Schleife binden - ein Fall für Schule oder Elternhaus?

  • Ich habe in der 9 einen Schüler gehabt, der keine Schleife binden konnte. Argument: Ist nicht schlimm, sein Onkel könne das auch nicht.


    Hab ich nichts zu gesagt.

  • Ich denke, wir kommen gesellschaftlich langfristig nicht darum herum, bewussten Entzug von grundlegender Bildung und Erziehung durch die Eltern aus rechtlicher Sicht konsequent als Kindeswohlgefährdung in Form von emotionaler Vernachlässigung einzuordnen und entsprechend zu verurteilen.

    Eltern haben per Gesetz die Pflicht zur Mitwirkung am Erziehungsprozess ihrer Kinder und egal aus welchen Verhältnissen sie kommen, haben sie dies zugunstens des Wohls ihrer Kinder umzusetzen. Da kann sich auch niemand in meinen Augen auf fehlendes Wissen berufen, denn selbst wenn ich nicht weiß, wie etwas geht (z.B. Schuh binden), kann ich zumindest um Hilfe bitten - es wird immer andere Familienmitglieder, Nachbarn (m/w/d), Bekannte, das Jugendamt, soziale Dienste oder auch Ärzte (m/w/d) geben, die helfen oder zumindest Kontakte herstellen können. Nichtstun ist keine Option und Unwissen schützt bekanntlich vor Strafe nicht.

  • Seid doch nicht immer so ein sozialer Fußabtreter!

    Schriftliche Abmahnung! Bei fruchtlosem Verhalten Kind nach Hause schicken und das Kindergeld streichen! Unsere Gesellschaft muss aufwachen.8)

  • Wenn es nur Schleife binden wäre. Das finde ich tatsächlich überbewertet. Man kommt heutzutage auch gut ohne aus. Geht dann halt nur nicht, dass die Eltern ihren Kindern Schuhe mit Schnürsrnkeln zur Schule anziehen oder Sportschuhe mit Schnürsenkeln mitgeben. Ansonsten kann es uns doch gleich sein.

    Es geht doch mittlerweile um ganz anderes, was die Schulkinder nicht können

    https://www.focus.de/panorama/welt/…310af71b87.html

  • Wenn es nur Schleife binden wäre. Das finde ich tatsächlich überbewertet. Man kommt heutzutage auch gut ohne aus. Geht dann halt nur nicht, dass die Eltern ihren Kindern Schuhe mit Schnürsrnkeln zur Schule anziehen oder Sportschuhe mit Schnürsenkeln mitgeben. Ansonsten kann es uns doch gleich sein.

    Es geht doch mittlerweile um ganz anderes, was die Schulkinder nicht können

    https://www.focus.de/panorama/welt/…310af71b87.html

    Habe ich auch gelesen! Ich frage mich nur, wie lange Ihr das alles noch so dulden wollt. Gibt es nicht auch irgendwo eine Grenze des Zumutbaren? Sieht sich die Diensstelle/Landesregierung gar nicht in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern?8)

  • Ich denke, wir kommen gesellschaftlich langfristig nicht darum herum, bewussten Entzug von grundlegender Bildung und Erziehung durch die Eltern aus rechtlicher Sicht konsequent als Kindeswohlgefährdung in Form von emotionaler Vernachlässigung einzuordnen und entsprechend zu verurteilen.

    Eltern haben per Gesetz die Pflicht zur Mitwirkung am Erziehungsprozess ihrer Kinder und egal aus welchen Verhältnissen sie kommen, haben sie dies zugunstens des Wohls ihrer Kinder umzusetzen. Da kann sich auch niemand in meinen Augen auf fehlendes Wissen berufen, denn selbst wenn ich nicht weiß, wie etwas geht (z.B. Schuh binden), kann ich zumindest um Hilfe bitten - es wird immer andere Familienmitglieder, Nachbarn (m/w/d), Bekannte, das Jugendamt, soziale Dienste oder auch Ärzte (m/w/d) geben, die helfen oder zumindest Kontakte herstellen können. Nichtstun ist keine Option und Unwissen schützt bekanntlich vor Strafe nicht.

    Interessante Law-and-order Mentalität. Und Eltern gehen dann in den Knast, wenn ihr Kind noch keine Schleife binden kann?

  • Interessante Law-and-order Mentalität. Und Eltern gehen dann in den Knast, wenn ihr Kind noch keine Schleife binden kann?

    Die weichgespülte, elternkuschelnde Linie wie bisher war ja nicht gerade erfolgreich!

    Härtere Sanktionen und Rücküberweisung der erzieherischen Zuständigkeit an die Eltern müssen deutlich gemacht werden. Im Prinzip geltendes Recht (Erziehungspflicht der Eltern) durchsetzen. Aber, es muss von Schule gewollt werden. Daran hapert es ja schon.8)

  • Die weichgespülte, elternkuschelnde Linie wie bisher war ja nicht gerade erfolgreich!

