Inklusion kann an "meiner" Schule nicht funktionieren, weil...

  • Nachdem wir ja hier allgemeine notwendige Rahmenbedingungen schon aufgeschrieben haben, würde mich interessieren, was konkret an eurer Schule gegen Inklusion spricht.


    Also die Fragestellung ist:


    Inklusion kann an "meiner" Schule nicht funktionieren, weil...
    Und nun bins ich mal gespannt. Es g ht aber wirklich nur um die Rahmenbedingungen an eurer Schule, was also dort anders ist eurer Meinung nach, als an Schulen, wo Inklusion funktioniert.

  • Inklusion kann an meiner Schule nicht funktionieren, da wir erst wenige Tage vor Schuljahresende erfahren haben, dass wir Inklusionsschüler bekommen ohne, dass wir eine Fortbildung oder Schulung erhalten.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Inklusion kann an meiner Schule nicht funktionieren, da viele Kolleginnen die Einstellung haben, dass es gar nicht klappen kann. Sie sind einfach gegen jede Änderung und wollen sich nicht auf "Neues" einlassen.



    LG Madame Chaos

  • Inklusion kann an meiner Schule nur schwer funktionieren, da wir in einem Gebäude, das für 500 Schüler gebaut wurde, 980 Schüler unterrichten. Keine Orte für Differenzierung und in den Klassen kein Platz für offene Arbeitsformen (Räume für 24 Schüler mit 29 Schülern belegt).

  • Inklusion kann nicht funktionieren, weil es nicht genügend ausgebildetes Personal gibt, weil es keine Konzepte, keine Standards, kein Personal gibt, das Inklusion planvoll behutsam und durchdacht vorbereitet, weil über die Köpfe aller Beteiligten und ohne gesetzliche Grundlage( NRW) kopflos und auf Biegen und Brechen auch ohne die notwendigen Voraussetzungen die Kinder einfach ins Regelschulsystem gesteckt werden und die Kolleginnen und Kollegen mit der neuen Aufgabe vollkommen allein gelassen werden. Vernünftige Fortbildungen gibt es auch nicht, weil keiner weiß wie es gehen und wer es bezahlen soll. Es gibt eine Fülle ungelöster Fragen und trotzdem wird es einfach gemacht. Also: Die UN Konvention wird als Deckmäntelchen benutzt, um Geld zu sparen.Wenn Fortbildungen schon mit dem Unterschied zwischen Integration und Inklusion anfangen und die schönen bunten Kreise
    http://www.inklusion-olpe.de/inklusion.php zum Vorschein kommen, dann dreht sich mir schon der Magen um. Keine Ideologien bitte, sondern Praxis live.

  • Inklusion kann nicht funktionieren, weil es nicht genügend ausgebildetes Personal gibt, weil es keine Konzepte, keine Standards, kein Personal gibt, das Inklusion planvoll behutsam und durchdacht vorbereitet, weil über die Köpfe aller Beteiligten und ohne gesetzliche Grundlage( NRW) kopflos und auf Biegen und Brechen auch ohne die notwendigen Voraussetzungen die Kinder einfach ins Regelschulsystem gesteckt werden und die Kolleginnen und Kollegen mit der neuen Aufgabe vollkommen allein gelassen werden. Vernünftige Fortbildungen gibt es auch nicht, weil keiner weiß wie es gehen und wer es bezahlen soll. Es gibt eine Fülle ungelöster Fragen und trotzdem wird es einfach gemacht. Also: Die UN Konvention wird als Deckmäntelchen benutzt, um Geld zu sparen.Wenn Fortbildungen schon mit dem Unterschied zwischen Integration und Inklusion anfangen und die schönen bunten Kreise
    http://www.inklusion-olpe.de/inklusion.php zum Vorschein kommen, dann dreht sich mir schon der Magen um. Keine Ideologien bitte, sondern Praxis live.


    Entschuldige bitte, aber hier ist wirklich nur nach den Problemen an "deiner" Schule gefragt. Es soll hier keine Diskussionen oder sonstige allgemeinen Äußerungen zu geben.
    Dazu gibt es ja den anderen Thread!
    Danke!

