Klassengröße

  • Guten Morgen!


    Es gibt ja die rechtliche Vorlage, dass ab 76 Kindern eine Klassenteilung vorgenommen wird, bzw. dass es vier Klassen gibt.
    Gilt diese Regelung auch für die Eingangsstufe?
    Ich werde ab Sommer eine Eingangsstufe bekommen und bisher gibt es 73 Anmeldungen, also 3 Klassen.
    Da die Schule einen sehr hohen Migrantenanteil und sozial auffällige Kinder aufweist, kann ich mir die Arbeit mit 24-25 Kindern kaum vorstellen. Finde ich für alle Beteiligten schlimm, auch für die Kinder in dem kleinen Klassenraum.

    Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, von vornherein 4 Klassen zu bilden zu können?
    Gibt es nicht von der GEW einen Mehrbelastungsantrag oä?


    Viele Grüße von mir

  • Ich glaube, Klassengrößen sind relativ. Bei uns war eigentlich vorgeschrieben, dass wir höchstens 25 Kinder pro Klasse aufnehmen dürfen. Das hat allerdings nie funktioniert und nun wurde die Zahl einfach auf 30 erhöht.


    Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass du bei 24 Kindern irgendeine Unterstützung erfährst.

  • Soweit ich das verstanden habe (Bundesland Niedersachsen allerdings) ist das Problem, dass die Lehrerstunden, die die Schule bekommt, von den Schülerzahlen und nicht von den Klassenzahlen abhängen. Die Schulleitung kann so viele Klassen bilden, wie sie will, nur sind dann eben nicht genug Lehrerstunden da, um die Klassen getrennt zu unterrichten. Wenn die Schulleitung die Stunden irgendwie locker machen kann (durch Einsparung woanders) dann kann auch geteilt werden, die Schulbehörde hat dagegen strenge Vorgaben und wird kaum für Argumente empfänglich sein. (Das ist die Info, die uns unsere Schulleiterin gegeben hat, da wir das gleiche Problem mit der Bildung unserer 5. Klassen haben, aber eben anderes Bundesland)

  • Immer noch das falsche Bundesland (Niedersachsen), aber vielleicht findet sich ja etwas Ähnliches in Hessen:

    Zitat von Schure

    3.6 Schulen mit einem Anteil von mindestens 40% in einem Schuljahrgang an
    - Schülerinnen und Schülern aus zugewanderten Familien mit Defiziten in der deutschen Sprache
    - Schülerinnen und Schülern mit besonderen Lernerschwernissen, nachgewiesenen gesundheitlichen Schwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten
    kann auf Antrag die Bildung einer zusätzlichen Klasse je Schuljahrgang in Abweichung von der Schülerhöchstzahl und den übrigen Bestimmungen zur Klassenbildung durch die Schulbehörde genehmigt werden. [...]

  • Tja,


    bei uns in der Brennpunktschule sind im Schnitt 25-28 Kids in den Klassen, auch schon im ersten Schuljahr. Eigentlich gibt es Klassenhöchstgrenzen, aber die wurden kürzlich wieder verschoben oder sogar aufgehoben bzw. gibt es immer Kniffe und Tricks mit denen sich die SL rauswindet die Klassen teilen zu müssen, bei uns gibt es z.B. die integrierte Vorklasse im ersten Schuljahr (ca. 6 Kids pro Klasse) und die zählen dann in der LUST quasi nicht mit bei den Schülerzahlen, schwupps sind es offiziell nur noch 19 - 20. Eine Verordnung die eine Reduzierung auf Grund schwieriger Schüler vorsieht gibt es in Hessen soweit ich weiß nicht.


    Das IST in der Praxis definitiv eine Zumutung, das ist wahr...


    Gruß Jenny

  • Ich weiß nicht, was Ihr alle jammert ! Von solchen kleinen Klassen würden wir nur träumen. Bei uns geht die Klassengröße bis 34 Schüler. Dazu werden die Schüler, die in Klasse 5 zu uns kommen von Jahr zu Jahr dümmer und schwieriger. Die Schulsozialarbeit und der schulpsychologische Dienst wurden drastisch reduziert. Auf der anderen Seite werden wir von oben stark dazu angehalten, optimaler zu binnendifferenzieren und die Schüler besser individuell zu fördern.-Und alle Kompetenzen der Welt müssen sich die Schüler im Unterricht aneignen können, bei Raumknappheit und materieller Ausstattung aus dem Mittelalter. Nur die Toiletten sind moderner. Die stammen aus den 50ern, mit Originalbrillen und Pinkelrinne für die Jungen.


