täglich eltern von 1.-klässlern vor der tür...

  • hallo,
    ich würde gerne von den anderen lehrern erster klassen wissen, wie ihr jetzt nach 4-5 schulwochen damit umgeht, wenn noch immer eltern ihr kind täglich bis zum klassenraum bringen, teils sogar den ranzen bis zum platz bringen...
    leider ist das bei mir der fall.
    vielleicht ist es auch noch normal nach gut einem monat schule?!
    ich finde ja eigentlich nicht... es handelt sich dabei auch nur um eltern, die morgens scheinbar viel zeit haben und auch immer wieder unwissend tun, um eigentlich bereits geklärte fragen zu stellen (wie z.b. "Wann ist eigentlich nochmal FÖ? oder "meine tochter hat ihren blauen stift verloren!" usw.).


    eigentlicch betrifft es nur 3-5 kinder bzw. eltern.
    die restlichen sind entweder von anfang an alleine gekommen oder haben sich in den letzten 2 wochen immer langsam ein stückchen früher von ihren eltern getrennt. nachdem ich das "problem" mehrfach mit den kindern alleine angesprochen habe :)


    aber leider gibt es da noch ein paar "nervige" ausnahmen.
    würdet ihr diese konkret ansprechen (fällt mir nicht so leicht, weil ich sie ja dabei direkt im umgang mit ihrem kind kritisiere) oder an alle eltern eine brief austeilen, indem ich sie auffordere, die selbstständigkeit ihres kindes zu fördern, indem sie es alleine in die shcule bzw. den kl-raum gehen lassen und es seinen ranzen alleine tragen und seine jacke alleine ausziehen/aufhängen kann?!
    leider habe ich keine parallelklasse, sonst hätte ich die shculleitung gebeten, einen allgemeinen brief zu tippen oder an der ersten flurtür groß und sichtbar aufzuhängen :)


    lg
    silke

  • Nun ja, ein Monat ist schon die Grenze... Nach den Herbstferien sollte es spätestens vorbei sein...
    Nach seeehr resistenten Eltern (auch die Elternbeirätin) habe ich dann auch schonmal die Kinder selbst angesprochen - im Beisein der Eltern "Sag mal, jetzt bist du schon sooo lang in der Schule, das kannst du doch gut, den Rnzen alleine tragen und alleine in die Klasse kommen, oder? Oder muss die Mama immer noch dabei helfen ;-)?"
    Mit diesem Augenzwinkern sind dann doch 2-3 Eltern mehr weg geblieben und haben ihrem Kind Freiraum gegeben... Muss aber dazu sagen, bei allen hat es nicht geklappt :evil:

  • Bei uns hat die Schulleitung direkt beim Info-Abend für die künftigen Erstklässler und auch nochmal bei der Einschulung DEUTLICH gesagt, dass die Grenze für die Eltern das Schultor ist. Und der Großteil hält sich seit dem ersten Schultag daran, bei mir standen in vier Wochen vielleicht 4 mal Eltern auf der matte - aber dann auch, weil die wirklich was zu fragen hatten.


    Hilft Dir jetzt zwar nichts - aber wenn das ein generelles Problem ist - vielleicht kann man sich das für die nächste Einschulung merken?!

  • Hallo,
    bei uns hat das auch die Schulleitung beim ersten Infoabend mitgeteilt. In der ersten Woche kamen die Eltern noch mit.
    In der zweiten Woche nur noch 3-4. Die habe ich dann (s.o.) über ihr Kind angesprochen "du findest doch unseren Klassenraum schon alleine, oder nicht? Morgen probierst du es aber mal". Da blieb dann nur noch eine Mutter übrig. Dieser habe ich dann zwei Tage später erklärt, dass Eltern aus Sicherheitsgründen vor dem Schultor bleiben müssten. Andere Lehrer könnten einfach nicht zuordnen, wer dieser fremde Erwachsene ist und da könnten ja nicht ganz so vertrauenserweckende Leute in der Schule auf die Art und Weise herumschleichen und niemand bemerkt sie.... Ein Tag später kam auch sie nicht mehr.
    Allerdings hatte ich einen Jungen, der die ersten 3 Wochen sehr geweint hat. Die Mutter hat sich dann immer am Fenster verabschiedet und noch einmal gewunken. Das ist jetzt aber auch überflüssig.
    Alema

  • Ich finde das eigentlich nicht schlimm... Ich hatte mal eine Mutter, die ständig NACH dem Klingeln völlig gehetzt ihre Zweitklässlerin IN die Klasse brachte und den Ranzen hinterherschleppte, DAS war schon nervig :rolleyes: und erforderte Klärung. Aber wenn beim Klingeln alle Eltern verschwunden sind, finde ich das okay: ich lasse mich beim Vorbereiten nicht stören und wenn ich Zeit habe, bin ich auch zu smalltalk bereit :P

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

  • Hallo,
    also ich finde das schon schlimm, wenn die Eltern morgens alle mitkomemn.
    1. Wir haben einen offenen Anfang. Die Kinder kommen und beginnen zu arbeiten. Sie werden gestört, wenn da immer Eltern um sie herumschlawenzeln. Es entsteht eine absolute Unruhe.
    2. Die Kinder sollen selbstständig werden. Dazu gehört auch, dass man selbst zur Schule bzw. zumindest in das Schulgebäude geht.
    3. Wie kann man bei einer großen Schule noch unterscheiden: Wer ist Eltern und darf rein? Wer ist fremd und hat hier nichts zu suchen? Dafür gibt es einfach genug Scheidungsfälle, in denen der eine sein Kind zu bestimmten Zeiten oder gar nicht oder wie auch immer, nicht sehen darf.
    4. Es ist schlicht einfach eng auf dem Flur und in der Klasse. Da bekomme ich"Platzangst".
    Alema

