen Studiengang einschreibt.

    Die meisten Studiengänge, inklusive L1, L2, L3 und L5 haben keinerlei zeitliche Befristung, man kann also weitgehend frei vor sich hin studieren.


    Das ist aber, soweit ich die Hochschullandschaft überblicke, eher unüblich geworden.

  • und sehr viele Bafög-Empfänger*innen (von denen es so viele auch nicht gab..) haben trotzdem die Möglichkeit benutzt, sich zu engagieren (Fachschaftsarbeit...) und dadurch eine längere Förderung erhalten (ein Semester, glaube ich).

    Lag aber häufig auch daran, dass in NRW ab dem WS 2006/2007 Studiengebühren erhoben werden konnten, die man aber bei Engagierung in den universitären Gremien (z.B. Fachschaftsrat) nicht zahlen musste bzw. nur teilweise.

    • Offizieller Beitrag

    Lag aber häufig auch daran, dass in NRW ab dem WS 2006/2007 Studiengebühren erhoben werden konnten, die man aber bei Engagierung in den universitären Gremien (z.B. Fachschaftsrat) nicht zahlen musste bzw. nur teilweise.

    Nein.
    Ich habe den Hauptteil meines Studiums vor 2006 gehabt (und die Endverzögerung kam bei mir nach der Entscheidung des BVerfG, um eben den Kampf gegen Studiengebühren anzusagen), ich studierte aber nicht in NRW und in meinem Bundesland kamen Studiengebühren auch ohne jedwedes Engagement wirklich sehr sehr sehr spät (1,8 Regelstudienzeit glaube ich), wir hatten Studienkonten (RLP), ein Segen an Herrn Zöllner, den wir aber trotzdem sehr gerne an Berlin abgegeben.

  • Bewirb dich doch in der nächsten Einstellungsrunde einfach mal als Quereinsteiger. Ableitbare Fächer hast du ja. Ein abgeschlossenes Studium auch. Eigentlich sollte dem nichts im Weg stehen und du kannst dem (teilweise sehr menschenverachtenden) Ref entgehen.

  • Bewirb dich doch in der nächsten Einstellungsrunde einfach mal als Quereinsteiger. Ableitbare Fächer hast du ja. Ein abgeschlossenes Studium auch. Eigentlich sollte dem nichts im Weg stehen und du kannst dem (teilweise sehr menschenverachtenden) Ref entgehen.

    Ich bitte um verbale Abrüstung.

    Das Referendariat kann anstrengend, fordernd, zur Zielerlangung ungeeignet oder noch vieles anderes sein. Aber menschenverachtend?

  • Bewirb dich doch in der nächsten Einstellungsrunde einfach mal als Quereinsteiger. Ableitbare Fächer hast du ja. Ein abgeschlossenes Studium auch. Eigentlich sollte dem nichts im Weg stehen und du kannst dem (teilweise sehr menschenverachtenden) Ref entgehen.

    Ein Seiteneinstieg mit 1. Staatsexamen geht zumindest in NRW nicht, was geht, ist eine befristete Stelle als Vertretungslehrerin.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Hallo zusammen, ich überlege das Ref abzubrechen, überlege aber wie es weiter gehen soll. Ich habe Wipäd studiert. Könnte ich als Angestellte in der Schule arbeiten oder komme ich wenn ich im Schuldienst sein möchte nicht um das Ref drum rum? Bitte um eure Hilfe!!! Danke :)

    Wie viele Minuten hast du bisher investiert, um selbst dazu etwas herauszufinden?

  • Nicht jeder hat ein Horror - Referendariat.

    Eben. Manche aber schon. Schön für jede*n, der andere Erfahrungen gemacht hat. Dennoch gibt es solche Fälle.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das macht das Referendariat ansich aber nicht "teilweise sehr menschenverachtend".

    Hm. Definiere "teilweise". Meint das hier "Teile des Referendariat" oder "ein Teil der Referendare"? Sprache ist schon interessant, aber als Mittel zur Kommunikation leider manchmal untauglich.

    • Offizieller Beitrag

    Ein Seiteneinstieg mit 1. Staatsexamen geht zumindest in NRW nicht, was geht, ist eine befristete Stelle als Vertretungslehrerin.

    aber nur, wenn man nicht zu lange im Ref gewesen ist und sagen muss, dass man endgültig nicht bestanden hat (wenn man keine Möglichkeit zum Wiedereinstieg hat, zum Beispiel)

  • Ein Seiteneinstieg mit 1. Staatsexamen geht zumindest in NRW nicht, was geht, ist eine befristete Stelle als Vertretungslehrerin.

    Zumal in BW Quer- oder Seiteneinstieg im Endeffekt auch Referendariat bedeutet. Heißt nur anders und ist anstrengender, da man bereits viel mehr Stunden hat und man nur ein Jahr Zeit hat. Gut, man verdient wohl auch mehr als im Referendariat.


    Wenn die TE tatsächlich schon 2/3 durchgezogen hat, dann wird sie das letzte Drittel auch noch schaffen. Es sind ja quasi nur noch die Lehrproben und Prüfungen. Das dürfte doch ein Klacks sein, wenn sie bereits Erfahrung als Lehrerin hat.

  • "Menschenverachtend" ist schon ein sehr großes Wort. Wären die Inhalte und Strukturen des Refs ebenjenes, dann gäbe es sicher, sicher, sicher mehr Beschwerden.

    "Menschenverachtend" kann dann natürlich der Umgang der im Ref handelnden Menschen sein. Irgendwie. Mit Menschen aber kann man reden.

