Was nervt am meisten?

  • Wsa nervt euch an eurem Job, eurem Kollegium, eurer Schulleitung oder eurer Schule am meisten?


    Bei mir ist es die Lautstärke und die x Gespräche mit Eltern und Schulleitung und mit beiden zusammen um 1 einziges Problem. Ich finde, dass es drin sein könnte, Dinge schneller abzuhandeln und nicht mit etlichen Gesprächen, die jedesmal ewig dauern.


    Was nervt euch?

  • Ganz klar ... das nie enden wollende Korrigieren. Es ist langweilig, nervend und bringt in vielen Fällen nix, da in der nächsten Arbeit immer wieder die selben Dinge falsch gemacht werden.

  • Schwierig, weil sich das auch immer wieder ändert.


    Korrekturen, Konferenzen, das Gefühl, dass es keinen Lernfortschritt gibt (das dann aber Gott sei Dank immer letztendlich doch widerlegt wird - wenn auch nicht in dem Maß, in dem man es gern hätte), die Schulleitung ... usw.

  • Ganz klar:
    Das pausenlose Gehetze. Ständig vom einen Raum in den nächsten hetzen müssen, immer in der Gewissheit "Ich bin zu spät! Wenn da jetzt einer aus dem Fenster springt, bist du dran..."
    Es dauert einfach, wenn man das Gebäude wechseln muss und mit 30 Kilo Gepäck 3-4 Stockwerke hochsteigen muss. Und in den beiden Pausen am Vormittag ist es auch nicht viel besser, wenn man zuvor ne 5.te unterrichtet hat. Bis man da rauskommt und abgesperrt hat, kann man genauso gut gleich weiterlaufen, damit man in der nächsten Klasse wenigstens einmal pünktlich ist. Ein einziges Gehetze. Nie am Vormittag mal pullern können, wenn man mal muss. Keine Zeit, mal was zu essen oder zu trinken. Keine Möglichkeit, mal was in Ruhe mit Kollegen zu klären. Immer Schüler abwimmeln müssen, wenn sie einen nach der Stunde unter 4 Augen sprechen wollen, weil man ja eigentlich seit dem Gongschlag, der die eine Stunde beendet, schon in der nächsten Klasse sein müsste und mit dem Unterricht begonnen haben müsste.
    Und wenn mal ne Freistunde auf dem Plan steht, dann hat man unter Garantie ne Vertretung. Das macht mich noch mehr fertig als die Korrekturen - und die kosten mich schon den letzten Nerv.
    Aber nach meinem Eindruckt geht das Gehetze mehr auf meine Gesundheit als die Korrekturen.

  • Mich nervt:


    - das Kopieren!
    Ich möchte vernünftige, aktuelle Schulbücher mit dazugehörigen Arbeitsheften.


    - die Buchhaltung.
    Wenn ich NOCH eine Liste führen und kontrollieren und nachhalten muss, dann bekomme ich einen Kreischanfall. Möchte jemand für mich das Kakaogeld einsammeln?


    - meine Arbeitszeit!
    ich habe eine halbe Stelle. Aber ich habe eine Klassenführung von 30 Kindern.... massenhaft Elterngespräche... Vorbereitungen, Korrrekturen... all das dauert bei mir länger, als bei der Vollzeitkolllegin, die nur 21 Kinder in der Klasse hat. Jetzt zum Halbjahr sind wir in der Dritten die einzigen, die richtig Arbeit mit den Zeugnissen haben... alle anderen Kolleginnen haben entweder nichts zu tun... Eingangsklassen... oder dürfen nur Noten in den PC diktieren... 4. Klassen. Dazu mache ich noch die musikalische Unterhaltung der Schule, weil ich mehrere Instrumente spiele und singen kann.... aber auch das muss geübt und vorbereitet werden. Von Konferenzen und Teamgesprächen rede ich ja gar nicht erst...


    - humorloses, steifes, langweiliges Kollegium
    Mag ja auch an mir liegen... aber eigentlich liegt nur meine Teamkollegin mit mir auf einer Wellenlänge... GOTTSEIDANK wenigstens sie! Wenn wir mal ein bisschen lachen im Lehrerzimmer, dann kommt sofort ein: Hatten wir uns nicht geeinigt, dass es im Lehrerzimmer immer leise sein soll?
    Oh... ich muss bei der Konferenz, als das beschlossen wurde, nicht anwesend gewesen sein... denke ich dann immer... aber ich sage nichts, denn ich will ja zu dem Thema nicht ein Fass aufmachen... denn es würde eh nichts nutzen. das sehe ich durchaus realistisch.


    - Klassenraum
    Das Gebäude ist denkmalgeschützt, der letzte Anstrich ist Jahrhunderte her... wir haben nicht mal ein Waschbecken im Klassenraum. Die Heizung ist nicht zu regulieren, wir frieren oder schwitzen im Winter. Es ist ein ungemütlicher und zu enger Klassenraum.




