Möbeltransport

  • Wir müssen dieses Jahr die Möbel in mehreren Klassen schleppen, da die Räume neu verteilt werden. (Grundschule) Ich habe mal gelesen, dass Lehrer beim Möbeltransport nicht versichert sind, da das nicht zu ihren Aufgaben gehört. Unser Hausmeister hat Rücken. Wie läuft das bei euch? Kann mir jemand mit den entsprechenden Rechtsgrundlagen weiterhelfen?
    Danke schon mal im voraus.

  • Die Beschaffung, Finanzierung und Verwaltung der Liegenschaften inklusive des zugehörigen Inventars (Möbel, Lampen, audiovisuelle Geräte, Tafeln, Kopierer und Verbrauchsmaterial), wie auch deren Reparatur, Wartung und Reinigung (in anderen Worten Putzen) liegen in der Verantwortung des Schulträgers, d.h. der Kommunalverwaltung. Verbeamtete und angestellte Lehrer sind Landespersonal für didaktisch-pädagogische Tätigkeiten sowie für die zugehörigen Verwaltungs- und Dokumentationsarbeiten zuständig. Lehrer sind deshalb nicht für den Möbeltransport zuständig und können auch nicht per Dienstanweisung dafür verpflichtet werden. Dieser Grundsatz ist auf Beschluss der Kultusministerkonferenz schon "seit immer" für alle Bundesländer gültig und ist in den jeweiligen Landesschulgesetzen und der Kommunalgesetzgebung festgeschrieben.


    Nele

  • das stimmt so...


    bei uns ruft das auch ärgernis hervor, da wir auch noch zwei schulgebäude haben, die klassen aber ihre räume nicht wechseln....
    unser hausmeister hat auch rücken.


    eigentlich kommt bei uns dafür der bauhof (der dafür extra gezahlt werden muss) aber da arbeiten auch nur die letzten kaputten, von daher bleibts wohl an uns hängen.
    ich werd mir ein paar eltern organisieren und mit denen schleppen...

    Wenn das Leben einfach wäre, wäre es ja langweilig!
    Oder nicht?

  • Tja, anders wirds erst, wenn ihr mal den Karren vor die Wand fahren lasst. Wenn euer Schulträger sich darüber freuen kann, dass die doofen Lehrer auf Fingerschnips springen, dann hat er ja keinen Grund, etwas an der Organisation zu ändern...


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Er meint, dass man eben nicht Eltern organisieren und selbst schleppen soll. Sondern den Kram da lassen, wo er ist und sich dann die Eltern beim Schulträger am besten massiv darüber beschweren lassen, dass ihre Kinder nicht die richtige Bestuhlung haben. Dann wird schon von irgendwoher ein Topf noch aufgemacht. Bedeutet aber Missstimmung im Lehrerzimmer, weil sicher der Rektor als erstes einen auf´n Deckel bekommt und je nach Führunsstil das durchaus auch nach unten weiter gibt... Fällt schwer :( Ich spring auch ganz gerne mal...

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Wir mussten jetzt mehrmal unser Dachgeschoss umziehen und wieder ein- bzw. ausräumen.
    Kisten packen mussten wir. Kisten und Möbel wurden getragen von einer Umzugsfirma die der Schulträger bezahlt hat. Auspacken durften dann wieder wir. Einräumen auch.
    Das war Zeitaufwand genug... Ich glaube, wir hätten auch nicht einräumen müssen. Nur, wer kann es denn gescheit einräumen abgesehen von den Leuten, die das Material etc. benutzen? Und wir brauchten unseren Kram ja wieder zum Arbeiten.

