Bauherren/-frauen und ihre Erfahrungen

  • Hallo,


    wir haben beschlossen, dass wir bauen wollen. Dies ist ja ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden und man unglaublich viele Horrorgeschichten hört. Mich würden eure Erfahrungen interessieren, was würdet ihr bei einem erneuten Bau anders machen? Massiv- oder Fertighaus? Bauträger, wenn ja welcher? Wie lief euer Bau ab? Usw...


    Freue mich auf viele anregende Erfahrungsberichte.


    DANKE!

  • Wir sind gerade dabei! :D


    Wir haben mit einem Generalunternehmer alles vereinbart. Der hat feste Firmen, mit denen er zusammenarbeitet und kümmert sich selber um die Einhaltung der Termine (sehr zu empfehlen !). Er hatte eine Standardausstattung, die im Festpreis mit drin war. Wir konnten uns beim hiesigen Bauausstatter alles aussuchen. Wir haben uns VOR der Unterzeichung des Bauvertrages alles ausgesucht und auch verhandelt, was möglich ist. SEHR NÖTIG !! Denn alles, was nach der Unterzeichnung noch einfällt, lassen sich die Handwerker extrem hoch bezahlen!!


    Bis jetzt (hatten letzte Woche Richtfest) sind wir sehr zufrieden mit dem Bau! :tongue:


    Wenn du Fragen hast, gerne auch über PM! ;)

  • Uff, ganz wichtig: Kein Haus so konstruieren, so dass es keinen Schutz gegen Überschwemmungen bietet. Ich weiß von einem konkreten Haus, wo die Besitzerin Baumaßnahmen gegen Überschwemmungen wünschte, nach Ansicht des Bauherrns war das aber bei diesem Haus und auf diesem Grundstück aufgrund irgendwelcher Vorschriften nicht möglich. Folge: Schon bei Regenfällen und beim Schmelzen von vielem Schnee, wogegen die meisten Häuser abgesichert sind, kommt es in diesem Haus immer wieder zu Überschwemmungen. Kellereinrichtung geht kaputt, Wände und Böden müssen neu geöffnet und getrocknet werden, und das nicht nur einmal, sondern immer wieder bei starkem Regen oder bei sehr viel Schnee.

  • Zitat

    Original von Nuffi
    Wir sind gerade dabei! :D


    Wir haben mit einem Generalunternehmer alles vereinbart. Der hat feste Firmen, mit denen er zusammenarbeitet und kümmert sich selber um die Einhaltung der Termine (sehr zu empfehlen !). Er hatte eine Standardausstattung, die im Festpreis mit drin war. Wir konnten uns beim hiesigen Bauausstatter alles aussuchen. Wir haben uns VOR der Unterzeichung des Bauvertrages alles ausgesucht und auch verhandelt, was möglich ist. SEHR NÖTIG !! Denn alles, was nach der Unterzeichnung noch einfällt, lassen sich die Handwerker extrem hoch bezahlen!!


    Genau das würden wir wohl nie wieder tun. UNsere Baufirma meldete während des Baus Insolvenz an, teilte dies nicht mit, wir haben also weiterhin die Bauschritte an sie gezahlt, sie aber nicht an die Frimen, d.h. alle Mängel die waren und teilweise noch sind ändert niemand, Gewährleistung übernimmt auch niemand, denn die haben ja alle keine Geld bekommen und müssen dies nur gegenüber dem Auftraggeber gewährleisten


    Also das würde ich immer alles einzeln vergeben und direkt bezahlen!


    Und niemals Ratenabtretung mitmachen, da ist dann immer was faul!

    Achso und sich nicht irgendwas aufquatschen lassen, was man nicht will oder sich von Kompromissen überzeugen lassen, da ärgert man sich ewig drüber!


    Wenn die Baufirma was falsch macht, sollen sie es richten auf ihre Kosten und nichts mit Preisnachlass usw.

  • Wir haben ein Fertighaus mit einer großen und renomierten Baufirma gebaut. Von der sehr guten Qualität des Hauses bin ich nach wie vor überzeugt. Wir wohnen jetzt seit gut vier Monaten darin. Leider haben einige Handwerker Mist gebaut und um die Nachwirkungen bzw. deren Beseitigung und Kosten streiten wir uns gerade...


    Ganz wichtig: Lass dir IMMER ALLES, wirklich jede Kleinigkeit schriftlich geben!!! Das erspart im Zweifelsfall eine Menge Ärger.


  • Tja, genau hier sieht man die unterschiedlichen Erfahrungen... :D



    Nee, aber mal zum Thema:
    Wir haben es so gemacht, dass wir uns überlegt haben
    a) wie viele Zimmer brauchen wir
    b) wo sollen die Zimmer liegen (Geschoss, Himmelsrichtung)
    c) wie groß sollen die Zimmer sein.


