Macht ihr mit bei Spielen im Sportunterricht der GS?

  • Folgendes würde mich als (u.a.) fachfremd unterrichtende Sportlehrerin mal interessieren:
    Macht ihr bei Spielen im Sportunterricht der GS mit oder sorgt ihr ("nur") von außerhalb für die Einhaltung der Spielregeln?
    Gerne mit kurzer Begründung. :) DANKE

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

  • Gerade in der Grundschule finde ich es bei den meisten Spielen unangebracht.
    Das ist im Kindergarten noch anders, wenn Kreisspiele gemacht werden in der Grundschule sicherlich auch, aber ansonsten eher nicht.

  • Ich unterrichte Sport auch nur fachfremd in Klasse 1/2, aber vielleicht hilft dir meine Antwort trotzdem weiter.


    Eigentlich handhabe ich das unterschiedlich, kommt auf die Situation und das Thema an. Unbekannte Bewegungen und Übungen mache ich grundsätzlich vor, damit die Kinder den Ablauf kennenlernen (z.B. einen Bewegungsparcours). Gelegentlich sind die Kinder da aber besser als ich, dann lasse ich sie vormachen. ;) Bei dem Ablauf selbst mache ich dann nicht mehr mit wg. Hilfestellungen etc.


    Bei Spielen mache ich grundsätzlich nicht mit - schon allein der Fairness halber (die Kleinen haben sonst ja gar keine Chance ;) ). Einzige Ausnahme: bei manchem Spielen gibt es den Fall, dass jedes Kind unbedingt einen Partner braucht. Wenn es dann nicht aufgeht, springe ich schon mal ein (z.B. bei Zuwerf- und Fangübungen). Meist ist aber dann ein Kind dabei, das nicht mehr kann oder etwas kränklich ist - dieses Kind bleibt dann bei mir und hilft mir beim Punktezählen oder so.


    Ich mache auch deshalb nicht gerne mit, weil ich dann keinen guten Überblick über die Situation habe und nicht mehr auf die Einhaltung der Regeln, den Umgang miteinander etc. achten kann.


    Mich würde da aber auch die Meinung der "studierten" Sportler interessieren.


    LG

  • Ich würde nicht mitmachen.
    Gründe:
    Als Lehrerin bin ich so etwas wie eine Schiedsrichterin, die auf Regeleinhaltung und faires Spiel achten muss. Wenn ich selber mitspiele, bekomme ich viele Dinge gar nicht mit. Außerdem kann ich nicht zwei Rollen gleichzeitig einnehmen (Schiedsrichter und Spieler). Falls ich ein Kind der gegnerischen Mannschaft auf die Bank schicke, könnten die Schüler denken ich würde meine Mannschaft bevorzugen.
    Wenn ich mitspielen würde, würden sich die Kinder auf mich konzentrieren oder mich vermutlich häufig in das Spiel einbeziehen. Es geht aber nicht um mich. Es geht darum, dass die Klasse soziale Kompetenzen erlangt und miteinander ins regelgeleitete Spiel findet.
    Im normalen Unterricht rechnest du ja auch nicht die Aufgaben mit, sondern bietest den Schülern Hilfestellung.


    Vormachen muss natürlich schon sein.

  • Ich habe bei einer studierten Sport-Kollegin, die lediglich 8 Stunden an 3 Tagen arbeitet und in diese Zeit ausschließlich Sport unterrichtet, beobachtet, dass sie sich eine Tasche ins Lehrerinnenklo gehöngt hat mir ihren Sportsachen, diese dort anzieht, wenn sie in die Schule kommt und bevor sie fährt, wieder auszieht. Mich lässt das vermuten, dass sie mit den Kindern gemeinsam turnt. Wozu sonst eine Jogginghose und ein anderes T-Shirt??? Wenn es lediglich nur darum geht, als Sportlehrerin erkannt zu werden, finde ich das ein wenig überzogen, schließlich schnüren sich unsere studierten Musiklehrer ebenso wenig stets eine Gitarre auf den Rücken wie die Mathekolleginnen auch nicht immer einen Tafelzirkel in der Hand tragen, um als Musik- bzw. Mathelehrerin erkannt zu werden. Möglich wäre ja eine ganz weithergeholte Interpretation: Die Sportlehreirn trägt Jogginghose, um so als Vorbild zu fungieren und den Kindern vorzuleben, man nimmt nur in Sportzeug am Sportunterricht teil. Das wäre mir aber selbst für eine Grundschulsportlehrerin ehrlich gesagt drei Spuren zu weit hergeholt, aber dennoch nicht völlig unmöglich.
    Ich bin aber sehr gespannt, was man hier noch darüber erfahren kann und lese eifrig weiter mit.

