• Hallo,


    ich unterrichte (als Referendarin,Gym LA) an einer Gesamtschule. Unter anderem unterrichte ich eine I-Klasse, in der während meines Unterrichts immer eine zweite Lehrkraft (kein Sonderpädagoge) anwesend ist.
    Der Lehrer wies mich darauf hin, dass einige meiner Aufgaben teilweise etwas zu schwer für die I-Schüler sind. Ich bin natürlich einerseits für den Hinweis dankbar, andererseits frage ich mich, ob es nicht Aufgabe der zweiten Lehrkraft - und nicht meine Aufgabe - ist, sich um die I-Kinder zu "kümmern". Ich kann natürlich Differenzierungsaufgaben für die I-Kinder anfertigen, aber andererseits kann ich ja den Unterricht nicht an das Niveau der schwächsten Schüler anpassen. Immerhin sitzen in der Klasse auch ein paar Kinder mit Gym Empfehlung.
    Mich würde auch mal interessieren, wie die "Bezahlung" der zweiten Lehrkraft ist. Kriegt sie eine normale "volle" Stunde dafür angerechnet?


    Gruß, Sofie

  • Hallo Sofie,


    erst mal kommt es darauf an, aus welchem Grund die andere Kraft mit in der Klasse ist. Dienst sie lediglich der Begleitung und gibt dir im Anschluss eine Rückmeldung zu deiner Stunde, so wie es häufig im Refrendariat ist? Du unterrichtest ja nur einige Wochenstunden alleine. Da sie keine Sonderpädagogin ist, nehme ich nicht an, dass sie für die "I-Kinder" zuständig ist. Selbst wenn sie das wäre, geschieht alles in Absprache zwischen Förderkraft und der regulären lehrkraft. Ich arbeite auch im I-Unterricht und bereite meine Unterlagen hauptsächlich selber vor. Welche Förderschwerpunkte haben die Kinder denn?
    Die Zuständigkeiten musst du mit deiner Kollegin/deinem Direktor klären. Da du im Referendariat bist, wirst du aber wohl alleine dafür zuständig sein. Differenzierungen wirst du doch höchstwahrscheinlich eh vornehmen müssen, oder?


    Und natürlich wird die lehrerin voll bezahlt. Dein Mentor wird doch auch voll bezahlt, wenn er deinem Unterricht beiwohnt. Wäre das nicht so, würde wohl niemand mehr die Ausbildung von Referendaren übernehmen.

  • Hallo Sofie,
    leider gibt es keine Standards zur "Sonderpädogogischen Förderung" im gemeinsamen Unterricht. Ich bin Sonderpädagogin, die auch mit einem Teil der Stunden in den gemeinsamen Unterricht abgeordnet wurde. Da der Markt an Förderschullehrern mehr als leer ist, werden Kolleginnen und Kollegen ( oft gegen ihren Willen) in den GU abgeordnet. Die haben natürlich von sonderpädagogischer Förderung auch keine Ahnung. Jeder macht es wie er will. Wir in unserem Zuständigkeitsbereichhaben folgende Vorgaben bekommen, was die Verantwortlichkeiten angeht:


    Für die Diagnostik und Förderplanerstellung:
    Beide Lehrkräfte

    Diagnostik im Rahmen der jährlichen Überprüfung


    Sonderpädagoge ( Wer macht es bei dir, es ist keiner da)

    Erstellung des diffenzierten Unterrichtsmaterials:

    Der Sonderpädagoge unter Mitwirkung des Regelschullehrers


    Es gibt noch viele Punkte mehr, die aber deine Fragestellung nicht tangieren.
    Bei der Bezahlung gibt es bei mir keine Unterschiede, weil ich verbeamtet bin und mein normales Gehalt beziehe. Wie das bei deiner Förderkraft ist, weiß ich nicht. Das gibt es wohl die unterschiedlichsten Variationen zu welchen Bedingungen sie eingestellt wurden.
    Unsere Schulleitungen haben im Vorfeld die Stundenpläne so aufeinander abgestimmt, dass alle an der betroffenen HS eingesetzen Kollegen meiner Stammförderschule, immer in den Fächern Mathematik und Deutsch fördern ( ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein) obwohl die 3 Parallelklassen immer zu gleichen Zeit Mathe und Deutsch haben. Ich versorge meine 4 Förderschüler ( 2 Kinder mit Lernbehinderungen und 2 mit geistiger Behinderung) mit Material für diese Fächer. Ist aber gar nicht so einfach, weil ich ja nicht in allen Stunden da bin ( 7 Wochenstunden + 1/2 Zeitstunde für Teambesprechung) und iin der Schule überhaupt keine Fördermaterialien vorhanden sind. Ich habe also meine Stammschule geplündert und einige sinnvolle Fördermaterialien bereit gestellt. Sonst kann ich die Kollegen eigentlich nur mit Printmaterialien versogen. Zuweilen völlig sinnentleert, weil die Kinder im Regelunterricht nicht alle daran arbeiten dürfen.


    Ich frage mich aber wie deine Förderlehrerin dir hilfreich zu Seite stehen soll, wenn sie es selbst nicht weiß? Die Inklusionsversuche von Kindern mit den Förderschwerpunkten LE, SE und ES laufen darauf hinaus, dass von den Regelschullehrern erwartet wird, dass sie sich auf die heterogenen Lerngruppen einstellen müssen und ihre Unterrichtsformen daran anpassen sollen. Individuelle Förderung heißt das Zauberwort. Bei den Kindern mit festgestelltem Förderbedarf ist diese Unterricht nicht zielgleich, so dass der Druck von Richtlinien von den Regelschulkollegen genommen wird.


    Das Motto des zukünftigen Sonderpädagogen ( wenn es sie dann noch gibt) lautet: Beraten, Fortbilden, unterstützen. Auch etwas was wir nicht gelernt haben. Frage doch mal beim Inklusionsbeauftragten nach ( In NRW haben wir jetzt welche, ich weiß nicht wo du arbeitetst) nach Standards. Ich habe auch Kollegen die in der Gesamtschule inkudieren. Hier ist alles vollkommen strukturlos.


    Wenn es überhaupt einen Sinn machen soll, wären ständige Absprachen und eine wirkliche Arbeit im Team erforderlich. Das ist etwas, was außerodertlich schwer in der Praxis umzusetzen ist.


    Ich wünsche dir viel Kraft und Einfallsreichtum bei der "Förderung deiner Schüler mit Förderbedarf". Wie die schön geredete INklusion gehen soll, weiß so wirklich keiner. Es ist das reinste Sparpaket. Welche Fächer unterrichtest du, vielleicht könnte ich dir ein paar LINKS schicken mit sonderschulgerechten Fördermaterialien. Leistungsdifferenzierter Unterricht wird einfach von den Regelschullehrern erwartet. :cursing:
    Wenn es dich interessiert, ich habe hier mein Inklusionstagebuch hochgeladen:


    Inklusionstagebuch

  • Vielen Dank für die Antworten!
    Es handelt sich um eigenverantwortlichen Unterricht im Fach Deutsch.
    Der Förderschwerpunkt der sechs I-Schüler ist Lernen.
    Mein Mentor schaut manchmal zu, um mich zu beratenn. Die andere Lehrkraft ist ebenfalls Deutschlehrer und nicht für mich persönlich da - also nicht um mich im Rahmen meiner Ausbildung zu beraten.
    Insofern, doch, er ist für die I-Kinder zuständig. Ich wüsste nicht, was ansonsten der Zweck wäre. Aber absprechen tun wir uns nicht, weder vorher noch hinterher - vom kurzen Klönschnack während der großen Pause mal abgesehen.
    Die Frage mit dem Gehalt interessiert mich aus folgendem Grund: Denn wenn die I-Lehrkraft eine volle Stunde dafür angerechnet bekommt, sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, dass ich Extramaterial für die I-Schüler herstellen soll, zumal ich ehrlich gesagt genug mit der restlichen Vorbereitung zu tun habe. Natürlich muss ich sowieso differenzieren (was einem nebenbei gesagt auch keiner erklärt, wie man das geschickt anstellt), aber Schüler mit einem Lernförderungsbedarf haben ja evt. noch mal ganz andere Ansprüche.
    Ich würde als Referendar natürlich keinen Zwergenaufstand anzetteln, aber dennoch finde ich es ganz "interessant" zu wissen, ob ich im Grunde die Arbeit für Zweilehrkräfte leiste. Denn etwas anderes als rumsitzen und in den Arbeitsphasen rumgehen und helfen, macht der entsprechende Lehrer nicht.
    Nur damit ihr mich nicht falsch versteht, ich finde es toll und interessant mit I-Kindern zusammen zu arbeiten und finde Inklusion - in der Theorie - auch eine schöne Sache. Aber wenn man als noch nicht mal fertiger Gymnsasiallehrer einfach ins kalte Wasser geschubst wird, kann man natürlich leicht überfordert sein. Und v.a. verdienen die Kinder ja auch einen ihrem Niveau angemessenen Unterricht...

  • Wenn es überhaupt einen Sinn machen soll, wären ständige Absprachen und eine wirkliche Arbeit im Team erforderlich. Das ist etwas, was außerodertlich schwer in der Praxis umzusetzen ist.

    ja, so hatte ich, naiver überengagierter Referendar es mir eigentlich auch gedacht...


    Aber vielen Dank für die Tips!


    Und Materialien wäre toll, ich unterrichte deutsch :)

  • Sofie, ich kann dir nur raten, dass Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. Wenn du dir bei Zuständigkeiten unsicher bist, frag deinen Direktor und Mentor. Und wie soll denn dein Kollege Fördermaterial vorbereiten, wenn ihr das Thema nicht miteinander absprecht? Wieso sagt dir niemand, wie du differenzieren kannst? Was geschieht denn in der wöchentlichen Gesprächsstunde mit deinem Mentor? Kannst du dich nicht an Fachleiter wenden? Hast du das Problem schon angesprochen?
    Ich mag mich echt irren und möchte dir nichts unterstellen, aber ich habe das Gefühl, es scheitert an fehlender Kommunikation.
    In dem anderen Thread hast du nach Förderschulen, wegen eines schwierigen Schülers gesucht, anstatt die dafür Zuständigen direkt anzusprechen (Klassenlehrer, Direktor). Hier erwähnt du ebenfalls, dass die andere Kraft und du keine Absprachen treffen. Anscheinend hast du auch mit sonst niemandem über die Situation gesprochen. Ich weiß nicht, wie dein Direktor tickt, aber in meiner Ausbildung hatte ich eine ganz klare "Bring-Schuld". Ich musste mich auch darum kümmern, dass ich gut ausgebildet werde und Einsatz zeigen! Da heißt es, mit Kollegen zusammen arbeiten und nicht nebenher. Denke auch an deine Beurteillung.
    Und ganz wichtig: Irgendjemand muss für die Kinder einen Förderplan erstellt haben (Ist-Stand, Ziele, wie soll das umgesetzt werden). Wer war das? (Und das ist auch dein Ansprechpartner) Informiere dich, wo die Ziele liegen. Wenn du einen UB zeigst, muss du diese Kinder schließlich erwähnen und ihre Ziele berücksichtigen.

  • Ja, du irrst. Ich suche durchaus das Gespräch mit anderen Kollegen. Ich habe mir die Akten der Schüler angeschaut und mit den Klassenlehrern gesprochen. Und in meinen Seminaren frage ich immer wieder danach, wie man binnen differenzieren kann. Ich habe mir auch selbst Materialen dazu im Internet bestellt etc.
    Ich habe meinen meinen Kollegen zu Beginn gefragt, ob wir uns vor der Stunde jeweils zusammensetzen und er meinte nein.
    Und du irrst auch, was den UB angelangt, den ich bin Gym LA. Von uns wird nicht verlangt, dass wir speziell die einzelnen Förderschüler fördern - udn bevor Kritik kommt: das ist nicht meine persönliche Meinugn, sondern die der Seminarleiter.


