Stundenplan Beruf und Familie


  • Sowohl als auch, Teilzeit macht rechtlich einen Unterschied, aber wenn es reduziert ist, dann könnte man ja acuh ganz dreist sagen, wenn ich schon soviel da sein soll, dann will ich auch aufstocken (wobei zumindest das hier nachträglich ganz viel Papierkrieg gibt und nur im Ausnahmefall geht).


    Susannea, du glaubst doch wohl nicht wirklich (oder doch?), dass sich ein Kollege mit einem derartig ausufernden Stundenplan hier ratsuchend beklagen würde, wenn er eine Teilzeitstelle hätte. Dies wäre ja nun wirklich lächerlich, was den Job des Stundenplanmachers betrifft - so lächerlich, dass der TE mit Sicherheit auf diesen "feinen" Unterschied hingewiesen hätte.
    Eine Teilzeitstelle hat im Übrigen den Sinn, gewisse kleine Annehmlichkeiten in Anspruch zu nehmen, im Gegenzug dafür, dass auf einen Teil der Besoldung verzichtet wird. Dass Teilzeitkollegen im Schnitt dennoch oft ungleich mehr arbeiten müssen, ist ein anderes (leidiges) Thema. Dennoch wird doch wohl auch dem jüngsten Berufseinsteiger, der sich pflichtgemäß mit der ADO auseinandergesetzt hat, klar sein, dass es sich in diesem Fall um gar nichts anderes als um eine Vollzeitstelle handeln kann.
    Darüber hinaus klingt der TE für mich durchaus so professionell, als dass er sicherlich von selbst auf die Idee gekommen wäre, seine Stunden aufzustocken, wenn ihm im Rahmen seiner bewilligten Teilzeit ein solch unzumutbarer Stundenplan aufgebürdet worden wäre. :rolleyes:

  • Lea: Doch, dass glaube ich, weil wie gesagt auch 27 Stunden bei uns z.B. eine Teilzeitstellte in der Grundschule wären, in der Sonderschule aber z.B. eine Vollzeitstelle. Woran machst du also fest, was es dann hier wäre?!?
    Und wenn ich mir hier angucke, nach was auch langjährige Lehrer fragen, dann würde es mich auch nicht wundern, wenn eben nicht die rechtlich Auswirkungen von Teilzeit kennen würden, zumal die ja in jedem Bundesland unterschiedlich sind.
    Und ich würde dich bitten deinen Ton etwas zu mäßigen, danke!

  • Ja, klar, Vollzeit. Danke Euch allen für die Empathie und die Tipps. Sobald sich was geändert hat (Plan wohl weniger, aber Sichtweise der Schule) werde ich mich hier wieder melden und berichten. Bis dahin lese ich aber fleißig weiter, rechtliche Möglichkeiten und Tipps werden gerne gelesen.
    VG
    Freddie

  • Rechtlich wird sich da nicht viel machen lassen. Ich vermute, dass der Stundenplanmacher neben allen Einschränkungen, die es durch Hallen, Leisten usw. gibt, zunächst einmal die Kollegen, die Teilzeitmachen machen, berücksichtigt. 9 Springstunden sind nicht schön, aber auch nicht so ungewöhnlich. Ärgerlich ist es, wenn man an der Schule nicht arbeiten und vorbereiten kann. Ansonsten hat Bolzbiold ja schon gute Tipps gegeben.

  • Zitat katta :

    Zitat

    Denn weißt du, auf wessen Kosten das dann geht? Den der Kollegen. Deren Gesundheit ist natürlich nicht wichtig, oder wie? Klar muss man auf sich achten. Aber auch nicht unbedingt auf dem Rücken der Kollegen.

    Herr, lass die Heiligen im Himmel, auf der Erde machen sie einem das Leben zur Hölle !


    Geehrte katta,
    und gerade das ist die Basis der Pflichtfalle und (gesundheitlicher) Selbstaufopferung ! Dieses Bewusstsein, dass man für jede Stunde, die man in der Schule fehlt, die Kollegen zusätzlich belastet, hat man im System gut implementiert. Und es scheint zu funktionieren. Wehe dem, der kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mal krank
    feiert !


