Arbeitszeiten und Privatleben

  • Hallo liebe Gemeinschaft,


    ich bin zwar kein Lehrer oder angehender Lehrer, dachte aber, dass das hier genau das richtige Forum ist für eine Frage die mich derzeit ziemlich beschäftigt. Meine Freundin fängt ab November ihr Ref. an einer Realschule hier in NRW an. Sie hat die Fächer katholische Religion und Biologie. Eine Frage die mich derzeit ziemlich beschäftigt wäre, falls sie nach ihrem Ref. eine Anstellung als Lehrerin bekommt, wie bei dieser Fächerwahl so das Arbeitsaufkommen aussieht und die Arbeitszeiten an Real- bzw. Gesamtschulen. In etlichen Foren und Artikeln finde ich leider nur Diskussionen über Zeiten wenn man Hauptfächer hat wie Deutsch, Englisch oder Mathe. Kann auch verstehen, dass man bei solchen Fächern ziemlich viel zu tun hat, auch in der Schulfreien Zeit. Gibt es hier jemand mit Erfahrungen, der mir hier vielleicht helfen könnte? Ich wäre Euch sehr dankbar.


    Liebe Grüße


    Lev

  • Ich unterrichte Deutsch, ev. Religion und Geschichte und finde, dass in der Sek I Geschichte und insbesondere Reli wesentlich weniger Arbeit ist, da 1. keine Arbeiten geschrieben werden (nur Tests und die lassen sich sehr viel schneller korrigieren) und man 2. v.a. in Reli nicht so unter Druck steht. Wenn ich in der 5. oder 6. Klasse ein Thema nicht behandle oder nur ansatzweise ist das nicht so wild. In Deutsch ist das schon eher problematisch.
    In der Sek II ist da kaum ein Unterschied bei den Fächern. Teilweise stecke ich sogar am meisten Arbeit in Religion, da wir viele anspruchsvolle und philosophische Themen behandeln, in die ich mich a) selbst einarbeiten muss und die ich b) schülergerecht aufarbeiten muss. Andererseits wiederholt sich der Stoff in der Oberstufe, was es (nach einigen Jahren) wahrscheinlich leichter macht. In Deutsch haben wir durch das Zentral-Abi immer andere Themen.
    In SH hättest du mit kath. Reli zudem ein ziemlich leichtes Leben, weil in den Kursen immer nur zwischen 10 und 15 Schülern sind (ich habe immer 25-30 in ev. Reli sitzen). Ich weiß natürlich nicht, wie das in NRW ist.
    Gruß, Sofie

  • Wenn eine solche Frage gestellt wird, weiß jeder hier sofort eine differenzierte Antwort. Es spricht eben die Erfahrung!


    (OT: Nur wenn es darum geht, KorrekturfachlehrerInnen zu entlasten, dann ist das Geschrei groß unter dem Motto: "Alle Fächer sind gleich!")

  • Da es hier nicht um Korrekturfächer geht, brauchen wir dieses Thema ja auch nicht weiter verhandeln...

  • (OT: Nur wenn es darum geht, KorrekturfachlehrerInnen zu entlasten, dann ist das Geschrei groß unter dem Motto: "Alle Fächer sind gleich!")

    Ich fürchte, liebe Vaila, dass Du mit Deinen ständigen Versuchen, Dein Leib-und-Magen-Thema in wirklich jedem Thread unterzubringen, Deinem berechtigten Anliegen auf Dauer einen Bärendienst erweist.




    Viele Grüße
    Fossi
    (studiert und fünf Jahre an reiner Oberstufe unterrichtet: Deutsch, Englisch)

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Off topic: Nanu, besteht hier Konsens, Vaila zu dissen??? Gefällt mir nicht.


    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • +1, putzi. Mittlerweile ist das hier ein richtiges Online-Kollegium, mit den gleichen Vor- und Nachteilen (!), die auch richtige Kollegien haben. Schade.

  • Was für einen Konsens? Ich vertrete immer nur meine eigene Position - und in diesem Thread geht es nicht um Korrekturfächer.


    Nele

  • Danke für die Unterstützung, putzmunter!