    "In dem anderen Thread hast du nach Förderschulen, wegen eines schwierigen Schülers gesucht, anstatt die dafür Zuständigen direkt anzusprechen (Klassenlehrer, Direktor)."


    Es sind UNZÄHLIGE Gespräche mit dem Direkter, dem Klassenlehrer, den Eltern, dem Jugendamt, dem Schulpsychologen etc. gelaufen.
    Also unterstell mir bitte nichts, was du nicht beurteilen kannst.


  • Insofern, doch, er ist für die I-Kinder zuständig. Ich wüsste nicht, was ansonsten der Zweck wäre. Aber absprechen tun wir uns nicht, weder vorher noch hinterher - vom kurzen Klönschnack während der großen Pause mal abgesehen.


    Generell bist DU fuer die I-Kinder zustaendig, denn es ist deine Klasse und dein Unterricht. Am Ende bist DU fuer ihre Lernfortschritte verantwortlich, sonst keiner, genauso wie du fuer den Lernfortschritt deiner anderen Schueler verantwortlich bist. Das an jemand anderen abschieben zu wollen ist unsinnig.
    Wie soll der andere Lehrer denn wissen, was er vorbeiten soll, wenn ihr euch nicht absprecht? 8| Woher soll er denn wissen, wie er effizient unterstuetzen kann, wenn er genauso wie die Schueler erst im Laufe der Stunde erfaehrt, was ueberhaupt gemacht werden soll?
    Du sagst, du faendest Inklusion eine schoene Sache, aber deine Schule scheint keinen Sinn darin zu sehen den Unterricht dementspechend anzupassen. Wenn wirklich keine Zeit ist, muesst ihr mit der Schulleitung einen Weg finden, denn ohne Kommunikation zwischen euch beiden wird das nichts. Wenn der Kollege unwillig ist, muss jemand anderes her.
    Natuerlich kannst du nicht nur auf dem Niveau der schwaechsten Schueler unterrichten, aber ihr solltet doch wenigstens bedenken, was sie leisten koennen und was der naechste Schritt in ihrem Lernen sein muesste. Sie staendig mit leichten Sachen abzuspeisen ist genauso unsinning, wie wenn sie jede Stunde nix verstehen und dann abschalten.


    Denn etwas anderes als rumsitzen und in den Arbeitsphasen rumgehen und helfen, macht der entsprechende Lehrer nicht.


    Ich hab einen LSA (Learning Support Assistant) in meiner Klasse (fuer 4 der 5 Stunden in Mathe und 3 der 5 in Englisch). Zu Beginn der Woche gebe ich ihr die woechentliche Unterrichtsplanung. Nach der Stunde schauen wir dann, ob ich was anpassen muss oder will und besprechen wir ihre Gruppe klar kam. Die Planung und die Materialien bereite ich vor, denn es ist meine Klasse (ausserdem bekomm ich mehr bezahlt und es ist Teil meines Jobs). Meine Planung wird ausgedruckt und waehrend der Woche mach ich dann Notizen drauf, streich Sachen oder aender Stunden. Anders geht es doch nicht.

  • Sofie, dass war doch nicht böse gemeint. Ich habe direkt geschrieben, dass ich dir nichts unterstellen möche, sondern erläutert, welchen Eindruck deine Posts erregen könnten. Du musst also nicht noch einmal schreiben, dass ich dir nichts unterstellen soll. Verstehste 8)


    (Bezug zum anderen Post) Bin erschrocken, dass dir deine Direktorin/dein Direktor nicht sagen kann, ob es noch Förderschulen in SH gibt!


    Zurück zum Thema: Super, dass du die Person schon einmal direkt angesprochen hast! Da kann dir später schon mal niemand was vorwerfen.