    Die Folge ist, dass etliche Kollegen bei normalen gesundheitlichen Indisponiertheiten sich nicht mehr trauen, zum Arzt zu gehen. Die weitere Folge ist, dass gerade diese Kollegen irgendwann längerfristig krank werden und dann wirklich das Kollegium belasten.


    Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, Kollegen zu vertreten, die mal für kurze Zeit gesundheitlich indisponiert sind, weil sie psychisch kurzfristig erschöpft sind und sich deshalb auch mal eine kleine Auszeit gönnen. Einige hiesige Forumsteilnehmer würden das natürlich nicht als krank anerkennen und den betreffenden Kollegen als Laumeier abstempeln, aber die Diagnose obliegt gottseidank nicht diesen (neidischen) Kollegen.


    In den Jahrzehnten, in denen ich unterrichtet habe, haben mich persönlich immer eher die KollegInnen belastet, die mit hochidealisiertem und moralingesäuertem Arbeitseifer aus moralischen Gründen nie krank gefeiert haben (Es gibt sogar Kollegen, die sich mit einer starken Erkältung in die Schule schleppen!), aber dann plötzlich für ein Jahr und länger krankgeschrieben werden mussten, weil sie nicht sorgsam genug mit ihrer Gesundheit umgegangen sind.-Wehe dem, der kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mal krank feiert !


    Ich denke, in sehr vielen Kollegien herrscht ein nicht so ausgeprägter Kameradschaftsgeist, sondern eher ein Klima der verbissenen Selbstaufopferung und des Neides . Unter Kameradschaftsgeist verstehe ich nicht das Durchhalten um jeden Preis, sondern umgekehrt, dass man mal z.B. auf eine Kollegin zugeht und, wenn es erforderlich ist, folgendes mitteilt : "Du Hermine, ich mache mir etwas Sorgen um Dich ! Du wirkst verspannt und abgekämpft. Du brauchst ein paar Tage Auszeit. Mach Dir mal keine Sorgen um Deine Klasse, ich werde ihnen das Organisatorische mitteilen. Ich geh gleich zum Konrektor, dass er mich ab morgen für die Vertretungsstunden in Deiner Klasse zuteilt."


    Das habe ich z.B. öfters gemacht, wie auch andere Kollegen, habe dann aber auf der anderen Seite kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal ein paar Tage indisponiert bin.
    Meine Meinung ist die, dass man als Schulmeister absolut gesund und fit vor den Schülern stehen muss. Wenn man nicht so fit ist, ist man halt krank. Als Beamter bin ich sogar verpflichtet auf meine Gesundheit zu achten.


    Der TE hat es nun mal mit seinem Stundenplan sehr schlecht erwischt. Aufgrund der ihm bevorstehenden Überanstrengung, wird er auch mal ein paar Tage Auszeit benötigen, um wieder voll fit für die Schüler da zu sein. Ich hätte kein Problem damit, ihn für ein paar Tage zu vertreten, wenn er gesundheitlich indisponiert ist.


    Ich denke, in diesem Sinne hat das auch unser geehrter Silicium gemeint, auf den hier sehr viele zu Unrecht herumhacken.8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Schade, genau daneben gelegen.


    Wer krank ist, soll zu Hause bleiben. Derinitiv. Bevor er/sie noch andere ansteckt und/oder anstatt zwei, drei Tage bei einer Erkältung zu fehlen am Ende mit ner Lungenentzündung da steht. Keine Angst, das kann ich schon unterscheiden. Und ich wasche meiner Kollegin, die sich häufig halbkrank in die Schule schleppt, auch regelmäßig den Kopf.
    Auch da mache ich gerne und bereitwillig Vertretung, so wie ich davon ausgehe, dass die Kollegen das auch für mich tun, wenn ich krank bin.



