Trotzdem muss ich insgesamt feststellen, dass, selbst wenn man kein Vollkorrekturfachlehrer wie in meinem Fall ist, mir die Arbeitsbelastung exorbitant hoch erscheint. Vor meiner Lehrertätigkeit war in in mehreren Berufen in Vollzeit beschäftigt und hatte bei keinem dieser Jobs eine ähnlich hohe Arbeitsbelastung bei der 39,5h-Woche. Das kann ja nicht nur an mir liegen?
Was ich am Ende damit sagen will ist:
Wie schafft Ihr das, wenn Ihr zwei Hauptfächer unterrichtet?????
Und gleichzeitig frage ich mich:
Warum lasst Ihr euch sowas bieten???
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Ich lasse mir bitten, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich über das Jahr verteilt nicht weeeeeesentlich mehr als die 41 Stunden die Woche arbeite, die ich leisten soll. Weil der Grund für die Überstunden nicht an den Korrekturen (mein Grundjob) sondern vielleicht Projekte, die mir am Herzen liegen und ich über meine Arbeit hinaus mache.
Ich wüsste nicht, wie ich es schaffen würde, wenn ich Kinder hätte und bewundere jede/jeden, die / der das schafft. Trotzdem (Achtung, ich setze beide Sachen nicht gleich!!) habe ich Hobbys, weil ich für mich festgestellt habe, dass ich dadurch besser abschalte, und feste Privattermine mir gut tun. Ich spiele Musik und treibe Sport, zum Teil mit festen Vereinsterminen. Seitdem ich es für mich fest verankert habe, geht es mir viel besser.
Manchmal lasse ich einen solchen Termin ausfallen, aber nie, um zu korrigieren, wenn ich schon den ganzen Tag 8-10 Stunden Schule und Schreibtisch gehabt hätte. Wenn ich mir einen schönen entspannenden Nachmittag gemacht habe, dann muss ich vielleicht abends meine Arbeit machen und dann kann ich nunmal nicht zum Training. Ich kann nicht unter der Woche frei machen, am Wochenende die Freizeit genießen und die Ferien auch frei haben.
Da ich weiß, dass ich unter der Woche / unter dem Jahr oft zu platt bin, bereite ich in den Ferien sehr viel vor. In den ersten Jahren waren halt 4 Wochen in den Sommerferien dafür verplant (nicht 8 Stunden am Tag, aber locker 4 Stunden). Dafür habe ich in den korrekturarmen Zeiten aber ein schönes "entspannteres" Leben, weil ich nur noch nachjustiere und wenig vorbereiten muss.
In den kleinen Ferien wird sehr viel korrigiert, was ich da verschieben kann. und ja, es gibt Wochen, wo ich nach 8 Schulstunden wieder an den Schreibtisch muss, bzw. in den Pausen in der Schule korrigiere. Konnte ich vorher nicht, kann ich jetzt. Eine ruhige Ecke lässt sich immer finden.
Überlege dir Ankerpunkte, finde ein gutes System und belohne dich immer nach zb. 2-3 Klausuren. Und ehrlich sein, was die eigene Arbeitslast angeht: wenn ich mitten in meiner Klausur "kurz" ins Lehrerforum gehe, muss ich am Ende der Klausur die Zeit davon abziehen und ehrlich sein: aus "kurz" wurde durchaus mehr...
chili