Notenfeilscherei

  • Zu meinem obigen Kommentar:


    Natürlich sage ich den Schülern ihre Noten, aber eben nicht zwischen Tür udn Angel und schon gar nicht in der Klasse. Sie bekommen von mir einen Zeitpunkt genannt, wann sie fragen können. Tun sie nur meist nicht. Ich weigere mich einfach auf die Hetze (im Flur; mitten im Unterricht, während der Pausenaufsicht, etc) Auskunft zu geben.
    Den Eltern gebe ich auf Verlangen immer Auskunft.


    Da ich, wie schon beschrieben, zu Schuljahres und Halbjahresbeginn zeige, wie sich meine Note zusammensetzt, wissen die Schüler bescheid. Die meisten jedenfalls ;) Das wiederhole ich bei Bedarf auch.


    Jemand schrieb, dass man in RLP verpflichtet ist die Noten zu nennen. Ich bin in NRW. Leaut unserem SL ist man das hier nicht. Falls er sich irrt, wäre ich dankbar, wenn mir jemand die entsprechende Textstelle aus NRW nennen könnte.
    Wahrscheinlich ist es mit Oberstufenschülern wieder anders. Ich bin an einer Realschule.


    Ich glaube hier ging es aber eher um die nervige Diskutiererei mancher Schüler um ihre Note. Das kann man sicher nie verhindern.
    Vielleicht hilft ja mal ein selbsteinschätzungsbogen mit gezielt auf die Klasse zugeschnitten Aussagen. Hat bei mir mal in einer Klasse geholfen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • ....wir reflektieren jeweils nach den ferien - egal, welche ferien - den leistungsstand der schüler. die ersten male habe ich jeden einzelnen schüler vor die tür gebeten, mit den ergebnis, dass ich danach große diskussionen hatte. seit geraumer zeit mache ich die leistungsbewertung öffentlich im klassenverband und jeder schüler hat die möglichkeit, begründet - auch bei anderen schülern - einspruch zu erheben. an der begründung hapert es häufig und seit dem habe ich keine notendiskussionen mehr. diese art der notenbesprechnung habe ich auch mit der elterschaft erörtert und es gab ebenfalls keine einwände, noten so zu besprechen. unsere schüler tragen dann ihre zensuren in ihre portfoliomappen und haben dann (eigentlich und im idealfall) den überblick (ist ein besprechungsbogen für zensuren und festlegung bestimmter ziele, die es zu erreichen gilt). ....klappt natürlich nicht immer, wenn man den bogen nicht einheftet ;)......


    lg
    christina

  • kenne diese diskussionen auch - vor allen von denen, die sich das ganze HJ auf die faule Haut gelegt haben und dann plötzlich noch was reißen wollen.
    In der Oberstufe lasse ich die SUS sich selbst einschätzen - meistens nimmt ihnen das den Wind aus den Segeln.
    Und Gesamtnoten DÜRFEN wir gar nicht mitteilen, weil diese wie gesagt von der Zeugniskonferenz festgelegt werden.
    Ich teile so wenig wie möglich mit, um diesen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
    Und möglichst viel Einzelnoten vorlegen zu können ist doch trügerisch, da die Gesamtnote nicht das arithemtische Mittel aus den Einzelnoten darstellt, dies aber dann leicht von Eltern und Schülern abgeleitet wird. Daher sollen wir Voktests etc. auch nicht mehr benoten, sondern Smileys oder +/=/- vergeben.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Zitat

    Original von unter uns


    Ich benote eine Klassenarbeit und schreibe drunter: "Mündlich: 4" - was bedeutet: Die mündliche Leistung des bewerteten Zeitraums (meist: zwischen zwei Arbeiten) ist: 4. Also: Keine 4 für den 26.5., sondern eine 4 z. B. für die letzten 8 Wochen.


    ja, genau so mache ich das. Andere mündliche Noten (für Tafelabfragen, kleine Projekte etc.) gebe ich entweder direkt bekannt oder gebe den Schülern die Note auf Papierschnipseln schriftliche mit - ggf. mit Kurzkommentar)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Sonnenkönigin
    kenne diese diskussionen auch - vor allen von denen, die sich das ganze HJ auf die faule Haut gelegt haben und dann plötzlich noch was reißen wollen.
    In der Oberstufe lasse ich die SUS sich selbst einschätzen - meistens nimmt ihnen das den Wind aus den Segeln.
    Und Gesamtnoten DÜRFEN wir gar nicht mitteilen, weil diese wie gesagt von der Zeugniskonferenz festgelegt werden.


