Entpflichtung von Aufgaben

  • Hi!


    Kennt sich jemand mit dem Bereicht "Entpflichtung" aus? Mir sind im Rahmen einer Beförderungsstelle Aufgaben zugetragen worden. Diese nehmen aber einen Umfang ein, der mir vorher nicht ersichtlich war und bei weitem den "lohnenden" Rahmen sprengt. Ich möchte mich nun von den Aufgaben entpflichten lassen. Hat das irgendwelche Folgen?


    Gruß,


    Matula

  • Hast du bereits mit der Schulleitung darüber gesprochen, dass die Aufgaben einen zu hohen Umfang haben?
    Schulleitungen können die Aufgabenverteilungen "jederzeit" ändern - das hat dann (meist - es sei denn, du machst gar nichts mehr...) keine Auswirkungen. (Unter den Stellenausschreibungen steht deshalb ja auch oft: "Eine spätere Änderung der Aufgabenzuordnung bleibt vorbehalten.")
    Solche Aufgabenzuordnungen (und die gerechte Verteilung der zusätzlichen Arbeit) sollten mit dem Personalrat abgesprochen sein. Vielleicht wäre auch das ein Weg, den du gehen könntest...

  • Ja, das habe ich auch vor. Ich will auch noch mit dem Bezirkspersonlarat reden.


    Aber es ist nur gut, wenn ich ein paar "Waffen" in der Hinterhand habe. Wenn ich mich mit meinen Forderungen nicht durchsetzen kann, kann ich mich sonst einfach entpflichten lassen, oder zumindest damit "drohen".
    Das hat doch ansonsten keine Auswirkungen, nur dass ich die A14er nicht kriegen, seh ich das richtig? Abgesehen davon, das SL sauer ist und es in meiner Akte steht.

  • ... Also, es ist keine Antwort an Matula, sondern es ist schon fast off-topic. Aber ich wollte es doch wenigstens einmal gesagt haben:


    Wie das mit der Verteilung der A 14-Stellen läuft, gefällt mir überhaupt nicht; dass es schon seit längerer Zeit keine Regelbeförderung mehr gibt, mag ja ok sein, aber dass nicht einmal die Fachobleute automatisch A 14 bekommen (jedenfalls nicht allein für die Fachobschaft), finde ich schon ganz schön übel, denn damit ist ja doch eine ziemliche Verantwortung verbunden. Wer bekommt stattdessen eine A 14-Stelle? Bei uns z.B. eine Lehrkraft, die die Öffentlichkeitsarbeit und das Jahrbuch übernimmt, oder eine, die die Gesundheits- und Sicherheitsprävention übernimmt. Sowas soll also höherwertiger sein als die kompetente Führung einer Fachgruppe?


    Öffentlichkeitsarbeit, Gesundheitsvorsorge und derlei mehr sind Aufgaben der Schulleitung. Ich hatte mal einen Kollegen von der Schulleitung darauf angesprochen, und er meinte, dass im Zuge der eigenverantwortlichen Schule zahlreiche Aufgaben aus der Schulbehörde an die Schulen "runtergegeben" werden, und deshalb Schulleitungsaufgaben runtergegeben werden an die Kollegen. Das mag der Grund sein, aber akzeptabel finde ich das trotzdem noch lange nicht. Zudem so nach und nach selbst von "einfachen" Lehrern mit A 13 ganz selbsverständlich erwartet wird, dass auch sie Zusatzaufgaben übernehmen. Und all das bei einer Schülerklientel, die auch nicht gerade einfacher, motivierter und dankbarer wird, wie jeder weiß...


    Das Ende vom Lied ist dann, dass letztlich die Lehrer mehr machen müssen, und dass es zu solch unerfreulichen Situationen kommt wie die, von der Matula berichtet.


    Hamilkar

  • Zur Ergänzung und damit Hamilkar sich (zu Recht) weiter aufregen kann: Mein Aufgabenbereich ist nach Ausschreibung Fachgruppenleitung, Lehrmittel und Vertretung beim Vertretungsplan.

    • Offizieller Beitrag

    ... Also, es ist keine Antwort an Matula, sondern es ist schon fast off-topic. Aber ich wollte es doch wenigstens einmal gesagt haben:


    Wie das mit der Verteilung der A 14-Stellen läuft, gefällt mir überhaupt nicht; dass es schon seit längerer Zeit keine Regelbeförderung mehr gibt, mag ja ok sein, aber dass nicht einmal die Fachobleute automatisch A 14 bekommen (jedenfalls nicht allein für die Fachobschaft), finde ich schon ganz schön übel, denn damit ist ja doch eine ziemliche Verantwortung verbunden. Wer bekommt stattdessen eine A 14-Stelle? Bei uns z.B. eine Lehrkraft, die die Öffentlichkeitsarbeit und das Jahrbuch übernimmt, oder eine, die die Gesundheits- und Sicherheitsprävention übernimmt. Sowas soll also höherwertiger sein als die kompetente Führung einer Fachgruppe?