  • - kein ausgebildetes Personal ( wieder3 Seiteneinsteiger mit ungewisser Qaulifikation)
    - Durch Abordnungen keine oder kaum Differenzierungsgruppen in Stammschule
    - Abordnngen wider Willen ( Ich fühle mich degrdiert und kann mehr als den Tropfen auf den heißen Stein zu liefern)
    - Keine Ressourcen an GU Schule
    - 2 Wochen vor Unterrichtsbeginn weiß ich lediglich, dass ich 3 Kinder mit 8 oder 9 Stunden an 3 verschiedenen Tagen betreuen habe,
    - Ich weiß über die Kinder nichts.
    - Der Rektor der HS auch nicht
    -Ich weiß nicht, wer mein Teamparter ist
    - Akten über die Kinder ( nicht dran zu kommen)
    -Wenn ich Glück habe, bin ich willkommen, wenn nicht, bin ich Befehlsausführer. Ich bin eine Macherin, das kann nicht gut gehen.
    -Ich will es nicht, weil ich weiß, dass Inklusion das reinste Sparpaket ist, bei dem unserer Förderkinder die Bach runter gehen werden.
    - Es "kotzt mich an", ( sorry für den Ausdruck, aber er ist treffend) dass ständig so getan wird, als würden Kinder in Förderschulen leiden, ausgegrenzt usw. Meine Erfahrung ist eine ganz andere. Meine Schüler empfanden unsere Schule als Segen und haben nachweislich gute Zukunfsperspektiven. Die UN Konvention sagt mit keinem Wort, dass man alle Kinder in einer Schule stecken muss. Das hat die sparwillige Politik daraus gemacht.
    - Meine Erfahrung ist, dass viele Förderskinder im GU leiden, fühlen sich unfähig, sind isoliert, haben kein Selbstbewusstsein, werden gemobbt (sek.1). Die ersten Rückläufer haben wir in diesem Jahr schon. Soweit ist weiß, sind es 3 oder 4.
    Wenn alle Schulen unter den Bedingungen arbeiten würden wie wir und so wie wir, dann wäre meine Förderschulform ( L) wirklich überflüssig. Doch ohne entsprechende durchdachte Vorbereitung geht das nur auf Kosten aller Beteiligten und das gilt auch für meine Schule.

  • -Wir sind dafür nicht ausgebildet
    -Wir bekommen keine Förderschullehrer zugeteilt
    -Die Schulsozialarbeit wird darüberhinaus noch drastisch reduziert
    -Mangelnde Räumlichkeiten
    -Mangelnde materielle Ausstattung
    -Es liegt kein Konzept vor
    -Die Klassen sind zu groß. 25 Schüler mit 5 Inklusionsschüler
    -Mehrarbeit droht
    -Kollegen werden dadurch der Reihe nach immer häufiger erkranken
    -Die immer schwerer werdenden zentralen Abschlussprüfungen lassen in Klasse 10 keinen pädagogischen Spielraum für die Betreuung der Inklusionsschüler. Schon Jahre vorher müssen die Klassen natürlich intensiv auf den Abschluss vorbereitet werden. Gleichzeitig Inklusionsschüler zu btreuen macht keinen Sinn und überfordert das vorhandene Lehrpersonal. Schüler und Eltern werden auf die Barrikaden gehen, wenn der Abschluss negativ beeinträchtigt oder gefährdet wird.


    Insgesamt die logische Konsequenz, die aus den allgemeinen Fakten resultiert, die rotherstein im Beitrag 5 erwähnt hat. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    2 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • ...
    - ständiges Team-teaching (Lehrer + Fachpersonal) in der Inkusionsklasse nicht gegeben sein kann. Nicht nur im Doppeljahrgang haben wir hoffnunglos zu wenige Lehrer. Auch danach sieht es mit der Besetzung der Stellen nicht rosig aus.


    - adäquate räumliche Bedingungen sind nicht gegeben. Viel zu viele Treppen. nur ein Aufzug, der nicht in alle Bereiche reicht. Für Rollstuhlfahrer nicht möglich.


