Milde Erziehungsmethoden schaden Kindern

  • Nabend zusammen!


    "teachernews" machte vor kurzem auf eine tolle Studie aufmerksam. Ein angeblicher Harvard-Professor namens Dan Kindlon fand heraus, dass... siehe oben!


    Putzig ist, dass sich dieser Artikel mittlerweile auf zahlreichen Websites breit macht.


    Der Inhalt ist m. E. so haarsträubend, dass ich mich frage, wieso jetzt (ca. 5 Jahre nach Erscheinen der "Studie") jemand Interesse daran hat, so einen Schwachsinn zu verbreiten.


    Aber eigentlich erhält man die Antwort, wenn man sieht, auf welchen Seiten dieser Text publiziert wird - Ärzte, Handwerk...


    Die deutsche "Original"-Meldung findet sich auf: http://www.pressetext.com/pte.…en%20schaden%20Kindern%20

  • Eigentlich steht in dem verlinkten Text nichts Neues... Oder hab ich da was überlesen?


    Edit: Und haarsträubend find ich da beim Überfliegen nix...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Mir gehts auch so wie Remus....

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.

  • Schließe mich an.


    Das mit dem Gemeinsam-Essen kann ich nur bestätigen - fragt doch einfach 'mal Eure Schüler.

  • muss ich jetzt aufpassen, dass ich als "Rabenmutter" gelte, wenn mein Sohn bei einer Befragung in der Schule sagt, dass er alleine zu Mittag isst??


    Hoffentlich nicht, er isst zB. alleine, weil die Kinder zu verschiedenen Zeiten die Schule aus haben und verschieden lange Schulwege haben.


    Ich finde es gefährlich, wenn man sich aus solch isolierten Informationen gleich ein Bild über den Erziehungskompetenzstand der Eltern macht.



    lg,


    füchsle

  • was genau findest du haarsträubend daran?


    Fakt ist, dass Kinder, die mit klaren Grenzen aufwachsen, stabil werden, weil sie wissen wie sie sich verhalten sollen, und ihnen das wiederum Sicherheit gibt - und selbstsichere Kinder wollen ja alle Eltern .

  • Ich hab gerade im Hinblick auf diesen Artikel mir einen Ruck gegeben und mit meiner Frau vereinbart, dass wir Mittags wieder mehr gemeinsam essen werden. Es führt einfach zu einer ruhigen Gesprächssituation, in der alle mal Gehör finden. Da man eh auf die anderen warten muss, ißt man auch nicht so schnell.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • füchsle: Man sollte das auch nicht über bewerten.Zur Rabenmutter kann man ja schnell abgestempelt werden, aber bitte nicht weil das Kind mal alleine isst.
    Klar, schöner wäre es zusammen zu essen, aber es geht nicht unbedingt immer.


    Ich finde Remus Lupins Reaktion schön:
    - einfach mal die Zeit nehmen und gemütlich miteinander essen


    :) Stesch

  • Man muss ja auch nicht immer mittags gemeinsam essen, war bei uns früher auch nicht möglich. Mein Vater kam um 12, aß mit meiner Mutter, mein Bruder und ich kamen dann meist um 1 aus der Schule und wir aßen dann im Beisein meiner Mutter, der wir von unserem Schultag berichteten.


    Abendessen war bei uns aber immer eine gemeinsame Sache, da wurde dann über alles geredet, was einen bedrückt, Urlaub, Wochenende, was ansteht,...


    Wenn das alles auch nicht geht, kann man doch sicherlich wenigstens am Wochenende gemeinsam Frühstücken etc.


    Ich musste leider auf einer Klassenfahrt feststellen, dass meine Schüler die Essenszeiten nur als "Abspeisung" ansahen. Und da habe ich erfahren, dass es bei ihnen zuhause auch nicht viel anders ist.
    Aber wann redet man dann noch so viel miteinander, in der Zeit zwischen Tür und Angel?

  • Genau das ist doch der Punkt: Kommunikation fördern. Essen ist der Anlass. Das bringt gleich Tischdecken und Abräumen mit sich... verbindliche Tätigkeiten, die Kinder bewerkstelligen können. Mir hat der Artikel gefallen. Lediglich der Titel war unglücklich gewählt.


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Stimmt, die Überschift ist völlig unpassend. Zeigt aber, in welcher Absicht die "Studie" verwendet wird.
    Der Artikel legt doch den Schluss nahe, wenn man "fixe" Regeln in der Familie aufstellt, dann "nehmen Kinder keine Drogen, sind weder aggressiv, gemein, nachlässig oder faul, noch unruhig oder depressiv." Und wenn man dann noch gemeinsam isst, ist alles in Butter.
    Das ist doch hanebüchen.
    Ärgerlich finde ich auch, dass in der Meldung nicht auf das Alter der Studie hingewiesen wird und die Links völlig in die Irre führen.

  • Super-Lion
    dass Kinder zu Hause nicht mehr gemeinsam mit den Eltern essen, sehe ich auch immer wieder im Ferienlager. Die Essensmanieren lassen zu wünschen übrig und dann hört man dass zu Hause jeder seine Pizza vor dem Fernseher oder der Playstation etc. isst.
    Mich wundert das leider nicht mehr.
    Aber wenigstens sollte man die Essensrituale selber besser organisieren und wenn es das gemeinsame Abendessen in der Woche ist.
    :) Stesch

  • Hm, im Prinzip stimme ich euch allen absolut zu, sehe aber dennoch das Problem dieses Artikels oder aber auch ähnlich gearteter Berichte. Mir scheint nämlich, dass für eine bestimmte Art von Eltern suggeriert wird, dass wir zum autoritären Erziehungsstil der "guten alten Zeit" zurückkehren sollen: autoritäre Strenge, strikte eingrenzende und freiheitsraubende Regeln, keine Mitbestimmung von Seiten der Kinder, sondern strikter Gehorsam.


    Mir sind solche Artikel oftmals viel zu undifferenziert, als dass ich ihnen gerne zustimme. Da wird einem dann allzu leicht das Wort im Mund so rumgedreht, bis es passt.
    Und es wird sich an solchen unwesentlichen Details wie dem gemeinsamen Mittagessen aufgehängt, das ein Kriterium für eine gute Erziehung sein soll.


    Ist das ein praktisches Rezept für die richtige Kindererziehung? Dann sollten wir also doch alle Supernanny gucken und genau das gleiche mit unseren Kindern auch machen?


    Nee nee, so einfach ist es nicht und dann sollte es auch nicht so rübergebracht werden.


    Gruß
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • najanajanaja,
    das letztere ist ja reine Spekulation. Ich finde diese ganzen Interpretationsansätze von euch interessant--ich würds so interpretieren dass Kinder und Teenies Rituale und Regeln brauchen.Wenn ich einer 16jährigen sage sie muß um 1 zu Hause sein ist das vielleicht streng, aber man muß doch Regeln haben! Man kann sich doch nicht nur auf der Nase rumtanzen lassen...
    Als ich noch klein war hats mir Sicherheit und Halt gegeben dass ich wußte sonntags essen wir alle schön zusammen und spielen danach was...Das hat ja nun nix mit Prügelpädagogik zu tun..Das ist übrigens kein unwesentliches Detail, das ist der kleine Teil eines großen Ganzen, aber das Ganze wird nur durch so kleine Gesten aufrecht erhalten!
    Also ich glaube das stimmt--wem einmal die Zügel aus der Hand gleiten der bekommt sie nicht wieder. Aber das kann man ja alles geschickt anstellen :D ...
    LG Hermione

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