Freizeit von Mathematik- und Physiklehrern

  • Hallo zusammen!


    Wieviel Freizeit haben Mathematik- und Physiklehrer?


    Ich studiere Physik, und wenn ich so an den Schulunterricht zurückdenke, fällt mir auf, daß ich sowohl den Mathematik- als auch den Physikunterricht (alle Klassen) ohne große Vorbereitung aus dem Ärmel schütteln könnte. Gleichzeitig entfallen in diesen Fächern wohl intensive Korrekturen (zumindest sollten diese weit weniger zeitintensiv sein als in Fächern, in denen die Klausuren in geschriebenem Wort abgegeben werden).


    Wie sieht die Realität aus?


    Viele Grüße
    Mika

  • Hallo Mika!
    Ich nummeriere mal in Deinem Beitrag, damit es schneller geht.


    zu 1. Willkommen!
    Was ich jetzt schreibe sind MEINE Erfahrungen und die meiner Ehefrau.
    zu 2. Wie Du vermutest: Etwas mehr als zB. Deutschlehrer.
    zu 3. Das finde ich persönlich schön; ich mag Physik und Chemie.
    zu 4. Auch das finde ich schön, weil solche Leute ziemlich selten geworden sind.
    zu 5. Sehen meine Ehefrau und ich auch so.
    zu 6. Wie gerade angedeutet. Das ist allerdings NUR unsere Sicht (s.o.).


    Willst Du Physik-Lehrer werden?


    Gruß
    Björn

  • Ich habe mal ein halbes Jahr fachfremd Mathe unterrichtet und fand es cool! Es ist ein so schön klares Fach. Ich ärgere mich sehr, dass ich keine Naturwissenschaft studiert habe, Bio hätte mich interessiert, Mathe auch.


    Abgesehen von der Diskussion, die hier losgehen wird (ich denke, dass der alte Streit Korrekturfach Gesellschaftswissenschaften - Naturwissenschaften hier heftig aufflammen wird), möchte ich nur mal eben so flott meine Meinung wiedergeben:-)


    Ich weiß de facto nicht, wer mehr Arbeit hat, aber ich kann sagen, dass Deutsch für mich das besch... Fach ist, weil es
    a.) oft schwammig ist (nicht so wie Mathe, da ist 1+1=2)
    b.) sehr vorbereitungs- und kopierintensiv ist (es gibt kaum ein Buch, das dem Lehrplan gerecht wird, man hat immer Kopien)
    c.) die Korrekturen mich langsam umbringen
    d.) es bei vielen Menschen keinen guten Ruf hat - ich muss mir immer anhören, dass es so unklar ist und dass Interpretationen ja sowieso subjektiv sind.
    Und ganz im Ernst - ich hasse Interpretationen .. ich habe immer das Gefühl, den Schülern eine anderen Meinung aufzudrängen. Meiner Ansicht nach sollten nicht nur Interpretationen oder Analysen in der Oberstufe im Vordergrund stehen, sondern andere Inhalte, z.B. Kommunikation.


    Ich kann mit meinem Zweitfach leben, aber EW/Psychologie mache ich wesentlich lieber. Das ist nicht ganz so gesellschaftswissenschaftlich wie Deutsch. Manchmal arbeite ich eher auf der Basis einer Naturwissenschaft, z.B. bei Experimenten oder Theorien. Allerdings sind die Klausuren auch heftig - die schreiben unheimlich viel. Aber in Ew ist es etwas einfacher, Kriterien für die Benotung aufzustellen als in Deutsch.
    Deutsch bringt mich methodisch manchmal an den Rand der Verzweiflung.
    Eins steht fest - Deutsch gehört zu den korrekturintensivsten Fächern. Ich würde mich sehr freuen, wenn dem endlich mal Tribut gezollt werden würde, z.B. durch weniger Pflichstunden oder mehr Entlastungsstunden durch die Schule

    Einmal editiert, zuletzt von Micky ()

  • Hallo Bongo,


    ich hoffe mal, dass hier nicht gleich die alte (von Micky auch bereits erwähnte) Debatte Naturwissenschaftler <-> Geisteswissenschaftler beginnt...


