• Hallo zusammen,


    ich korrigiere gerade eine MAtheklausur (11. Jahrgangsstufe). Obwohl ich in der Arbeit einen schriftlichen Hinweis darauf gegeben habe, dass Rechenwege nachvollziehbar aufgeschrieben werden sollen, schreiben einige meiner Schüler nur das (richtige) Ergebnis hin. Aus diesem Grund tendiere ich dazu bei den entsprechenden Aufgaben 0 Punkte zu geben, bin mir aber nicht sicher ob dieses rechtens ist.


    Wie handhabt ihr so etwas?


    Liebe Grüße
    Flipper

  • Ich bin zwar kein Mathelehrer, kenne das aber von meinen Kollegen auch so.
    Sobald nur das Ergebnis dort steht, aber kein nachvollziehbarer Rechenweg, der zu diesem Ergebnis führt, gibts eben keine Punkte..

  • Bei uns ist's umgekehrt. :D
    Richtige Antwort und Rechenweg - volle Punktzahl.
    Richtige Antwort, kein Rechenweg - volle Punktzaehl.
    Falsche Antwort, nachvollziebarer Rechenweg - Teilpunktzahl.


    Ich halte meine Mathegruppe dazu an, den Rechenweg aufzuschreiben, weil sie moeglicherweise noch was dafuer bekommen, selbst wenn die Antwort dann falsch ist. Das leuchtet ihnen auch ein. Allerdings begeb ich mich bei Pruefungskontrollen nicht auf Fehlersuche, sondern auch die Suche nach richtigen Antworten.


    Wenn du allerdings von vorneherein gesagt hast, dass du den Rechenweg sehen willst...

  • In Deutschland kenne ich das als 0 Punke, es geht ja nicht um die Zahlr am Ende, sondern darum, dass der Schüler zeigt, dass er entsprechende mathematische Operationen durchführen kann. Ich bin kein Mathelehrer, aber Punkte nur für die Zahl zu geben, ist doch in einer kompetenzorientierten Welt, in der es auf Prozesse ankommt, nun wirklich sonderbar. Und in der 11 ist das alles doch so komplex, dass ein Ergebnis auch einfach nur abgeschrieben sein könnte, oder?

  • Bei mir gibt es 1 Punkt auf die Lösung und z.B. 3 Punkte auf den Rechenweg (je nach Komplexität auch mehr oder weniger). So sollte für den Schüler klar sein, dass seine Lösung zwar gewürdigt wird, er aber trotzdem wichtige Teile der Aufgabe, nämlich die Lösung nachvollziehbar herzuleiten, nicht bearbeitet hat.


    À+

  • Bei mir gibt es für das Ergebnis auch 1 Punkt. Wenn's ingesamt 10 Punkte pro Aufgabe gibt, ist das dann schon ärgerlich. Aber anders lernt man es nicht.


    Aber noch eine Frage an die Grundschullehrer:
    Bei meinem Neffen und Patenkind gibt es keine Punkte, wenn z.B. die Angabe mit einem Zahlendreher falsch abgeschrieben wurde, dann aber komplett "richtig" weitergerechnet wurde inkl. "Ergebnis".
    Wie findet Ihr das?
    Ist das so üblich?


    Danke und viele Grüße
    Super-Lion

  • Dake für eure Antworten!


    Zitat

    Original von Klassenclown
    Und in der 11 ist das alles doch so komplex, dass ein Ergebnis auch einfach nur abgeschrieben sein könnte, oder?


    Bei einem der Schüler vermute ich es auch. Allerdings kann ich es ihm nicht nachweisen!
    Ein anderer Schüler notiert auch im Unterricht kaum Lösungswege (was mir Krisen verursacht).


    LG

  • Das geht uns Deutschlehrern übrigens genauso: Auch da benennen die Schüler nur das Ergebnis ihrer Analyse und belegen nicht ausreichend, wie sie dahin kommen. Ist vom Prinzip her das gleiche Problem. Ich bekomme da auch meine Krisen, wenn sie einfach nicht verstehen wollen, dass es nicht nur auf das Ergebnis ankommt. Da hilft nur Durchhaltevemögen, wird in Klasse 13 dann oft belohnt ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Klassenclown ()

  • Ich habe da auch einen ziemlich hartnäckigen 10.Klässler. Von Rechenwegen keine Spur. Obwohl ich das immer auch auf das Aufgabenblatt schreibe.
    Ich gebe immer 1Punkt auf die Lösung, das wars. Kein Rechenweg also auch nicht die Punkte dafür.
    Ich rede mir bei dem den Mund fransig. Aber er und seine Eltern nehmen die schlechten Noten offenbar hin. Es kam nie ein Protest.
    In der Abschlussprüfung 10 ist in Mathe ja ganz genau vorgegeben, wo es welchen Punkt gibt.
    Bisher habe ich mit dieser Praxis noch keinen Ärger gehabt.
    Die rechtliche Grundlage würde mich trotzdem interessieren.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe ()


  • Wenn der Rechenweg und das Ergebnis (für die falsche Zahl) richtig sind, gebe ich die volle Punktzahl, ziehe davon dann aber einen Punkt (oder einen halben, je nach Gesamtpunktzahl) für den Zahlendreher ab.

  • Ich gebe in solch einem Fall in aller Regel ein Fünftel der Punkte oder weniger, je nachdem, und unterstreiche das Wort "Rechenweg" auf dem Aufgabenblatt dick und fett in rot. Manchmal hilft es und nach dem ersten halben Jahr hat sich was geändert. Oder auch nicht. X(

  • @ Super-Lion:


    Wir handhaben es ähnlich wie Strubbel. Bei der ersten Aufgabe gibt es Abzug, danach werden die "falschen" Ergebnisse als Folgefehler gewertet und die Punkte werden gegeben.



    Bibo

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