  • Ich habe bei einer studierten Sport-Kollegin, die lediglich 8 Stunden an 3 Tagen arbeitet und in diese Zeit ausschließlich Sport unterrichtet, beobachtet, dass sie sich eine Tasche ins Lehrerinnenklo gehöngt hat mir ihren Sportsachen, diese dort anzieht, wenn sie in die Schule kommt und bevor sie fährt, wieder auszieht. Mich lässt das vermuten, dass sie mit den Kindern gemeinsam turnt. Wozu sonst eine Jogginghose und ein anderes T-Shirt??? Wenn es lediglich nur darum geht, als Sportlehrerin erkannt zu werden, finde ich das ein wenig überzogen, schließlich schnüren sich unsere studierten Musiklehrer ebenso stets eine Gitarre auf den Rücken wie die Mathekolleginnen auch nicht immer einen Tafelzirkel in der Hand tragen, um als Musik- bzw. Mathelehrerin erkannt zu werden. Möglich wäre ja eine ganz weithergeholte Interpretation: Die Sportlehreirn trägt Jogginghose, um so als Vorbild zu fungieren und den Kindern vorzuleben, man nimmt nur in Sportzeug am Sportunterricht teil. Das wäre mir aber selbst für eine Grundschulsportlehrerin ehrlich gesagt drei Spuren zu weit hergeholt, aber dennoch nicht völlig unmöglich.
    Ich bin aber sehr gespannt, was man hier noch darüber erfahren kann und lese eifrig weiter mit.


    Wenn ich nur Sport unterrichte, trage ich natürlich Sportsachen. Genauso wie ich als Trainer ja auch nicht im Anzug in der Halle erscheine und auch in Jeans wird nciht gerne gesehen. Da man aber oft andere Stunden noch hat, ist die Umsetzung sehr unterschiedlich.

  • Ich unterrichte zwar keinen Sport, gehe aber ab und zu mit den Kindern in den Psychomotorikraum oder fahre als Begleitung zum Sport mit. Ich mache nicht bei den Spielen mit, und zwar aus den Gründen, die schon genannt wurden: Zum Einen kann man aus der "Abseitsposition" besser das Geschehen verfolgen und als Schiri wirken. Zum anderen hält mich ein kaputtes Bein davon ab, jeden Schnackes mitzumachen. ;)

  • Also, nun melde ich mich mal als "studierte" Sportlehrerin. *lach*
    Ja, gelegentlich mache ich bei Spielen mit, das hat verschiedene Gründe:
    a) die Halle ist kalt. ;)
    b) man hat als Lehrerin die Chance "pädagogisch unauffällig" einzugreifen (Bsp.: Lauf- und Fangspiele- da lasse ich mich dann halt von einem sehr schwachen Schüler auch mal fangen und jage dann als nächstes den/die Schnellste - das Ganze natürlich möglichst unauffällig 8) ).
    c) die Kids freut es :) .
    d) man bewegt sich auch zwischendurch mal etwas und es macht SPAß!.


    Zu den aufgeführten Gegengründen:
    - Schiedsrichter/Spieler: Ich fungiere nicht bei jedem Sportspiel als Schiedsrichter - ein Ziel im Sportunterricht ist es auch, dass die Kinder selbst auf die EInhaltung der Regeln achten (Achtung: Ich meine hier die sog. "kleinen Spiele", nicht Fußball, Handball etc.)
    - Da die Klassen nicht so groß sind habe ich trotzdem noch die Übersicht über alle Kinder.
    - Fairness: Man muss ja nicht voll powern ;) Logischerweise werfe ich kein Kind mit voller Wucht ab. :thumbup:



    Ob diese Meinung nun wirklich "fundierter" ist als die von fachfremd Unterrichtenden wage ich aber zu bezweifeln. Meines Wissens gibt es da keinen fachpädagogischen Trend. Ich denke es ist einfach Einstellungssache.