    Zu c): wir waren Dauergast in Musterhausparks. Da kann man wunderbar sehen, wie groß die Zimmer in Wirklichkeit sind! (Wir wollten eigentlich eine Stadtvilla haben mit 2 Vollgeschossen, haben dann aber gemerkt, dass die gleiche Wohnfläche in einem Zimmer mit Schräge ja viel größer ist ;)) Kleiner Tipp am Rande: die Herrschaften Inneneinrichter in solchen Parks statten ihre Häuser mit sehr wenigen Möbeln aus, so dass das Zimmer wahnsinnig groß wirkt... mit den eigenen Möbeln kann das aber leicht zu klein werden...


    Dann haben wir uns einen Haustyp überlegt (Satteldach mit Traufgiebel haben wir genommen) und einen Grundriß, angelehnt an ein Musterhaus, was uns gut gefiel (aber viiiel zu teuer war!), und das dann an mehrere Baufirmen geschickt und um Preise gebeten. Dann die Entscheidung für eine Baufirma (gutes Renomee, positive Erfahrungen anderer, hier im Ort), und dann die Feinheiten.


    Wichtig ist auch das Grundstück! Ihr müsst ja (zumindest ist das hier so) gewisse Mindestgrenzen zu den Nachbarn einhalten, die nicht bebaut werden dürfen. Wir hatten erst ein anderes Grundstück im Auge, konnten da aber unser Haus+Doppelcarport nicht draufkriegen, also haben wir das nicht genommen!


    Sucht ihr noch Bücher zum Thema? Ich habe hier welche liegen, die sind echt klasse und zur "Nachttisch-Lektüre" geworden... :) davon kann ich gerne Autor/Titel weitergeben! :)

  • Zitat

    Original von Nuffi
    Tja, genau hier sieht man die unterschiedlichen Erfahrungen... :D


    Oh, beim Richtfest fanden wir das auch noch alles toll, das böse Erwachen kam erst deutlich später!


    BIs dahin wars nämlich keien Problem, da wurde alles von der Baufirma selber gemacht, die Probleme merkst du erst nach Hausübergabe und auftretenden Gewährleistungssachen ;)


    Also da kannst du noch nicht wirklich viel zu sagen ;) denn damit habt ihr ja noch keine Erfahrung ;)


  • Mein Mann ist in der Baubranche tätig, von daher wird vielleicht nicht ganz soviel Pfusch auftreten... hoffentlich... ;)
    Man kann sich auch einen Bauherrenberater holen, der überwacht dann die einzelnen Schritte und übernimmt auch die Haftung für Schäden, die er übersehen hat. Bestenfalls lässt man den gucken, bevor man die nächste Rate überweist... :)

  • Das sind nicht die Dinge, die ich meine. Mängel haben auch dazu geführt, dass wir nciht überweisen haben, dass ist ja kein Problem. Es geht um Dinge, die nach Bauende kaputtgehen, muss ja gar nichts mit Pfusch zu utn haben, können ja Materialfehler usw. sein, aber damit müßte man sich dann ja an die Baufirma, die an die ausführende Firma und die evtl. an den Herrsteller wenden.


    Wir haben z.B. eine Verriegelung der Heizungsvorwand, die nciht hält, aber die Vailant selber sagt natürlich, da muss sich die Firma an sie wenden usw.

  • Zitat

    Original von Susannea
    Das sind nicht die Dinge, die ich meine. Mängel haben auch dazu geführt, dass wir nciht überweisen haben, dass ist ja kein Problem. Es geht um Dinge, die nach Bauende kaputtgehen, muss ja gar nichts mit Pfusch zu utn haben, können ja Materialfehler usw. sein, aber damit müßte man sich dann ja an die Baufirma, die an die ausführende Firma und die evtl. an den Herrsteller wenden.


    Wir haben z.B. eine Verriegelung der Heizungsvorwand, die nciht hält, aber die Vailant selber sagt natürlich, da muss sich die Firma an sie wenden usw.


    Oh weh, das ist natürlich echt ärgerlich... 8o

  • Wir haben zusammen mit einer Architektin gebaut. Das war für uns super:
    - sie hat das Haus nach unseren Wünschen geplant
    - sie hat die Ausschreibungen gemanagt (und hat dadurch, dass sie tagtäglich mit diesem Thema zu tun hat, Preise herausgehandelt, von denen wir allein nur hätten träumen können)
    - sie hat die Arbeiten der Handwerker beobachtet und war täglich (!) am Haus, was von Vorteil war, da wir noch 100 km entfernt gewohnt haben (und sie in der Nachbarschaft wohnt)
    - sie hat die Rechnungen geprüft und nur das freigegeben, was wirklich OK war


    Wir haben lange überlegt, ob wir so wie beschrieben vorgehen oder uns "einfach" ein Fertighaus gönnen. Freunde von uns haben sich für zweiteres entschieden, wollten aber einige Änderungen am Hausplan vornehmen: mit all diesen Änderungen war es schließlich auch nicht günstiger, als hätten sie von Anfang an mit einem Architekten gearbeitet. Von daher kann ich dies nur empfehlen (es gibt eine Gebührenordnung für Architekten; dort kann man anhand des Gebäudewertes die Kosten für den Architekten ablesen - kann man bestimmt auch googlen).