    Härtere Sanktionen und Rücküberweisung der erzieherischen Zuständigkeit an die Eltern müssen deutlich gemacht werden. Im Prinzip geltendes Recht (Erziehungspflicht der Eltern) durchsetzen. Aber, es muss von Schule gewollt werden. Daran hapert es ja schon.8)

    Hier werden zwei völlige Gegensätze als einzige zwei Möglichkeiten ins Feld geführt, was aber völlig an der Realität vorbeigeht. Es braucht kein verändertes Strafrecht, um mit Eltern ins Gespräch zu gehen und auf Probleme hinzuweisen.

  • Hier werden zwei völlige Gegensätze als einzige zwei Möglichkeiten ins Feld geführt, was aber völlig an der Realität vorbeigeht. Es braucht kein verändertes Strafrecht, um mit Eltern ins Gespräch zu gehen und auf Probleme hinzuweisen.

    Sag ich doch, geltendes Recht anwenden! Einfach machen und nicht herumrelativieren und beschönigen!

    Aber, man muss auch anmerken, dass dabei gutmenschliche Kolleginnen/Kollegen zwar nicht die Ursache, aber zumindest Teil des Problems sind.8)

  • Interessante Law-and-order Mentalität. Und Eltern gehen dann in den Knast, wenn ihr Kind noch keine Schleife binden kann?

    Wenn ein Kind in seiner körperlichen Unversehrtheit beeinträchtigt wird, folgt ja auch eine rechtliche Konsequenz. Natürlich muss man noch einmal einen Unterschied ziehen zu Eltern, die ihre Kinder schlagen oder misshandeln, aber wenn einem Kind bewusst Erziehung und Bildung vorenthalten werden, ist das Kindesvernachlässigung und das nehmen wir seit Jahren zulasten der Kinder hin, weil die Eltern altuell keine nennenswerten Konsequenzen zu fürchten haben.

  • Es wird doch immer wieder erklärt: wenn Schuhe nur Klettverschlüsse haben und Uhren digital gelesen werden, benötigt man mit 6 Jahren die Fähigkeit des Schleifebindens und Zeigerlesens schlicht und ergreifend nicht. Das hat nichts mit Kindeswohlgefährdung zu tun.

    Ich kann ad hoc auch kein Grammophon bedienen und keine Zündkerze am Trabant auswechseln. Aber wenn ich diese Fähigkeit mal brauchen sollte, frage ich einen Pensionär oder eine Person, die innerlich schon 70 ist. Oder, noch verrückter, ich gucke ins neumodische Internet, was von vielen interessanten und fähigen Menschen freiwillig mit vielen nützlichen Informationen befüllt wird.

    Die Welt geht nicht unter, wenn eine überflüssig gewordene Fähigkeit nicht mehr gelehrt wird. Und ich sage es gerne jeden Tag einmal:

    Wer will, dass die Kinder was können, möge es ihnen beibringen. Uhrenlesen/Zeitspannen berechnen? Ist mindestens 5x zu finden im Lehrplan zwischen Klasse 2 und 6.

  • Es wird doch immer wieder erklärt: wenn Schuhe nur Klettverschlüsse haben und Uhren digital gelesen werden, benötigt man mit 6 Jahren die Fähigkeit des Schleifebindens und Zeigerlesens schlicht und ergreifend nicht. Das hat nichts mit Kindeswohlgefährdung zu tun.

    Ich kann ad hoc auch kein Grammophon bedienen und keine Zündkerze am Trabant auswechseln. Aber wenn ich diese Fähigkeit mal brauchen sollte, frage ich einen Pensionär oder eine Person, die innerlich schon 70 ist. Oder, noch verrückter, ich gucke ins neumodische Internet, was von vielen interessanten und fähigen Menschen freiwillig mit vielen nützlichen Informationen befüllt wird.

    Die Welt geht nicht unter, wenn eine überflüssig gewordene Fähigkeit nicht mehr gelehrt wird. Und ich sage es gerne jeden Tag einmal:

    Wer will, dass die Kinder was können, möge es ihnen beibringen. Uhrenlesen/Zeitspannen berechnen? Ist mindestens 5x zu finden im Lehrplan zwischen Klasse 2 und 6.

    Darum geht es doch gar nicht mehr! Bitte lesen!

    Es geht doch mittlerweile um ganz anderes, was die Schulkinder nicht können

    https://www.focus.de/panorama/welt/…310af71b87.html

    8)

  • Was ich viel krasser finde, sind alte, weiße, humorlose Männer, die meinen, alles besser zu wissen.

    Aber ob der focus jemals darüber schreiben wird...

    Sag doch mal lieber was zum o.g. Focus-Thema! Wir alten, weißen und humorlosen Männer sind da mal sehr gespannt!8)

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