    Ich möchte dir dennoch gerne einmal die andere Seite erklären: Da er nicht dein Mentor ist, erhält er natürlich keine Besprechungsstunde im Stundenplan und müsste sich in seiner Freizeit mit dir treffen. Ich weiß, das klingt total bürokratisch, aber so ist es nun mal. Ich habe auch derzeit eine Referendarin, bin aber nicht die eigentliche Mentorin. Somit habe ich eine volle Stelle, eine Klassenleitung und eine Referendarin. Da sie nur 12 Stunden in der Woche da ist, hat sie nie mit mir gleichzeitig Schluss. Also: Ich habe mich in den Ferien mit ihr getroffen, um die nächste Reihe zu planen. Ob man das jedoch von jedem erwarten kann... In der Regel kümmert sich wirklich der Mentor um die Referendare.


    Das hilft dir jedoch nicht weiter. Ich rate dir (falls noch nicht geschehen) mit deinem Mentor über deine Situation zu sprechen und nachzufragen, wie du weiter vorgehen sollst. Wenn es dir zu viel wird, solltest du das auch klar kommunizieren und um Hilfe und Unterstützung bitten. Inklusion fällt ja nun wirklich niemandem zu. Besonders mit 6 Kindern "le"...



    OT: Ihr müsst laut Seminar nicht zieldifferenziert unterrichten, wenn ihr I-Kinder in der Klasse habt??? Bin gerade total geschockt! (nicht wegen dir, wegen der Situation). Das heißt, wenn du deine UPP hast, ignorierst du die einfach? Bzw. im UB gibt es für diese Kinder die gleichen AB? Oder benutzt du Material von Kollegen? Das interessiert mich echt, wie das praktisch aussieht (wenn das hier im Thread stört auch gerne per PN).


    Das find ich ne tolle Idee!

  • @jazzy: Generell differenziere ich schon in den unteren Klassen. Das wird auch bei den UBs gerne gesehen. Wobei das "WIe" in der Tat nicht thematisiert wird in den Seminaren. Ich bin da also auf Tipps und Tricks von Kollegen, Mitreferendaren oder eben das Inet angewiesen.
    Zu den Förderschülern: Zitat meines Seminarleiters: Für die Förderschüler sind SIE nicht zuständig. D.h. also dass ich die Lerngruppe im Allgemeinen schon berücksichtigen soll, aber nicht den einzelnen Förderschüler.
    Wenn du mich fragst, ich sehe die gymnasiale Lehrerausbildung sehr kritisch, zumal wir ja auch an Gemeinschaftsschulen arbeiten und nicht nur liebe, brave Akademikerkinder unterrichten... (aber das soll hier jetzt nicht das Thema sein).


    Dejana: Ich stimme dir vollkommen zu, aaaber: soll ich als Referendarin wirklich zum Schulleiter gehen und mich über die "Unfähigkeit" eines älteren Kollegen beklagen? ...


  • Dejana: Ich stimme dir vollkommen zu, aaaber: soll ich als Referendarin wirklich zum Schulleiter gehen und mich über die "Unfähigkeit" eines älteren Kollegen beklagen? ...


    Mag sein, dass ich da inzwischen ziemlich "ungezwungen" (und auch recht skrupellos) bin. Ich bin in meinem 5. Jahr als Lehrerin und hab zu diesem Schuljahr gerade an ner neuen Schule als eine Art "Troubleshooter" angefangen. Ich sage meiner SL sehr klar, woran es mangelt und was ich an Hilfe benoetige um meinen Job anstaendig zu machen. Genauso weiss mein LSA auch, was ich von ihr erwarte. Ich weiss nicht, wie's in Deutschland laeuft, aber wenn meine Klasse ihre vorgegebenen Lernziele nicht schafft, muss ich mich dafuer vor der SL rechtfertigen koennen und es kann mein Gehalt beeinflussen. (Und ich weigere mich die Verantwortung fuer die Fehlleistungen anderer zu uebernehmen.) Wenn ich meiner SL von Anfang an offen darlege, wo das Problem liegt und wie ich es zu beheben versuche, koennen sie mir keinen Strick draus drehen. :) Ist einfacher Selbstschutz.
    Das bedeutet ja nicht, dass man gleich bei der SL jammern und anklagen gehen muss. Kommt immer drauf an, wie man das formuliert.