    - kleine Klassen, die den ehemaligen Förderkindern gerecht werden hatten wir noch nie. Die Klassengröße bei meiner Schule liegt zwischen 30 und 35 Kindern.
    (- sinnvolle Übertritte zu den weiterführenden Schulen)


    - weitere FS-Experten im Sinne einer Sprechstunde ständig greifbar: gibt es nicht. Wir haben einen Sozialarbeiter mit einer halben Stelle. Und der hat auch so schon genug zu tun.
    - überarbeitete Lehrpläne: da hat das Kollegium sicher wieder Lust drauf, nachdem wir alle Lehrpläne für die QA überarbeiten mussten/erstellt haben.


    - fächerübergreifender Unterricht: funktioniert schon ohne Inklusion schlecht


    - Rückzugs-/Ruhemöglichkeit: gibt es in dem kleinen gebäude nicht. Das Lehrerzimmer ist immer überfüllt. Der Arbeitsraum ist der Kopierraum. Da ist nicht von Ruhe zu sprechen.
    -offenen Unterricht: machen wir dann auch offene zentrale Abschlussprüfungen?


    -MItarbeit aller: der Tag hat 24 Stunden. Wenn das nicht reicht, nimmt man die Nacht dazu.


    -Unterstützung aller (vor allem auch der höheren Ebenen :( Wer sich auf Sylvia und Konsorten verlässt, ist m.E. verlassen.


    -Möglichkeiten des zieldifferenten Unterrichts: Bei 35 SuS kein Problem. Jeder Schüler erhält dann etwas mehr als eine Minute Aufmerksamkeit.


    -Möglichkeiten der individuellen Beurteilung: Jeder bekommt von mir individuell eine Note.
    - bessere Ausstattung mit Materialien, vor allem für differenziertes und offenes Arbeiten: Geld ins Bildungssystem? Ich dachte Inklusion wird gemacht, weil es eben aus dem System raus soll.


    - starke Kooperationsbereitschaft, Offenheit und Mitarbeit der Eltern um die bestmögliche Entwicklung der Kinder zu ermöglichen: mit der Offenheit ist das in konservativen Regionen so eine Sache.


    - alle Kollegen ziehen an einem Strang, den sie sich vorher um den Hals gelegt haben.


    - hilfreiche Fortbildungen zur Vorbereitung der Lehrkräfte auf die Inklusion: Die Fortbildungstöpfe sind chronisch leer. Da halte ich Fortbildungen im Bereich der Schulverwaltung für sinnvoller.


    - angepasster Stundenplan, d.h. verstärkt Klassenlehrerunterricht: Dann gibts mehr fachfremden Unterricht. Das will das Kollegium sicher nicht. Ich auch nicht.
    - Anpassung der Rahmenbedingungen je nach Klassenstufe / Schulform: das ist ja sehr konkret


    - Entlastungsstunde[n] für jeden in einer I-Klasse eingesetzten Kollegen: Wir haben ohnehin zu wenig Kollegen. Wenn da einer noch entlastet wird, geht das zu Lasten der anderen. Das macht das Ganze noch beliebter.


    - bei Schulversuchen: wissenschaftliche Begleitung: Bitte nicht. Irgendwelche Möchtegernwissenschaftler mit ihren Fragebögen machen den Lehrern nur noch mehr Arbeit. Das dürfte auch die Meinung des Kollegiums sein.
    -Fortbildungen im teamteaching: s.o.


    - feste Förderschulkraft in fester Klasse, bei Fachlehrerwechsel bleibt Sonderpädagoge in der Klasse: s.o. Geld soll aus dem System nicht ins System


    - ständige Fortbildungen für beide Regel- und Förderschullehrer: s.o.


    - mehr Aufklärung der Eltern: s.o.


    - Wahl des Teampartners: das ist machbar.
    - neue Arten der Leistungsmessung und Beurteilung: und zwar? Wer tanzt seinen Namen am schönsten?


    - geöffneter Unterricht in dem Sinne, dass Stunden zur verfügung stehen,
    in denen die Schüler an individuellen Schwerpunkten (Förderung,
    Forderung) arbeiten können: eine ganz neue Idee. Die Ergänzungsstunden lassen grüßen.
    -Veränderung der Studiengänge (Regelschullehrer, Sonderpädagogik): Da lässt sich bestimmt auch noch Geld sparen.
    -keine Mehrarbeit: LOL :depp:
    - Gehaltserhöhung zur Kompensation der schwierigeren Bedingungen (sogenannter Inklusionszuschlag) LOL :depp:



    Man könnte den Eindruck bekommen, dass das mit der Inklusion an meiner Schule kieine so gute Idee wäre.

