Regeleinhaltung

  • Hallo!


    Ich habe da mal eine Frage: Ich bin zur Zeit in einer zweiten Klasse. Den Kindern sind die Leisezeichen sehr wohl bekannt, sie halten sie jedoch überhaupt nicht ein. Zu Beginn habe ich mir den Ablauf in der Klasse nur angeschaut, unterrichte jetzt aber auch selbst dort. Wie kann ich die Kinder dazu bringen, dass sie sich bei mir an die Regeln halten? Vor allem, weil ich ja wirklich nur wenig dort unterrichte????
    Ich brauche dringend Tipps von euch.... Danke.

  • Hallo,


    zuerst musst den Schülern deutlich machen, dass diese Regeln auh bei dir gelten. Es kann dabei hilfreich sein, bestimmte Regeln nochmals mit den Kindern aufzustellen und zu besprechen.


    Dann musst du mit den Kindern auch besprechen/abmachen, was bei nicht beachten der Regeln passiert. Also etwa "Strafen" bei Regelverstößen. Den Schülern muss klar sein, dass ihr Fehlverhalten auch Konsequenzen hat.


    lg
    Melanie


    PS: Immer mit den Kindern besprechen und ausmachen, nie einfach etwas auferlegen.

  • Ich könnte mir auch vorstellen, dass es hilfreich ist, wenn Du mit den Kindern neue Zeichen ausmachst, die speziell in Deinem Unterricht gelten. Das könnte sein:


    - Handzeichen (z.B. Leisefuchs, also Zeigefinder und kleiner Finger nach oben, was heißen soll: die Ohren gespitzt)
    - Klangzeichen
    - Bild an der Tafel (z.B. das einer schlafenden Katze mit dem Hintergrund, dass die Kinder leise sein müssen, da sonst das Kätzchen aufwacht)
    - evtl. sogar einen wechselnden Klatschrhythmus, in den alle Kinder einstimmen, die ihren Platz aufgeräumt haben und bereit sind für den Unterricht


    Weiterhin kann es helfen, Rituale einzuführen, die den Kindern zeigen: jetzt beginnt der Unterricht (Lied, Stilleübung, Vers, ... zu Beginn der Stunde).


    LG!

  • Vielen Dank schon mal für eure Hilfe...


    Nun nochmal zu den Leisezeichen...Die Kinder kennen den Leisefuchs, Zeigefinger auf den Mund und andere Hand nach oben, 1 2 3 vorbei, Klangzeichen und ignorieren diese zum größten Teil.
    Welche Leisezeichen gibt es noch?
    Hat jemand Erfahrung mit dem Regenmacher ???


    Steffi

  • Hallo Steffi!
    So wie es sich ja anhört, brauchen die Kids wohl nicht noch ein neues Zeichen, sondern eine konsequente Einhaltung dessen.
    Einerseits würde ich mit positiver Verstärkung arbeiten, z.B. Joker für den Tisch, der am schnellsten leise ist oder so, aber auch negative Konsequenz für die Kinder, die "den Ernst der Lage" nicht erkennen wollen.
    LG pinacolada

  • In meinen Klassen und im Vertretungsunterricht habe ich mit meiner Uhr gearbeitet.


    Wenn ich in die Klasse kam und der Unterricht beginnen sollte habe ich auf die Uhr geschaut. Die Zeit die es dauerte, bis die Kinder leise waren wurde gemessen und an die Tafel geschrieben (mit bestimmten Regeln z.B. bis 30 sek. - je nach Klasse verschieden - wurde nichts addiert). War eine bestimmte Grenze erreicht wurde z.B. eine Pause nachgearbeitet. Es gab auch Möglichkeiten, dieses "Zeitkonto" wieder zu reduzieren usw. Das Vorgehen habe ich auch in der Stunde benutzt, wenn es zu laut wurde. Es war aber auch vorher mit den Schülern besprochen worden.