  • Hihi, ich glaube, ich stehe mit meiner Einstellung gerade etwas allein im Wald.
    @ Ohlin: Sportkleidung trage ich beim Schulsport immer (unabhängig von meiner Beteiligung an Spielen) - sonst wären meine Schüler nämlich ganz schnell der Meinung, dass sie auch keinen Turnbeutel mitschleppen müssten. Sportlehrer in Jeans, Rollkragenpulli und am besten noch in Straßenschuhen in der Halle...das geht gar nicht!
    Ausnahme: 45min Sport mit den Kleinen, wenn effektiv vielleicht 20 min ein bisschen moderat gesportelt wird, dann tun es für alle die Sportschuhe & ein T-Shirt anstelle des dicken Pullis, kompletter Klamottenwechsel wäre übertrieben.


    Klar muss man als Sportlehrer das Heft in der Hand sowie die Übersicht behalten & auf die Einhaltung der Regeln achten - dabei geht es mir zunächst einmal um die Sicherheit meiner Schüler. Wenn ich sehe, wie manch andere Klassen ihre Mattenwagen herumschieben (mit zwei Kindern vorne weg - fertig zum Überfahren und links und rechts Kindern in der Tordurchfahrt - fertig zum Einquetschen) oder manche Lehrer Bewegungsstationen mit völlig unfachgemäßen Knoten sichern - da wird es mir echt flau.


    Bein anspruchsvollen Turnstationen & Bewegungslandschaften suche ich mir auch meine Position, dass ich an der schwierigsten Aufgabe Hilfestellung leisten und gleichzeitig einen Blick auf die ganze Halle behalten kann. Da verkneife ich mir die Turnerei (und prüfe nur am Anfang, ob alles so hält wie gedacht).


    Wann immer es geht, wird aber das Schiedsrichtertum an die Kinder übertragen (verletzte Mitschüler oder jeder kommt mal für ein paar Minuten dran). Denn die Kinder müssen auch lernen, dass der Schiedsrichter entscheidet (egal ob jetzt S. oder L. in die Rolle schlüpfen). Natürlich müssen vorher für alle die Regeln sonnenklar sein und der Schülerschiri darf nicht überfordert sein. Wenn eine Klasse sozial noch nicht so weit ist, dann spiel ich den Schiri zunächst häufiger - weil ich den Unmut besser ab kann als ein Mitschüler.


    Als Sportlehrer will ich meinen Schülern auch zeigen, dass MIR Sport Spaß macht - und deshalb mache ich gerne mit (gerade bei den Großen in der 4.), wenn es der Rahmen erlaubt. Das geht schon damit los, dass ich beim Warmlaufen mit dabei bin.


    Klassisches Beispiel: Völkerball
    Die Regeln sind sonnenklar, im Zweifelsfall entscheiden die Kinder beider Mannschaften ganz schnell und unkompliziert "Doch, der Ball hat dich noch gestreift, du bist raus!" - da bin ich als Lehrer wenig gefordert. Natürlich stehe ich in der Mannschaft eher im Hintergrund, verteile Bälle an die ganz Stillen, fische mir ab und zu mal einen fast verlorenen Ball aus dem Feld und liefere mir auch gerne mit meinen Sportskanonen kleine Duelle (50:50 Chance dass ich den Ball fange oder abgeschossen werde). Gerade meine Profisportler freuen sich, wenn sie von 15 Würfen 1x richtig draufhalten dürfen, wenn sie 14x vorsichtig auf die zarteren Gemütern Rücksicht genommen haben.


    Ups, "kurze Begründung" ist was anderes. Sorry

  • Ich will nicht noch einmal alles wiederholen, was schon gesagt wurde, aber ich stimme baum und Schmeili zu. Ich mache nicht bei allen Sportspielen mit, aber die Kinder lieben es, wenn ich manchmal dabei bin. Besonders spannend beim Fußball, wenn man tolle Vereinsfußballer in der Klasse hat. Die treten dann gern gegen mich an *g* und die Mädchen freuts, wenn ich sie unterstütze.

    • Offizieller Beitrag

    Ich mache manchmal bei Spielen mit, bei denen ich nicht als Schiedsrichter benötigt werde, z.B. beim Zombiball. Macht mir auch spaß (obwohl ich meist schnell abgeworfen werde - vonwegen die Kleinen gewinnen lassen... ;) ). Bei den meisten Spielen könnteich aber gar nicht mitspielen, da es ständig zu Regelstreitigkeiten und Meckereien kommt. Ist schon etwas besser geworden, aber ich bin da voll gefordert.
    Irgendwie hab ich eine sehr sportliche Klasse (das haben die nicht von mir), deswegen lasse ich die meisten Übungen von Kindern vormachen, da sie schneller, wendiger und geschickter sind. Besonders Turnübungen gelingen mir nicht mehr unbedingt mit der angemessenen Grazie.