  • :thumbup: Super Beitrag, genau so und nicht anders sieht die Realität aus! Wie etwas anders behauptet hat entweder keine Ahnung von der Schulrealität in Deutschland oder ist von der schönen Ideologie "Inklusion" verblendet. Schön, wenn man an so etwas noch glauben kann. Mit wurden im Laufe der Jahre meine Flügel massiv beschnitten. ?( Lass uns einen tolerenaten, hilfsbereiten, uneigennützigen Menschen Züchten, dann könnte es klappen. Zum wiederholten Male: Die politische Umsetzung der Inklusionsbestrebungen ist für die Politik ein willkommender Anlass Geld zu sparen. Ich müsste mich sehr täuschen, wenn das nicht stimmte.


    Hier noch eine Story zum vollinkudierten geistig Behinderten( eigen Wohnung, Arbeitsstelle), den mein Mann in finanziellen und rechtlichen Dingen, betreut und von dem ich schon an anderer Stelle berichet habe. Hat sich einen teurern XXl Fernseher gakauft, kam damit nicht zurecht, nun hat ihn der Arbeitskollege, gratis natürlich, er selber hat wieder seinen alten Fernseher ( Schaden 1100€). Soviel zu den Mitmenschen und ihrem Umgang mit Behinderten. Nett wäre gewesen, wenn er ihm geholfen hätte den Fernseher wieder zurück zu geben oder ihm langsam und oft erklärt hätte wie die Technik hier funktionert oder er ihm den Fernseher abgekauft hätte. So sind Menschen und nicht anders. Wer meint, dass sich das durch den gemeinsamen Besuch einer Schule ändert würde, ist naiv.Schrecklich zuschauen zu müssen wie diese Menschen ausgebeutet werden.

  • Super Beitrag, Herr W !


    Zitat rotherstein :

    Zitat

    Lass uns einen tolerenaten, hilfsbereiten, uneigennützigen Menschen Züchten, dann könnte es klappen.

    Züchten ist viel zu aufwändig, geehrte rotherstein !
    Das dauert ja mehrere Zuchtgenerationen bevor die gewünschten Eigenschaften halbwegs zu Tage treten. Und dann die Rückschläge !


    Ich setze eher auf das Klonen bereits vorhandener o.g. Menschen oder auf die Konstruktion künstlicher Intelligenzen. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Hier noch eine Story zum vollinkudierten geistig Behinderten( eigen Wohnung, Arbeitsstelle), den mein Mann in finanziellen und rechtlichen Dingen, betreut und von dem ich schon an anderer Stelle berichet habe. Hat sich einen teurern XXl Fernseher gakauft, kam damit nicht zurecht, nun hat ihn der Arbeitskollege, gratis natürlich, er selber hat wieder seinen alten Fernseher ( Schaden 1100€).


