Unterrichtsregeln Grundschule

  • Hallo ihr Lieben,


    habe im Februar mit meinem Referendariat begonnen und möchte nun (etwas verspätet) Unterrichtsregeln in meiner 3. Klasse Grundschule einführen.
    Welche Regeln haltet ihr hier für sinnvoll?
    Habe mir mal folgende 5 Regeln (so viele möchte ich max. einführen) überlegt:
    - Wir melden uns!
    - Wir hören uns zu!
    - Wir stören uns nicht!
    - Wir sind während des Unterrichts aufmerksam!
    - Wir arbeiten mit!


    Habt ihr noch andere Ideen?


    Viele Grüße,
    JuSt

  • Wichtig ist ja, was braucht Deine Klasse, womit hat sie Probleme. Darauf würde ich die Regeln abstimmen.


    Ebenso sind sie recht allgemein formuliert. Was genau bedeutet wir stören uns nicht, oder wir sind aufmerksam? Viele Kinder haben Probleme sich konkret darunter was vorzustellen.


    LG Line

  • Hallo,


    desweiteren würde ich darauf achten ICH-Botschaften zu formulieren.
    Die Regeln können auch sehr gut mit der Klasse erarbeitet werden (Was stört dich? Was hilft dir beim arbeiten,...)


    - ICH melde mich
    - ICH lasse andere aussreden
    - Ich rede nicht dazwischen
    - ICH arbeite leise
    ...


    so in der Art eben...


    LG
    Mama Muh

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

  • ...und immer positiv formulieren! Also nicht: "Im Schulgebäude renne ich nicht.", sondern "Im Schulgebäude gehe ich langsam."

  • Warum eigentlich?


    Ich meine "immer positiv formulieren"?


    Ein Verbot ist ein Verbot, ob ich es nett umformuliere oder nicht.
    Manchmal habe ich das Gefühl, Kinder kennen nicht immer ihre Grenzen, weil wir uns nicht mehr trauen glasklare Verbote auszusprechen.


    Aber ich nehme Gegenargumente gerne zur Kenntnis und denke dann nochmal darüber nach.


    Viele Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo,


    ich spreche auch Verbote aus!


    Das Schulgelände wird nicht verlassen!
    Der Feuerknopf ist tabu!
    Waffen sind verboten!


    Ich denke, dass Verbote dieser Art sein müssen, aber im zwischenmenschlichen Bereich sind sie meinerseits eher unangebracht.

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

  • Zitat

    Original von strubbelsuse
    Warum eigentlich?
    Ich meine "immer positiv formulieren"?


    Weil der Mensch sich immer das merkt, was ausgesprochen wird und das "nicht" gerne vergisst. Je kleiner ein Kind, deste weniger hört es auf das "nicht" (ganz besonders zu beobachten bei Kleinkindern, die die Bedeutung gar nicht erkennen)


    Schüler sollen sich also besser "leise sein" merken als "(nicht) stören"
    Gruß
    Anna
    P.S. Denk mal bitte nicht an einen Elefanten...na was ist passiert? ;)

  • Positiv formulieren ist ja schon richtig, weil das gehirn das "nicht" nicht denken kann. Trotzdem denke ich, dass es hier (wie immer) auf das WIE ankommt.
    Ich kann die Regeln positiv formulieren, aber manchmal tut trotzdem ein Verbot not, da stimme ich zu. (beispiele hat Mama Muh ja schon genannt, s.Feuerknopf)

  • Zitat

    Original von strubbelsuse
    Warum eigentlich?


    Ich meine "immer positiv formulieren"?


    Ein Verbot ist ein Verbot, ob ich es nett umformuliere oder nicht.


    Positiv formulierte Verhaltensregeln implizieren oft eine Vielzahl an Verboten. So enthält die Regel "Ich gehe friedlich mit meinen Mitschülern um" die Verbote zu schlagen, zu treten, zu beschimpfen, zu beleidigen .... Gerade bei in der Anzahl stark begrenzten Klassenregeln ist die Positivformulierung daher sinnvoll, und es besteht nicht so leicht die Gefahr, ein Verbot zu "vergessen". Somit wird der Schülerlogik "Was nicht verboten ist, das ist erlaubt!" vorgebeugt.

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • Zitat

    Positiv formulierte Verhaltensregeln implizieren oft eine Vielzahl an Verboten. So enthält die Regel "Ich gehe friedlich mit meinen Mitschülern um" die Verbote zu schlagen, zu treten, zu beschimpfen, zu beleidigen .... Gerade bei in der Anzahl stark begrenzten Klassenregeln ist die Positivformulierung daher sinnvoll, und es besteht nicht so leicht die Gefahr, ein Verbot zu "vergessen". Somit wird der Schülerlogik "Was nicht verboten ist, das ist erlaubt!" vorgebeugt.


    Hm, zu schwammig formulierte Gebote fordern einige Kinder doch erstrecht heraus.
    :)

    • Offizieller Beitrag


    Auch wenn man leise ist, kann man jemaden stören: man kann ihn pieksen, durch Flüstern stören, unterm Tisch kicken...
    Da finde ich "ich störe nicht" gar nicht so falsch. Natürlich nur, wenn man zuvor das Thema "stören" besprochen hat.


    ich kann mich mit den immer positiv formulierten Dingen auch nciht wirtklich anfreunden, manchmal muss es eben auch ein NEIN oder ein NICHT sein. Und ich bin sicher, das Wort lernen Kinder auch sehr schnell ;)


    P.S. Heißt es dann: "wir rauchen draußen" statt "Rauchverbot" ?? Ist das nicht irgendwie albern? :D

  • Vielen Dank für eure vielen Tipps und Anmerkungen dazu...
    Jetzt mal schauen wie es funktioniert :)

  • Ist vielleciht für die 3. Klasse auch schon etwas spät, aber solltest du mal ein erstes Schuljahr haben schau dir mal das Programm http://www.klasse2000.de an. Da gibt es tolle Sachen zu Klassenregeln, Klassengemeinschaft, Sozialkompetenz und vieles mehr.

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