Medien zeigen Interesse an Rahmenbedingugen bei der Umsetzung von Inklusion, Integration , Suche nach Erfahrungsberichten aus Regelschulen

  • Hallo ihr Lieben,


    :) ich erlebe derzeit life, wie kopf-struktur-und planlos Inklusion im Schulsystem, auf Kosten aller Beteiligten, umgesetzt wird. Da ich nicht bereit war und bin , stillschweigend alles hinzunehmen und die Augenwischerei nicht mehr mitmachen wollte, habe ich nach vielen vergeblichen Versuchen vielleicht das Interesse der Medien für das in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannte, bzw. schöngeredete Problem, das schon sehr bald auf alle Regelschuformen massiv zu kommen wird, geweckt. Da unsere Förderkinder nur eine Randgruppe der Gesellschaft darstellen und die breite Öffentlichkeit nicht wirklich interessieren, bat mich die Dame der Redaktion, um Erfahrungsberichte aus dem Regelschulsystem, an dem Inklusionsversuche laufen. Sie hat mir mehrfach zugesichert, dass die Berichte auf Wunsch zu 100% anonym behandelt werden. Großes Intersse zeigte sie auch an Erfahrungsberichten von betroffenen Eltern. Die Dame deutete auch an, dass es nicht einfach sein würde, die Redaktion dieses serösen Magazins, von der Wichtigkeit des Themas zu überzeugen. Da ich eigentlich nur über Erfahrungen aus der Sicht der Sonderschullehrer berichten kann, wäre ich für Unterstützung der Regelschullehrer, um das wichtige Thema ans Licht zu bringen. Ich würde eure E-Mailadressen der Dame zumailen und sie würde sich dann, zunächst unverbindlich, mit euch in Verbindung setzen. Mit dem gesammelten Material würde sie dann an die Redaktion herantreten, um zu versuchen, einen Bericht über die Rahmenbedingungen und Erfahrungen mit Inklusion verfassen zu dürfen. Je bunter die Palette der Erfahrungen, desto besser. Ich würde vorschlagen, dass mir eine private Nachricht mit euren Kontaktdaten ( e-Mail reicht) zumailt und sie dann weiter leiten könnte. Hier im Forum habe ich schon eine ganze Menge haarsträubender Berichte gelesen. Falls das Gesetz wirklich Realität wird, dass die Förderbedarfe ( Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung) aufgehoben , die Förderschulen aufgelöst werden und alle diese Kinder im Regelschulsystem beschult werden sollen, wird eine Welle von Anmeldungen auf die Regelschulen zukommen, natürlich ohne die entsprechenden räumlichen, konzeptionellen, personellen Ressourcen. Und das in allen Schulformen, da der Elternwille zählt. Bitte traut euch anonym oder noch besser, wer sich traut, auch namentlich an die Öffentlichkeit zu gehen. Vielleicht können wir zumindest ein Interesse für diese weittragende Problematik in der Öffentlichkeit wecken. Natürlich sind auch Berichte von Förderschulen, Kompetenzzentren, mobilen Förderdiensten und anderen involvierten Personenkreisen willkommen.
    Für euren Mut, bedanke ich mich schon im Voraus :thumbup:

  • Lieber rotherstein,


    ich kann leider (dem Ansinnen des Threads nach) bzw. Gott sei Dank (aus meiner persönlichen Sicht) noch keinen eigenen Erfahrungsbericht zu der Thematik liefern, da wir bislang von Inklusion verschont geblieben sind. Nichtsdestotrotz wird die Inklusion kommen, durchaus unter den von rotherstein beschriebenen Bedingungen.
    Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, rotherstein ausdrücklich zu seinem Engagement in dieser Problematik zu danken! Außerdem möchte ich nochmals die Bedeutung dieser wichtigen Thematik untersteichen und meine Hoffnung ausdrücken, dass sich viele KuKs finden mögen, die bereit sind, Auskünfte zu erteilen.



    Nur Mut!


    rotherstein: Gibt es denn bereits Rückmeldungen?

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • ?( Hallo Ihr Lieben,
    leider hat sich noch keiner bereit erklärt, seine Erfahrungen in Punkto Umsetzung von Inklusionsversuchen aus dem Regelschulsystem gemeldet. Ich fände es sehr wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Realität aufgeklärt wird. Ich bin überzeugt davon, dass in Zukunft alle Regelschulen davon betroffen sein werden. Viellicht können wir gemeinsam versuchen, für notwendige Rahmenbedingungen zu sorgen? Es wurde mir von der Redaktion 100%-ige Anonymität zugesichert. Gemeinsam sind wir stark!!

  • Ich möchte Rotherstein in ihrem Anliegen unterstützen!