  • Danke für eure Tipps. Ich werde mal drüber nachdenken, wie ich das "Problem" geschickt anspreche.


    Immer noch interessiert mich allerdings die Frage, ob die zweite Lehrkraft eine ganze Stunde dafür angerechnet bekommt? Denn wäre dies der Fall, hätte ich m. E. eher das "Recht" den entsprechenden Lehrer um Hilfe zu bitten.
    Man muss sich ja evt. gar nciht treffen, vlt. würde es ja schon reichen, wenn ich der zweiten Lwehrkraft meine Unterlagen ins Fach lege o.ä.

  • Na ja, das wäre schon interessant aus dem Blickwinkel, dass zu einer Unterrichtsstunde ja auch Vor- und Nachbereitung gehört. Mich nervt das auch immer an, wenn zum Differenzieren einer fünf Minuten nach Gong erscheint und dann noch Instruktionen will - und natürlich fertige Kopien und eine leicht verständliche Anweisung. :X:


  • Immer noch interessiert mich allerdings die Frage, ob die zweite Lehrkraft eine ganze Stunde dafür angerechnet bekommt? Denn wäre dies der Fall, hätte ich m. E. eher das "Recht" den entsprechenden Lehrer um Hilfe zu bitten.


    Was soll der denn sonst dafuer angerechnet bekommen? Waehrend er bei dir rumsitzt, kann er nicht woanders seine eigene Stunde halten. Deswegen muesst ihr das auch besser koordiniert bekommen.
    Ich hatte letztes Jahr auch nen "Referendar" mit im Unterricht, eine Stunde pro Woche. Absolute Zeitverschwendung, aus mehreren Gruenden (haette produktiv sein koennen, war's aber nicht)...hab ihn dann als LSA eingesetzt.


    Man muss sich ja evt. gar nciht treffen, vlt. würde es ja schon reichen, wenn ich der zweiten Lwehrkraft meine Unterlagen ins Fach lege o.ä.


    Ich denke, man muss sich schon absprechen. Sind bei euch an der Schule alle mit persoenlichen Gespraechen ueberfordert? Um Himmels Willen. Man erklaert doch im Gespraech Dinge in zwei Minuten, fuer die du zwei Seiten Unterrichtsplanung schreiben muesstest, damit sie fuer jemand anderen Sinn macht. Ich unterhalt mich ja auch nicht stundenlang mit meinem LSA. Nachbereitung findet auch mal auf dem Schulhof waehrend der Aufsicht statt. Da unterhaelt man sich mal kurz. 8|

  • Na ja, bei uns gibt es z.B. für Hausaufgabenbetreuung nur eine halbe Stunde für eine Schulstunde angerechnet. Dass man da nicht hektisch durch alle Klassen rennt um sich abzusprechen, sehe ich ja noch ein. :D

  • Plattenspieler, ich verstehe deine Aufregung über meine Frage ehrlich gesagt nicht. Natürlich ist es relevant zu wissen, ob die betreffende Lehrkraft eine oder eine halbe Stunde angerechnet bekommt. Ebenso ist es für mich als Ref. wichtig zu wissen, dass mein Mentor zwei Stunden pro Fach und LiV angerechnet bekommt.


    Dejana: ich meinte ja auch eher, man muss sich ja nicht unbedingt 2 Stunden zusammen setzen.


    Aber die Diskussion dreht sich ein bisserl im Kreis. Für die Zustände an meiner Schule bzw. die Einstellung bestimmter Lehrer kann ich ja nu nix und werde wohl so schnell auch nichts dran ändern können.


    Hm.. und meine Frage kann anscheinend keiner beantworten...