    Ich habe bisher nur aus dem Praktikum Erfahrung, aber was ich da so gesehen habe, ist folgendes:


    Man kann Matheunterricht praktisch ohne Vorbereitung halten (stur nach Buch) oder ihn wunderbar vorbereiten mit Arbeitsblättern, tollen Gruppenarbeiten, Wochenplänen, Materialien basteln (Unterstufe), Übersichten erstellen, freiwillige oder verpflichtende Übungsaufgaben geben und sie dann auch korrigieren... Im ersten Fall ist der Aufwand äußerst gering, im letzten Fall kann man sicher so viel Zeit investieren wie man will ;)


    Bei Physik kenne ich mich nicht so aus, aber man muss auf jeden Fall noch die Vorbereitungen für Praktika einrechnen (ausprobieren, aufbauen, Materialien zusammensuchen usw.). Das kann schon zeitintensiv sein (ich denke mal, dass das auch für Physik gilt - ich habe Bio). Zumindest in Bio muss man sich auch erstmal in die Themen einarbeiten und Material suchen, weil das, was man in der Schule macht, in der Uni kaum vorkommt :rolleyes:


    Bei uns gibt es eine Mathe- und Physiklehrerin, die im Sommer mit dem Referendariat fertig geworden ist, und nur eine 2/3 Stelle hat, weil sie meint, dass sie sonst nicht mit der Zeit hinkommt. Sie gehört bei Mathe auf jeden Fall zu Sorte 2 und ich nehme mal stark an, dass das auch für Physik gilt. In BW (Gym) kommt dann auch noch dazu, dass man mit einem der Fächer Bio, Physik, Chemie, evtl. auch Erdkunde häufig noch Naturphänomene und NWT (Naturwissenschaft und Technik) unterrichten muss. Gerade NWT ist extrem aufwendig, zumal es im Moment noch kaum Material dafür gibt. Ach ja, ITG gibt es auch noch...
    Die meisten unserer Mathe- und Physiklehrer unterrichten aber mit einer vollen Stelle, machen (Mathe-)Unterricht eher von Sorte 1 mit Elementen von Sorte 2, der durchaus in Ordnung ist und kommen glaube ich ganz gut hin.


    Dann kommen evtl. noch Klassenlehrertätigkeiten, Verwaltungskrempel, Fortbildungen usw. dazu.

  • Zitat

    Original von Hannah


    Die meisten unserer Mathe- und Physiklehrer unterrichten aber mit einer vollen Stelle, machen (Mathe-)Unterricht eher von Sorte 1 mit Elementen von Sorte 2, der durchaus in Ordnung ist und kommen glaube ich ganz gut hin.


    Steckt dahinter der implizite Vorwurf, dass jemand mit einer vollen Stelle im Vergleich zu anderen Kollegen zu wenig tut?


    Seltsame Logik. Dürfte den Kultus- und Finanzministern aber gefallen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • ?(



    Sorry, Mikael, ich versteh deine Frage gar nicht... im Vergleich zu was für Kollegen? Denen mit anderen Fächern oder denen mit reduzierten Deputaten?


    Da steckt auf jeden Fall kein Vorwurf irgendeiner Art drin, die Aussage ist lediglich, dass die Kollegen mit einer vollen Stelle offenbar mit der Zeit hinkommen (und nicht reduzieren müssen, weil es sonst nicht mehr machbar ist).


    Aber du kannst mir deine Frage ja sicher nochmal erläutern ;)

  • Zitat

    Original von Hannah


    Da steckt auf jeden Fall kein Vorwurf irgendeiner Art drin, die Aussage ist lediglich, dass die Kollegen mit einer vollen Stelle offenbar mit der Zeit hinkommen (und nicht reduzieren müssen, weil es sonst nicht mehr machbar ist).


    Aber du kannst mir deine Frage ja sicher nochmal erläutern ;)


    Hallo Hannah !


    Die Frage war rein rhetorisch gemeint und keinesfalls als persönlicher Vorwurf gedacht.


    Ich sehe es ganz einfach so:
    Diverse Arbeitszeitmodelle gehen davon aus, dass ein Lehrer unter der Annahme, dass er in den Ferien NICHTS macht pro Schulwoche 46-47 Stunden zur Erledigung seiner Aufgaben hat (bei einer angenommenen 40 Stunden Woche wie sie für andere Beamte auch gilt).
    D.h. für mich: Was sich in dieser Zeit nicht machen lässt, wird nicht gemacht. Da stellen sich für mich weder ethische noch moralische Probleme.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Die Frage ist wirklich gut, denn sie zeigt, dass "man" sich Gedanken bei der Fächerwahl macht, weil bekannt ist, dass im Gymnasium für das gleiche Gehalt sehr unterschiedlich lang und intensiv gearbeitet werden muss. Daher kommt das Bild von den "faulen Säcken", das PolitikerInnen so deuten, dass man ihnen - insbesondere den doppelten KorrekturfachlehrerInnen (Sprachen!) - unbegrenzt unbezahlte Mehrarbeit aufhalsen kann. Übrigens: Als Deutsch- und Englischlehrerin kann ich nicht den Griffel fallen lassen, wenn ich meine, jetzt reicht es! Als PhysiklehrerIn kann ich - nach Belieben - Versuch oder Folie wählen. Bei den sehr fordernden, sehr umfangreichen und höchst verantwortungsvollen Korrekturarbeiten kann ich überhaupt kein "Schlupfloch" finden, durch welches ich meine Belastungen reduzieren könnte. Wer das nicht anerkennt, ist ein Heuchler! Wer sich nicht für eine Veränderung dieses Zustandes einsetzt - z.B. durch ein neues Arbeitszeitmodell - genießt Privilegien auf Kosten einer Minderheit!