    Gerade heute stand bei uns in der regionalen Zeitung, dass die Inklusion in Niedersachsen 2013 kommen wird und dass dann der Elternwille entscheidet, ob die Kinder in einer Regel- oder einre Förderschule beschult werden. Es scheint wohl immer noch die Einstellung von Eltern zu geben, die ihrem Kind "die gleichen Chancen" geben wollen und es deshalb an den Regelschulen anmelden. Noch ist die Abschaffung der Förderschulen gestoppt (zumindest ist in dem Artikel keine Rede mehr davon...), und eine Aufklärung der Bevölkerung und damit auch der betroffenen Eltern könnte vielleicht (!!!) dies weitreichend verhindern! Aber dazu müssen die Bedingungen ehrlich geschildert werden von schon betroffenen Regelschullehrern und daher meine Bitte, Rotherstein zu helfen, indem ihr von euren Erfahrungen berichtet!

  • Zitat

    dass die Inklusion in Niedersachsen 2013 kommen wird

    Nein, sie ist schon da.


    <Frust an>
    Für die fünf I-Kinder, die ich in unterschiedlichen Klassen / Klassenstufen unterrichte, brauche ich für die Unterrichtvorbereitung einer einzelnen Stunde so viel Zeit wie ich für die Vorbereitung einer ganzen Woche in allen Klassen investiere. Da wird gesucht nach Ideen & Vorlagen, gedruckt, gemalt & gebastelt - jeweils für eine Unterrichtsstunde, für einen Schüler. Das erstellte Material ist "Verbrauchsmaterial", es sammelt sich also kein 'Fundus' an, der vielleicht irgandwann zu Erleichterung führen kann. Auch: Wie wahrscheinlich ist es, dass man in den nächsten Jahren wieder z.B. einen Schüler mit fehlender Feinmotorik, der nicht lesen kann und es nie lernen wird, themengleich aber zieldifferent im z.B. Deutschunterricht einer 9. Klasse "unterhalten" muss.
    Und ausgebildet bin ich für "so etwas" auch nicht. Man doktort halt so rum. Ob die Schüler nach x Schulbesuchsjahren alles das erreicht haben, was sie potentiell erlernen könnten, halte ich für unwahrscheinlich. Nicht jeder lernt bei uns selbständig laufen oder die Toilette zu benutzen, aber wenigstens war das Kind auf dem Gymnasium...
    </Frust aus>


    Dass die Idee der Inklusion eigentlich gar nicht mal so schlecht ist - wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen - möchte ich nebenbei aber schon mit erwähnen. Von diesen Rahmenbedingungen sind wir aber an den Regelschulen Lichtjahre entfernt. Gespart wird auf Kosten der Schüler und der sie unterrichtenden Lehrkräfte.


    (Es ist hoffentlich auch deutlich geworden, wenn ich von "I-Kindern" schreibe, dass ich hiermit nicht die üblichen ADS, ADHS, LRS, Dyskalkulie, Asperger oder andere in Therapie befindliche Schüler meine (von der "Sorte" gibt es in jeder einzelnen Klasse eine "Auswahl"), die oft auch schon in Integrations-Statistiken aufgeführt werden...)

  • Ja, genau solche Berichte meinte Rotherstein, wenn ich richtig liege!

  • Hallo Bear,
    wärst du bereit mit der Journalistin über deine Erfahrungen zu sprechen? Natürlich anonym, das hat sie mir versichert. Wenn ja, könntest du mir deine E-Mailadresse als Nachricht hinterlassen. Ich würde sie dann weiterleiten und die Dame würde dann mit dir Kontakt aufnehmen.Ob dieser Artikel überhaupt veröffentlicht wird, hängt davon ab ob sie die Redaktion von der Wichtigkeit des Themas überzeugen kann. Also je mehr Berichte, vielleicht auch von betroffenen Eltern, gesammelt werden, desto besser.


    Danke für deinen Erfahrungsbericht, genau solche Berichte meinte ich.

  • Wenn die Rahmenbedingunen nicht stimmen, ist das keine Inklusion mehr. :evil: Praktisch überall wird in Wirklichkeit Integration betrieben, auch wenn von Inklusion gesprochen wird. Bei Inklusion sind alle notwendigen Ressourcen vorhanden. Es kann nicht angehen, dass Lehrer Mehraufwand haben. Wenn, müsste den betroffenen Schülern Assistenten zur Seite gestellt werden, die für den Mehraufwand zuständig sind.