    Wenn der Mann unter Betreuung steht, müsste es doch kein Problem sein, den Fernseher zurückzufordern? Stichworte: Eingeschränkte bzw. nicht vorhandene Geschäftsfähigkeit und ungerechtgertigte Bereicherung.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das Vorurteil, dass Inklusion an der eigenen Schule nicht funktionieren kann, speißt sich aus mehreren Quellen:
    1. Alle Lehrer haben es als Schüler nicht erlebt.
    2. Alle Lehrer haben einen Unterricht erlebt, der sich am Durchschnitt orientierte (Frontalunterricht für alle !).
    3. Viele Lehrer sehen Heterogenität der Klasse als Erschwernis für die Arbeit an, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen etwas anderes sagen (siehe ergebnisse der Laborschule in Bielefeld).
    4. Alle Lehrer haben das selektierende Schulsystem durchlaufen und können sich ein System ohne Selektion nicht vorstellen.
    5. Wie erfolgreich ein gemeinsames Lernen sein kann, das zeigen die Ergebnisse der einzigen echten Gesamtschule in Deutschland, der Grundschule. Wie fatal und unpädagogisch und menschenverachtend die Selektion der Schüler ist, der sollte sich einmal die Vorträge und Untersuchungen von Prof. Dr. Wocken im Netz anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=_z2yMsxidBY oder berichte verfolgen, wie es Kindern z.B. in Bayern geht, die in der 4. Klasse sind.
    6. Die größten Befürworter des gegiederten Schulsystems und die größten Gegner eines inklusiven Schulsystems sind "komischerweise" die Gymnasiallehrer, warum wohl?
    Meine Erklärung: Sie haben Angst um ihre Privilegien (Einstieg mit A13+Zulage, recht schnelle Beförderung nach A14, gewisse Chancen nach A15 zu kommen und die eher unproblematische pädagogische Arbeit mit Kindern aus der Ober- und Mittelschicht), die sie gegenüber den anderen Lehrergruppen aus historischen Gründen, die aus dem 19. Jahrhundert stammen, haben. Die immer genannte Argumentation eines längeren und "qualifizierteren"? Studiums ziehen seit der Umstellung auf Batchelor- und Masterstudiengängen ja nicht mehr. Wer will schon die besseren Arbeitsbedingungen und die bessere Bezahlung gegen Verschlechterungen (z.B. A 12 und kaum Beförderungsmöglichkeiten in den anderen Schulformen) tauschen, menschlich gesehen verständlich, sachlich gesehen unverständlich, verlogen und gegenüber den Schülern, die den Aussortierungsprozess über sich ergehen lassen müssen, menschenverachtend. Ich plädiere übrigens nur dafür, dass alle Kinder gemeinsam lernen, nicht, dass alle Kinder das Abitur erreichen müssen bzw. könnten. http://www.randomhouse.de/weba…/webarticle.jsp?aid=25334

  • Inklusion klappt nicht


    .....weil all die anderen Kinder in der Klasse nicht den Lernfortschritt haben, den sie hätten, wenn der Lehrer schneller mit den Unterrichtsinhalten voranschreiten könnte. Kann er aber nicht. Er kann auch nicht wie gewohnt unterrichten, sondern muss Unterrichtsinhalte gänzlich anders aufbauen. Die Nicht-Behinderten lernen soziales Lernen. Ja. Ist auch sehr wertvoll. Ja.
    Aber in Sachen Unterrichtsstoff hängen sie Stück für Stück hinterher. So ist es. Tatsache bei mir an der Schule, nach zwei Schuljahren.


    Inklusion klappt nicht
    ....weil es keine Entlastung für die Lehrer gibt. Jeder Lehrer, der das macht, erlebt eine zusätzliche Belastung. Das ist sicherlich bereichernd, ohne Frage. Aber auch belastend. Ohne Frage. Entlastung ist aber nicht vorgesehen.


    Inklusion klappt also nicht
    .....weil der Lehrer zusätzlich belastet wird
    ......weil der Lehrer nicht entlastet wird
    ......weil Nicht-Behinderte im Lernfortschritt des Unterrichtsstoffes benachteiligt werden
    .......weil Behinderte nicht adäquat unterrichtet werden


    Fazit: Dumme Politiker ohne Plan treffen Vereinbarungen zum Nachteil der Beteiligten, dafür zum Vorteil für sich selbst und für alle Medien der Öffentlichkeit.

  • williwacker:
    Komisch, dass es immer die Grundschullehrer sind, die den Gymnasiallehrern erklären müssen, wie der Laden in den Klassenstufen 5-12 zu laufen hat. Ich nenne dir einmal ein paar Dinge, von dennen du wahrscheinlich keine Ahnung hast:


    Unterrichten in Klassen mit 30+ pubertierenden Schülern und Schülerinnen.
    Unterrichten von 150-200 unterschiedlichen Schülern pro Woche.
    Landesweite Vergleichsarbeiten.
    Zentrale Abschlussprüfungen, demnächst wohl erweitert um ein bundesweites "Kernabitur".
    Bildungsstandards und Einheitliche Prüfungsanforderungen für die Abiturprüfung und daher keine "Wenn ich's nicht schaffe, dann macht's der Kollege im nächsten Jahr"-Mentalität
    Klassenarbeiten / Klausuren und die damit verbundenen Korrekturen ohne Ende.