    Was ich nicht in Ordnung finde, ist krank feiern obwohl man nicht krank ist.
    So wie es Silicium vorgeschlagen hat.
    Und ja, diese Kollegen gibt es.
    Und das finde ich zum Kotzen. Der Kollege, der montags nicht aus dem Bett kommt und dann einfach auf meine Kosten krank feiert.
    Das finde ich arschig.


    Wer krank ist, bleibt zu Hause.
    Auch bei einem Husten, bevor das schlimmer wird, damit ist keinem geholfen.
    Wer nicht krank ist, kommt bitte arbeiten, anstatt sich auf Kosten anderer nen faulen Lenz zu machen.


    Und das hat nichts mit Selbstaufopferung zu tun, sondern mit vernünftiger Arbeitshaltung und Rücksichtnahme auf andere.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Was bei uns belastet sind Kollegen, die immer mal wieder einen Tag fehlen. Für den, der länger erkrankt, kommt eine mobile Reserve und dann ist das für die anderen kein Thema.

  • Hui, hier hat sich ja einiges getan!
    Ich möchte mitnichten sagen, dass der TE sich einen faulen Lenz machen soll und ständig die Auszeit durch den Arzt in Anspruch nehmen sollte! Aber eben ab und an, wenn dieser mehr als ungünstige Stundenplan ihn zu stark belastet und er merkt, dass es über seine Kräfte geht. Und das kann schnell passieren, wenn er dann bis spät in die Nacht noch korrigieren und / oder vorbereiten muss, weil er in den Hohlstunden natürlich nicht mal eben in sein Arbeitszimmer mit der nötigen Atmosphäre kommt.
    Es geht nicht um krankfeiern aus Spaß und Faulheit, sondern zur Erhaltung der Lehrergesundheit. Nach Möglichkeiten dazu hat der TE explizit gefragt.

    Wie kann ich da noch meine Lehrergesundheit behalten?

    Es geht gar nicht darum sich einen faulen Lenz zu machen. Aber die ganzen Überstunden (denn die stundenplanbedingte zusätzliche Anwesenheit in der Schule überträgt sich ja in den Abend) sind halt eine Belastung und ich hätte da kein schlechtes Gewissen dann auf meine Gesundheit zu achten. Auch mit Auszeit hier oder da wird man auf seine 43 Wochenstunden im Schnitt kommen wie jemand, dem man einen Stundenplan mit 2 Hohlstunden beschert hat, und vermutlich insgesamt sogar weniger fehlen als eine dauerkranke Kollegin.



    Es geht nicht darum, dass der TE montag morgens wegen Feierns nicht aus dem Bett kommt. Sondern darum, dass der TE sich darum sorgt, dass die Arbeitsbedingungen seine Lehrergesundheit gefährden und seiner Familie schaden.


    Warum auf Deine Kosten? Ich finde es sehr dreist einem Kollegen, der überlastet ist durch die schlechten Arbeitsbedingungen und dann zum Arzt geht, weil er sich nicht in der Lage fühlt nach zwei Nachtschichten (Vorbereitung und Korrektur in den Abend verschieben müssen, weil an drei Tagen lange in der Schule anwesend sein müssen) noch seinen Job zu erledigen, auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen.

    Dieses Bewusstsein, dass man für jede Stunde, die man in der Schule fehlt, die Kollegen zusätzlich belastet, hat man im System gut implementiert. Und es scheint zu funktionieren. Wehe dem, der kein schlechtes Gewissen hat, wenn er mal krank


    feiert !

    Genau da sehe ich auch das Problem. Und es geht ja nicht einmal um krank feiern sondern darum, dass man, wenn man sich am Ende und überlastet fühlt weil man durch den Stundenplan die dritte Woche hintereinander kaum ausreichend Schlaf hatte und ernstliche Sorgen um seine psychische und physische Gesundheit bekommt (siehe Zitat TE) lieber mal einen Tag Auszeit nimmt um dann am Tag darauf wieder mit frischer Kraft anzutanzen anstatt sich solange bei so viel Arbeitsbelastung (3 Nachmittage an der Schule, 9 Hohlstunden!) zu quälen bis es einen mal zwei Wochen am Stück mit Lungenentzündung, psychosomatischen Symptomen oder nervlichem Zusammenbruch hinfetzt. Und dies passiert oft genug an Schulen, schaut Euch mal um, wieviel Kollegen unter dererlei Zusammenbrüchen leiden.