    Und wenn ich jetzt sagen müsste, was mich am allermeisten nervt... dann ist es der Papierkram jeder Art... und die Arbeitsbelastung, die nicht in korrekter Relation mit dem Gehalt steht.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Mich nerven am meisten die Kollegen, die über zuviel Arbeit klagen, sich aber keine Gedanken darüber machen, wie sie effizient arbeiten können. Dabei rede ich nicht mal über Zeitmanagement, sondern über Arbeitsabläufe (Workflow). Und dann schauen sie mir zu, wie ich die Schülerverwaltung höchst effizient in einfachen Textdokumenten per Laptop mache, wie meine Planungsmechanismen (auch mit einfachen Textdokumenten erstellt) aussehen etc.


    Mich nerven Kollegen, die Schülern zehn Chancen geben, eine Leistung zu erbringen (und sei es »nur« das Geld für den Wandertag mitzubrigen) und somit eine Erwartungshaltung schaffen, gegen die ich ankämpfen muss, wenn ich Deadlines setze, die ich auch ernst meine. Spätestens beim zweiten Wandertag habe ich dann allerdings keine Probleme mehr mit rechtzeitigem Geldeingang.


    Mich nerven all die bei Konferenzen, die sich auf die Themen offensichtlich nicht vorbereitet haben und dann stundenlang brauchen, um erst einmal den Sachverhalt zu klären. Für mich ist das doppelte Arbeitszeit: Erst die Vorbereitung und dann das Ertragen müssen, dass da einige gar nichts vorbereitet haben.


    Mich nerven Kollegen, die für Eltern ständig verfügbar sind und so eine Erwartungshaltung aufbauen, dass jeder Lehrer natürlich seine private Telefonnummer herauszugeben habe.


    Mich nerven Schüler und Schülerinnen, die auch dann noch um Noten feilschen wollen, wenn ich ihnen ihre Noten (zeitaufwändig) individuell schriftlich begründet habe.


    Mich nervt, dass es für Schüler eine Sensation ist, wenn ein Lehrer im Unterricht mit Laptop arbeitet (Anwesenheiten direkt in die digitalen Listen eintragen; Hausaufgabenlisten etc.) und wundere mich, dass ich an unserer Schule der einzige bin, der keine Lust hat, ständig Schülerlisten zu schreiben.


    Mich nervt, dass jede Innovation zuerst einmal mit dem Hinweis auf die eigene Arbeitsbelastung totgeschlagen wird und dann selbst solche torpediert werden, die zu einer Arbeitsentlastung führen könnten.


    Und schließlich nervt mich, dass sich Kollegen darüber freuen, wenn ich mit ihnen über Unterricht spreche und zu kollaborativen Unterrichtsvorbereitungen einlade, weil dies doch eigentlich normal sein sollte, ist es doch die Arbeitsentlastungsstrategie par exellence.


    Mich nervt, dass es keinen brauchbaren Materialienpool zu den vom Lehrplan geforderten Unterrichtsgegenständen gibt, in dem gesichtete und bewertet Unterrichtsverläufe verfügbar sind.


    Das alles nervt mich vor allem deshalb, weil ich nach wie vor der Meinung bin, einen der tollsten Berufe der Welt zu haben, in dem ich mich leider tagtäglich mit mangelnder Professionalität der Profis rumschlagen muss.

  • Mich nervt am meisten, dass ich gedanklich immer in der Schule bin und eigentlich auch immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich ja eigentlich was für die Schule tun sollte, leider kann ich das (noch?) nicht steuern.

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

    • Offizieller Beitrag

    Mich nerven die Kollegen, die ohne mit der Wimper zu zucken Schülerinnen und Schülern Leistungen und Verhalten abverlangen (und die nicht - Erbringung streng sanktionieren), die sie selbst nicht in der Lage sind einzubringen (Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Vorbereitetsein, Transparenz, Effizienz, Leistungswillen). X(X(X(X(


    Das Korrigieren - das Notengeben. Weil oft überflüssige Administration ohne positiven Effekt für die Schüler - und um die geht's.


    Sonst eigentlich nix ernsthaft ... da bin ich auch froh drum: ständig jammernde Kollegen nerven nämlich auch. Wenn ich die inzwischen auch erfolgreich vermeide. Habe da zum Glück ein Kollegium, wo solche (die sich übrigens oft mit Typ 1 oben überschneiden) in der klaren Minderheit sind. :D

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Korrekturen, Formalkram, Kollegen, die auf Konferenzen alles breittreten müssen und die Zeit vergessen, Prüfungsvorschläge erstellen, 12er nd 13er, die vom Ehrgeiz zerfressen und spaßfrei sind und um Noten feilschen ... das wars. Reicht aber auch. Vor allem Erstgenanntes.

    2 Mal editiert, zuletzt von Micky ()




  • Mal anders gefragt, macht Dir eigentlich auch etwas Spaß an Deinem Beruf?????

  • Bei mir ist es ganz klar das abfallende Niveau der Schüler.


