Hausarbeit zum Thema "Stottern in der Schule"

  • Hallo zusammen,


    ich studiere Lehramt Sonderpädagogik an der PH Ludwigsburg und schreibe derzeit eine Hausarbeit zum Thema "Stottern in der Schule". Während meiner Recherche bin ich immer wieder auf den Vorwurf gestoßen, dass in der Lehrerbildung zu wenig über das Thema Stottern informiert werde.
    Wie seht ihr das? War das Thema Stottern Inhalt eures Studiums?
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen teilt!


    Liebe Grüße und schon mal vielen lieben Dank
    Julia


    1. Welches Lehramt studiert ihr/habt ihr studiert?
    2. War Stottern zu irgendeinem Zeitpunkt Inhalt eures Studiums?
    - Wenn Ja, wann und in welchem Umfang?
    Findet ihr es wichtig, dass Stottern Thema im Lehramtsstudium ist?
    3. Ein Kind in eurer Klasse stottert. Wo holt ihr Informationen über den Umgang mit dem Kind ein?
    4. Als wie sinnvoll erachtet ihr ein (verpflichtendes) Fortbildungsangebot für alle Lehrer zum Thema Stottern?
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  • 1. Welches Lehramt studiert ihr/habt ihr studiert?
    2. War Stottern zu irgendeinem Zeitpunkt Inhalt eures Studiums?
    - Wenn Ja, wann und in welchem Umfang?
    Findet ihr es wichtig, dass Stottern Thema im Lehramtsstudium ist?
    3. Ein Kind in eurer Klasse stottert. Wo holt ihr Informationen über den Umgang mit dem Kind ein?
    4. Als wie sinnvoll erachtet ihr ein (verpflichtendes) Fortbildungsangebot für alle Lehrer zum Thema Stottern?


    1. Gymnasium


    2. Nein (nur bei schlecht vorbereiteten Referaten :) ) - mir ist in über zehn Jahren Berufstätigkeit aber auch noch kein stotternder Schüler untergekommen. Aus meiner eigenen Schulzeit erinnere ich mich an einen Jungen, den ich aber eher außerhalb der Schule kannte. Keine Ahnung, ob der auf dem Gymnasium Probleme deswegen hatte; spätestens in der Oberstufe hatte er das aber IIRC überwunden.


    3. Im Internet. Wo denn sonst?


    4. Mangels Bedarf nicht sinnvoll. Dass Stottern nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun hat, sollte allerdings auch ohne Fortbildung jedem Kollegen klar sein.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • 1. Welches Lehramt studiert ihr/habt ihr studiert?
    2. War Stottern zu irgendeinem Zeitpunkt Inhalt eures Studiums?
    - Wenn Ja, wann und in welchem Umfang?
    Findet ihr es wichtig, dass Stottern Thema im Lehramtsstudium ist?
    3. Ein Kind in eurer Klasse stottert. Wo holt ihr Informationen über den Umgang mit dem Kind ein?
    4. Als wie sinnvoll erachtet ihr ein (verpflichtendes) Fortbildungsangebot für alle Lehrer zum Thema Stottern?


    1. Welches Lehramt studiert ihr/habt ihr studiert?
    2. War Stottern zu irgendeinem Zeitpunkt Inhalt eures Studiums?
    - Wenn Ja, wann und in welchem Umfang?
    Findet ihr es wichtig, dass Stottern Thema im Lehramtsstudium ist?
    3. Ein Kind in eurer Klasse stottert. Wo holt ihr Informationen über den Umgang mit dem Kind ein?
    4. Als wie sinnvoll erachtet ihr ein (verpflichtendes) Fortbildungsangebot für alle Lehrer zum Thema Stottern?