  • Die rechtliche Lage ist eindeutig: Gehört nicht zu euren Dienstaufgaben, musst du also grundsätzlich nicht machen, sondern liegt in der Verantwortung des Schulträgers. De facto waren einige Lehrkräfte aus unserem Kollegium letzte Woche bei IKEA, haben ihre Privat-PKWs mit Möbeln vollgeladen, das Zeug in die Schule gekarrt, wo es dann gestern von allen Zusammen vertragen und aufgebaut wurde: Grund: So haben wir aus dem knappen Budget für unser neues Lehrerzimmer viel mehr rausholen können, was uns gefällt. Der Schulträger hätte natürlich Tische und Stühle in ausreichender Zahl bestellt (im üblichen "lichtgrau") und aufbauen lassen, gar kein Problem (wir haben einen ganz tollen Schulträger). Jetzt haben wir allerdings außer Stühlen und Tischen auch bunte Sofas und Sessel, Couchtische, Ablagen, eine tolle Küchenausstattung und das alles in den Farben, die wir uns gewünscht haben. Auch die bunten Wände im Lehrerzimmer haben wir selbst bemalt; das ist nämlich tatsächlich nicht Aufgabe des Sachaufwandsträgers, aber trotzdem gemütlich.


    Es gab natürlich keine Dienstanweisung; ich hätte es aber doch ziemlich schräg gefunden, wenn sich jemand mit "gehört nicht zu meinen Aufgaben" nicht beteiligt hätte. Tische und Stühle transportieren bei uns auch gern mal höhere Klassen in Vertretungsstunden ("Sport").

  • Bei uns haben die Hausmeister diie Anweisung bekommen, dass sie keine Möbel tragen dürfen. Die Schule soll einen Möbeltransport bestellen und bezahlen - mit Geld vom Budget natürlich.
    Diese ganze Sache ist doof, egal wie sie angepackt wird. Am besten kriegen alle Kinder einen Stuhl und einen Laptop auf den Schoß :D . Und das reicht dann. X(


    Grüße aus den Ferien!
    venti :)

  • Es gab natürlich keine Dienstanweisung; ich hätte es aber doch ziemlich schräg gefunden, wenn sich jemand mit "gehört nicht zu meinen Aufgaben" nicht beteiligt hätte. Tische und Stühle transportieren bei uns auch gern mal höhere Klassen in Vertretungsstunden ("Sport").


    Mal angenommen, einer der Kollegen hätte bei der Transportaktion beim Rangieren einen Betonklotz gerammt und sich dabei eine dicke Beule ins Auto gehauen. Sowas kann ja durchaus mal vorkommen. Hättet ihr dem auch genauso solidarisch monatlich die Differenz zum dann teureren Versicherungsbeitrag bezahlt?


    Nele

  • Mal angenommen, einer der Kollegen hätte bei der Transportaktion beim Rangieren einen Betonklotz gerammt und sich dabei eine dicke Beule ins Auto gehauen. Sowas kann ja durchaus mal vorkommen. Hättet ihr dem auch genauso solidarisch monatlich die Differenz zum dann teureren Versicherungsbeitrag bezahlt?

    Mit der von dir zitierten Aussage meinte ich nicht die Fahrt zum Möbelhaus, sondern das Mithelfen beim Aufbau der Möbel. Die (wenigen) Kollegen, die vorgeschlagen haben, mit ihrem Privatauto Möbel für die Schule zu transportieren (unter anderem ich selbst), wissen, was sie tun und dass das ihre Privatsache ist.

  • Möbel schleppen ist eindeutig Sache des Schulträges. Aber auch ich lasse mich in der Beziehung auf Vieles ein, ich streiche das Klassenzimmer mit Elternhilfe und bin schon dankbar, wenn die Farbe bezahlt wird, organisiere ausrangierte Computer und richte sie ein, stelle auf eigene Kosten Regale ins Klassenzimmer, gebe für Lehrmittel ungefähr 2000 € im Jahr aus und finde es überhaupt nicht schräg, wenn jemand da nicht mitzieht. Kollegen haben sogar neue Waschbecken einbauen und die Rückwand fliesen lassen. Alles Aufgaben des Schulträgers. Ich fände Solidarität, um geltendes Recht einzufordern, sehr viel aufrechter, als z.B. ältere Kollegen unter Druck zu setzen und zu vermitteln, eine Nichtteilnahme bei einer solchen Aktion sei schon sehr „schräg“. Meine Frage lautet aber weiterhin, wie bin ich bei einem Unfall versichert, gilt das dann als Dienstunfall oder war der Möbeltransport eine Freizeitbeschäftigung oder hätte ich es vielleicht überhaupt nicht gedurft und habe dann fahrlässig gehandelt?

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