Lehrerratsmitglied biedert sich bei Schulleitung an

  • Mich würde einmal interessieren, wie eng bei euch der Lehrerrat mit der Schulleitung zusammenarbeitet. Natürlich ist Harmonie und Einverständnis eine schöne Sache, aber was passiert, wenn ein Lehrerratsmitglied bei strittigen Fragen immer wieder die Seite der Schulleitung einnimmt, während die anderen nichts sagen bzw. eine gegenteilige Position einnehmen. Das geht jetzt schon so weit, dass die Schulleitung mehr oder weniger direkt darauf Einfluss nimmt, wer sich zur Lehrerratswahl stellt.

  • Zitat

    Original von Ronda
    Das geht jetzt schon so weit, dass die Schulleitung mehr oder weniger direkt darauf Einfluss nimmt, wer sich zur Lehrerratswahl stellt.


    Das ist sicherlich nicht zulässig. Wenn das aber allgemein bekannt ist: Warum stellt ihr nicht geeignete Gegenkandidaten auf?


    Ansonsten ist der Personalrat gesetzlich(!) zur Neutralität verpflichtet. Kontaktiere doch einmal die nächsthöhere Ebene (Bezirkspersonalart) und schildere das Problem.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • das erlee ich bei uns auch, aber in dem fall ist der lehrerrat erst recht neu gewählt und steht für mehrere jahre fest, oder?
    d.h. wir können gar nicht mehr ändern, dass eine kollegin so eng und unkritisch mit der schulleitung zusammenhängt und passen jetzt eben sehr auf, was wir in ihrer anwesenheit sagen...

  • Es ist tatsächlich so, dass die Lehrerratsmitglieder auf vier Jahre gewählt werden und eine Abwahl so bald nicht möglich ist. Außerdem verhält sich das Lehrerratsmitglied sehr geschickt und treibt ein doppeltes Spiel.

  • Zitat

    ...wenn ein Lehrerratsmitglied bei strittigen Fragen immer wieder die Seite der Schulleitung einnimmt...


    Was ist schlimm daran, kommt es nicht auf den konkreten Sachverhalt an, der da so strittig ist?
    Andersrum gefragt... sollte er sich bei den anderen Mitgliedern des Lehrerrates anbiedern?


    Grüße Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Anbiedern heißt: sich Vorteile verschaffen wollen. Das bringt nur in Bezug auf die Schulleitung etwas. Oder?

  • Gute Frage. Ich glaube, viele durchschauen nicht, was so läuft, einige sind froh, dass die andern die Arbeit tun, anderen Verschnarchten ist es egal. Jedes Kollegium bekommt den Lehrerrat, den es verdient!

    • Offizieller Beitrag

    Also Lehrerrat und Personalrat sind in NRW zwei völlig verschiedene Instanzen.


    Auf den Lehrerrat bezogen hatten wir neulich erst einen Thread dazu.


    Dort ist auch zu lesen, dass der Lehrerrat durchaus abwählbar ist, wenn das Kollegium es mehrheitlich will.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Der Lehrerrat hat eine wichtige Funktion als Vermittler in persönlichen und dienstlichen Angelegenheiten zwischen Schulleitung und Kollegium. Die Schulleitungen haben oft andere Ansichten und verstehen die Probleme der Kollegien, können aber nicht anders reagieren, weil sie die Anweisungen der obersten oder oberen Dienstaufsichtsbehörde zu befolgen haben. So wird der Druck von oben nach unten weitergegeben. Hier würde eine grundlegende Beratung der Lehrerräte oder der Kollegien gut tun.
    Ein Ausgleich der Interessen ist unbedingt notwendig und sehr wichtig. Deswegen lege ich großen Wert auf diese Webseite. Ich selbst war 9 Jahre lang Vorsitzender eines Lehrerrats und meine Frau noch viel länger.


    Quelle: http://www.tresselt.de/lehrerrat.htm



    Quelle: http://www.lehrernrw.de/personalraete


    lg

    • Offizieller Beitrag

    Achso ...In Hessen müssen die ÖPRs die Lehrerrataufgaben mit übernehmen... so getrennte Instanzen find ich aber gar nicht schlecht.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Problematisch wird es erst, wenn sich Lehrerrat und Personalrat in einer Person vereinigen, wenn - wie bei uns - unter dem Siegel der vermeintlichen Vertraulichkeit im Lehrerrat Dinge erörtert werden, die dann bei der nächsten Personalfrage (Einstellung) wieder öffentlich kommuniziert werden und zu Entscheidungen führen, die letztlich nur denjenigen genehm sind, die im Lehrerrat permanent Interna diskutieren. Im erwähnten Thread wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Lehrerrat zuallererst der Förderung der eigenen Karriere dient. Dem ist mit der bei uns im Haus geltenden Praxis nichts hinzuzufügen. Schließlich ist es - kein Witz! - absolut üblich, dass eine in Personalunion in Lehrer- und Personalrat tätige Kollegin ungefragt Kollegen per Telefon "berät" und Inhalte dieser "Beratung" zu Beginn der kommenden Woche bei der Schulaufsicht bekannt sind. Und bevor nun jemand den Tipp gibt: Abwählen, logisch... Ist alles ein wenig so wie bei der Wahl zwischen Pest und Cholera.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

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