Demokratie in der Schule/Mitwirkungsrechte von Schülern - Hilfe!!!!!!!Politik 8. Klasse

  • Hallo,


    ich brauche dringend Eure Hilfe.


    Ich wollte folgende Stunde planen (8. Klasse Gym)


    1. Einstieg über Karikatur Max Frisch: Bildungsziel: autonomes lernen. Hoffentlich kennt jemand die Kariaktur http://www.gymnasium-kerpen.eu/schule_karikatur.jpg
    Beschreiben, Deuten, Urteilen


    Hier gleich die erste Frage: Was sagt diese genau aus?Wie kann ich auf folgendes Stundenthema kommen? -->Mitwirkungsrechte von Schülern.


    2. Im Anschluss würden Hypothesen genannt werden, welche Mitwirkungsrechte es gibt.


    3. Dann die Überprüfung...und genau das ist mein Problem. Wie kann ich da vorgehen?Habt ihr Materialien/Ideen/Lösungen? Habe dazu nur das Schulbuch Mensch und Politik Sek1, von Schroedel. Dort sind die Mitwirkungsrechte, aus dem niedersächsischen Schulgesetz, in Form von Gesetzesauszüge...aber ich habe nur 45 Minuten zeit...und wollte die Karikatur zum Ende wieder auflegen, um die Stunde abzurunden.


    Bitte um dringendste Hilfe.

  • Deine Überlegungen erinnern mich an meinen ersten UB in Sowi, bei dem ich auch mit einer Karikatur beginnen wollte. Ich habe genau wie du bei der Planung den Fehler gemacht, "das Pferd von hinten aufzäumen zu wollen".
    Sprich du machst dir das Planen unnötig schwer (und es geht auch in die falsche Richtung), wenn du eine einigermaßen passende Karikatur aussuchst, und davon ausgehend krampfhaft auf das Stundenthema kommen zu wollen. Eine Karikartur muss 100%ig passen. Nur dann macht sie Sinn. Ich bin mir bei der von dir ausgesuchten Karikatur nicht sicher, ob die SuS den Bogen zum Stundenthema alleine finden...


    Wäre es nicht möglich, die SuS zu Beginn der Stunde erstmal aufschreiben zu lassen, wo sie in ihrer Schule ihre Mitwirkungsrechte sehen? So bekommst du gleichzeitig einen Überblick über ihr Vorwissen und könntest dies evl. sogar mit in die Hypothesen aus deinem zweiten Schritt einfließen lassen.
    Um dir Tipps fürs weitere Vorgehen/die Ergebnissicherung geben zu können, müsstest du schon konkreter werden, wie genau deine Hypothesen aussehen, auf was genau sie sich beziehen u.s.w.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo reffii,
    ich finde die Karikatur ziemlich schwierig zu verstehen für eine 8.Klasse.
    Gibt es bei euch evtl. irgendwelche brennenden Themen, an denen sich die Möglichkeiten zur Mitgestaltung der Schgüler ganz konkret aufzeigen ließen? Schulhofgestaltung, Mensagestaltung, Nachmittags- oder AG-Bereich, Internetcafé, PC-Raum, Klassenraumgestaltung, irgendetwas gibt es doch bestimmt, womit sich ein lebensnaher Einstieg gestalten ließe. Und das kann dann, nachdem auf di gestezlichen Grundlagen gekommen ist (wolltest du doch, ja?) auch gut wieder am Ende abrunden. Auch überprüfen ;)

  • ....vielleicht greifst du die landtagswahlen noch mal auf....schülervertretung und schülerhaushalt sind auch gute möglichkeiten, mitbestimmungsmöglichkeiten zu verdeutliche (setzt voraus, dass ihr am "event" schülerhaushalt teilgenommen habt)....

  • Hallo, vielen Dank für die vielen Antworten. Leider ist der Einsatz der Karikatur in diesem Fall verpflichtend. da komme ich nicht drum herum. ich glaube auch, dass die Karikatur sehr schwer zu verstehen ist. Alternativ bietet sich vielleicht folgendes an:
    http://de.academic.ru/pictures…_Die_unartigen_Kinder.jpg


    hier wäre es möglich über das schockierende, sprich "gewalt in der erziehung" den sprung in die gegenwart zu machen, um dort nachzufragen, woran das mitunter liegt, dass gewalt an schulen nicht mehr stattfindet. hier würden antworten fallen, wie beispielsweise, weil das gesetz es verbietet, aber mit etwas lenkung müsste man doch auf die frage der mitwirkung von schülern kommen können oder nicht?
    nur wüsste ich da keine impulsfragen, wenn ich ehrlich bin...wenn jemand eine karikatur besitzt die die mitwirkung von schülern in der schule wunderbar aufzeigt/kontrovers behandeln lässt...bitte ich drum

    • Offizieller Beitrag

    was ist jetzt verpflichtend: der Einsatz der Karikatur?
    oder der Einsatz irgendeiner Karikatur?
    Wer sagt das denn?