    Ja, so viel zum Mitmachen im Sportunterricht. Ist lustig, dass man in der Grundschule zu vielen Fächern wie die Jungfrau zum Kind kommt. ;)

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Susannea Ich bin sogar verpflichtet in Sportbekleidung in der Turnhalle zu stehen. Habe gestern erst den Paragrafen aus dem Hessischen Schulgesetz einer Kollegin kopiert, die wissen wollte wie es mit Schmuck und Sportunterricht rechtlich geregelt ist. Darin steht: "Lehrer und Schüler haben sportgerechte Kleidung zu tragen."


    Ich halte es so wie schmeili. Wenn es eine Klasse ist, die sich absolut nicht an Regeln halten kann, spiele ich weniger mit.
    Für mich ist es auch ab und zu ganz lehrreich zu erleben, wie schwierig manche Spiele doch sind (weil da auf einmal die Bank im Weg ist, ich aufpassen muss, dass mich keiner abwirft und ich im Moment nicht weiß, wer die anderen zwei Bälle hat....). :angst:
    Den Kindern mache ich vorher klar, dass ich entweder mitspielen oder schiedsrichtern kann. Meist klappt es ganz gut.

  • Habe dieses Jahr gar keinen Sportunterricht, bin auch fachfremd, mache aber gerne mit, in der Hauptsache, um zu motivieren und gemeinsam Spaß an etwas zu haben.
    Natürlich ziehe ich mich um - mehr oder weniger, ... s. baum!


    UNd JAAAA, ich spiele auch immer wieder bei Mannschaftsspielen in einer Mannschaft mit, das ist meist ungerecht, weil ich nicht so riesensportlich bin wie die Kololegin, die in der anderen Mannschaft mitspielt ;) Wie SELTEN ist es bei uns, dass man die Halle mit einer Klasse alleine hat, fast immer sind wir doppelt gesteckt drin. Und JAAAA, dann fordern wir die Guten mal ein bisschen heraus, aber dafür... JAAAA, es gibt auch die Tage, an denen ich mit meiner Kollegin beim Völkerball spielen tratschend am Rand stehe, mit einem Auge das SPiel beobachte und mit meiner Hauptaufmerksamkeit ihrem Liebeskummer zuhöre .... Geht ja gar nicht? Geht bei uns ganz gut, zwischendurch anfeuern oder mal reinpfeifen udn was durchsagen,... und alle spielen motiviert weiter ;) ... hübsche Mischung und die am besten so, wie wir es gerade braucdhen, sofern es natürlich in die Unterrichtseinheit passt. Keinesfalls richtet sich diese natürlich danach wie der Liebeskummer oder sonstiger Privatkram es geraade erfordern....

  • Kurze Antwort: Nein. Ich mach nicht mit.
    Laengere Antwort: Ich mache nur mit, wenn ich mit einer anderen Lehrkraft (unserem FB-Leiter in meinem Fall) gemeinsam unterrichte und es in dem bestimmten Fall angemessen ist (die Regeln sind fuer mich dann meist anders als fuer meine Schueler, denn ich werd sicher niemanden ordentlich angehen.)
    Der Grund dafuer ist relativ einfach: Es ist eine Frage der Sicherheit - sowohl die der Kinder, als auch meine. Wenn ich mitspiele, ist es schwieriger die Uebersicht zu behalten. Wenn was passiert, hab ich angemessen beaufsichtigt? (Deswegen, zwei Lehrkraefte.) Ausserdem bin ich etwas groesser als meine Kids. Ich hab beim letzten Mal beim Rugby mitgespielt (ich spiele eh Rugby und renn oefters mal in groessere Damen rein...). Einer meiner Jungs ist in mich reingerannt und dann schoen *plonk* von mir abgeprallt. :D Ihm ist nichts passiert und ich bin, wenn ich bei den Kleinen mitspiele, auch sehr harmlos. Es kann aber immer mal was daneben laufen und dann hat man den Salat.


    Ich fuehre Sachen vor, wenn es geht. Aber bei Spielen wuerde ich eigentlich nicht mitmachen, auch wenn meine Jungs das besonders gerne haben. :rolleyes:

  • Herzlichen Dank für eure zahlreichen interessanten Antworten!
    Ich persönlich ziehe mir übrigens stets Hallenschuhe und Trainingshose an und mache nur manchmal mit bei kleinen Spielen.
    Bei Fußball und Co bin ich lieber außerhalb vom Spielfeld und versuche von dort auf die Einhaltung der Regeln zu achten.

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

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