    Magst Du einmal die entsprechenden Vorschriften zitieren, auf die Du Dich beziehst?


    Es wäre mir neu, dass meine Noten durch die Zeugniskonferenz genehmigt werden müssen.
    Diese Befugnis steht selbiger Konferenz laut dem Schulgesetz NRW auch gar nicht zu.
    Die Zeugniskonferenz berät über die Leistungsentwicklung der Schüler einer Klasse und entscheidet über (Nicht-)Versetzung am Ende eines Schuljahres.


    Und wo kann man nachlesen, dass wir Schülern ihre Gesamtnote nicht mitteilen dürfen?


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold
    Und Gesamtnoten DÜRFEN wir gar nicht mitteilen, weil diese wie gesagt von der Zeugniskonferenz festgelegt werden.


    [/quote]


    Wäre mir auch neu, dass die Konferenz entscheidet, ob ein Schüler z.B. eine 5 oder eine 4- bekommt auf dem Zeugnis. Immerhin waren die Kollegen nicht in meinem Unterricht dabei.
    Und ich möchte mir in meiner Notenfindung auch nicht reinreden lassen!


    Gut, die anderen Konferenzteilnehmer können mir (wenn es um die Versetzung der Schüler geht) zwar nahelegen dem Schüler vll. keine 5+, sondern noch ne 4- zu geben (wenn er damit seine Versetzung mit Hängen und Würgen erhalten würde oder wenn es Gründe gibt, die in seinem pirvaten Umfeld zu suchen sind z.B. Krankheit, Scheidung der Eltern whatever), aber sie können mich nicht zwingen. Sprich: Wenn ich sage, dass der Schüler aus den und den Gründen eine 5 verdient hat, dann kann ich die 5 auch geben.



    @ Bolzbold: Ich glaube die Schule selbst kann den Kollegen nahelegen den Schülern die Noten nicht vor den Konferenzen zu sagen.


    Lg

  • Die Noten werden natürlich nicht wirklich von der Zeugniskonferenz festgelegt, aber formal ist das so und man kann sich darauf berufen, weil man ja z. B. Noten falsch eingetragen haben kann und diese dann noch im letzten Mom korrigieren kann.
    Den SUS teile ich nur die Somi-Noten mit, die Klausurnoten wissen sie ja selbst, wie sich die Endnote zusammensetzt, ist doch mein pädagogische Entscheidung. Nur denen, die auf der Kippe stehen, sage ich vorher Bescheid - das können sie sich ja meistens auch denken.

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Zitat

    Original von Flipper79
    Gut, die anderen Konferenzteilnehmer können mir (wenn es um die Versetzung der Schüler geht) zwar nahelegen dem Schüler vll. keine 5+, sondern noch ne 4- zu geben (wenn er damit seine Versetzung mit Hängen und Würgen erhalten würde oder wenn es Gründe gibt, die in seinem pirvaten Umfeld zu suchen sind z.B. Krankheit, Scheidung der Eltern whatever), aber sie können mich nicht zwingen.


    In diesem Fall ist in Hessen ein Antrag auf pädagogische Versetzung zu stellen. Es ist an meiner Schule nicht üblich, dass im Rahmen einer Konferenz die Noten von Kollegen auf diese Art angezweifelt werden und ich würde mir dies verbitten. (Falls man dem Schüler die 5 mitgeteilt haben sollte und er nach der Konferenz von der 4- erfährt, braucht man sich über Notenschacherei nicht zu wundern, das nur nebenbei.)

    In der Regel ist es doch so, dass solche Dinge in Ausnahmefällen vor Eintragung der Noten durch die Kollegen untereinander abgestimmt werden, also eher die informelle Schiene.