    Sehe ich das richtig, dass die "Fachobschaft" das Äquivalent zum Fachvorsitz bei uns in NRW ist? Dann würde ich den Arbeitsaufwand, wenn ich vom durchschnittlichen Aufwand bei uns an der Schule ausgehe, doch als sehr überschaubar bezeichnen. Welche "Verantwortung" ist denn mit der Fachobschaft verbunden?


    Öffentlichkeitsarbeit und Jahrbuch sind übrigens keine "Billigtätigkeiten", was den Umfang der Tätigkeit angeht. Und die Wertigkeit von Verantwortung innerhalb der Schule lässt sich je nach Standpunkt durchaus unterschiedlich auslegen.


    Zitat


    Das Ende vom Lied ist dann, dass letztlich die Lehrer mehr machen müssen, und dass es zu solch unerfreulichen Situationen kommt wie die, von der Matula berichtet.


    Hamilkar


    Nun ja, man MUSS diese Zusatzaufgaben ja nicht übernehmen - auch nicht kommissarisch bis irgendwann ggf. eine A14 dafür ausgeschrieben wird. Es bleibt jedem überlassen, sich entsprechend seiner Haltung zu dieser von Dir geschilderten Problematik zu engagieren oder eben nicht. Einige Zusatzaufgaben lassen sich offenbar nur mit A14-Stellen an den Mann respektive die Frau bringen - das hat auch etwas von "Marktverhalten" in der Schule.


    Gruß
    Bolzbold


    P.S. An den Realschulen gibt es für diese Aufgaben in den allerseltensten Fällen mal eine A13-Stelle...

    • Offizieller Beitrag

    Zur Ergänzung und damit Hamilkar sich (zu Recht) weiter aufregen kann: Mein Aufgabenbereich ist nach Ausschreibung Fachgruppenleitung, Lehrmittel und Vertretung beim Vertretungsplan.


    Ich kann Dich vollauf verstehen. Diese Tätigkeiten würde ich auch nicht unter einer A14 übernehmen wollen.


    Nur am Rande:


    Für Fachgruppenleitung (sofern das der von mir angenommene Fachvorsitz ist) gibt es in NRW auch keine A14.


    Gruß
    Bolzbold

  • Also wenn das das Gleiche ist, wie bei uns die Fachleitung , dann gibt es bei uns weder dafür, noch für die Lehr- und Lernmittelausleihe eine A13 Stelle (an der Grundschule).

  • Also, ich habe noch nie den Fachvorsitz / die Fachobschaft gehabt, aber damit verbunden ist natürlich der organisatorische Aufwand der Fachgruppensitzungen einmal pro Halbjahr, die Lektüre einer breiten Palette von Fachzeitschriften, damit man auch Ideen an Rat suchende Kollegen weitergeben kann; außerdem die Organisation von Fortbildungen, Auslandsaustausche (bei Fremdsprachen) und weiteres dies und das. Ich finde das jedenfalls schon höherwertig.


    Dass Öffentlichkeitsarbeit und auch Gesundheitsvorsorge arbeitsintensive Bereiche sind, möchte ich gar nicht verneinen. Das steht außer Frage. Es ist aber trotzdem so, dass das Bereiche sind, die in den Verantwortungsbereich der Schulleitung gehören, sodass die A14-Stellen an normale, "unten gebliebene" Kollegen vergeben werden sollten.


    Natürlich kann man sagen, dass das nun mal der Gang der Zeit ist. Sicher, keine Frage. Ich sehe es nicht so gelassen, weil es -wie gezeigt- darin endet, dass letztlich die Lehrer mehr machen müssen, und da ich im Laufe der Jahre keine Entlastungen sehe, sondern immer nur Sachen, die neu dazukommen, bin ich da skeptisch. Und was heißt, man müsse ja nicht Zusatzaufgaben übernehmen? Wenn in einer kleinen Fachschaft ein neuer Fachobmann / Fachobfrau gebraucht wird, dann muss sich ja jemand von den übrig gebliebenendazu bereit erklären, was letztlich ein oder max. zwei Leute sind... oder hast Du schon mal eine Fachgruppe ohne Fachvorsitzenden gesehen?