    Kollegen wie Katta, die dann bei jeder Abwesenheit gleich Gerüchte im Kollegium streuen, die Person würde krank feiern, weil sie faul ist und länger schlafen will (hast Du den Kollegen gefragt und er hat gesagt er wolle länger schlafen?), machen es Kollegen schwer rechtzeitig zum Arzt zu gehen.
    Deshalb schleppen sich Leute krank in die Schule, und Katta, damit meine ich nicht nur krank im Sinne von einen Husten. Nein, auch Leute schleppen sich psychisch krank und überlastet in die Schule, eben weil sie vor Kollegen wie Dir Angst haben. Und dann potenziert sich die Belastung und irgendwann ist die Person psychisch richtig krank oder greift zu Drogen, weil sie sich nicht traut zum Arzt zu gehen. Der TE schreibt nicht, dass er morgens ausschlafen will, weil er seinen Job nicht ernst nimmt und gerne mal faul ist.



    Der Arzt wird sich das anhören, was man zu sagen hat und er wird neben der körperlichen Verfassung auch die psychische Verfassung betrachten. Wenn der Arzt feststellt, man hat aktuen Schlafmangel, Erschöpfungssyndromfrühymptome, dann wird er aus seiner fachlichen Kenntnis heraus eh selber zurKrankschreibung raten. Da muss man sich nicht einmal irgendetwas ausdenken.


    Ärzte sind zurecht ausgebildet auch zu erkennen, wenn ein Mensch überlastet ist, beginnt depressiv zu werden oder andere psychische Probleme bekommt.
    Nicht nur der verschnupfte, hustende Kollege hat ein Recht darauf zu Hause wieder fit zu werden, auch der, der sich psychisch angeschlagen fühlt und zwar in dem Maße, dass er Angst um seine Gesundheit hat. So ein Burnout oder so ein Griff zum Gläschen Wein ist schneller als man denkt. Vor allem, wenn man Angst hat vor einem Kollegium, das sofort vom krank Feiern spricht.
    Woher glaubt ihr eigentlich kommen die ganzen Burnoutler unter den Lehrern? So wie ich das beobachte glaube ich, dass sich viele aus Angst vor giftigen Kollegen zu viel zutrauen und dann unter der Belastung zusammen brechen, weil sie nicht rechtzeitig die Reißleine ziehen.



    Mit ein bisschen Schnupfen kann man imho genauso gut arbeiten, wie wenn man sich überfordert fühlt. Bei vielen mag es gut gehen und der Schnupfen trotz Arbeit verschwinden oder das Gefühl der Überforderung. Bei anderen wird aus dem Arbeiten trotz Schnupfen eine Nebenhöhlenentzündung oder aus dem Gefühl der Überforderung eine psychische Erkrankung oder ein Suchtverhalten.
    Jeder muss selber für sich lernen und ein Gefühl dafür bekommen, wann er aus psychischen oder physischen Gründen daheim bleibt und wann er denkt, dass er sich trotzdem in der Lage fühlt zu arbeiten, weil er merkt, dass es nicht schlimmer werden wird.
    Das kann aber kein Kollege von Außen entscheiden, so wie Katta es macht und ihr Urteil fällt!


    Ist es nicht ein perfides System Schule, das Lehrern die vom Arzt krank geschrieben werden (wofür auch immer) ein schlechtes Gewissen bekommen müssen, weil die Kollegen unbezahlte Vertretungen machen müssen, anstatt, dass dafür eine Person mehr ordentlich eingstellt und bezahlt wird? Ich finde das total krass!


    Zitat

    Was bei uns belastet sind Kollegen, die immer mal wieder einen Tag
    fehlen. Für den, der länger erkrankt, kommt eine mobile Reserve und dann
    ist das für die anderen kein Thema.