    1. Gymnasium
    2. Nein. Wurde nie angesprochen
    3. Internet/Logopäde
    4. Nicht sinnvoll, da der Prozentsatz an SuS mit dem Problem doch sehr gering ist. Jedenfalls am Gym. Man sollte nur wissen, wo man sich Hilfe holen kann ;)

  • 1. Sek I/Sek II (=Gymnasium/Gesamtschule)
    2. Nein. --. Nein.
    3. Hole keine ein. Verweise die Eltern an den Kinderarzt. Allerdings werden die Eltern in der Regel schon selbst Informationen eingeholt haben.
    4. Als nicht sinnvoll.

  • 1. Grundschule + Sek I
    2. Ja, ein Seminar zur Sprecherziehung (Lehrerbezogen), ein Seminar zu Kinder- und Jugendpsychologie
    3. Internet, Logopäde, Verweis auf Kinderarzt
    4. Proztentsatz stotternder Kinder zu gering, daher nicht sinnvoll (hatte in 10 Jahren bis jetzt keinen)

  • Was mich - angesichts der bisherigen Antworten - mal interessieren würde: War das schon immer so ein seltenes Problem, oder sind heutzutage Diagnose und Therapie soweit verbessert, dass Stottern im Schulalter kaum noch auftritt? Aus der Kleinkindzeit unserer Großen (sprich: als wir noch gemeint haben, die "Eltern" lesen zu müssen :) ) kann ich mich nämlich noch an eine Vielzahl von Artikeln zum Thema "Stottern" erinnern, aber eben meist bezogen auf eher kleine Kinder.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • In Deutschland stottern etwa 105.000 Schüler (das entspricht 1,38% aller Schüler). Allerdings können bis in die Pubertät (im Einzelfall auch noch später) Remissionen auftreten, das heißt, das Stottern, welches im Grundschulalter vorhanden war, wird vollständig überwunden. Dies hat kann auch ohne jegliche Therapie geschehen.
    Das Problem liegt darin, dass Stotterer in der Schule häufig nicht erkannt werden. Der Prozentsatz schwankt hier zwischen 50-70% die unerkannt bleiben.


  • Das Problem liegt darin, dass Stotterer in der Schule häufig nicht erkannt werden. Der Prozentsatz schwankt hier zwischen 50-70% die unerkannt bleiben.


    Wenn bei Kindern das Stottern nicht erkannt wird, warum ist es dann überhaupt ein Problem? Oder sind die Kinder dann einfach still und trauen sich nichts zu sagen?

  • Zitat

    warum ist es dann überhaupt ein Problem


    Es ist ein Problem, weil es irgendwo einen Lehrstuhl gibt, der das Thema als Profilierungsthema entdeckt hat, oder weil eine Betroffenengruppe existiert, die meint, ihr persönliches Schicksalsthema werde nicht hinreichend beachtet. Sicher gibt es auch eine Vielzahl interessierter Ärzte, die gerne mit Früherkennungsprogrammen und ähnlichem Geld verdienen möchten und sich über viele Hinweise aus Schulen freuen.


    Und so meint jede der zahllosen deutschen Lobby- und Betroffenengruppen, IHR Thema müsse endlich für Schule und Lehrerausbildung zentral werden. Aktuell z. B. - mit allerdings ganz anderen Zahlen als im Fall des Stotterns - hier:


    http://www.news4teachers.de/20…tik-von-lehrerverbaenden/


    Die wenigen Ergebnisse, die in diesem Thread erhoben wurden, werden im wissenschaftlichen Diskurs gewöhnlich auch nicht verarbeitet, indem es heißt: "Die Experten für Unterricht halten Stottern für kein gravierendes Problem. Eine Neuausrichtung der Lehrerausbildung ist daher kaum nötig." (Vielleicht schreibt Julia das ja, aber das wage ich zu bezweifeln... Es wäre mit Blick auf die Bewertung vielleicht auch eher unklug.)


