Diktat- Desaster!!!! Alternativen?

  • @grünerFrosch: Welche Position vertrat deine Kollegin?!


    Mit welchem quasi-objektiven Argument tritt man bitteschön dafür ein bei 3/120 Fehlern/W keine sehr gut mehr zu geben?



    Zu Peppos Frage nach Alternativen:


    Nach unserem ersten Diktat (ähnlicher Schnitt wie bei dir ;( ), schreibe ich nun das zweite nicht mit.


    Trotzdem übe ich derzeit: Doppelmitlaut, Dehnungs-h, t oder d,...


    Als RS-Arbeit bekommen die Kinder passende schlichte Bilder. Bspw. Sie man ein Mädchen, das einen Ball wirft. Die Kinder müssen dann das Bild beschreiben. Der Ball kann eigentlich nur als solcher benannt werden (hoff ich), und da teste ich quasi die Doppelkonsonanten.
    Je nach Grad des Ausschweifens beim Beschreiben (mehr Wörter) kommen die Schützlinge in der Benotungstabelle entsprechende Kategorien.


    Dadurch erhoffe ich einige Nachteile des Diktats zu vermeiden (Schreibgeschwindigkeit> weniger Warten, weniger Hetze; individuellere Abfrage des Wortschatzes).
    Gleichzeitig besteht eine gewisse Vergleichbarkeit: Ein Grundsoll an Wörtern bzw. Rechtschreib-Anforderungen wird sichergestellt. Quantität verzerrt wenig (wegen Benotungstabelle).


    Eine Möglichkeit der Alternative.


    Schüssi
    U

    • Offizieller Beitrag

    Hm,


    kurz gefasst


    - ich halte Diktate auch für Unsinn, wenn sie allein dafür eingesetzt werden, Noten zu bilden. Hier wird m.E. lediglich im Fach Deutsch eine pseudo-objektive Prüfung geschaffen, bei der man Fehler zählt und Schlüssel entwirft und dann meint, endlich habe man eine echte Note gemacht - das Gute daran ist, dass die Eltern eine 6 in einem Diktat hinnehmen, was sie in einem Aufsatz nicht tun ("aber Kevin hat doch was hingeschrieben"...als Übungsmöglichkeit sind sie aber sinnvoll, weil ein gutes Gedächtnis- und Kompetenztraining


    - wenn man sie schreibt, ist 4,3 ein hinzunehmender, ich hatte schon schlechtere in den 5. Klassen


    - Alternativen habe ich schon schreiben müssen, z.B. im bayerischen Probeunterricht für die Aufnahme in Jahrgangsstufe 5 - Hier bestand ein erster Teil darin, dass einzelne Worte vorgelesen wurden und auf dem Papier passende Bilder dazu waren. Die Schüler mussten dann die Worte in die Felder unter diese Bilder schreiben (Realschule!). In einem zweiten Teil bekamen sie einen Text, der Fehler enthielt. Diese mussten sie herausfinden und den Text richtig abschreiben. Die größte Fehlerquelle war das Abschreiben des Textes, nicht der falschen Wörter.


    Bei all diesen Fragen aber halte ich es für wichtig, dass man die Kollegen mit ins Boot holt und Rechtschreibung zur Grundlage in allen Fächern macht. Denn die lieben Kollegen sehen das allzuoft als ein alleiniges Problem im DU. Und während ich Punkte abziehe für schlechten Ausdruck und Rechtschreibung, gibt es in Physik Stichwort-Teste...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    @grünerFrosch: Welche Position vertrat deine Kollegin?!


    Mit welchem quasi-objektiven Argument tritt man bitteschön dafür ein bei 3/120 Fehlern/W keine sehr gut mehr zu geben?