    Und das ist dann die Schuld des kranken Kollegen, der sich nur einen Tag krank schreiben lässt, weil er denkt, dass ein Tag zur Genesung reicht anstatt sich, was er vllt auch könnte, gleich eine Woche krank zu schreiben? Schon wieder wird einem Kollegen die Krankheit angelastet nur, dass er diesmal nicht lange genug krank ist.
    Es ist doch der Fehler der Schule, dass erst dann eine mobile Reserve zur Verfügung steht, wenn jemand länger ausfällt. Es muss immer genug Reserve eingeplant sein!



    Kleiner Gedanke noch zu den Lösungen da rechtlich was zu machen oder ständig mit dem Stundenplaner zu sprechen und sich über den Stundenplan zu beschweren:


    So wie die Kollegen meistens drauf sind, wir einem das als Querulantentum ausgelegt und auch das macht die Runde durchs Kollegium. Dadurch wird der Ruf an der Schule nicht schlechter, als, wenn man in diesem Schuljahr häufiger krank wird und mehr Fehltage hat.
    Auf dreiste Nachfragen, warum man denn ab und an (ja nicht ständig) einen Tag krank war dieses Schuljahr würde ich einfach sagen:
    "Ja, ich musste dieses Jahr leider so viele Nachtschichten machen durch die ganzen Nachmittage und Hohlstunden. Hat mich dieses Jahr ganz schön überlastet da Familie und Arbeit unter einen Hut zu kriegen und weil ich immer den Ehrgeiz hatte gute Arbeit abzuliefern, hat das dann eben viel öfter als sonst bis in die späten Abendstunden gedauert und dann hats mich öfter mal hingeghauen heuer. Aber Herr Schulleiter, nächstes Jahr wird mein Plan bestimmt besser und dann bin ich hoffentlich auch wieder so gesund, wie in dem Jahr zuvor."


    Sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen finde ich prinzipiell nobel. Leider ist das meist nicht von Erfolg gekrönt, sondern, man gilt dann noch als Querulant.

    5 Mal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Zitat

    Und das ist dann die Schuld des kranken Kollegen, der sich nur einen Tag krank schreiben lässt, weil er denkt, dass ein Tag zur Genesung reicht anstatt sich, was er vllt auch könnte, gleich eine Woche krank zu schreiben? Schon wieder wird einem Kollegen die Krankheit angelastet nur, dass er diesmal nicht lange genug krank ist.
    Es ist doch der Fehler der Schule, dass erst dann eine mobile Reserve zur Verfügung steht, wenn jemand länger ausfällt. Es muss immer genug Reserve eingeplant sein!

    Die "Macht" über die Mobilen hat nicht die Schule sondern das Schulamt. Unser alter Chef hatte uns darum durch die Blume gebeten, uns lieber gleich ein paar Tage richtig auszukurieren als uns durchzuschleppen und dann immer wieder auszufallen. Da finde ich, hat er auch recht.

  • Die "Macht" über die Mobilen hat nicht die Schule sondern das Schulamt. Unser alter Chef hatte uns darum durch die Blume gebeten, uns lieber gleich ein paar Tage richtig auszukurieren als uns durchzuschleppen und dann immer wieder auszufallen. Da finde ich, hat er auch recht.

    Wenn dem so ist, dann muss die Auszeit wohl anscheinend länger ausfallen. Eigentlich schade, wenn eigentlich ein Tag gereicht hätte um wieder bei Kräften zu sein.

  • Ich muss mich hier insbesondere Chilipaprika und Katta anschließen:


    "Krankfeiern" geht überhaupt nicht. Es geht auf Kosten der Kollegen und Kolleginnen, die dann den Vertretungsunterricht zusätzlich und i.d.R. unbezahlt machen müssen. Für solche Leute gibt es ja nicht umsonst das schöne Wort "Kollegenschw...".