  • Hallo zusammen,
    eigentlich wird es ja Zeit, das man, auch in der öffentlichen Diskussion, mal über die Arbeitszeit von Lehrern spricht und nicht über deren Stundenverpflichtung, so wie in jedem anderen Beruf auch (beim Elektriker z.B. wird auch nicht nur geschaut wie lange er Leitungen verlegt, Arbeitsvor- und nachbereitung zählen ebenfalls mit zur Arbeitszeit...).
    Also... man hat 40 oder 42 Stunden Arbeitszeit pro Person zur Verfügung und dann muß man schauen, wieviele Unterrichtsstunden lassen sich (und das bitte pro Fach bzw. Fachrichtung) damit gestalten (inklusive Vor- und Nachbereitung, Klausuren, Tests sowie sonstige administrative Aufgaben). Und erst dann kann man eine Aussage über den Anteil an der Arbeitszeit machen, der für Unterrichtsstunden zur Verfügung steht.
    Aber das ist wohl eine politische Diskussion... (und vielleicht auch ein Wunschtraum, wenn auch ein schöner :)
    Ansonsten, als jemand, der aus dem technischen Bereich kommt, kann ich bestätigen, dass sich Klausuren in diesen Bereichen (Technik, Naturwissenschaften, Mathe) recht gut entscheidbar (und damit auch gut korrigierbar) gestalten lassen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Zitat

    Original von Vaila
    Bei den sehr fordernden, sehr umfangreichen und höchst verantwortungsvollen Korrekturarbeiten kann ich überhaupt kein "Schlupfloch" finden, durch welches ich meine Belastungen reduzieren könnte. Wer das nicht anerkennt, ist ein Heuchler! Wer sich nicht für eine Veränderung dieses Zustandes einsetzt - z.B. durch ein neues Arbeitszeitmodell - genießt Privilegien auf Kosten einer Minderheit!


    Zum ersten Punkt:
    Vielleicht einmal über das eigene Korrektursystem nachdenken? Man muss ja nicht bei jedem Schüler zu allen Fehlern daneben schreiben, wie es richtig ist, da gibt es andere Möglichkeiten. So eine "Positivkorrektur " ist m.W. nirgendwo gefordert
    Was ich in diesem Zusammenhang immer nicht verstehe: Da wird z.B. in den Fachkonferenzen über die Arbeitsbelastung gejammert und dann kommt kurze Zeit später in derselben (!) Konferenz der Vorschlag, man müsse zusätztlich zu den schriftlichen Arbeiten noch pro Halbjahr eine verfplichtende Heft-/Mappendurchsicht mit Korrektur einführen... Habe ich selbst erlebt.


    Zum zweiten Punkit:
    Möglicherweise arbeiten REINE Sprachlehrer mehr als andere. Aber dann sollten diese Kolleginnen und Kollegen mit zwei Sprachen bitte eine Lösung des Problems fordern, die nicht "kostenneutral" in dem Sinne ist, dass alle anderen dafür noch mehr arbeiten...
    Nebenbei: Vielleicht sollten die Sprachlehrer, die über eine zu hohe Belastung klagen, erst einmal die freiwilligen Zusatzveranstaltungen (z.b. zwei Wochen lange Austauschfahrten) streichen. Klar das dann eine Menge Arbeit liegenbleibt. Wäre aber in anderen Fächern genauso.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Vielleicht einmal über das eigene Korrektursystem nachdenken? Man muss ja nicht bei jedem Schüler zu allen Fehlern daneben schreiben, wie es richtig ist, da gibt es andere Möglichkeiten. So eine "Positivkorrektur " ist m.W. nirgendwo gefordert