    Liebe Grüße!

  • Nie mehr!!!


    Wir sind gerade dabei zu bauen. Die Nerven liegen blank. Alles dauert viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel länger als geplant. Um alles muss man kämpfen und sich selbst drum kümmern. Wir sind vom insolvent gegangenen Architekturbüro an einen unfähigen Bauunternehmer geraten.
    Mehr gerne per PN.


    kaeferchen

  • Meine Schwester hat sich im IKEA-Stil ihre Schwedenhaus-Bauteile liefern lassen und es mit einer befreundeten Baufirma errichtet.
    Dafür brauchte sie sich bloß ein Grundstück kaufen, im Internet einen Katalog mit diversen Musterhäusern angefordert und dann nach Grundriss und Optik entschieden welches sie haben will. Es gab noch ein paar Individuelle Änderungen am Grundriss aber viel mehr Arbeit fiel nicht an. So hat sich meine Schwester zum Beispiel einen 13 qm großen Schuhschrank für all ihre Sandeletten und Stiefel in allen Farben bauen lassen.

  • Danke für die facettenreichen Antworten...


    Susannea: Kann man sich denn vor eurer Situation wirklich schützen? Die kleineren Unternehmen könnten doch auch pleite gehen und somit verfällt der Garantieanspruch ja auch, oder?


    Das Selbstausbaukonzept kommt für uns nicht in Frage aufgrund mangelnder handwerklicher Kompetenz ;).

  • Macht so viel ihr könnt selbst.


    Organisiert so viel ihr könnt selbst.


    Überwacht alles und jeden!


    :D Das sind meine Tipps in Kurzfassung!


    WIr wohnen seit dreieinhalb Jahren drin, sind sehr zufrieden udn genießen es !

  • Hallo Schnuppe,


    wir bauen jetzt gerade, d.h. das Fundament wurde heute gegossen.


    Wir arbeiten mit einem Architekten zusammen, welcher mit uns von der ästhetischen bzw. auch funktionalen Vorstellung unseres Hauses auf einer Wellenlänge liegt. Zunächst hatte ich eine Freundin, ebenfalls Architektin, herangezogen, welche aber einen völlig anderen Geschmack bzw. total konträre Ideen hatte als wir.


    Der Vorteil des Architektenhauses ist, dass man alles exakt so entwerfen kann, wie man möchte. Einschränkungen ergeben sich dabei "nur" durch die baurechtlichen Vorgaben, das Grundstück, die Statik und das Budget. Dafür muss du / kannst du aber auch wirklich alles bestimmen! Und das kann anstregend sein...... Außen Putz oder Klinker oder Holz. Welcher Fußboden? Welche Fliesen? Tapete oder Putz? Holzfenster oder Alu oder Kunsttoff? Wo welche und wie viele Stecktdosen / Lichtschalter / TV-Dosen / Telefondosen etc. Welche Klingel, welcher Klingelton? Das kann bisweilen nerven. :) Aus Spaß habe ich so manches Mal bei der Planung schon gestöhnt, dass ich verstehen kann, wieso andere Leute ein Fertig-/Musterhaus nehmen.


    Anyway, wir haben spezielle Anforderungen an die Räume und deren Verteilung im Haus. So muss z.B. ein tierfreies Zimmer für die teuren Musikinstrumente meines Partners berücksichtigt werden wie auch die Tatsache, dass ich auch noch gerne in dem Haus leben möchte, wenn ich mir alle Gräten breche / krank werde oder alt bin. D.h. 2 Bäder, barrierefrei, stufenloser Einstieg ins Haus etc. Ich habe aus den Unterhaltungen meiner älteren Kollegen gelernt, deren Eltern aus ihrem Zuhause raus müssen, weil die baulichen Umstände das erfordern....


    Der Architekt bietet verschiedene Ausführungstufen an. Grob gesagt von den ersten Ideen bis zur Ausführungsplanung, nach welcher man mit dem Plan bewaffnet dann selber Handwerker und Unternehmer suchen darf und den Bau kontrolliert. Oder: einen Service bis zur Fertigstellung inkl. 5 Jahre Nachbetreuung. Nachdem ich die Telefonbuch-dicken Ausschreibungen für die ersten Gewerke gesehen habe, wusste ich, dass es richtig war, den Architekten bis zum Schluss zu buchen.... Auch, wenn ich gleich um die Ecke zur Baustelle wohne.