    • Offizieller Beitrag

    Mich nervt das auch. Ich nehme mir jedes Jahr vor, die Eltern anzusprechen und traue mich dann oft nicht. Es sind dann auch Mütter dabei, wo ich froh bin, sie morgens kurz zu sehen, weil immer irgendeine Kleinigkeit zu regeln ist. Dann muss ich keine lästigen Telefonate führen. Im letzten Jahr habe ich meine Klassenpflegschaftsvorsitzende gebeten, das Thema auf dem Elternstammtisch zu besprechen. Meine Kollegen und ich empfinden es nämlich auch mitunter als Kontrolle, ob wir denn auch pünktlich zum Klingelzeichen aus dem Lehrerzimmer gestürmt kommen ...
    Eine Lösung hab ich noch nicht, aber ich werde nächste Woche (vor den Herbstferien) in die Runde vor dem Aufstellplatz die Bitte schmeißen, dass wir nach den Ferien gerne mit dem richtigen Schulalltag beginnen würden und dazu gehört das selbständige Warten auf die Lehrerin. Mal gucken, ob ich den Mut aufbringe. ;)

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • Mich hat das schon in der zweiten Schulwoche so genervt, dass ich es den Eltern gesagt habe. Es stört nunmal ungemein, wenn die nochmal reinkommen, zum Beispiel um ihren Kind noch schnell das Kakaogeld zu geben und dann nich durch die ganze Klasse rufen: Habt viel Spaß! wenn alle Kinder schon leise sind und wir begonnen haben.


    Ich habe ihnen gesagt, dass es in unserer Schule üblich ist, das Kind nur bis zur Schultür zu bringen. Ihr Kind wäre ja schließlich nun ein Schulkind und würde die Klasse alleine finden.


    Ich hatte auch den Fall, dass eine Mutter ihr Kind an meine Klassentür abholen wollte und das Kind laut darauf bestand, dass sie sofort runter gehen sollte, weil sie es alleine machen wollte!!

  • ich habe es auf dem elternabend deutlich angesprochen, es hat sich gebessert
    ich werde es nächste woche nochmal beobachten (thema rauchen auf/vor dem schulhof) ist bei uns auch etwas heikel


    nd nach den herbstferien werde ich dann einzelne leute gezielt ansprechen, die sich nicht dran halten wollen/können

    Wenn das Leben einfach wäre, wäre es ja langweilig!
    Oder nicht?

  • danke für eure rückmeldungen!!
    gut, dass ich nicht die einzige bin, die sich dadurch geplagt fühlt :)
    auf dem e-abend hatte ich es nur kurz angesprochen, weil die kids da erst eine woche zur schule gingen und da fand ich es teils noch normal...
    ich versuche, bis zu den ferien die wenigen eltern direkt anzusprechen und dann, falls es sich nach den ferien nicht bessert, einen brief an alle rauszugeben.


    danke!

  • Ich bin jetzt in Klasse 3 und drei Eltern bringen ihr Kind immer noch bis zur Tür. Ich finde es mehr als nervig. In Klasse 1 kann man es ja noch verstehen, die Freude und Neugier das eigene Kind zu sehen. Aber auch eindringliche Bitten und Argumentationen halten die Eltern nicht davon ab.
    Wir hatten mal die Regel, dass die Eltern nur bis zum Schultor mitkommen dürfen, aber nach mehreren Beschwerden der Eltern hat die Schulleitung dies wieder aufgehoben mit dem Argument, wir würden die Eltern fern halten und somit keine offene Schule sein.
    Also sind wir jetzt extrem einladend und müssen uns weiterhin jeden Morgen mit den Eltern unterhalten.

  • nein, es ist nciht normal,, weis sie freundlich daraufhin, dass sie wie alle anderen Eltern der Schule auch, sich am Schultor von ihrem Kind verabschieden sollen, es sei nun groß und ein Schulkind und könne dieses kleine Stück Weg alleine zurücklegen. Sage ihnen, dass du es noch besser fändest, wenn sie ihr Kind schon zu Hause verabschieden würden, damit es auch den Schulweg mit Freunden anstatt mit Eltern gehen darf ;) Bin da immer recht direkt, manche ELtern fühlen sich vor den Kopf gstoßen, aber wenn die ganze Schule konsequent dieser Auffassung ist, klappt es gut.

  • Zitat

    Original von Nici311
    aber nach mehreren Beschwerden der Eltern hat die Schulleitung dies wieder aufgehoben mit dem Argument, wir würden die Eltern fern halten und somit keine offene Schule sein.
    Also sind wir jetzt extrem einladend und müssen uns weiterhin jeden Morgen mit den Eltern unterhalten.


    :rolleyes: tolle Schulleitung...
    Und dass dann auch schulfremde Menschen ins Gebäude kommen, ist wohl egal??? Und von wegen offene Schule: Was bekommen denn Eltern wirlich vom Unterricht mit in den paar Minuten?


    Zitat

    Original von der PRINZ
    Sage ihnen, dass du es noch besser fändest, wenn sie ihr Kind schon zu Hause verabschieden würden, damit es auch den Schulweg mit Freunden anstatt mit Eltern gehen darf ;)


    Ich bin in der Großstadt immer "alleine", also mit Klassenkameraden, aber ohne Eltern zur Schule, das haben bei uns alle so gemacht. Warum muss man heutzutage das Kind zur Schule bringen? In ländlichen Gegenden mit schlechter Anbindung verstehe ich das, aber normalerweise ist die nächste Grundschule für ein Kind zu "erlaufen". Drehen die Eltern durch, weil sie unbegründet Angst haben oder ist die Gefahr größer als früher?
    Gruß
    Anna

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