    Also, ich bin im dritten Jahr mit voller Stelle und korrigiere seit ein paar Monaten wesentlich oberflächlicher und schneller. Klar, dabei ist vieles auch unvollständig. Statt Dinge daneben zu schreiben, steht unter der Klausur "siehe Musterlösung" - die ist schnell getippt (Stichworte) und erspart Arbeit. Aber auch jetzt ist die Korrigierei mörderisch. Es ist in Deutsch einfach nicht möglich, "schnell" zu korrigieren ... es geht einfach nicht. Ich hab mich schon mehr als einmal verflucht, weil ich dieses Fach studiert habe

  • Bei aller Belastung muss ich doch sagen, dass es für mich keine Belastung ist, weil es mir Spaß macht und das selbst dann, wenn ich manchmal bis spät in die Nacht Versuche vorbereite (zB. µC-Programmierung) bzw. Arbeiten benote.


    Beide "Nacht-Arbeiten" bereiten mir Freude auf den nächsten Tag:
    Die Vorbereitung lässt mich die kommenden Unterrichtsstunden schon vorweg erleben, indem ich auch die lustigen Passagen des Unterrichts mit einplane, aber auch überlege, wie schwierige oder "langweilige" Stellen galant umschifft werden können.
    Beim Klassenarbeiten-Benoten sehe ich schon die glücklichen oder erleichterten Gesichter, höre mich aber auch schon, den Unglücklichen Mut zu machen und plane, wie wir als Klasse die Teile der Arbeit, welche größere Schwierigkeiten beinhalteten, so gemeinsam üben, dass die Starken den Schwachen helfen (zB. in Teamarbeit).


    Gut, ich mach das alles schon ein paar Jahre, aber warum denn nicht Spaß bei der Arbeit als Lehrer haben, indem man sich freut, den Schülern vorwärts zu helfen und zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln?

  • So verstehe ich Unterricht auch! Mein Arbeitgeber hat nur nicht berücksichtigt (weil er alle Fächer über einen Kamm schert!), dass die Korrekturarbeiten in den Sprachen mich strangulieren. Ich finde Unterricht, wie du ihn beschreibst, dringend nötig. Dein Beitrag zeigt mir und anderen, dass - bzgl. der zeitlichen Belastung - zwischen einigen Fächern Welten liegen! Gelegentlich eine Nachtschicht einlegen, auch damit kann ich mich anfreunden, wenn ich dann das Wochenende wirklich frei hätte und einen Teil der Ferien, z.B. nur die Feiertage oder Wochenenden! Ich brauche das - man glaubt es kaum - um meine Gesundheit zu erhalten! Zur Zeit sitze ich aber wieder an 5 Klassensätzen in Englisch und Deutsch und 6 Facharbeiten, obere Mittelstufe und überwiegend Oberstufe. Ich kann stolz auf mich sein, wenn ich, die dringend mal eine Erholungsphase nötig hätte, die in den 14 Tagen schaffe! Ich muss daneben aber auch noch meine Langzeitplanung durchführen und diverse Lektüren lesen, die ich z.T. kenne, die mir aber nicht mehr so präsent sind, dass ich - aus der Hüfte -darüber annehmbaren Unterricht gestalten könnte. Ich kann nicht - wie in Mathe - einfach ein paar Zahlen auswechseln und immer wieder dieselben Aufgaben rechnen lassen!

  • Hallo Micky! Danke für deine ehrlichen Worte! Aber nicht du bist schuld, weil du das "falsche" Fach studiert hast, sondern unsere Arbeitgeber, die LehrerInnenverbände und die lieben KollegInnen, die von diesem System profitieren, für das schlechte Image der LehrerInnen sorgen und uns immer die schönen Tipps fürs Korrigieren geben, die für den Alltag nicht taugen. Verfluche die, die sich gegen gerechte Arbeitszeitmodelle sträuben und auf Kosten anderer Karriere machen!


    Einen lieben Gruß an alle!


    Schaut doch einmal bei korrekturfachlehrer.de rein!

  • Hallo Steffen! Einen außerordentlich lieben Dank für deinen ehrlichen und solidarischen Beitrag!Dieser ist einer für das 21. Jahrhundert, weil das Deputatsmodell für GymnasiallehrerInnen längst überholt ist. Ich bin mit Leib und Seele Lehrerin für Englisch und Deutsch, aber durch die gegenwärtige Sparpolitik, die wieder einmal ganz vehement die doppelten KorrekturfachlehrerInnen trifft, und die enorme Anhäufung von zusätzlichen Aufgaben schlicht am Ende! Dabei ist es dringend notwendig, dass LehrerInnen in den Hauptfächern wirklich gute Arbeit leisten und nicht wegen Erschöpfung weit hinter den Erwartungen zurückbleiben!