    Lev79 ist besorgt um die Arbeitsbelastung seiner/ihrer (?) Freundin mit Bezug auf zwei Nebenfächer und da kann ich mich den Ausführungen von Sofie nur anschließen, die die Unterschiede (Nebenfach - Hauptfach) in der Belastung sehr deutlich macht. Als Berufsanfänger und in Prüfungssituationen ist der Aufwand zu Beginn ähnlich. Wenn die Referendare allerdings eigenverantwortlichen Unterricht geben, dann kommen die Korrekturen noch einmal als außergewöhnliche Belastung dazu, da gibt es nichts zu deuteln.


    Ansonsten kann ich nur sagen: Zwei Nebenfächer: Alles richtig gemacht! Da kann man sich gleich um die Beförderung kümmern!

  • Off topic: Nanu, besteht hier Konsens, Vaila zu dissen??? Gefällt mir nicht.

    Habe ich "gedisst"? Dazu müsste ich erstmal wissen, was das ist. Ich habe nur meiner Meinung Ausdruck verliehen, und zu der stehe ich. Nochmal, mit anderen Worten: Ich glaube nicht, dass Vailas Einlassungen zum Thema "Korrekturfachlehrer" geeignet sind, das Mitgefühl irgendeines "Nebenfach"-Kollegen zu erwecken.



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Auch wenn ich der Diskussion in Teilen nicht ganz folgen kann, möchte ich noch kurz hinzufügen, dass das Unterrichten von Hauptfächern auch Vorteile mit sich bringt. Ich beneide niemanden, der nur Nebenfächer hat, 15 Lerngruppen unterrichtet und sich 400 Namen merken muss.
    Obwohl ich die Fächer Geschichte und Reli ein kleines bisschen lieber mag, unterrichte ich paradoxerweise (trotz des Mehraufwands) doch etwas lieber Deutsch. Ich sehe die Klasse öfter, kann ein "engeres" Verhältnis zu den Schülern aufbauen, kenne die Schüler einfach besser, kann sie besser beurteilen (und letztlich auch objektiver benoten), habe die Möglichkeit Elterngespräche zu führen (mache ich in NFern nur im Notfall), kann ab und an einen Ausflug organisieren, werde ernster genommen von den Schülern (und Eltern), die Schüler sind deutlich (!) ruhiger und arbeitswilliger als jene, die ich nur in Reli unterrichte usw. usw.
    Also, ich würde sagen: Ein Haupt- und ein (oder wie in meinem Fall zwei) Nebenfächer - alles richtig gemacht ;)

  • Off topic: Nanu, besteht hier Konsens, Vaila zu dissen??? Gefällt mir nicht.


    putzi


    Das hat wenig mit "dissen" zu gun.
    Selbst ich als "leidgeplagter" Kollege mit sog. "Korrekturfächern" (Deutsch, Geschichte, Philosophie, Latein) und einer sehr langen Arbeitszeit -- eben auch bedingt durch Korrekturen -- empfinde es als penetrant, wie in jedem auch nur indirekt zusammenhängenden Thema selbiges für das eigene Anliegen ("Korrekturfächer") instrumentalisiert wird.


    DAS ist unkollegial, weil es häufig von der genuinen Frage des TE ablenkt und diesem wenig weiterhilft

  • Danke, dass du das OT - doppelte KorrekturfachlehrerInnen (mit ständiger Klassenleitung und allem Drum und Dran, weil sie ja so schöööööön viel Zeit in einer Klasse verbringen) enthalten zu wenig Entlastung - wieder aufgegriffen hast ;-)) !


    Unkollegial bzw. unsolidarisch ist übrigens die Haltung der meisten übrigen KollegInnen mit keinen oder wenig Korrekturen zu diesem Thema!


    Damit hier niemand durch einen cholerischen Ausbruch vorzeitig dienstunfähig wird, beende ich das OT!

  • Zitat

    Auch wenn ich der Diskussion in Teilen nicht ganz folgen kann, möchte ich noch kurz hinzufügen, dass das Unterrichten von Hauptfächern auch Vorteile mit sich bringt. Ich beneide niemanden, der nur Nebenfächer hat, 15 Lerngruppen unterrichtet und sich 400 Namen merken muss.


    Naja, besser versuchen, sich Namen zu merken, als 400 Korrekturen... kleiner Scherz.