    Hamilkar


  • Also, ich bin Beauftrage in ... (Achtung, Sek-Leute nicht umfallen!) Gesundheitsförderung, Verkehrserziehung & Schulwegsicherung, AO-SF, leite Fachkonferenzen Mathe und Sachunterricht. Und bekomme keine Beförderung, keine Ermäßigungsstunden, nichts.


    Hätte wohl SekII studieren sollen... :whistling:

  • Zitat

    (Achtung, Sek-Leute nicht umfallen!)

    Also, bevor hier das Lehrer-Bashing losgeht, will ich zur Ehrenrettung der "Sek-Leute" mal einwerfen, dass es im Sek I + II Bereich durchaus üblich ist, dass mehrere Aufgaben von einer Person wahrgenommen werden...
    Ein Vergleich ist mMn sowohl zwischen Schulen einer Schulform als auch schulformübergreifend pauschal nicht möglich. Da müsste man jetzt, bevor der Neid hier losgeht, vergleichen (Schulgröße, Größe der Fachgruppen - "meine" z.B. besteht je nach Fluktuation aus ~15 Kollegen und drei Referendaren (manch andere Schule ist wohl kleiner als die Fachgruppe allein) - und dannn gibt es da noch so viele andere Faktoren; muss ich hier wohl nicht erläutern).


    Ich erinnere mich an eine Fortbildung zum Thema "Reduzierung der Arbeitsbelastung", bei der wir mal auflisten sollten (mit ungefähren Zeiten), was wir so die Woche über in der Schule machen. Die Gruppe "Gymnasium/BBS" lieferte von allen Gruppen die höchste Gesamtstundenzahl ab (andere Gruppen waren GS, HS, RS) - nur hatten wir in unserer Kalkulation die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts vergessen :) (und trotzdem schon deutlich mehr als die vorgeschriebene Stundenanzahl erreicht :( )...

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich habe noch nie den Fachvorsitz / die Fachobschaft gehabt, aber damit verbunden ist natürlich der organisatorische Aufwand der Fachgruppensitzungen einmal pro Halbjahr, die Lektüre einer breiten Palette von Fachzeitschriften, damit man auch Ideen an Rat suchende Kollegen weitergeben kann; außerdem die Organisation von Fortbildungen, Auslandsaustausche (bei Fremdsprachen) und weiteres dies und das. Ich finde das jedenfalls schon höherwertig.


    Der Aufwand der Vorbereitung und durchführung einer Fachgruppensitzung kostet mich normalerweise eine Stunde. Fachzeitschriften lese ich gelegentlich, das gehört m.E. aber zu den Aufgaben jeder Lehrkraft. Rat geben wir uns innerhalb der Fachschaft immer weiter auf der Basis dessen, was wir an Neuem erfahren haben. Das nenne ich kollegialen Austausch.
    Die Organisation von Fortbildungen obliegt in NRW der Lehrkraft selbst bzw. dem Kollegium, wenn es um eine kollegiumsinterne Fortbildung geht. Zeitaufwand gleich null. Die Kooperation mit ausländischen Schulen und die Planung und Durchführung von Austauschfahren bzw. die Begleitung der Durchführung derselben ist bei uns eine extra A14-Stelle wert.
    Zu "dies und das" kann ich leider nicht viel sagen.


    Aus meiner Warte und aus der meiner Kollegen würde ich sagen, dass der Fachvorsitz keinesfalls mit so viel Zusatzarbeit verbunden ist, als dass sich dadurch eher eine A14-Stelle rechtfertigen oder einfordern ließe im Vergleich zu den von Dir genannten anderen Aufgaben.


    Zitat


    Dass Öffentlichkeitsarbeit und auch Gesundheitsvorsorge arbeitsintensive Bereiche sind, möchte ich gar nicht verneinen. Das steht außer Frage. Es ist aber trotzdem so, dass das Bereiche sind, die in den Verantwortungsbereich der Schulleitung gehören, sodass die A14-Stellen an normale, "unten gebliebene" Kollegen vergeben werden sollten.


    Das setzt aber voraus, dass diese Kollegen diese Stellen auch haben wollen. Ich hätte für meine A14 nicht jede Zusatzaufgabe angenommen. Das Schulrecht NRW sieht vor, dass bestimmte Aufgaben durchaus an andere Mitglieder des Kollegiums delegiert werden dürfen. Die rechtliche und offizielle Vertretung der Schule nach Außen liegt ja nach wie vor im Kompetenzbereich der Schulleitung.


