Neue Kollegin vom Berufskolleg an GS

  • Guten Morgen Ihr Lieben,


    ich hatte schon mal in einem anderen Thread davon berichtet, dass an meiner Grundschule seit dem Sommer eine Kollegin vom Berufskolleg fest eingestellt ist (durch Versetzung nach ihrem Wunsch).
    Diese Tatsache konnte und kann ich immer noch nicht verstehen, sie hat zwar GHR studiert, aber Ref an der Realschule gemacht und danach am Berufskolleg (!!!) gearbeitet.
    An sich sollte man ja jedem ne Chance geben.
    Aber sie gibt sich überhaupt keine Mühe, in die Grundschulpädagogik einzuarbeiten geschweige denn mal Lehrpläne oder Richtlinien zu lesen...
    Im Unterricht geht es drunter und drüber, sie hat Kunst im 1. und macht viel zu schwere Dinge, so dass die Kinder über Tische und Bänke gehen... Oder Englisch im 2., da wollte sie Vokabeln schreiben lassen...
    Ich könnte diese Liste noch so fortführen...


    Nun die Frage:
    Sie ist augescheinlich für die GS nicht geeignet, kann man die Versetzung nicht irgendwie wieder rüchgängig machen? Oder wieder an die SEK 1/SEK 2 schicken???


    Vielen Dank für eure Meinungen...

  • Ich glaube nicht, dass eine Rückversetzung gegen ihren Willen möglich ist.


    Aber... man kann ihr freundlich Hilfe anbieten. Wenn sie das rundherum ablehnt kann ihr die Schulleitung auch Fortbildung empfehlen und wenn das nicht hilft auch anordnen.


    Wenn man Landflucht vom Berufskolleg ergreift, hatte man dort wahrscheinlich auch große Probleme. Vermutlich hat sie sie sich das an der Grundschule etwas einfacher vorgestellt, ist heillos überfordert und bei euch kommt das als "sie ist nicht bereit sich einzuarbeiten" an.


    Für die Schüler ist die Situation natürlich mittelprächtig. Dennoch würde ich versuchen eher Mitgefühl mit der neuen Kollegin zu zeigen und Unterstützungsangebote zu machen statt mit Misstrauen zu reagieren. Denn wenn sie weiter den von dir bisherigen Unterricht fährt und auch keiner etwas dagegen tun kann, ist den Schülern am allerwenigsten damit geholfen, dass die anderen Kollegen sich über sie aufregen und ihr Unfähigkeit vorwerfen und sie aus Trotz/Stress noch weniger Motivation aufbringt.

  • schließe mich webe an. sie hat sich wohl versetzen lassen, weil es mit den lieben kleinen ja alles einfacher ist (so ist ja die landläufige meinung) und kommt jetzt an ihre grenzen.
    bietet ihr freundlich teamarbeit an, legt ihr die schulinternen arbeitspläne vor etc. wenn das nichts fruchtet, muss die schulleitung mal ein nettes 4-augen-gespräch führen, dass sie diese hilfe gefälligst anzunehmen hat.

  • Schließe mich meinen Vorrednern an...
    Mir tut die Freu leid... Ich denke auch, dass sie große Probleme hat.
    Dein Posting klingt fast so (drei Ausrufezeichen hinter dem Beruskolleg), als ob ihr schon mit Voruteilen rangeht.
    Ich denke ihr tut ihr unrecht. Woher weißt du, dass sie keine Bereitschaft hat? Was habt ihr versucht? Könnte sie eventuell schon "mauern" weil sie den Gegenwind von euch spürt?

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

  • Ich habe auch Kollegen, mit denen ich lieber nicht zusammenarbeiten möchte, auch den ein oder anderen, von dem ich denke, dass er vielleicht besser in einer anderen Schulform oder einem anderen Beruf aufgehoben wäre.


    Sich als gleichgestellter Kollege aber Gedanken darüber zu machen, wie man so jemanden gegen seinen Willen aus der Schule rauskriegen könnte, finde ich doch etwas vermessen. Davon wirklich aktiv etwas in dieser Richtung zu unternehmen, würde ich ganz driingend abraten, dann das könnte für dich sogar dienstrechtlich negative Konsquenzen haben (zu Recht). Selbst wenn jemand vollkommen inkompetent sein sollte, ist es nicht Aufgabe des Kollegiums denjenigen aus der Schule zu drängen, lediglich der Dienstvorgesetzte kann in diese Richtung tätig werden und auch da ist es ein langer Weg.

  • Danke für eure Antworten.
    Ihr habt die Situation schon sehr richtig eingeschätzt und grundsätzlich würde ich das auch so sehen wie ihr.
    Nur ist es bei mir persönlich so, dass ich darüber tierisch wütend und böse bin, dass das so gelaufen ist. Ich bin nämlich nur Vertretungskraft (befristet), und das wäre dann meine Stelle gewesen, wenn diese Kollegin sich nicht versetzten hätte lassen. Meine Schule würde gerne für mich ausschreiben, aber Versetzungen gehen ja nun mal vor.
    Klar, daran kann man nix ändern... aber es ist einfach ungerecht, dass so jemand (sorry wenn ich das so sage) einfach in die GS kommen kann und wir GS-Lehrer nicht reinkommen.
    Natürlich ist das ja ein Fehler im System und nicht der meiner neuen Kollegin. Aber auf der einen Seite ist sie absolut nicht bemüht (sie ist mittags immer als eine der ersten weg, anstatt sich vielleicht mal mit Kollegen auszutauschen), andererseits tut sie so als könne sie schon alles.
    Da ich diese Art nicht mag, werde ich ihr keine Hilfe anbieten.