  • Wenn wir den Mut haben, sich für bessere Rahmenbedingungen einzusetzen, könnte sich vielleicht etwas ändern. Ich sehe aber, dass kaum ein Betroffener bereit ist, über die unzureichenden Bedingungen öffentlich, wenn auch anonym, zu sprechen. Nur leises Klagen bewirkt nichts.Dazu gehört natürlich auch, dass alles auf dem Rücker der Lehrer ausgetragen wird:
    - Die Regelschullehrer werden alleine gelassen
    - Die Förderschullehrer werden auf eigene Kosten durch die Lande geschickt, um mit geringfügigen Förderstunden und Beratungsgespräche etwas auszurichten.
    - Den betroffenen Eltern wird systematisch Sand in die Augen gestreut. Die ideologisch geführte Dabatten sollen die Schulen richten!


    So kann es nicht funktionieren!!!! Ich für meinen Teil werde alles versuchen, eine opitmale Förderung unserer Schüler anzusteben. Ob es mir gelingen wird steht in den Sternen. Ich will mir aber nicht sagen müssen, dass ich es gewusst und nichts getan hätte.


    Bitte um Unterstützung! :thumbup:

  • Wenn die Rahmenbedingunen nicht stimmen, ist das keine Inklusion mehr. :evil: Praktisch überall wird in Wirklichkeit Integration betrieben, auch wenn von Inklusion gesprochen wird. Bei Inklusion sind alle notwendigen Ressourcen vorhanden. Es kann nicht angehen, dass Lehrer Mehraufwand haben. Wenn, müsste den betroffenen Schülern Assistenten zur Seite gestellt werden, die für den Mehraufwand zuständig sind.


    Das mit den Assistenten ist auch so eine Geschichte für sich. Oft bekommt man völlig unqaulifizierte Kräfte, die zuweilen eher eine Be-als eine Entlastung darstellen können.

  • ich habe diesen Thread gerade gefunden, da unsere Schule nach Willen dieser EU-Richtlinie und dem Willen der Schulleitung wohl demnächst eine Inklusionsschule werden wird.
    Von daher interessiere ich mich sehr für Erfahrungsberichte... da ich skeptisch bin.
    Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, ist Inklusion ganz sicher eine feine Sache... aber ich sehe bis jetzt nicht im Ansatz geeignete Rahmenbedingungen.
    Leider kann ich also hier nicht helfen und Erfahrungsberichte abgeben... soweit sind wir ja noch nicht.
    Aber ich wollte vorschlagen, dass du auch im Unterforum Grundschule nach Mitstreitern suchst.
    An Grundschulen ist gemeinsamer Unterricht ja doch schon häufiger.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Danke für den Tipp, ich werde meinen Beitrag auch in die anderen Foren einstellen. Sieht aber bisher eher mau aus. Nur sehr wenige trauen sich mit ihren Erfahrungen, wenn auch anonym auch an die Öffentlichkeit zu treten. Sehr, sehr schade.
    Schau mal hier rein. Hier berichten betroffenen Gymnasiallehrer:


    Inklusion an Gymnasien

  • Vielleicht sollte man so pauschal, wie Inklusion (von politischer Seite) diskutiert bzw. verordnet wird diese auch ganz pauschal ablehnen.
    Grund: Grundgesetz, Artikel 2.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Da werden wir wohl nicht gefragt werden. Es ist eigentlich schon beschlossene Sache, nur leider ohne die entsprechenden Rahmenbedingugen. Zudem ist ist ein willkommener Anlass Geld zu sparen. Es gibt 1000 offene Fragen, wie "Inklusion" in der Realität aussehen soll, die den Schülern nützt und die Lehrer nicht an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit bringt.
    Hier sind die Frage recht vollständig und übersichtlich dargestellt:


    Bericht einer Lehrkraft aus Niedersachsen:


    http://www.dgs-ev.de/index.php?id=498#c941


    Anworten auf diese Fragen gibt es seitens der Politik nicht. Die Eckpunkte zur Umsetzung in NRW sind zwar angekündigt, aber noch nicht vorhanden. Niedersachsen hat jetzt einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Den stecke ich mal in den Anhang. Trotz fehlender gesetzlicher Grundlagen wird "Inklusion" moder wie man es auch immer nennen mag, vielerorts bereits umgesetzt. und schön geredet. I :X:

  • Zitat

    Da werden wir wohl nicht gefragt werden.


    Brauchen wir nicht. Ich bin mit meinem Amtseid auch auf das Grundgesetz verpflichtet worden.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Zitat

    Verstoßen wir denn gegen das Grundgesetz, wenn wir uns für unsere uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler einsetzen?


    Eben, das heißt aber nicht zwangsläufig inkludieren.
    Artikel 2 GG schreibt was von freier Entfaltung der Persönlichkeit und sinngemäß, dass meine Freiheit dort aufhört, wo die des anderen beginnt.
    Die Frage ist also: Können die zu inkludierenden Schüler in den aufnehmenden Klassen/Schulen ihre Persönlichkeit (entdprechend ihren inneren und äußeren Bedingungen) frei entfalten; können die Schüler in den aufnehmenden Klassen das?


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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