Deutsch 1. Klasse: Man hört ein -a, schreibt aber -er

  • Hi! Habe gerade meinen Kindern die Regel beigebracht, dass man fast immer, wenn am ein -a am Ende eines Wortes hört, ein -er schreiben muss.
    Wollte nun in der nächsten Stunde auf die Ausnahmen zu sprechen kommen:
    Hat einer eine Idee, wie ich das am besten mache?


    Lieben Dank vorab,
    ullihe

  • ....ich glaub, ich würde die Ausnahmen noch gar nicht ansprechen!
    Die Kinder müssen doch erst einmal lernen, die Regel, die sie ja jetzt erst einmal gelernt haben, anzuwenden!


    Habe seit 4 Jahren eine 1/2 und sehe immer wieder am Ende ein a schreiben, obwohl sie die Regel kennen. Ich glaube du überforderst die Kinder, wenn du jetzt schon mit Ausnahmen kommst. Wenn die Kinder auf einmal "Paprika" mit -er am Ende schreiben, kannst du sie ja darauf hinweisen, aber ich würde jetzt noch nicht mit allen Ausnahmen besprechen!


    Bei Sommer Stumpenhorst ist es ja auch so, dass die Kinder erst relativ spät im Zimmer der Ausnahmefälle solche Dinge lernen.


    LG Cloudine

  • ich spreche mit meiner 1 häufiger über rs-phänomene, die ihnen selbst auffallen oder solche, die ich initiiere ;)


    aber mein eindruck ist, dass viele noch fast überfordert sind, erst mal die eindeutig hörbaren rs-muster anzuwenden:
    wie -ei statt -ai oder -eu statt -oi/oj, sp und st am wortanfang etc.
    viele lauttreue wörter, die die kinder gerade oft schreiben und lesen (lama, sofa...) enden ja tatsächlich auf a...


    insofern würde ich es immer aufgreifen, wenn kinder nachfragen oder indem du wortmaterial mit den versch. endungen a und er vergleichst (häufig kommt ja die endung er bei personen vor) und das genügt für eine 1. klasse, finde ich :)


    aber richtigen rs-unterricht über die schreibungen der anlauttabelle hinaus mache ich eher selten. wichtiger ist mir auch noch, dass sie wirklich genau hinhören/aussprechen und keine buchstaben vergessen, die man hören kann usw.
    ich hatte noch an wort und dann irgendwann satz des tages gedacht...

  • Hallo,
    ich bin auf dieses "Phänomen" nie wirklich eingeggangen. Meiner Meinung nach ist es auch kein Phänomen, sondern lediglich eine undeutliche Aussprache. Ich habe meinen Schülern bei entsprechenden Wörten gesagt, dass es halt nicht "Wassa" sonden deutlich gesprochen "Wasser" heißt. Ehrlich gesagt kenne ich nicht wirklich ein Wort, welches sich echt wie -a anhört und -er geschrieben wird! Oder ?! :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    das kommt vielleicht drauf an, wo man wohnt.
    In Norddeutschland sagt kein Mensch WassER. Sondern Wassa.
    genau wie man am Wortende ein g wie ein ch spricht (statt k)
    Könich

  • Stimmt - trotzdem kann hier eine deutliche Aussprache im Unterricht Sprach- und Rechtschreibewusstsein schaffen. Schließlich lernen es sogar unsere "KelA KindA" irgendwann ... ;)

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • Bei Wörtern wie "Wasser" etc. hört man standardsprachlich am Ende den Schwa-Laut, der bei den IPA-Zeichen durch ein gespiegeltes /a/ repräsentiert wird, das ich hier im Forum nicht zu schreiben vermag.
    Man hört also weder ein /a/ (wie bei "Paprika") noch ein wie auch immer geartetes /er/ oder /Yr/.
    Das hat nichts mit einer undeutlichen Aussprache oder dergleichen zu tun (schon krass, was manche Lehrer ihren Schülern beibringen)!
    Und für diesen Laut fielen mir spontan auch keinerlei Ausnahmen ein, bei denen man ein "a" schriebe. Welche gibt es denn?

  • Ich gehe im Moment noch gar nicht näher auf dieses phänomen ein. Solange sie lautgetreu schreiben, bin ich schon zufrieden. ;)


    Wenn wir allerdings Lernwörter besprechen und üben, sage ich schon dazu, dass wir dieses Wort (z.B. Wasser) mit -er schreiben und dann achte ich beim Üben auch darauf. Ich spreche es während der Einübungsphase noch überdeutlich aus, später werden die Wörter normal gesprochen.


    Auf Ausnahmen würde ich auch erstmal noch nicht eingehen. Das kann grad die Schwächeren echt verwirren.


    LG,
    Melanie01

  • Schließe mich der Vorschreiberin an. Wenn einzelne Buchstaben nicht wirklich zu hören sind, sage ich den Kinder das auch so. Spreche das Wort auch mal "überdeutlich" vor, sage aber auch, das man das normalerweise kaum/nicht hören kann.
    Im Tinto wird die Endung -er im Arbeitsheft der zweiten Klasse thematisiert.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Es ist immer wieder süß, wenn die Kleinen mit mir diskutieren wollen, dass ich das wohl falsch geschrieben habe, weil man es ganz anders hört ... ;)


    Dann muss ich ihnen sagen, dass ich das ja nicht erfunden habe ... 8) und dass es leider doch so ist, wie ich sage ... 8)

  • Im "Tobi"-Lehrgang wird speziell auf die Endung -er eingegangen. Ich habe die Seiten bearbeiten lassen und damit ist es dann auch erstmal gut. Auf Wörter mit "a" am Ende gehe ich nicht ein.

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