    Ich kann mein Vorgehen nur kurz skizzieren, alles ausführlich zu erklären würde den Rahmen sprengen. Es soll nur als Anregung dienen, jeder kann/soll da seinen eigenen Weg finden und schauen, ob diese Methode für ihn in Frage kommt. Bei mir hat es gut funktioniert. Am Ende reichte ein Blick von 10sek auf die Uhr und alle waren ruhig.


    lg
    Melanie

    • Offizieller Beitrag

    Gut, meine Schüler sind ein paar Jährchen älter, aber ich arbeite beim Leisezeichen meist mit positiver Verstärkung:


    Welcher Gruppentisch oder welche Stuhlreihe macht als erstes komplett das Leisezeichen. Dieser "Wettbewerb" funktioniert sogar noch in der 7. Klasse. :)

  • @#Referendarin:


    Welche Belohung gibt es denn dann?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt gar keine Belohnung, nur ein Lob.


    Ich mache das Leisezeichen und sage manchmal dazu: "Ich bin mal gespannt, welche Tischgruppe / Reihe die erste ist!" Und dann bemühen sich alle, möglichst schnell zu sein. Ich sage dann nur: "Der Tisch hier vorne war der schnellste" oder etwas ähliches.


    Komischerweise funktioniert das noch in der 7.


    Allerdings mache ich das nicht immer, sonst nutzt es sich ab, sondern nur dann, wenn das Leisezeichen mal nicht gut klappt.

  • Hallo Miteinander!
    Mir ergeht es momentan ähnlich.
    Ich bin erst seit vergangenen Mittwoch als Vertretungslehrerin in einer zweiten Klasse tätig.
    Eigentlich wollte ich ein Leisezeichen garnicht verwenden.
    Ich sehe mich aber dazu gezwungen.
    Die Kinder kennen den "Leisefuchs".
    Aber einige Kinder scheinen den Sinn des Zeichens nicht zu verstehen und
    blödeln weiter herum.
    Den Tipp von dir -Referendarin- werde ich am Montag gleich mal ausprobieren.
    Ich berichte dann...
    LG

  • Bei mir funktioniert immer bestens der Hinweis: Oh, 5 Kinder sind schon ganz leise ... haben schon ihren Tisch leer geräumt ... oder was auch immer. Im Nu haben es dann fast alle ...


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

  • Zitat

    Original von Bablin
    Bei mir funktioniert immer bestens der Hinweis: Oh, 5 Kinder sind schon ganz leise ... haben schon ihren Tisch leer geräumt ... oder was auch immer. Im Nu haben es dann fast alle ...


    Bablin


    Genau - ist bei mir auch so; sogar in der 4. Klasse funktioniert das noch :D.

  • Ich füge mal noch, off toppic, etwas hinzu, was ich bis vorgestern für selbstverständlich gehalten hätte, es offenbar aber nicht für jedefrau ist:


    Niemals darf man einer Klasse, und wäre sie noch so schwierig, sagen, sie sei schrecklich, und man würde keinen Fuß mehr bei ihnen hereinsetzen.


    Davon abgesehen, dass frau das gar nicht selbst bestimmen kann, sondern ja erst einmal eine Nachfolgeregelung gefunden werden muss, werden die Kinder als Klasse damit auf ein negatives Bild festgelegt, das negatives Verhalten auch noch bei den Gutwilligen forciert. Die "Schrecklichen" sind unter anderem deswegen schrecklich, weil sie massive unverarbeitete Verlustängst haben und sich ungeliebt fühlen.


    Ignorieren der meisten negativen Verhaltensweisen, deutlich gezeigte Freude über das, was klappt, bewirkt sehr viel mehr! (Daneben braucht es, wie oben von anderen ausgeführt, klare Regeln und klare Konseqenzen - bei mir , Förderschule, individuell dosiert und festgelegt und als Tagesziel auf den Tisch gepappt.)


    Und, auch, wenn Ihr es für esoterisch haltet, vielleicht ausprobieren: Ein abendliches Sich-vor-Augen-halten einer liebenswerten oder zumindest zum Mitfühlen einladenden Seite der Kinder, die einem am meisten zusetzen, liebevolle Gedanken zu ihnen vor dem Einschlafen, hat bei mir und/oder den Kindern noch immer gewirkt - und bei vielen anderen, die es ausprobiert haben, auch.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

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