Beiträge von Kathie

    Das sagt die Förderschullehrerin?

    Ich muss mal hierher zurückkommen.

    Denn ja, Schule kann nicht alles aufholen, was anderswo versäumt wurde! Das sieht die Förderschullehrerin ganz richtig. Und mit dieser Frage, aus der ich einen Vorwurf herauslese (korrigiere mich gerne, wenn ich falsch liege!) machst du dann vielleicht Förderschullehrern und analog auch anderen Lehrern, die sich abzugrenzen versuchen, ein schlechtes Gewissen.

    So dass sie dann eben doch auf Klassenfahrt fahren, weil... die armen Kinder. Und das ist sicher ein Grund, zu fahren, klar. Erlebnisse schaffen. Aber es muss auch passende Rahmenbedingungen geben. Im Endeffekt machen die meisten Lehrer an Förderschulen oder Brennpunktschulen sowieso Vieles, das weit über die eigentlichen Aufgaben einer Lehrkraft hinausgeht, um abzufangen, was anderswo versäumt wurde.

    Dass bei euch an der Schule, Caro, von Referendaren gefordert wird, zu fahren, finde ich auch heftig. Warum können die nicht in der vierten Klasse fahren, wenn sie ihr Referendariat überstanden, dadurch gleichzeitig mehr Erfahrung haben, ein normales Gehalt verdienen und ihre Klasse besser kennen?

    Bei verstopfter Nasenatmung ohne Fieber, gelegentlichem Husten oder Halskratzen ist ein Schulbesuch aber ohne Test möglich. Sagt der Rahmenhygieneplan. Und da sind wir dann wieder bei dieser Definitionssache: Was ist "gelegentlicher Husten", wie schlimm darf "Halskratzen" sein... Find ich ja immer total schwierig zu beurteilen, auch bei den Schülern.

    Wenn man einen dicken Schnupfen oder stärkere Halsschmerzen hat, ruft man seinen Arzt an, schildert die Symptome und sagt, man benötigt einen Test. Dass man bei Symptomen für den Test zahlen müsste, ist mir neu.

    Und warum Lehrkräfte nicht an den Pooltests teilnehmen dürfen, ist mir auch unklar. Das wäre so gut gewesen. Mehr Schutz und mehr Sicherheit für alle und nur ein minimaler Mehraufwand.

    Aber für den damaligen Klassenlehrer von Klasse Y war das echt eine blöde Situation. Du hast da den ersten Elternabend und weiß, dass die dich doof finden.

    Es gibt Menschen den ist das egal. Aber ich denke der Mehrheit nicht. Und soziale Berufe sind auch schwierig nur als Beruf zu sehen.

    Das sollte man aber unbedingt lernen. Gerade bei sozialen Berufen!

    Und wenn die Eltern einen am ersten Elternabend doof finden, so what? Man muss nicht von allen geliebt werden, wird man in der Regel eigentlich auch nie, egal, ob man jetzt eine Klassenfahrt anbietet oder nicht! Ich bezweifle auch, dass die Eltern einen alle sofort doof finden, nur weil man keine Klassenfahrt anbietet. (Zumal es zum Beispiel auch immer Eltern gibt, die ihr Kind ungern mitfahren lassen, und es immer Kinder gibt, die nicht fahren wollen. Die werden erleichtert sein.) Wenn die Elternschaft einen über Jahre doof findet und einem ein schlechter Ruf vorauseilt, der auch nicht revidiert wird, wenn die Eltern einen besser kennen, dann liegt das nicht nur an einer nicht stattfindenden Klassenfahrt. Aber selbst dann kann es einem, wenn man einen guten Job mit den Kindern macht, eigentlich egal sein.

    Zur Info: Ich bin auch schon gefahren. Ich finde es saumäßig anstrengend, sowohl die fehlende Freizeit, als auch die permanente Zusammensein mit Menschen, bis hin zu den unterbrochenen Nächten. Kind a kotzt um Mitternacht vom Hochbett, Kind b hat Heimweh und weint, Kind c steht früh um 5 neben meinem Kopfende und möchte, dass ich einen Knopf am Schlafanzug schließe, etc pp. Ich finde es trotzdem (meist) ein tolles Erlebnis.