  • Nun, ich will dir ja jetzt nicht zu nahe treten, aber im Prinzip gibst du hier grade eine Steilvorlage umn zu erklären, warum du die Kollegin so negativ siehst. Bist du dir sicher, dass deine Brille da nicht etwas eingefärbt ist, weil sie dir "deinen Platz" weggenommen hat? Ich kann vertsehen unter welchem enormen Druck man steht, wenn man noch keine Stelle hat, aber ich würde mich tunlichst davor hüten, sich nun laut über diese Kollegin zu beschweren...
    Und ganz ehrlich, du bist auch erst neu im Geschäft, ich würde mir vielleicht nicht anmaßen über andere Kollegen so abfallend zu sprechen... Das könnte auch falsch ankommen. Die Welt ist merh als Uni und Ref, es gibt immer Grau zwischen Schwarz und Weiß....
    Nur als Denkanstoß.
    Und auch du wirst eine Stelle bekoemmen, Daumen sind gedrückt!

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  • Zitat

    Original von Manu81
    aber es ist einfach ungerecht, dass so jemand (sorry wenn ich das so sage) einfach in die GS kommen kann und wir GS-Lehrer nicht reinkommen.


    Nun ja, wenn sie Lehramt für die Primarstufe und die Sekundarstufe 1 studiert hat (oder heißt GHR nicht Grund-, Haupt-, Realschule?), ist sie nicht weniger Grundschullehrerin als du. Oder sehe ich das falsch? Was ist daran ungerecht?!

  • Hallo Manu 81,


    ich kann zwar verstehen, dass die Kollegin im Zuge ihrer versetzung die Stelle bekommen hat und nicht du, aber ich denke gerade deshalb (aus Enttäuschung, Frust, ...) bist du vielleicht etwas zu kritisch der kollegin gegenüber eingestellt. Lass ihr etwas Zeit sich einzuarbeiten. Immerhin ist es ein himmelweiter Unterschied, ob man an einem Berufskolleg oder einer Grundschule unterrichtet, auch wenn sie GHR studiert hat.
    Und wenn du nicht bereit bist ihr zu helfen (auch kein anderer Kollege), hat sie noch weniger Chancen dazu zu lernen.
    Gut, sie verlässt die Schule mittags immer rasch, aber sie wird sicherlich Gründe dafür haben: Vielleicht hat sie ein kleines Kind zu Hause, vielleicht spürt sie eure Ablehnung.


    Lg Flipper

  • Zitat

    Original von Nananele
    Die Welt ist merh als Uni und Ref, es gibt immer Grau zwischen Schwarz und Weiß....
    Nur als Denkanstoß.
    Und auch du wirst eine Stelle bekoemmen, Daumen sind gedrückt!


    Hallo!
    Die Situation tut mior wirklich leid für dich nd ich drück dir wirklich die Daumen, dass es bald mit einer Stelle für dich klappt. Vielleicht macht sich ja auch deine Chefin für dich stark und es klappt an einer anderen Schule.
    Aber - vielleicht ist diese Schule nun ausgerechnet eine weiter entfernte HR. Würdest du dann ablehnen? Oder doch annehmen und versuchen, irgendwann wieder in die Grundschule zu kommen? Und wenn es nicht sofort klappt vielleicht über den Umweg BK zumindest in die Wunschregion? Um dann mit Vesetzungsanträgen zu versuchen, doch wieder nach etlichen Jahren zurück in die Grundschule zu kommen? Auch ewnn diese sich bis dahin vielleicht organisatorisch stark verändert hat?
    Vielleicht ging es j deiner Kollegin ähnlich, auch wenn es für dich zur Zeit bitter ist und du dann ggf. die Kollegin bist, die einer anderen das Einstiegstickez wegschnappt...

  • Ich denke, du gehst nicht objektiv an die Angelegenheit ran. Besagte Kollegin hat "deine" Stelle bekommen. Darüber bist du wütend. Kann ich nachvollziehen. Aber es ist wirklich vermessen, sich (als Kollegin) darüber Gedanken zu machen, wie man sie nun wieder los wird. Aufgrund ihrer Versetzung hat sie die Stelle bekommen und nicht du, so ist das leider geregelt. Spring über deinen Schatten und biete ihr deine Hilfe an, das ist wahre Größe.
    Viel Erfolg bei der Stellensuche!

  • Ihr habt ja recht, ich bin natürlich subjektiv in dieser Angelegenheit. Da ist es noch viel schwerer über seinen Schatten zu springen.
    Aber ich werde es versuchen :)
    Danke für eure Antworten, meine Stelle wird bestimmt auch noch kommen :)

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