    Leider macht es das "System" solchen Leuten aber auch zu leicht. Meiner Beobachtung nach sind es oft Leute, die einerseits einen Perfektionsanspruch an sich, ihrern Unterricht und an ihr Verhältnis zu Schülern haben, diesen Anspruch aber logischerweise im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten nicht auf Dauer umsetzen können, gleichzeitig aber unbedingt (aus finanziellen Gründen?) eine volle Stelle haben wollen und dann bei passender Gelegenheit (Korrekturstress usw.) "krankfeiern" bzw. mit jeder kleinen Erkältung sich erst einmal ein paar Tage krankschreiben lassen.


    Mein Tipp an solche Leute: Gebt euren "Perfektionswahn" auf und macht ganz "normalen" Unterricht. Keiner muss "perfekt" sein oder bei den Schülern besonders beliebt. Oder geht auf Teilzeit. Aber "feiert" nicht auf Kosten der Kollegen krank!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Warum auf Deine Kosten? Ich finde es sehr dreist einem Kollegen, der überlastet ist durch die schlechten Arbeitsbedingungen und dann zum Arzt geht, weil er sich nicht in der Lage fühlt nach zwei Nachtschichten (Vorbereitung und Korrektur in den Abend verschieben müssen, weil an drei Tagen lange in der Schule anwesend sein müssen) noch seinen Job zu erledigen, auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen.

    Ich habe ihm kein schlechtes Gewissen eingeredet. Ich habe mich dagegen ausgesprochen, sich krank schreiben zu lassen, wenn man nicht krank ist.


    Kollegen wie Katta, die dann bei jeder Abwesenheit gleich Gerüchte im Kollegium streuen, die Person würde krank feiern, weil sie faul ist und länger schlafen will (hast Du den Kollegen gefragt und er hat gesagt er wolle länger schlafen?), machen es Kollegen schwer rechtzeitig zum Arzt zu gehen.
    Deshalb schleppen sich Leute krank in die Schule, und Katta, damit meine ich nicht nur krank im Sinne von einen Husten. Nein, auch Leute schleppen sich psychisch krank und überlastet in die Schule, eben weil sie vor Kollegen wie Dir Angst haben.

    Ich verbitte mir diese Unterstellung!


    Es gab nicht den geringsten Grund, persönlich zu werden.




    Ist es nicht ein perfides System Schule, das Lehrern die vom Arzt krank geschrieben werden (wofür auch immer) ein schlechtes Gewissen bekommen müssen, weil die Kollegen unbezahlte Vertretungen machen müssen, anstatt, dass dafür eine Person mehr ordentlich eingstellt und bezahlt wird? Ich finde das total krass!

    Falsch. Wer vom Arzt krank geschrieben wird, muss kein schlechtes Gewissen haben.
    Wer krank feiert, der schon.




    Kleiner Gedanke noch zu den Lösungen da rechtlich was zu machen oder ständig mit dem Stundenplaner zu sprechen und sich über den Stundenplan zu beschweren:

    So wie die Kollegen meistens drauf sind, wir einem das als Querulantentum ausgelegt und auch das macht die Runde durchs Kollegium. Dadurch wird der Ruf an der Schule nicht schlechter, als, wenn man in diesem Schuljahr häufiger krank wird und mehr Fehltage hat.

    Denn du hast ja auch so fürchterlich viel Erfahrungen mit Kollegien und Kollegen...

    Sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen finde ich prinzipiell nobel. Leider ist das meist nicht von Erfolg gekrönt, sondern, man gilt dann noch als Querulant.

    siehe oben.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • So unterschiedlich kann der Wortgebraucht sein. Für mich hingegen ist gerade derjenige ein Kollegenschwein, welcher sich anmaßt über einen Kollegen, der vom Arzt krank geschrieben wird, zu urteilen, ob dessen Atemwegserkrankung oder dessen psychische Probleme kein ausreichender Grund für eine Krankschreibung sind und dem Kollegen dann vorwirft "Krank zu feiern" und ein Kollegenschwein zu sein. Als wenn Du in den Kopf und den Körper der Leute reinschauen kannst. Hauptsache erstmal ein Urteil gefällt!
    Da betrachtet der Mikael Kollegin Müller mal kurz, hört auf ihr leises Husten

    mit jeder kleinen Erkältung sich erst einmal ein paar Tage krankschreiben lassen.