    Und deine implizite Bemerkung, dass A12 für alle ja eigentlich auch reiche, verrät schon aus welcher politischen Einheitslehrer-Ecke du kommst... Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich unter den Bedingungen des demographisch bedingten Fachkräftemangels sich für gewisse Fächer noch fachlich-qualifizierte Studenten für ein Lehramtsstudium entscheiden, wo die Wirtschaft jetzt schon deutlich bessere Einstigesgehälter und Entwicklungsmöglichkeiten bietet? Aber Fachwissen braucht der "Einheitslehrer" ja sowieso nicht, vermute ich... er muss ja schließlich auch fachlich mit den Schülern "auf Augenhöhe" sein.


    Und wenn Gesamtschulen im Großen und Ganzen ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, obwohl sie mittlerweile 40 Jahre Zeit hatten ihre Ideen umzusetzen, dann behauptet man einfach, es gäbe nur eine "einzige echte Gesamtschule in Deutschland". Wie ideologiefixiert muss man eigentlich sein, um zu solch einer "Feststellung" zu kommen?


    Aber wenn man eine der auch laut PISA weltweit(!) erfolgreichsten Schulformen (= das deutsche Gymnasium) kaputtmachen will, dann bist du mit deinen "Feststellungen" natürlich auf dem richtigen Weg. Nur leider werden die Eltern dabei nicht mitspielen und in die Privatschulen flüchten. Aber die müsste man dann bestimmt aus "Gerechtigkeitsgründen" verbieten...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Komisch, dass es immer die Grundschullehrer sind, die den Gymnasiallehrern erklären müssen, wie der Laden in den Klassenstufen 5-12 zu laufen hat.


    Es gibt aber auch genug (angehende) Gymnasiallehrer hier, die den Grundschullehrern erklären, wie "der Laden" in den Klassenstufe 1 - 4 zu laufen hat.



    Unterrichten in Klassen mit 30+ pubertierenden Schülern und Schülerinnen.


    Nun ja, da die Ausbildung und auch die einzelnen Schulen in den meisten Bundesländern Grund- und Hauptschule umfassen, können die meisten Grundschullehrer das wohl durchaus einschätzen.



    Landesweite Vergleichsarbeiten.


    Gibt es natürlich auch in der GS, sogar bundesweite (VERA).



    Bildungsstandards


    Gibt es natürlich auch für die Primarstufe.



    Klassenarbeiten / Klausuren


    Gibt es natürlich auch in der Grundschule. Teilweise auch Arbeiten pro Hauptfach pro Klasse pro Schuljahr.



    Und wenn Gesamtschulen im Großen und Ganzen ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, obwohl sie mittlerweile 40 Jahre Zeit hatten ihre Ideen umzusetzen, dann behauptet man einfach, es gäbe nur eine "einzige echte Gesamtschule in Deutschland".


    Das hat nichts damit zu tun, dass die Gesamtenschulen ihren Ansprüchen nicht gerecht werden, sondern dass die sogenannte Gesamtschule im Sekundarbereich bei gleichzeitigen Alternativen klassischer Schulformen natürlich nicht das gesamte Spektrum abdeckt. "Creaming effect" - vielleicht mal gehört?
    Aber auch die Grundschule ist eigentlich keine Gemeinschaftsschule, bei 9 alternativen Sonderschulformen.



    Aber wenn man eine der auch laut PISA weltweit(!) erfolgreichsten Schulformen (= das deutsche Gymnasium)


    Das ist doch nicht wirklich dein Ernst?! Dass man mit einer elitär ausgewählten Schülerschaft bessere Ergebnisse in Tests hat, ist irgendwie logisch und nicht allzu erstaunlich. Dadurch von einer "erfolgreichen" Schulform zu sprechen, ist schon reichlich vermessen und lächerlich.

  • Zitat Plattenspieler :

    Zitat

    Es gibt aber auch genug (angehende) Gymnasiallehrer hier, die den Grundschullehrern erklären, wie "der Laden" in den Klassenstufe 1 - 4 zu laufen hat.