    Meine Kollegin war für die 0-Fehler-Toleranz.
    Und die Argumente? Hm, eigentlich keine. Das einzige Argument war, dass man den Kindern die Noten nicht hinterherwerfen könne. Nachher gäbe es Probleme, wenn die Kinder zu viele gute Noten haben, man sie als Lehrer aber trotzdem nicht zum Gymnasium schicken wolle. *seufz*


    kl. gr. Frosch

  • Wie sollen sich denn die Eigenschaften kompetenter Rechtschreiber in Abhängigkeit des Bundeslandes ergeben? Das ist doch Quatsch. In keinem Bundesland ist es notwendig, im (Berufs-) Leben nach Gehör richtig zu schreiben. Eine Kompetenz ist dagegene, Schreibungen mit Hilfe des Wörterbuches herauszufinden oder zu überprüfen oder über die Anwendung und die Vor- und Nachteile eines Rechtschreibüberprüfungsprogrammes am PC Bescheid zu wissen -unabhängig vom Bundesland. In keinem Bundesland gibt es einen Beruf, in dem die einzige Rechtschreib"kompetenz" heißt: Du musst nach Gehör richtig aufschreiben können, somit ist es doch auch als zu überprüfende "Kompetenz" für Schüler nicht von Bedeutung.


    Als wirkliche Frage steht dabei meiner Meinung nach immer noch im Raum, was man als Lehrer tun kann, um seine Schüler zu kompetenten Rechtschreibern zu machen. Das Überlegen und Entwicklen von Ideen für den konkreten Fall, um den es hier geht, bedeutet zwangsläufig, das Schreiben von Diktaten außer Acht zu lassen, da dies ja im konkreten Fall, für den um Hilfe gebeten wurde, ja nun gerade überhaupt nicht geklappt hat. Laut gedacht komme ich auf Folgendes: Lernwörter lernen und schreiben lassen? Viel Abschreiben lassen? Regelmäßige Wörterbucharbeiten? Karteien von Frau Leßmann einsetzen und die selbstgeschriebenen Texte der Kinder korrigieren und als Aufhänger für Richtigschreiben nehmen? Rechtschreibphänomene isoliert üben? Regelmäßig üben oder nur punktuell?

    • Offizieller Beitrag

    ohlin: Das hast du schön noch mal auf den Punkt gebracht, es sollte aber aus für mich nicht erklärlichen Gründen wohl in einem andern Thread und nicht hier weitergehen.


    Erklärung (nochmal, da der Frosch das weiter oben schon getan hat):
    Grundsatzdebatte über die Sinnhaftigkeit von Diktaten, die den Thread hier sprengen würde, drüben.
    Alternative Möglichkeiten vorstellen hier.


    Gar nicht so kompliziert.

  • Erklärung (nochmal, da der Frosch das weiter oben schon getan hat):
    Grundsatzdebatte über die Sinnhaftigkeit von Diktaten, die den Thread hier sprengen würde, drüben.
    Alternative Möglichkeiten vorstellen hier.


    Gar nicht so kompliziert.


    Aber meiner Meinugn nach ziemlich unsinnig, weil beides Zusammengehört, die Begründung, warum man welche Alternative nutzt und warum man Diktate nicht nutzt.

  • Aber in dem Titel hier ist doch nach einer Alternative gefragt worden, weil das Diktat so schlecht ausgefallen ist. Das ist in meinen Augen kein grundsätzliches Anliegen, sondern die Frage nach Möglichkeiten, um die verfahrene Situation mit dem schlechten Diktat zu retten oder zu nutzen. Deswegen habe ich ein bisschen laut gedacht, was ich machen würde, wenn ich ein Diktat geschrieben hätte, das so schlecht ausgefallen wäre und bei mir wäre es ja viel schlechter ausgefallen, weil bei uns an der Schule immer noch der Bewertungsschlüssel von vor Jahren gilt als das Schreiben von Diktaten noch verbreitet war. So kam es dann zu verschiedenen Ideen, die ich auf die Antwort auf die anfägnliche Frage liefern wollte und eben nicht als Diskussionsgrundlage von Grundsätzen. Wenn die Frage am Anfang nciht so gemeint war, dann tut mir das leid, dass ich mit so absurden Ideen daher kam :wacko:

  • WOW! So viele Antworten!!!! Wollte hier aber eigentlich keine Grundsatzdiskussion auslösen...;)! Trotzdem vielen Dank!
    Ich hab heute mit meiner Rektorin gesprochen und naja.... sie war nicht gerade erfreut, aber ich muss es wohl so rausgeben! Ich habe zwar immer noch Bauchschmerzen dabei, aber da muss ich wohl durch....!