    Ich finde den Begriff hier schon überzogen. Wäre es wirklich "menschenverachtend" in dem genannten Seminar zugegangen, müssten sich ja mehr Menschen darüber beschweren.

    Ich hatte auch ein kotziges Seminar mit ätzenden Mitseminaristen, die mich schön gemobbt haben, aber es gab auch Lichtlein zwischendrin, nette Mitseminaristen, immer wieder nette Kollegen. Nicht alles war schlimm.

    Bewahre dir den Blick fürs Gute.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Mal zurück zum Eingangsthema:


    Mach dein Ref fertig und brich nicht ab. Ansonsten hast du dein ganzes Berufsleben Nachteile, wenn du im Lehrerberuf bleibst. Erfahrungsgemäß ärgert das alle betroffenen Kollegen irgendwann und führt zu Unzufriedenheit. Der "Druck" im Ref ist dagegen eine endliche Sache.


    Ein Abbruch macht nur Sinn, wenn du damit einer lebenslangen Sperre wegen drohendem Nichtbestehen entgehen willst. In dem Fall würde ich aber ganz stark darüber nachdenken, ob das wirklich der richtige Beruf ist.

  • Nein.

    Nicht jeder hat ein Horror - Referendariat.

    Aber einige haben es eben.


    Das macht das Referendariat ansich aber nicht "teilweise sehr menschenverachtend".

    Doch, das macht das Referendariat an einigen Stellen für einige (also teilweise) schon menschenverachtend.


    Bewirb dich doch in der nächsten Einstellungsrunde einfach mal als Quereinsteiger. Ableitbare Fächer hast du ja. Ein abgeschlossenes Studium auch. Eigentlich sollte dem nichts im Weg stehen und du kannst dem (teilweise sehr menschenverachtenden) Ref entgehen.

    Geht das bei euch so einfach?!?



    Zumal in BW Quer- oder Seiteneinstieg im Endeffekt auch Referendariat bedeutet.

    Genau so ist es nämlich in Berlin auch, die Quereinsteiger gehen dann auch relativ "normal" ins Ref, nur haben sie eben ihren Festvertrag schon in der Tasche und mussten vorher noch so einiges nachstudieren.


    Mach dein Ref fertig und brich nicht ab. Ansonsten hast du dein ganzes Berufsleben Nachteile, wenn du im Lehrerberuf bleibst. Erfahrungsgemäß ärgert das alle betroffenen Kollegen irgendwann und führt zu Unzufriedenheit. Der "Druck" im Ref ist dagegen eine endliche Sache.

    Ich denke auch und wenn es dort nicht geht, dann versuche zu wechseln, es hängt ja leider oft an einzelnen Personen, die einem das Leben zur Hölle machen.

  • Hallo zusammen, ich überlege das Ref abzubrechen, überlege aber wie es weiter gehen soll. Ich habe Wipäd studiert. Könnte ich als Angestellte in der Schule arbeiten oder komme ich wenn ich im Schuldienst sein möchte nicht um das Ref drum rum? Bitte um eure Hilfe!!! Danke :)

    Du hast doch nur noch 6 Monate bis zur Ziellinie vor dir. Also tu dir selbst den Gefallen und beiß jetzt die Zähne noch einmal richtig zusammen für den Endspurt, damit du dir nicht später jahrzehntelang in den Hintern beißt dafür, dass du wegen 6 Monaten lebenslang erheblich weniger Geld erhältst für deine Arbeit als deine Kolleginnen und Kollegen, weil du als Nichterfüller:in zwar angesichts des hohen Lehrkräftebedarfs problemlos eine Stelle als Angestellte erhalten wirst bei entsprechender örtlicher Flexibilität, womöglich in ein paar Jahren dann auch entfristet wirst, aber eben immer weniger Geld erhalten wirst, als all diejenigen, die ihr Ref egal wie abgeschlossen haben, keine Aufstiegsmöglichkeiten hast und bis zur Entfristung auch eine deutlich unsicherere berufliche Situation hast mangels Festanstellung/Planstelle. Das stört dich vielleicht jetzt noch nicht so sehr, spätestens wenn du einmal deinen Rentenbescheid erhältst dürfte es dir aber sauer aufstoßen, dass selbst KuK, die ihr Berufsleben im Angestelltenverhältnis verbracht und wie du keine Pension haben, deutlich mehr Rente erhalten werden als du, obgleich sie dieselben Aufgaben zu erfüllen hatten wie du.

    Die letzten 6 Monate des Refs geht man wirklich auf dem Zahnfleisch- das geht aber allen so, also lass dich jetzt nicht unterkriegen, sondern halt das noch vollends durch.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich weiß auch nicht ob man pausieren kann. Das wäre auch eine Alternative, aber denke nicht, dass es möglich ist.

    Nachdem du bereits in die Prüfungsphase eingetreten bist (mindestens Schulrecht sollte bereits absolviert sein) kannst du nur noch aus schwerwiegenden gesundheitlichen Gründen (die entsprechend nachzuweisen sind) "straffrei" pausieren, müsstest aber zum nächstmöglichen Termin wieder einsteigen, wenn diese Pause tatsächlich als Pause und nicht als erstes Nichtbestehen gewertet werden soll. Wenn es über die reine Belastung der Prüfungsphase hinaus bei dir tatsächlich solche schwerwiegenden gesundheitlichen Gründe geben sollte, dann solltest du dich diesbezüglich unbedingt noch während der Weihnachstferien sowohl von deiner Gewerkschaft, als auch von deiner örtlichen Schwerbehindertenvertretung beraten lassen, um möglichst schnell erforderliche Schritte einzuleiten, ehe du weitere Prüfungsleistungen erbringen musst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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