    Zitat


    Natürlich kann man sagen, dass das nun mal der Gang der Zeit ist. Sicher, keine Frage. Ich sehe es nicht so gelassen, weil es -wie gezeigt- darin endet, dass letztlich die Lehrer mehr machen müssen, und da ich im Laufe der Jahre keine Entlastungen sehe, sondern immer nur Sachen, die neu dazukommen, bin ich da skeptisch. Und was heißt, man müsse ja nicht Zusatzaufgaben übernehmen? Wenn in einer kleinen Fachschaft ein neuer Fachobmann / Fachobfrau gebraucht wird, dann muss sich ja jemand von den übrig gebliebenendazu bereit erklären, was letztlich ein oder max. zwei Leute sind... oder hast Du schon mal eine Fachgruppe ohne Fachvorsitzenden gesehen?


    *Lach*
    Wir sind in Musik nur drei Leute. Und gerade da ist dann der Arbeitsaufwand für Fachsitzungen eher gering, weil wir uns beständig zwischendurch abstimmen und die Sitzungen recht effizient und wenig arbeitsintensiv gestalten können.
    Dass wir seit Jahren immer mehr Verwaltungsarbeit machen müssen, ist leider ein Ärgernis - es soll aber sogar Schulen geben, die von ihrem Entlastungstopf für die Lehrerschaft keine 2 Stunden abgeben wollten für die Einstellung einer Schulverwaltungsassistentin, die wie in unserem Fall uns wirklich eine Menge Verwaltungskram abnimmt und eine echte Bereicherung für unsere Schule ist.


    Ich würde das mit den A14-Stellen nicht so verbissen sehen. Ich habe mich gefreut, dass ich eine bekommen habe, denke aber nicht, dass ich diese damit verbundene Tätigkeit die nächsten zehn Jahre machen werde. Und nein, ich schäme mich jetzt nicht dafür, dass ich den Schulbericht mache. :X:


    Gruß
    Bolzbold

  • Mich würde noch die Fülle der Aufgaben interessieren. Bei meiner potentiellen Stelle komme ich auf ca. 6 Std. pro Woche. Die vorherige Fachobfrau hat 1Std bekommen, die beiden Zuständigen für dich Schulbuchausleihe jeweils 1 Std.. Wenn ich den Vertretungsplan noch übernehmen soll, kommen bestimmt nochmal (theoretisch) 2 bis 3 Std. dazu. Und 5 bis 6 Std. Mehrarbeit pro Woche (ohne Entlastung) finde ich etwas unverhältnismäßig.

  • Das ist für eine A14 Stelle in meinen Augen auch deutlich zu viel.
    Du kannst dich aber meines Wissens nach aus einer A14 Stelle heraus auch auf eine andere A14 Stelle bewerben (zB mit einem geringeren Stellenumfang und an einer anderen Schule) und bist dabei sogar im Vorteil gegenüber Mitbewerbern, wenn ich richtig informiert bin.

  • Ganz vergessen, ich berichte mal wie es weiter ging.


    Ich bin zum Chefund hab das mit ihm besprochen. Es kam wirklich zu einer harten Auseinandersetzung, was im Nachhinein aber gut war, da so wohl deutlich wurde, dass ich nicht alles mt mir machen lasse. Fazit: Ich mache den Vertretungsplan wirklich nur in Notfällen und Chef hat schon angedeutet, dass er die Stelle ja auch in Zukunft bei neuen Einstellungen ja auch umschreiben kann.

    • Offizieller Beitrag

    Ist ja schön, dass es sich für dich so gelöst hat.


    Zum Entpflichten: du musst einen Antrag an deine vorgesetzte Behörde stellen, in dem steht, dass du eine Entpflichtung wünschst. Ich glaube kaum, dass das in deiner Akte steht. Eigentlich dürfte da nur stehen, wie lange du welche Funktionsstelle hattest.


    Was die Beförderungen im GS-Bereich angeht, so kann ich nur sagen,d ass jeder selber "schuld" ist, wenn er sich dennoch so viele Aufgaben aufdrücken lässt. ;) Ich engagiere mich gerne, aber schon im Rahmen. Es gibt ja auch noch andere Kollegen. Das Thema Schulleitung in der GS habe ich (nicht nur) deswegen auch abgehakt. Miese Bezahlung, zu viel Arbeit, zu viele administrative Aufgaben. Wenn sich da nicht bald was ändert, will diesen Job niemand mehr machen (außer vielleicht, wenn er sich profilieren möchte).

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