    Ach ja, ich habe noch die Inklusion vergessen, wie unverzeihlich ! Kleinigkeit, dass die uns unterstützende Förderschullehrerin dauernd krank ist und wir ohne Unterstützung herumwurschteln.-Noch Fragen ? 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Danke für eure Antworten!


    Ich bin nur momentan mit einer recht gut laufenden vierten Klasse, die 23 Schüler hat, echt ausgelastet.
    Kennen wir ja alle, jammern muss ich nicht.


    Diese 40% Regelung wäre an meiner Schule greifbar, nur gilt dies eben nicht für Hessen...


    Dann hoffe ich mal, dass es noch 3 Zuzüge gibt :D

  • Das wird dir wenig nutzen mit den drei Zuzügen. Unser Schulamt ruft zu mind. drei Terminen pro SJ die aktuellen Schülerdaten ab (geht mit der LUSD ganz einfach). Sobald der Teiler ungerschritten wird, werden die Stunden gekürzt. Pädagogische Argumente prallen da ab.
    Wir in hessens größter Grundschule (700 Kinder, 7-8-zügig) und einen Migr.-Anteil von 85% plus sozialer Brennpunkt erleben das beinah jedes Jahr.
    Unsere Kids verschwinden schon mal nach den Ferien, bleiben im Heimatland bei den Großeltern oder gehen mit der Mutter ins Frauenhaus.
    Daher teilen wir erst bei ca. 185 Kindern im Jahrgang (Es werden das 8 Klassen).


    LG simone

  • Ich weiß nicht, was Ihr alle jammert ! Von solchen kleinen Klassen würden wir nur träumen. Bei uns geht die Klassengröße bis 34 Schüler. Auf der anderen Seite werden wir von oben stark dazu angehalten, optimaler zu binnendifferenzieren und die Schüler besser individuell zu fördern.


    Bei uns ist die Obergrenze fuer Eingangsklasse-2. Schuljahr 30 Schueler. Ab dem 3. Schuljahr gibt es keine Obergrenze. Differenzierung und individuelle Foerderung sind ganz normal und werden vorausgesetzt.
    Wir haben dieses Jahr zwei Eingangsklassen (die Kinder sind mehrheitlich 4 Jahre alt), mit jeweils 30 Schuelern. Davon haben auch ziemlich viele Foerderbedarf. Bin aber noch auf keine der Minizwerge draufgetreten...also haben wir wohl gerade noch genug Platz.

  • Ich weiß nicht, was Ihr alle jammert ! Von solchen kleinen Klassen würden wir nur träumen. Bei uns geht die Klassengröße bis 34 Schüler. Dazu werden die Schüler, die in Klasse 5 zu uns kommen von Jahr zu Jahr dümmer und schwieriger. Die Schulsozialarbeit und der schulpsychologische Dienst wurden drastisch reduziert. Auf der anderen Seite werden wir von oben stark dazu angehalten, optimaler zu binnendifferenzieren und die Schüler besser individuell zu fördern.-Und alle Kompetenzen der Welt müssen sich die Schüler im Unterricht aneignen können, bei Raumknappheit und materieller Ausstattung aus dem Mittelalter. Nur die Toiletten sind moderner. Die stammen aus den 50ern, mit Originalbrillen und Pinkelrinne für die Jungen.


    Ach ja, ich habe noch die Inklusion vergessen, wie unverzeihlich ! Kleinigkeit, dass die uns unterstützende Förderschullehrerin dauernd krank ist und wir ohne Unterstützung herumwurschteln.-Noch Fragen ? 8_o_)

    Und glaubst du etwa ernsthaft, dass das alles im GS-Bereich nicht erwartet wird und zutrifft und unsere Schüler immer klüger werden, um dann erst beim Wechsel in Klasse 5 zu verdummen... ;) Unsere Förderschullehrerin (Brennpunktschule) ist übrigens seit Monaten mit Knochenentzündung im Kiefer krank geschrieben. Ich denke nicht, dass wir (in dem Fall ich) auf hohem Niveau jammern, unsere Arbeitsbedingungen - deine wie meine- werden schlicht von Jahr zu Jahr beschissener und das ist die Wahrheit.


    Gruß Jenny

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