    Im Gegenteil klingt die übliche wissenschaftliche Arbeit so: "Geschätzte 50-70% stotternder Kinder werden im Unterricht nicht erkannt. Eine Studie hat nun herausgefunden, dass dies auch am fehlenden Problembewusstsein und der schlechten Ausbildung der Lehrer liegt. Es ist anzunehmen, dass die Lehrer durch das Festhalten an alten Rollenbildern und durch fehlendes Wissen stotternden Schülern nicht gerecht werden können. Eine Neuorganisation der Lehrerausbildung ist daher dringend anzuraten. Darüber hinaus ist über die Implementierung bundesweiter Screening-Programme nachzudenken, um stotternde Kinder frühzeitig zu erkennen."

    • Offizieller Beitrag

    "Eine Studie hat nun herausgefunden, dass dies auch am fehlenden Problembewusstsein und der schlechten Ausbildung der Lehrer liegt. Es ist anzunehmen, dass die Lehrer durch das Festhalten an alten Rollenbildern und durch fehlendes Wissen stotternden Schülern nicht gerecht werden können."


    Um es für Julia noch mal ganz deutlich zu machen: (den so ein Szenario sehe ich auch kommen)


    an meiner Schule sind keine stotternden Kinder.
    Sie werden nicht nicht erkannt, es sind einfach keine da.
    Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass etwaige Stotterprobleme bereits früher therapiert worden sind.
    Aber ich bin ja auch nur eine ungebildete, unselnsible und schlecht ausgebildete Gymnasilallehrerin :rofl:

  • 1. Welches Lehramt studiert ihr/habt ihr studiert?
    Gy/Ge
    2. War Stottern zu irgendeinem Zeitpunkt Inhalt eures Studiums?
    Nein.
    Findet ihr es wichtig, dass Stottern Thema im Lehramtsstudium ist?
    Nein.
    3. Ein Kind in eurer Klasse stottert. Wo holt ihr Informationen über den Umgang mit dem Kind ein?
    Eltern, Therapeuten, Schulpsychologin
    4. Als wie sinnvoll erachtet ihr ein (verpflichtendes) Fortbildungsangebot für alle Lehrer zum Thema Stottern?
    Wenig sinnvoll. Mir ist bisher kein stotternder Schüler begegnet. Sollte ich einmal als Tutorin einen solchen Fall in meiner Klasse haben, würde ich aber über eine entsprechende Schulung nachdenken.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Hei an Alle,


    ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfnangs tatsächlich vorhatte sowas in die Richtung zu schreiben. Allerdings denke ich, dass Stottern nur eine von vielen Behinderung ist, die einem Regelschullehrer begegnen können und es vollkommen utopisch ist im Studium all diese Behinderungen und Störungen abzudecken. Selbst wenn eine allgemeine sonderpädagogische Grunbildung ins Curriculum aller Lehramtsstudiengänge aufgenommen wird ist das nicht möglich. Aber unter dem Aspekt der Inklusion ist das ja auch gar nicht Sinn der Sache. Vielmehr sollen Lehrer wissen, wo sie sich gezielt Hilfe suchen können und welche Weiterbildungsangebote es gibt.
    Dass stotternde Schüler häufig einem erheblichen Leidensdruck ausgesetzt sind kann man sichern nicht abstreiten, und bestimmt auch nicht, dass dieser durch das Verhalten mancher Lehrer nicht gerade gemindert wird. Aber ich denke, dass die Aufgabe des Lehers nicht darin besteht sofort alles über den richtigen und "pädagogisch wertvollen" Umgang mit einem stoternden Schüler zu wissen, sondern dann, wenn man einen stotternden Schüler in der Klasse hat, auf den Schüler zuzugehen und mit ihm gemeinsam besprechen, wie man mit dem Stottern im Unterricht umgeht.
    Allerdings kann man meiner Meinung nach durchaus von Eltern eines stotternden Kindes oder sogar dem Kind selbst erwarten, dass die Lehrer zu Schuljahresbeginn über das Stottern informiert werden.
    Sicherlich ist es aber auch entscheident, dass Lehrer sensibilisiert werden, was alles hinter dem Verhalten ihrer Schüler stecken kann...

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