    Aber die Freiwilligkeit finde ich super.

    Man könnte es auch einfach machen. Du hast einen Job und du wirst dafür gut bezahlt. Und wenn der AG nun der Meinung ist, dass dazu Klassenfahrten gehören wirst du es in der Regel machen müssen oder den Job wechseln.

    Dein AG ist aber der Meinung, es sei freiwillig. Ich verstehe diese endlose Diskussion eigentlich nicht.

    Von Testergebnissen war auch bei meinem Vorschlag nicht die Rede, sondern dass sich die Kollegin auf eine passwortgeschützte Seite einloggen kann und dort anklickt, wer teilgenommen hat und wer abwesend war, um dann die Testung abzuschließen ohne die Klasse unbeaufsichtigt zu lassen.

    Rufst du die Seite denn abends nochmal auf, um deinen Pooltest zu sehen? Vom privaten Rechner dann, oder?

    Denn ich bezweifle, dass alle abends um 19 Uhr zur Schule fahren.

    Zu den Pooltests: Habe gerade die ehemalige Lehrkraft unsres Kindes getroffen. Da es eine Zwergschule ist - keine Sekretärin/Sekretär haben und auch kein WLAN und keinen PC im Klazi - darf sie zum Eingeben der Tests immer ins Lehrerzimmer rennen, wo es den einzigen PC gibt, gerne auch mal bis 11 Uhr, bist es halt klappt. Und jedes Mal die Klasse allein lassen.

    Läuft, würd ich sagen...

    Warum macht sie es nicht am Handy?

    Und was wir auch nicht vergessen wollen, ist, dass Lehrer in den Ferien teilweise arbeiten (vor- und nachbereiten, korrigieren etc) und dass sie mit den Ferien auch "Überstunden abbummeln", die sie in den Schulwochen angesammelt haben.

    Es wurde hier im Forum schon oft vorgerechnet, dass Lehrer nicht weniger arbeiten als andere Beamte, dass sie insgesamt auf etwa genauso viele Urlaubstage kommen, wenn man die Arbeitszeit in den Ferien und die Überstunden während der Schulzeit wegrechnet.

    (Natürlich gibt es auch hier wieder Lehrer, die weniger arbeiten und Lehrer, die mehr arbeiten, wie immer.)

    Hier ein ganz interessanter Artikel dazu:

    https://www.br.de/nachrichten/ba…irklich,RsLxG3G

    Ich habe auch das Gefühl, Tom123, du möchtest einfach durchsetzen, dass alle Kollegen fahren müssen - und bist nicht bereit, zu akzeptieren, dass das momentan die Verordnung deines Bundeslandes nicht hergibt. Deshalb pochst du darauf, dass es verpflichtend sein sollte.

    Statt zu sagen, okay, ist freiwillig, ich überlasse die Entscheidung den betroffenen Lehrkräften.

    Nachtrag: Bei uns fahren nicht alle Klassen, das war noch nie ein Problem.

    Wie soll das gehen? Die Arbeit wird nur anders verteilt. Es würde ja nur dann Mehrarbeit entstehen, wenn du parallel mehr Fahrten anbietest. Davon spricht aber keiner. Momentan fährt Kollege A zweimal und Kollege B gar nicht. Dann würde Kollege A einmal fahren und Kollege B einmal. Wo entsteht dabei Mehrarbeit? Oder siehst du es momentan als Privatvergnügen, wenn jemand auf Klassenfahrt fährt?

    Eine gute Schulleitung müsste das auch schon jetzt berücksichtigen. Wenn Kollege A auf Klassenfahrt fährt, würde sie ihn in anderen Aufgaben stärker entlasten und dort verstärkt Kollege B einsetzen. Klappt natürlich in der Praxis nicht so einfach.