    und kommt zu dem Schluss: Ist ja lächerlich, wenn die morgen fehlt, dann feiert die mal wieder krank! Das ist doch keine richtige Krankheit!


    dann bei passender Gelegenheit (Korrekturstress usw.) "krankfeiern"

    Hast Du vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, dass ein Kollege der Deutsch und Geschichte in der Oberstufe unterrichtet durch die als Korrekturfachlehrer nötigen Korrekturnachtschichten und überproportionale Belastung tatsächlich krank wird, körperlich oder psychisch, und, dass diese Korellation von Fehltagen und Korrekturhochzeiten dadurch bedingt ist?
    Wann wird denn der Mensch krank? Vor allen doch dann, wenn das Immunsystem durch Streß und Überbelastung einknickt und das Nervensystem überreizt ist.


    Es geht auf Kosten der Kollegen und Kolleginnen, die dann den Vertretungsunterricht zusätzlich und i.d.R. unbezahlt machen müssen.

    Das ist doch der Fehler des Systems und nicht des Kollegen, der durch verschärfte Arbeitsbedingungen (sei es Korrekturmarathon bei einem Deutsch / Englisch Lehrer oder ein Stundenplan, der jegliche freie Zeiteinteilung nimmt und es nötig macht bis spät in die Nacht zu arbeiten) krank gemacht wird.
    Jeder Kollege, der dann auch noch von Kollegenschweinen spricht unterstützt dieses System.
    Aus Angst vor so Lehrern wie Euch arbeiten viele über ihre Belastungsgrenze hinaus und werden dann frühpensioniert oder monatelang krank geschrieben, weil irgendwann der Akku leer ist.


    Die Lösung in Teilzeit zu gehen wegen der Überlastung führt dazu, dass man dieses System unterstützt. Es muss wie in jedem normalen Betrieb so laufen, dass Mehrarbeit (Vertretung aufgrund Krankheit) bezahlt wird.
    Es darf niemals sein, dass Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt werden dergestalt, dass wenn der eine krank ist, der andere ihn dafür in eigenem Ermessen was eine wirkliche Krankheit ist und was nur Wehwehchen, als Kollegenschwein betitelt.
    Für diese Einschätzung ist der Arzt zuständig, notfalls der Amtsarzt. Niemals aber ein medizinisch und psychologisch unausgebildeter Laie der sich da ein Urteil anmaßt.
    Finde ich ganz schrecklich und für mich absolutes Kollegenschweinverhalten.

  • Okay, dass Du es im Kollegium verbreitest, das kann ich nicht wissen. Das nehme ich zurück.
    Aber anonym über die auch nicht genannte Person zumindest im Internet herziehst. Das ist ja nun Fakt, weil Du genau das schreibst.
    Wo wir bei Unterstellung sind, woher weißt Du denn so genau ob die Person, von der Du schriebst, montags "krank gefeiert hat um länger zu schlafen". Wie kommt es zu dieser Erkenntnis? Hat er das mal so zu Dir gesagt? Worauf baust Du dieses Urteil auf? Bitte erkläre mir das mal!


    Falsch. Wer vom Arzt krank geschrieben wird, muss kein schlechtes Gewissen haben.

    Sagst Du, okay. Laut Mikael muss er das schon. Es ist laut ihm ein Kollegenschwein wer zum Arzt geht nur wegen einer Erkältung und deswegen krank geschrieben wird:

    bzw. mit jeder kleinen Erkältung sich erst einmal ein paar Tage krankschreiben lassen.

  • Ok, was nicht deutlich werden konnte, ist, dass nicht von einem konkreten Kollegen sprach, sondern sozusagen von einem Typus (und ich kenne durchaus einzelne - zum Glück nicht an meiner Schule -, die zumindest mir gegenüber offen krank feiern).