    Ich habe ja auch zwei Hauptfächer und ja, es ist sehr sehr beschissen manchmal. Aber dann kommen ja auch wieder Zeiten, in denen man korrekturfrei ist (ich jedenfalls). Ich kann diese Diskussion nicht mehr ertragen und den Spruch "Zwei Hauptfächer? Bist du wahnsinnig?" kann ich ehrlich nicht mehr hören. Es ist wie es ist und ich kann es nicht ändern. Mir ist meine Energie viel zu wichtig, als dass ich sie in so eine Diskussion verschwenden wollen würde. Ich unterrichte trotzdem gern und korrigieren gehört nun mal dazu, dafür werde ich bezahlt. Blöderweise habe ich mir das ja selbst ausgesucht und den Kollegen in Bayern geht es noch viel schlechter, wenn ich das richtig im Hinterkopf habe. Sie müssen doch noch mehr Arbeiten schreiben, oder irre ich da?



    In einem muss ich Vaila allerdings zustimmen:


    Zitat

    Unkollegial bzw. unsolidarisch ist übrigens die Haltung der meisten übrigen KollegInnen mit keinen oder wenig Korrekturen zu diesem Thema!


    Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht: Zwei Nebenfächer und freitags frei bei voller Stelle, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich dagegen mit 2/3? Kein freier Tag. Die Kollegen, die kaum oder keine Korrekturen haben, haben auch alle gegen das Arbeitskontenmodell gestimmt. Ist ja auch logisch, wer das Arbeiten nicht gewohnt ist :_o_P

  • Das mit dem Tag frei bei voller Stelle ist doch häufig absoluter Zufall und hängt an Zwängen des Stundenplans. Bei uns haben auch Kollegen mit Kernfächern manchmal diesen Umstand. Das bedeutet natürlich an anderen Tagen auch mal 8 Stunden am Stück...ob das viel entspannter ist, mag jeder selber beurteilen.

    • Offizieller Beitrag

    Mittlerweile ist das hier ein richtiges Online-Kollegium, mit den gleichen Vor- und Nachteilen (!), die auch richtige Kollegien haben. Schade.


    Wieso schade? Was hättest du denn lieber?

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Zitat

    Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht: Zwei Nebenfächer und freitags frei bei voller Stelle, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich dagegen mit 2/3? Kein freier Tag. Die Kollegen, die kaum oder keine Korrekturen haben, haben auch alle gegen das Arbeitskontenmodell gestimmt. Ist ja auch logisch, wer das Arbeiten nicht gewohnt ist :_o_P


    Was ist denn ein freier Tag? Kein Unterricht? An solchen Tagen arbeite ich am meisten. Da sitze ich oft für Stunden wie festgefroren am Schreibtisch/PC, weil sich soviel aufgehäuft hat.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist denn ein freier Tag? Kein Unterricht? An solchen Tagen arbeite ich am meisten. Da sitze ich oft für Stunden wie festgefroren am Schreibtisch/PC, weil sich soviel aufgehäuft hat.



    Ach du Arme !


    *Ironie aus"


    Was soll dieses Statement nun bedeuten???


    Ein freier Tag ist schon was Tolles. Auch wenn man ihn zum Arbeiten nutzt. Sonst würde man diese Arbeit ja auch noch irgendwann anders zwischenschieben.
    Besser ein unterrichtsfreier Tag, auch wenn ich ihn am Schreibtisch verbringe, als dieselbe Arbeit nach dem Unterricht am Schreibtisch zu erledigen.


    Aus obiger Bemerkung lese ich lediglich Unzufriedenheit. Gewollte Unzufriedenheit., Und Jammern auf sehr hohem Niveau. :explodier:


  • Was für ein Quatsch. Mit was für einer Haltung liest du hier? Dass hier gejammert wird auf Teufel komm raus? Nichts läge mir ferner, als über meine Arbeitszeiten zu jammern. Ich finde es aber sehr sonderbar, von einem freien Tag zu schreiben - was für ein Anspruch ist denn das? Ich habe nicht "frei", wenn ich zu Hause am Schreibtisch sitze: Ich arbeite dann. Ich tue es gern und genieße es, zu Hause zu sein. Aber ich habe nicht frei. Ich arbeite. Einzig darum ging es mir.


    Weißt du, hier sollen zuweilen auch Leute herumlesen, die gar keine Lehrer sind. Ich möchte nicht den Eindruck befeuern, dass Lehrer frei haben, bloß weil sie daheim sind. Aber gut, wenn du dich aufregen möchtest, bitteschön :hammer:

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