    Naja, wir sind ja diejenigen, die die ehemaligen Grundschüler an unseren Schulen in Klasse 5 in Empfang nehmen und von Jahr zu Jahr feststellen müssen, dass sie immer weniger können, trotz guter bis sehr guter Noten und hoher Schullaufbahnempfehlung, geehrter Plattenspieler ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • .... unser arbeitsalltag schon ausreichend belastend und zeitlich mehr als ausgefüllt ist.
    ich weiß nicht, wo ich die energie für weitere i-kinder (ich habe lernbehinderte, ich habe hochbegabte, ich habe kinder mit sozial-emotionalen schwieriegkeiten als normale "stammkundschaft") herbekommen soll.
    ich weiß nicht, wie ich meinen unterricht organisieren soll (auch räumlich-materialbezogen gemeint).
    ich bin nicht dafür ausgebildet mit behinderten kindern als lernern umzugehen.
    ich weiß nicht, wie wir an der schule mit der ständig anfallenden vertretungssituation umgehen sollen, wenn i-kinder zu versorgen sind (aufteilung und 2-klassen-zum-sport-oder-auf-den-schulhof sind an der tagesordnung).

  • Nun ja, da die Ausbildung und auch die einzelnen Schulen in den meisten Bundesländern Grund- und Hauptschule umfassen, können die meisten Grundschullehrer das wohl durchaus einschätzen.


    Wo gibts denn Hauptschulen mit ner Klassenstärke von 30 Schülern, wenn die Hauptschulen doch alle Schülermangel haben? Das ist doch unlogisch. In welchen Bundesländern ist denn der Studiengang gekoppelt?



    Gibt es natürlich auch in der GS, sogar bundesweite (VERA).


    Mit VERA schlagen wir uns aber auch herum - in der GS gibts hier aber keine Jahrgangsstufentests.



    Gibt es natürlich auch für die Primarstufe.


    Aber keine EPAen. Wer überprüft schon, ob die Bildungsstandards eingehalten werden?



    Gibt es natürlich auch in der Grundschule. Teilweise auch Arbeiten pro Hauptfach pro Klasse pro Schuljahr.


    Ach, und da hat man dann auch in zwei Woche knapp 30 vierseitige Angabenblätter plus Textproduktionen abzuarbeiten? Und das vier Mal im Jahr in mindestens 5 Klassen?



    Das hat nichts damit zu tun, dass die Gesamtenschulen ihren Ansprüchen nicht gerecht werden, sondern dass die sogenannte Gesamtschule im Sekundarbereich bei gleichzeitigen Alternativen klassischer Schulformen natürlich nicht das gesamte Spektrum abdeckt. "Creaming effect" - vielleicht mal gehört?
    Aber auch die Grundschule ist eigentlich keine Gemeinschaftsschule, bei 9 alternativen Sonderschulformen.


    Gerade bei der Bielefelder Laborschule MUSS man ja von einem Creamingeffekt sprechen - alle Eltern, die ihre Kinder dort hinschicken, sind bildungsinteressiert (da Angebotsschule). Außerdem haben die PISAtests doch bewiesen, dass sozialer Aufstieg an der Laborschule genauso selten ist wie an allen anderen Schulen in NRW!



    Das ist doch nicht wirklich dein Ernst?! Dass man mit einer elitär ausgewählten Schülerschaft bessere Ergebnisse in Tests hat, ist irgendwie logisch und nicht allzu erstaunlich. Dadurch von einer "erfolgreichen" Schulform zu sprechen, ist schon reichlich vermessen und lächerlich.


    Gymnasiasten schneiden im Vergleich zu gleich intelligenten Schülern in anderen Ländern besser ab. Und das tun sie allein schon wegen der Stichtagsregelungen - die meisten deutschen Schüler, die bei PISA teilnehmen, sind nämlich eines nicht - Neuntklässler. Ein sehr hoher Anteil ist Achtklässler (und muss daher Stoff im Test bearbeiten, der noch gar nicht dran war). Meine Schule war 2003 PISA-Schule. Eine einzige Neuntklässlerin war unter den Testpersonen.

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