    Wahrscheinlich hast du dich auch nicht so deutlich ausgedrückt, wie du es wolltest.
    In deinem ersten Beitrag zum Thema habe ich dich nämlich so verstanden, dass er sich halt einfach so krank schreiben lassen soll (Formulierung war irgendetwas im Sinne von 'dann hast du halt Migräne') - ohne, dass überhaupt klar ist, ob er das nicht doch viel leichter hinkriegen wird, als er denkt. Jetzt stellst du es - so wie ich es lese - so dar, als würdest du dem Kollegen hier, der schon an seiner Belastungsgrenze sei, nur unterstützen wolltest, während ich ihn als Kollegenschwein bezeichnen würde, weil er dank Überlastung krank ist.


    Ich wiederhole es gerne noch einmal deutlich:
    Nein, ich führe kein Buch darüber, wer wie oft da ist oder eben nicht. Kriege ich bei 80 Kollegen auch nicht hin, ich hab genug zu tun.
    Ja, ich habe selber bereits die Erfahrung gemacht, dass eine verschleppte Krankheit richtig nach hinten los gehen kann, also werde ich dazu niemandem (!!!) raten. Ich habe nur ne 'popelige Erkältung' verschleppt und das werde ich nie wieder tun.
    Ja, dennoch weiß ich, dass es Kollegen gibt, die ihrer Dienstpflicht diesbezüglich nicht ernst nehmen (der geringere Teil) und die regen mich auf - eben weil es viel zu viele aus vermeintlich schlechtem Gewissen zu ernst nehmen und sich krank in die Schule schleppen, u.a. weil andere Lehrern den Ruf versauen und im seltensten Falle, nach meinen Erfahrungen in inzwischen vier verschiedenen Kollegien, aufgrund von möglichen Lästereien von Kollegen. Diejenigen, die den Job nämlich schon ne Weile machen, wissen sehr genau, wie belastend es sein kann und das man z.B. auch gerade in der Afangszeit gerne jeden Infekt mitnimmt, der so rumfliegt.
    Und wenn dann halt einer sagt 'Na, dann lass dich doch einfach krank schreiben' und zwar nicht (erst) dann, wenn klar ist, dass es zu viel ist, somdern schon mal vorsichtshalber vorab, dann geht mit schon mal die Hutschnur hoch.


    Ich arbeite an einem Ganztagsgymnasium, bin Deutsch/Englischlehrerin, Nachmittage und Springstunden gehören dazu, ich kenne das kaum anders - die kann man auch effektiv nutzen: Vokabeltests korrigieren geht auch dann, vorbereiten, Organisatorisches klären - teilweise ist es fast angenehmer, wenn man so Dinge eben in einer Springstunde machen kann als es im Anschluss an den Unterricht machen zu müssen, da man nicht alle Arbeiten, die so dazu gehören, zu Hause machen kann. Und auch ein Gespräch mit Kollegen ist wichtig und sehr wohltuend für die psychische Gesundheit - zumindest, wenn man mit den richtigen sprich. :D

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • @Silicium:
    Du machst dich hier mit deiner Argumentation lächerlich. Du hast doch hier andauernd von "Doc Holiday" geredet. Und das darf man nicht kritisieren?

    Zitat

    Für diese Einschätzung ist der Arzt zuständig, notfalls der Amtsarzt. Niemals aber ein medizinisch und psychologisch unausgebildeter Laie der sich da ein Urteil anmaßt.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    3 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

    • Offizieller Beitrag

    Mal abgesehen von dem üblichen Gezackere hier: Was spricht denn dagegen, sich mein Stundenplanmacher zu beschweren, seine Situation darzulegen und vielleicht so noch eine Verbesserung zu erlangen? Wenn es in diesem Halbjahr nicht geht, könntest du dich schon mal für einen besseren nächsten Plan einsetzen.


    Ich jammer auch nicht gern rum, aber diejenigen, die sich ständig über (vermeintliche) Ungerechtigkeiten beschweren, werden oft besser behandelt, weil man sich den Stress ersparen will...


    Ansonsten würde ich mich Bolzbold anschließen: Nutze die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung, zu Korrekturen u.ä. Dann bist du fertig, wenn du nach Hause kommst. Und den Montag und Freitag finde ich jetzt gar nicht soo übel...


    Kopf hoch!

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