Kinderplanung bei Berufseinstieg

  • Hallo,
    ich würde gerne mal eure Meinungen hören zu folgendem Thema:
    Ich bin 25 Jahre alt und gerade mit dem Referendariat fertig geworden. Heute habe ich eine feste Stelle in Niedersachsen unterzeichnet. Soweit alles super!
    Nun zu meinem "Problem". Mein Lebensgefährte und ich wünschen uns Nachwuchs. Klar, mit 25 wäre es kein Ding noch 1-2 Jahre zu warten. Nur ist mein Partner eben nicht 25, sondern 42 Jahre alt. Von daher möchten wir schon recht bald Nachwuchs. Es war eigentlich auch immer klar, dass die feste Stelle sozusagen der "Startschuss" dafür sein sollte. :P
    Aber jetzt, wo ich unterschrieben habe und die ersten Kollege kennenlernen durfte, kommen mir doch Bedenken. Wie würde die Schulleitung reagieren, wenn ich nun nach einem halben Jahr schon schwanger wäre? Ist so etwas eine "linke Tour"? Fühlt sich die Schule dann hintergangen?
    Zu welchem Zeitpunkt muss man der Schulleitung die Schwangerschaft mitteilen?
    Achso, dazu kommt noch, dass ich eine 5. Klasse übernehmen werde.


    Viele Grüße

  • prinzipiell muss jeder arbeitgeber, der eine junge frau einstellt, damit rechnen, dass diese irgendwann schwanger wird. ich weiß nicht, ob du ein probezeit hast, aber wenn, würde ich die auf jeden fall abwarten. natürlich ist kein arbeitgeber begeistert davon, wenn eine frau schwanger ist und somit ausfällt, aber das ist sowohl so, wenn jmd neu anfängt, als auch wenn man schon jahrelang dabei ist.


    da du zum jetzigen zeitpunkt noch nicht schwanger bist, hintergehst du auch niemanden. das würdest du nur, wenn du vortäuschen würdest nicht schwanger zu sein, es aber doch wärst. allerdings ist es rechtlich erlaubt bei einer einstellung zu sagen, dass man keine kinder will, obwohl man welche möchte. man kann ja immer seine "meinung" ändern...


    als lehrerin gibt es, würde ich sagen, keinen perfekten zeitpunkt ein kind zu bekommen. man ist immer bezugsperson für eine klasse, fehlt also auf jeden fall immer. natürlich ist es blöd, eine 5. bzw. dann sehr wahrscheinlich schon 6. klasse alleine stehen zu lassen, aber wie gesagt, fehlen würdest du zu jedem zeitpunkt. außerdem ist nicht gesagt, dass du in 2 jahren nicht wieder eine 5. klasse bekommst. willst du die familenplanung dann wieder verschieben?


    außerdem ist es ja nicht gesagt, dass du von heute auf morgen schwanger wirst. das wünsche ich dir natürlich und ich will dir auch keine angst o. ä. machen, aber es ist gar nicht so einfach schwanger zu werden, wie man immer denkt. es kann also durchaus ein paar monate dauern, bis du schwanger wirst. was also, wenn du noch zwei jahre wartest und dann dauert es...?


    deinen arbeitgeber musst du nach der 12. woche über deine schwangerschaft informieren, jedenfalls ist das bei "nicht lehrern" so. die schwangerschaft musst du dir vom frauenarzt attestieren lassen und das attest bei deinem arbeitgeber einreichen. 6 wochen vorm errechneten geburtstermin beginnt dann der mutterschutz.


    prinzipiell ist es deine persönliche entscheidung, wann du mit der familenproduktion beginnst, da kann dich niemand dran hindern und dir keiner einen strick draus drehen. so ist das nun mal, wenn man frauen einstellt... ;)



    viel glück bei der familienplanung/-produktion, wie immer du dich auch entscheidest
    die werdende patentante niggel ;)

  • Ich kann deine Gedanken gut verstehen, aber ich glaube sie sind nicht nötig. Ich glaube es gibt egal wann in der Schule nie einen richtig günstigen Zeitpunkt. Außerdem lässt sich das doch eh nicht richtig planen. Vielleicht wirst du auch nicht gleich schwanger und musst dich noch etwas gedulden bis es klappt... wichtig ist, dass es für dich der richtige Zeitpunkt ist und das solltest du für dich und deinen Partner entscheiden und nicht von der Schule abhängig machen.
    Wann man es sagen muss, weiß ich nicht. Ich glaub ich hätte es nach dem dritten gesagt.