    Danke auch für die Alternativen, aber in Bayern, 4Kl ist ein Diktat wohl ein "must" :S!


    Eine letzte Frage: Müssen die Kinder bei euch das Diktat verbessern (wenn ja, falsches Wort 3x richtig o.ä?) oder lasst ihr es damit gut sein?

    • Offizieller Beitrag

    Ich streiche bei der Korrektur immer nur am Rand den Fehler an und lasse die Kinder nach der Rückhane bis zum nächsten Tag die Fehler einkreisen.
    schaue dann noch einmal rüber, ob sie die Fehler gefunden haben und dann bekommen sie sie zum korrigierender.
    Manchmal sollen sie das Wort für 3x-mal hinschreiben (wobei ich das nicht so klasse finde), manchmal gebe ich Ihnen auch je nach Fehlerschwerpunkt entsprechende Übungen mit, die sie bearbeiten und außerdem die Wörter noch richtig hinschreiben.


    kleiner gruener Frosch

  • Wer es mag, kann auch die entsprechenden Karten der Leßmann-Boxen als Übung verwenden und den Kindern entspechend ihrer Fehler zuteilen.

  • Frau Leßmann hat über mehrere Jahre für sich ein umfangreiches Konzept zur Rechtschreibung erstellt. Sie verzichtet auf herkömmliche Diktate. Die Kinder schreiben freie Texte. Anhand dieser Texte ermittelt sie Fehlerschwerpunkte. Zu diversene Fehlerschwerpunkten hat sie Übungen gesammelt und in Form einer Kartei zusammengestellt. Stellt sie im Text eines Kindes z.B. vermehrt Fehler im Bereich "Großschreibung" von Nomen fest, lässt sie das Kind punktuell Aufgaben dazu bearbeiten. Die Aufgaben sind vom Umfang her sehr gering und enthalten immer eine Lösungskontrolle auf der Rückseite. Insgesamt gibt es für die Grundschule drei Rechtschreibboxen mit jeweils um 120 Karteikarten. Ich denke, es ist nicht möglich das Konzept vollständig zu übernehmen, da es das Konzept von Frau Leßmann ist und nicht das eigene. Man muss für sich selber gucken, welche Teile zum eigenen Unterricht passen und daraus ein eigenes Konzept erstellen. Mir z.B. widerstrebt es, die eigenen Texte der Kinder im bereich der Rechtschreibung zu "kritisieren" und ihnen darin grüne Kreuze oder was auch immer zu setzen, damit sie an diesen Fehlern arbeiten können. Aber auch bei Lernwörtern und Nacherzählungen usw. kann man die Karteiarbeit gut einsetzen.
    Deswegen schlug ich sie an dieser Stelle vor, weil mir eben sehr gut gefällt, dass nicht alle Kinder alles üben müssen, denn nicht jedes Kind kann alles nicht.
    Einige Karten enthalten sog. "gehirnfreundliche" Übungen. Diese fallen auf jeden Fall bei uns in Schleswig-Holstein in einen Bereich, der in Schule nicht erlaubt ist. Ich habe vergessen, was genau es ist, weil ich diese Übungen sowieso nie habe durchführen lassen, so sah ich darin lediglich nochmal eine Bestätigung, dass ich instinktiv richtig gehandelt habe.
    Das Material von beate Leßmann ist im Dieck-Verlag verlegt. Im Raum Schleswig-Holstein bietet sie immer wieder Fortbildungen an. Meiner Meinung nach gleichen sie in weiten Teilen einer Verkaufsveranstaltung, aber um einen Überblick über ihre IDeen zu bekommen, sind sie gut geeignet.


    http://www.dieck-buch.de/cgi-b…i?show708,777046235324093

Werbung