    Dass Lehrer nicht mehr prügeln dürfen, steht für mich noch mal auf einem anderen Blatt als das Mitbestimmungsrecht der Schüler. Will damit sagen, in meinen Augen sind das 2 verschiedene Paar Schuhe, wenn sie auch schon in Zusammenhang miteinander stehen.

  • Dass Lehrer nicht mehr prügeln dürfen, steht für mich noch mal auf einem anderen Blatt als das Mitbestimmungsrecht der Schüler. Will damit sagen, in meinen Augen sind das 2 verschiedene Paar Schuhe, wenn sie auch schon in Zusammenhang miteinander stehen.

    Dem stimme ich zu. Die zweite Karikatur geht zu dem Stundenthema gar nicht!


    Wer sagt denn, dass unbedingt eine Karikatur eingesetzt werden MUSS? Dein Seminarleiter?

    • Offizieller Beitrag

    Die zweite Karikatur kann auch gar nicht gehen, weil diese im Rahmen des Vormärz bzw. der 1848er Revolution bzw. den damals erhobenen Forderungen entstanden ist. Die Prügel, die hier verabreicht wird, ist zwar an selbige aus dem damaligen Schulwesen angelehnt, soll diese an sich aber nicht thematisieren. Die bösen Bürger der deutschen Staaten fordern Rechte (Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Verfassung etc.) und werden vom Monarchen in ihre Schranken verwiesen.


    Ich habe ein ähnliches Thema mit dem Einstieg begonnen, dass ich einen Schüler aufgefordert habe, das Licht an bzw. aus zu machen. Dann habe ich die ganze Klasse abstimmen lassen, ob das Licht an oder aus sein soll. Dann habe ich ein Gremium von Schülern bestimmt (kann man auch wählen lassen), welches entscheiden soll, ob das Licht an oder aus gemacht wird.


    Von dort kommt man auf die Mitbestimmung bzw. Demokratie und die vorher exisitierenden Staats- und Herrschaftsformen. Das kann man dann auf die Schule übertragen.


    Schüler neigen jedoch gerne dazu, sich Lehrern gegenüber als in jeder Hinsicht gleichberechtigt darzustellen. Die Schnittstelle, wo verfassungsmäßige Gleichberechtigung und die ebenso per Gesetz festgelegten Unterschiede zwischen Erziehern und Zöglingen aufeinanderprallen, ist immer ein interessanter Diskussionsanlass.


    Gruß
    Bolzbold

  • Vielen Dank für die vielen Antworten. Ein kleines Umdenken hat bei mir stattgefunden.


    Ich bin ab vom Gebrauch der beiden karikaturen. Ich habe nun eine Karikatur eigens zusammengebaut. Auf dieser ist ein Schüler zu sehen, vor ihm die Lehrerin. In der Sprechblase der Lehrerin steht nun: Du tust was ich sage. Ich entscheide. Du hast nichts zu sagen. (so in etwa)
    Ich denke, dann würde die Karikatur passen!


    Normaler Dreischritt bei der Interpretation der Karikatur


    Anschließend soll die Stundenfrage hergeleitet werden (in etwa): Hat man als Schüler keine Rechte in der Schule? oder Welche Möglichkeiten der Mitwirkung hat ein Schüler?


    Durch die Hypothesenbildung, die folgt, wären mögliche Schülerantworten: Mitwirkung durch Wahl der Klassensprecher, SV, Vetreter in Klassenkonferenzen etc.


    Überleitung durch den Lehrer: Neben den genannten Partizipationsformen existiert auch der sogenannte Klassenrat (kaum/gar nicht bekannt)


    Dazu lesen die Schüler einen kleinen Text zum Klassenrat. Bearbeiten diesen auf die wesentlichen Elemente eines Klassenrates.


    Sicherung durch Tafelanbild.


    Vertiefung: Vergleich zwischen Klassensprecher (bekannt!) und Klassenrat. Vor- und Nachteile ( Tafelbild) (Kurze Partnerarbeit)


    Beurteilung (Karikatur wird wieder aufgelegt, Stundenfrage wieder aufgegriffen): Nach dem jetzigen Stand der Kenntnisse --> bietet der Klassenrat mehr demokratische Mitentscheidung für Schüler oder dient er als Ordnungsinstrument für Lehrer. Begründete Stellungnahme


    Meinungen dazu?


  • Also aus meiner Sicht sollte doch die erste Frage sein: Wer wählt wen und welche Entscheidungsbefugnisse haben die Gewählten tatsächlich?
    Wenn man dann diese Entscheidungsbefugnisse ins Verhältnis zur Gesamtheit Schule setzt, findet man sehr schnell heraus, inwieweit Schule eine demokratische Veranstaltung ist.
    Dafür brauche ich dann nicht Wörter waschen (im Brechtschen Sinn) und auch keine Political-Correctness-Orgie abziehen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

Werbung