    LG, Patricia

  • Danke für eure Meinungen. Das ist wirklich sehr hilfreich. Wie ist das denn mit der Probezeit? Also es ist ja meine erste Stelle und da bin ich erst mal Beamtin auf Probe und werde dann in 2 Jahren oder so Beamtin auf Lebenszeit (wenn alles glatt geht). Die Stelle habe ich gestern unterschrieben, also offiziell angenommen. Bekomme ich jetzt noch einen richtigen Arbeitsvertratg? (Von der Schule oder vom Schulamt?) Steht dann da drin, wie lang meine Probezeit ist?

  • Du bist drei jahre land Beamtin auf Probe (die Möglichkeit zur Verkürzung wurde kürzlich aus dem Gesetz genommen).
    Du darfst die Probezeit aber nicht wie eine Probezeit in der Wirtschaft betrachten.
    Wenn du schwanger wirst und nicht mehr arbeitest, verlängert sich einfach nur die Zeit bis du Beamtin auf Lebenszeit wirst.

  • Wenn es auch um deine Verbeamtung geht, würde ich an deiner Stelle mit einem Kind noch warten. Uns wurde bereits an der Uni und später dann auch im Seminar immer gesagt, wir sollten möglichst in der Probezeit keine Kinder bekommen. Anscheinend gab es Fälle in denen die Schwangerschaft oder Geburt problematisch verliefen und in denen dann nicht verbeamtet wurde. Inwieweit das wirklich so war kann ich nicht beurteilen. Ich würde es aber auch nicht unbedingt ausprobieren wollen. Die Info an der Uni kam übrigens von Seiten des BLLV. Deswegen gehe ich davon aus, dass es diese Fälle auch wirklich gab.


    Bibo

  • Eine Freundin von mir war Beamtin auf Probe beim 2. Kind (beim 1. Beamtin auf Zeit) und ist noch während des Mutterschutzes verbeamtet worden. Davon hat sie nicht viel gearbeitet, weil sie ein BV hatte und das und Mutterschutz aber als Beschäftigungszeiten gelten war das dann sehr günstig für sie!

  • Hallo,


    etwas OT - wenn du vorhast, mit Kind wieder voll zu arbeiten, was bei uns ja Sinn macht, ist es günstig, schon etwas Berufserfahrung zu haben. Mit Kind wird die Zeit knapper und es ist beruhigend, schon einiges an Material gehortet zu haben.


    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Hallo,


    also ich bin auch schwanger geworden, da habe ich grade ein halbes Schuljahr an meiner Schule gearbeitet. Ich bereue es nicht, da ich denke, dass das Private doch vorgehen sollte. In der Schule haben sich auch alle gefreut. Den richtigen Zeitpunkt schwanger zu werden gibt es nicht. Und nur wegen der Verbeamtung zu warten - das wäre mir im Traum nicht eingefallen. Deine Probezeit verlängert sich entsprechend nach hinten, da die Elternzeit nicht dazu zählt.
    Dass man wegen einer problematisch verlaufenden Schwangerschaft nicht verbeamtet wird, kann ich mir nicht vorstellen. Das wäre ja schlichtweg diskriminierend. Schwangerschaft ist ja kein Dauerzustand. Klar, du kannst Folgeschäden nach einer Schwangerschaft haben, aber das kannst du auch, wenn du dich beim Sport verletzt, einen Autounfall hast...
    Was ich damit sagen will: Wenn ihr wirklich ein Kind wollt, dann würde ich nicht auf andere Rücksicht nehmen, sondern meine Entscheidung nur mit meinem Partner treffen.

  • Das klingt ja alles sehr positiv.
    Ich muss ja nun demnächst noch zum Amtsarzt wegen meiner Verbeamtung auf Probe. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber nur für den Fall der Fälle: Wäre eine Schwangerschaft denn da irgendwie problematisch? Dürfte ja eigentlich nicht, oder?

  • Zitat

    Original von Karla_Kolumna
    Wäre eine Schwangerschaft denn da irgendwie problematisch? Dürfte ja eigentlich nicht, oder?


    Genau wie du es sagst, es darf nicht problematisch sein, allerdings habe ich im öffentlichen Dienst schon das Gegenteil erlebt, vor Gericht hat diejenige died Stelle dann aber bekommen!

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