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

  • Ich lasse auch seit einiger Zeit die Schüler rechtzeitig eine Selbsteinschätzung abgeben. Rechtzeitig heißt, vier bis sechs Wochen vor den Zeugnisnoten. Ich gebe dann bekannt, wieviel Schüler ich gleich, besser und schlechter eingeschätzt habe. In der Regel liegt Letzteres im Bereich zwischen 10-30%. Allen Schülern, die sich schlechter eingeschätzt habe, biete ich ein Gespräch an, in dem wir erörtern, warum wir verschiedene Einschätzungen haben und wie wir gemeinsam zur gewünschten Note kommen.
    Ich halte das - im Gegensatz zu dem, was hier bei einigen durchklingt - für einen überaus konstruktiven Prozess. Zum Einen bietet er mir selbst die Möglichkeit der Reflexion zum Anderen habe ich auch dieses Schuljahr wieder ein gutes Dutzend Schüler nach den Gesprächen, die mündlich eine wahre Leistungsexplosion vollzogen habe. Übrigens spreche ich selbst auch Schüler an, die sich in meinen Augen unter Wert schlagen.
    Wenn Schüler sich dann so steigern und das Verhalten bis zu den Zeugnissen durchziehen, bin ich gerne gewillt, das Verhalten zu honorieren und im Zweifelsfall die bessere Note zu geben. Auf jeden Fall sehe ich einen eklatanten Unterschied daran, ob man Noten ausdiskutiert oder Veränderungsmöglichkeiten eruiert.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Bei uns kommt es durchaus regelmäßig (wenn auch nicht häufig) vor, dass Kollegen ihre eigenen Noten in der Konferenz noch ändern. Auch ich behalte mir diese Möglichkeit vor, um ganz sicher zu gehen, dass ich für mich noch ein Korrektiv habe, wenn mir eigene Fehler auffallen.


    Zeugnisnoten sage ich den Schülern überhaupt nicht an - mir ist auch keine Vorschrift bekannt, die besagt, dass man das müsste. Oder liege ich da falsch?


    Ich sage ihnen ihren derzeitigen mündlichen Leistungsstand; der schriftliche ist ihnen ja eh bekannt, und frühere mündliche Einschätzungen habe ich immer in Klammern mit unbter die letzte Arbeit geschrieben.


    Außerdem weise ich sie darauf hin, dass eine REIN rechnerische Ermittlung von Endnoten in NRW nicht zulässig ist. Damit hört es dann auf, dass sie einem vorrechnen, welche Note sie zu bekommen haben.


    In der Oberstufe spiele ich mit komplett offenen Karten und bespreche mit jedem einzelnen außerhalb des Klassenraums, wie und warum ich seine Leistung so einschätze.
    Das machen bei uns fast alle Kollegen so.


    Gruß,
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Das mit der selbsteinschätzung werde ich nun auch mal verstärkt betreiben im 2.Halbjahr.


    Heute habe ich dem 10er Neigungskurs Physik die Zeugnisnoten genannt. Ich habe die Schüler, während andere einen Arbeitsauftrag hatten, einzeln gesprochen.
    Hinterher kamen dann zwei Schülerinnen udn wollten diskutieren.
    Die eine meinte ich hätte ihr eine zwei versprochen, wenn sie die nächste Arbeit zwei schreiben würde. Habe ich nie!. Solche Aussagen kommen bei mir nciht vor. Ich sage immer den aktuellen stand und dann "Alles weitere hängt von dir ab." Aber dieses "sie haben aber versprochen, wenn ich..., dann..." kommt immer wieder.
    Die andere sah sich im Vergleich zu einem anderen zu schlecht bewertet. Diese hatte aber einen versemmelten Test aus ihrem Gedächtnis verloren.
    Anschließend fingen beide an zu betteln. Schmollend zogen sie dann ab.
    Eine war den Tränen nahe.
    Das ist das nervige. Ich hoffe eine verstärkte Selbsteinschätzung hilft.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe ()

  • Ich habe mit der Excel- Tabelle von der BR gute Erfahrungen gemacht!
    Ich trage ständig ein, die SuS können jederzeit einsehen und die Note wird automatisch errechnet.


    Klappt seit 3 Jahren prima!!


    Grüße


    Achim

  • Zitat

    Original von CKR


    ????


    Wen die Tabelle interessiert, kann ich sie mailen. Sie ist echt genial. Ich kann alles dokumentieren, die Gewichtungen beliebig setzen, alle Klassen in einer Tabelle. Habe sie nur für meine persönlichen Bedürfnisse geändert.


    Ich weiß nur nicht, wie das mit dem mailen hier geht!!


    Gruß


    Achim

  • Mich würde das auch interessieren.
    Habe zwar selbst ien Programm geschrieben. Bin aber immer für Verbesserungen offen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

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