  • Dass Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Pausenaufsicht manchmal nur als halbe Deputatsstunde angerechnet werden, mag sein. Aber eine normale Unterrichtsstunde ... mit Verlaub, diese Vorstellung ist doch absurd und kann nur aus der Sekundarstufe des Regelschulbereichs kommen, wo Teamteaching leider immer noch nicht so richtig angekommen ist. Da würde doch niemand mehr in Doppelbesetzung arbeiten wollen, wenn das bedeutete, dass man insgesamt mehr Präsenzzeit im Unterricht hat.

  • Zitat Sofie :

    Zitat

    Für die Zustände an meiner Schule bzw. die Einstellung bestimmter Lehrer kann ich ja nu nix und werde wohl so schnell auch nichts dran ändern können.

    Genauso ist es ! So wie Du das im Thread beschreibst siehst Du das alles genau richtig, geehrte Sofie !


    Für die Zustände an Eurer Schule kannst Du absolut nichts. Das musst Du dann eben halt so hinnehmen und sehen, dass Du Dich da durchmogelst. Von Deiner Seite aus hast Du ja die Kollegen angesprochen soweit es Dir möglich war.


    Ich findes es gut, dass Du auch die Leistungsstärksten im Blick hast !
    Die werden heute nämlich von den Bildungskommunisten und Pädagogikmoralaposteln gerne ignoriert
    und im Stich gelassen.


    Lass Dir hier auch nicht im Forum von der Fraktion der Eiferer und Moralapostel vermeintliche Verpflichtungen aufschwatzen, die Du gar nicht erfüllen kannst.


    Sprich aber nochmal über Deine Befindlichkeit offen mit Deinem Schul- und Seminarleiter !

    Zitat

    Zitat meines Seminarleiters: Für die Förderschüler sind SIE nicht zuständig. D.h. also dass ich die Lerngruppe im Allgemeinen schon berücksichtigen soll, aber nicht den einzelnen Förderschüler.

    Dann hast du einen vernünftigen Seminarleiter ! Und an der Anweisung würde ich mich an Deiner Stelle strikt halten. Du bist ja auch angehende Gymnasiallehrerin und keine Förderschullehrerin. Das ist ein ganz anderer Studiengang, der völlig andere Qualifikationen heranbildet.-Der Zahnarzt operiert ja auch keinen Blinddarm heraus. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    5 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()


  • Ich findes es gut, dass Du auch die Leistungsstärksten im Blick hast !
    Die werden heute nämlich von den Bildungskommunisten und Pädagogikmoralaposteln gerne ignoriert
    und im Stich gelassen.
    Lass Dir hier auch nicht im Forum von der Fraktion der Eiferer und Moralapostel vermeintliche Verpflichtungen aufschwatzen, die Du gar nicht erfüllen kannst.


    Es gibt nen Unterschied zwischen einer generellen Unfaehigkeit etwas zu leisten und der Unfaehigkeit durch mangelnde Ausbildung.
    Ich ignoriere meine leistungsstaerksten Schueler keineswegs, denn ich bin fuer ihren Lernfortschritt genauso verantwortlich, wie fuer den meiner Schueler mit Lernschwierigkeiten. Das hat mit "Moralaposteln" und "Eiferern" ueberhaupt nichts zu tun. Im Gegensatz zu Sofie bin ich dafuer ausgebildetet in einer leistungsgemischten Klasse zu unterrichten, entsprechend zu differenzieren und zusaetzliche Erwachsene angemessen einzusetzen. Wenn sich die deutsche Ausbildung fuer Gymnasiallehrer nicht den Gegebenheiten und Veraenderungen in der Schullandschaft anpasst, dann ist das fuer Sofie ungluecklich, bedeutet aber nicht, dass sie es deswegen einfach unter den Teppich kehren und den Kopf in den Sand stecken kann. Die Situation ist nunmal so, dass sie Foerderschueler in der Klasse hat. Damit muss sich sich und ihren Unterricht vereinbaren, Gymnasium hin oder her.

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