    Zu Teil 1: Wenn es freiwillig ist, was ich gut finde, fährt Kollege A mit Klasse A einmal, und wenn er möchte, freiwillig mit Klasse B ein zweites Mal. Wenn er nicht möchte, und der Klassenlehrer B auch nicht (aus welchen Gründen auch immer, die interessieren erstmal auch nicht, denn es ist a freiwillig!), dann fährt Klasse B eben dieses Jahr nicht auf Klassenfahrt. Dafür macht Kollege B vielleicht mehr Ausflüge, einen Leseabend, einen Tag Erlebnispädagogik im Wald o.ä.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich alles irgendwie ausgleicht. Und dass jede Klasse irgendwie und irgendwann mal eine Klassenfahrt macht. Mit Lehrern, die das gerne machen und bei denen keine Gründe (egal welche!) dagegen sprechen.

    Zu Teil 2: Das sehe ich auch so.

    Das RKI schreibt dazu übrigens Folgendes über geimpfte Kontaktpersonen von Infizierten (darunter fällst du als Mama eindeutig, Minimaus):

    "Entwickelt die vollständig geimpfte oder genesene Kontaktperson Symptome, so muss sie sich sofort in Selbstisolierung begeben und eine zeitnahe PCR-Testung veranlassen."

    Ja, da gibts eigentlich nichts mehr herumzureden. Du hast Schnupfen UND einen positiven Selbsttest. Du musst einen PCR-Test machen.

    Ich verstehe deinen Unmut über die Erkrankung deiner Kinder gut, ich verstehe auch, dass du sauer bist, weil es dir vorkommt, als würde Durchseuchung der Kinder in Kauf genommen. Aber da hört mein Verständnis schon auf.

    Enge Kontaktperson sein, dann einen Schnupfen zu bekommen wo man doch sonst nie krank ist, einen positiven Selbsttest zu machen und dann zu sagen, man gehe einfach davon aus, der Test sei falsch, man habe keine Lust auf Quarantäne und sei vorsichtig, da ist echt unmöglich, entschuldige die deutlichen Worte.

    Ich kann jetzt nicht beurteilen, wie es in höheren Klassen läuft, aber in einer ganz neuen ersten Klasse ist das Maskentragen schon ein Problem:

    - schüchterne, leise sprechende Kinder versteht man so gut wie gar nicht mehr,

    - wenn Kinder ratschen, tut man sich schwer, zu lokalisieren, woher das Störgeräusch kommt,

    - man kann nicht wirklich beurteilen, ob Laute richtig artikuliert werden, wenn man den Mundbereich nicht sehen kann,

    - die Masken sind nach wenigen Stunden nass, schmutzig und sitzen ohnehin eher schlecht als recht.

    Von daher empfinde ich es als eine Erleichterung für die Erstklässler (die ja in den Kitas bis Anfang August auch komplett maskenfrei waren, und das sogar ganz ohne Tests). Die Eltern dürften mittlerweile alle geimpft sein oder dürften sich bewusst gegen eine Impfung entschieden haben. Bleibt das Argument, dass Kinder selbst vor Infektionen geschützt werden sollen, und da gehe ich schon auch mit. Infektionsschutz ist wichtig! Die PCR-Tests sind da ein guter Weg, finde ich. Bei der Maskenpflicht am Platz muss man Vor- und Nachteile gut abwägen, theoretisch hätte man auch sagen können, man lässt die Maskenpflicht ab Klasse 5 bis 7 bestehen, da es dort keine PCR-Tests und keine zugelassene Impfung gibt und die Klassen in den weiterführenden Schulen auch oft voller sind als in Grundschulen.

    Nun gut. Mal sehen, was passiert. Wenn man merkt, dass es verstärkt zu Infektionen in Klassenräumen kommt, muss man wieder nachjustieren, mit Sicherheit.

    Ich hoffe ja immer noch auf Luftfilter!

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