  • (Zitat: )Möglicherweise arbeiten REINE Sprachlehrer mehr als andere. Aber dann sollten diese Kolleginnen und Kollegen mit zwei Sprachen bitte eine Lösung des Problems fordern, die nicht "kostenneutral" in dem Sinne ist, dass alle anderen dafür noch mehr arbeiten...
    Nebenbei: Vielleicht sollten die Sprachlehrer, die über eine zu hohe Belastung klagen, erst einmal die freiwilligen Zusatzveranstaltungen (z.b. zwei Wochen lange Austauschfahrten) streichen. Klar das dann eine Menge Arbeit liegenbleibt. Wäre aber in anderen Fächern genauso. (Zitatende!)


    Hallo Mikael! Wir doppelten KorrekturfachlehrerInnen haben diese Kostenneutralität nicht verlangt! Wir sind doch nicht blöd und machen uns aus freien Stücken zu den Buhmännern und -frauen der LehrerInnenwelt! Dies war ein sehr geschickter Schachzug der PolitikerInnen, die sehr gut wussten, dass eine Minderheit sich gegen eine Mehrheit, die auch noch von den Lehrerverbänden unterstützt wird, nicht durchsetzen kann, und den schwarzen Peter den Schulen zugeschoben haben. Problemlösung durch Nichtlösung, obwohl von neutralen Unternehmen (vgl. Mummert & Partner) sündhaft teure Arbeitszeitgutachten erstellt wurden, die jedoch nicht den Erwartungen der Regierung entsprachen, weil sie unsere angebliche Faulheit schriftlich dokumentieren wollten! - Was Austauschfahrten anbetrifft, unternehme ich solche schon seit vielen Jahren nicht mehr, weil diese - auch wenn sie während der Schulzeit durchgeführt werden -(bei der Zunahme der Belastungen) viel zu aufwändig sind! In den ersten Jahren nach meinem Referendariat habe ich dagegen - noch mit einem sehr sonnigen Gemüt, aber teilweise habe ich es auch genossen! - Austauschfahren fast vollständig während der Oster- und Sommerferien durchgeführt, insgesamt für 4 Wochen in einem Schuljahr. Damals wurde immer an das Pflichtgefühl der SprachenlehrerInnen appelliert!

    • Offizieller Beitrag

    Vaila, danke für diesen Beitrag.
    Ja, das Arbeitszeitgutachten vom Mummert & Partner.... das war ein schöner Skandal. Da kam - wie schon bei den KM-eigenen Nachforschungen für's Hamburger Modell - raus, dass Lehrer im Schnitt weit über den 41 Stunden arbeiten, für die sie bezahlt werden - so im Bereich von 10 Stunden mehr. Da hätte man, bevor man irgendwas anderes tut, entweder die Gehälter drastisch erhöhen oder die Stunden drastisch reduzieren müssen.
    So schnell kamm man das Wort "Schublade" gar nicht aussprechen, wie diese Studien darin verschwunden waren. Schwuppdiwupp.
    Und was dann passiertem wissen wir ja alle. Mehr Verwaltung, mehr Arbeit - ganz gerecht für alle. :rolleyes:

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Hallo Mika,


    speziell in den Naturwissenschaften hängt es sehr von der Ausstattung der SChule ab, wie viel Zeit du in der Sammlung verbringst.


    In meiner Ausbildungsschule gab es extrem wenig Material. Vieles habe ich aus meinen PRivat-Kinderzimmern ausgeborgbt oder privat angeschafft (20% auf alles außer Tiernahrung!). Anderes wäre so aufwendig und teuer geworden, dass ich lediglich einen Demoversuch gemacht oder gleich eine Folie aufgelegt habe.


    An meiner jetzigen Schule verbringe ich sehr viel Zeit in der Sammlung. Irgendwelche SChrauben fehlen immer, Gewinde von Fassungen sind verdötscht, die passenden Kabel in falschen SChränken verstaut, Batterien in Messgeräten verbraucht, ...


    Ich suche, wühle, krame, stecke zusammen und bastele wieder auseinander. Ein Teil der Probleme ist hausgemacht, weil alle Stunden als Einzelstunden unterrichtet werden, dh. die Schüler kommen überhaupt nicht mehr zum Aufräumen. Anderes dauert einfach, egal wie viel Routine man selber entwickelt hat.


    Gruß
    Claudia

  • Zitat

    Original von Meike.
    ?(:D ??


    Na, is doch allns kloar - dor is de klabusterman bi wern! ;)


    Nele

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