    Was man vielleicht gerne unterschätzt: Bauen ist mehr als sich nur überlegen wie man gerne wohen würde. Ich bin erschlagen von den vielen, vielen Kleinigkeiten, die es entlang des Weges zu berücksichtigen gibt....


    Wir hatten allerdings Glück, das ein Bekannter meines Freundes bereist mit unserem Architekten geabaut hat und so positive Erfahrungswerte vorlagen.


    Ansonsten: beachtet das Grundstück, dessen Lage, dessen Sonneseiten, dessen Umfeld (ist rund herum schon alles bebaut oder gibt es Platz für Überraschungen?!), Infrastruktur, Altlasten und Nachbarschaft im Allgemeinen. Denk daran, dass ihr auch im Alter dort wohnen möchtet. --> Meine Architekten-Freundin wird schon mit einfachem Beinbruch keinen Spass mehr an der Wendeltreppe zum einzigen Bad&WC nebst Schlafzimmer im 1. Stock ihres selbstenworfenen Hauses mehr haben. Wir sprechen uns in 40 Jahren gerne noch einmal wieder...).



    Grüße vom
    Raket-O-Katz


    PS: Kommentar zum Prinzen: Wenn ich als Laie sehe, was bei einem Bau alles zu berücksichtigen ist, dann sehe ich mich nicht in der Lage viel zu kontrollieren. Allein die baurechtlichen Vorschriften sind schon "lustig."

  • Zitat

    Original von Raket-O-Katz


    Der Vorteil des Architektenhauses ist, dass man alles exakt so entwerfen kann, wie man möchte. Einschränkungen ergeben sich dabei "nur" durch die baurechtlichen Vorgaben, das Grundstück, die Statik und das Budget. Dafür muss du / kannst du aber auch wirklich alles bestimmen! Und das kann anstregend sein...... Außen Putz oder Klinker oder Holz. Welcher Fußboden? Welche Fliesen? Tapete oder Putz? Holzfenster oder Alu oder Kunsttoff? Wo welche und wie viele Stecktdosen / Lichtschalter / TV-Dosen / Telefondosen etc. Welche Klingel, welcher Klingelton? Das kann bisweilen nerven. :) Aus Spaß habe ich so manches Mal bei der Planung schon gestöhnt, dass ich verstehen kann, wieso andere Leute ein Fertig-/Musterhaus nehmen.


    All das (wirklich ohne Ausnahme) konnten wir bei unserem Fertighaus auch selber bestimmen/aussuchen.
    Darüber hinaus haben wir z.B. den Drempel erhöht und Wände "verschoben" (solange es keine tragenden Wände sind ist das ohne Probleme und Aufpreis möglich).
    Es kommt wohl darauf an, mit welcher Firma man sein Fertighaus baut. Grundsätzlich hat ein Fertighaus aber nichts mehr mit "von der Stange" zu tun. Wir sind mit ganz klaren Vorgaben (vor allem die Raumaufteilung ist alles Andere als Standard) auf die Suche gegangen und haben genau das bekommen, was wir wollten.

  • Zitat

    Original von Finchen
    Es kommt wohl darauf an, mit welcher Firma man sein Fertighaus baut. Grundsätzlich hat ein Fertighaus aber nichts mehr mit "von der Stange" zu tun. Wir sind mit ganz klaren Vorgaben (vor allem die Raumaufteilung ist alles Andere als Standard) auf die Suche gegangen und haben genau das bekommen, was wir wollten.


    Genau das sehe ich auch so. Wir hatten eine Firma da kostete jdes verschieben usw. viel Geld, jetzt hatten wir eine wo wir den Grundriss geliefert haben und sie dann gebaut usw.


    Aber ja, ich habe nachher alles selber noch mal kontrolliert, auch die Vorschriften, denn haften tue ich nachher, wenn was nicht stimmt.

  • Noch eine Ergänzung: Unser Fertighaus war sicher nicht günstiger als wenn wir das gleiche Haus Stein auf Stein gebaut hätten. Wir haben uns aber ganz bewusst für die Holz-Ständer-Bauweise entschieden, denn das Klima in einem "Holzhaus" ist ein deulich anderes als in einem Steinhaus.

  • Wir haben auch alles selber bestimmen können.
    Bei Architektenhäusern wäre ich ein wenig vorsichtig... ein befreundetes Ehepaar baut mit einen Architekten, der ihnen im Primzip SEIN Haus dahin baut, weil er meint, jeder solle erkennen können, wer da geplant hat... 8)

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