    Da soll man Schüler in Mathe zur Fachhochschulreife führen, die die einfachsten Rechentechniken nicht beherrschen, nicht mal im 100er-Raum Kopfrechnen können oder alle viere von sich strecken, wenn eine negative Zahl vorkommt.


    Oder im Informatikzug soll man anspruchsvolle Konzepte der objektorientierten Programmierung vermitteln und gerade mal bei der Einführung ist bei vielen schon Schicht im Schacht, weil nicht ein Mindestmaß an Abstraktionsvermögen und analytischem Denken da ist.
    Und das Alles bei einem immer pralleren Lehrplan.


    Das nervt mich am meisten, frustriert und vermiest mir auch meinen Job.
    Mit dem meisten von euch Genannten komme ich hingegegen relativ gut klar.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Na, aber klar doch. Ich meine das mit dem schönsten Beruf der Welt nicht ironisch! Das mich etwas nervt ist für mich eher ein Zeichen der Leidenschaft, mit der ich im Beruf bin. Stimmt… Das nervt micht auch nocht: Wenn man gleichgültig wird und so sein Ding abspult ;)

  • Mal wieder keine Seife auf den ekligen Toiletten ...


    Kollegen, die sich und ihren Stress nicht bewusst wahrnehmen bzw. nicht steuern können und dann bei anderen abladen (Marathon-Jammern, Hysterisches Zulabern, ...)


    Niesende Schüler und Kollegen, die anscheinend nie gelernt haben, mal die Hand oder ein Taschentuch vor die Nase zu halten. Schniefende Schüler, die sich nicht die Nase putzen (können?)


    Wenn Dinge, die funktioniert haben, durch ganz tolle Neuerungen ersetzt werden, die nur noch Probleme machen... (z.B. der superduperneue Kaffee/Espresso/Cappuccino Automat, so groß wie der Tower in London, der ständig defekt ist... und niemand weiß mehr bzw. will wissen, wie man diese olle Kaffeemaschine, die da unter der Spüle steht, bedient. "Was sind das denn hier für komische 'Filter'?")


    Ach ja, Korrekturen natürlich... ;)

  • Oh, da gibt es eine Menge:
    - das viel zu kleine Lehrerzimmer, in dem nicht mal jeder Kollege seinen eigenen Platz hat
    - die zwei Kopierer für ein ganzes Schulzentrum, die zudem dauern kaputt sind
    - das eklige Kopierumweltpapier
    - dass wir Kollegen keine Möglichkeit haben, mal ins Internet zu gehen (1 Computer für 45 Lehrer)
    - Kollegen, die immer alles ausdiskutieren müssen
    - der fehlende Kühlschrank
    - der kalkhaltige Wasserkocher ( klöni: Ich hätte so gern so einen Automaten)
    - die Lautstärke der Kinder
    - die Erwartungshaltung mancher Kinder
    - das Korrigieren



    Aber ich mach den Job trotzdem gern ;)


    Effi

  • Mich nervt, dass ich so gut wie nie das Gefühl habe, "fertig" zu sein mit der Arbeit. Kaum ist am Nachmittag eine Aufgabe erledigt, steht die nächste an. Mir fehlt zurzeit (noch?) die nötige Erfahrung, um einfach mal den Stift fallen zu lassen. Nachtschichten kommen leider viel zu häufig vor....

    • Offizieller Beitrag

    Im Prinzip nervt mich ... nichts.


    Dafür gefällt mir der Beruf viel zu gut, als das ich mich von irgendwas nerven lasse würde.


    kl. gr. Frosch


    Edit: Doch, eins nervt. Kollegen, die mir z.B. bei einer Konferenz vorschreiben wollen, dass ich meine Cola nicht aus der Flasche zu trinken habe. Und andere Vorhaltungen der Kollegin. ;) Das war es aber auch schon.

  • Zitat

    Original von Elaine
    Der Lehrplan!


    In der zweiten Klasse habe ich das Gefühl, keine Zeit mehr für die "schönen" Dinge zu haben, weil man durchs Mathe- und Deutschbuch hetzen muss und genau weiß, dass einige Kinder das alte Thema noch nicht sitzen haben, man aber schon zum nächsten gehen muss, damit man auch bloß alles schafft zum Ende des Schuljahres.


    Dann komm mal ans G8! Egal wie du es machst, du machst es irgendwie falsch.


    Viel Zeit für Wiederholungen und Aufarbeitungen: Du hinterlässt Lücken im Lehrplan (neuerdings: "inhaltliche Kompetenzen"), über die sich dann die nachfolgenden Kollegen "freuen".


    Wenig Zeit für Wiederholungen und Aufarbeitungen: Nicht alle kommen mit, Schüler und Eltern sind unzufrieden (letztere natürlich auch wenn man den "Stoff" nicht vollständig schafft).


    Vom Gefühl her entscheiden sich aber die meisten Kollegen für den ersten Weg, ist wohl der bequemere (es sei denn man unterrichtet viel in der Oberstufe).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

Werbung