Habt ihr einen Organspendeausweis?

  • Ja. Stimmt. Aber normalerweise teilen sie einem die Gründe ja schon mit. Und das sollte nachvollziehbar sein.


    Also wenn die mein Blut nicht wollten, weil ich schwul wäre, dann würde ich mir vielleicht schon überlegen, ob ich Organe spenden möchte. Aber andererseits ist das schon recht kindisch. Denn der mögliche Empfänger, der gerne leben möchte, kann nun wirklich nichts dazu.


    Aber letztendlich ist das ja alles nur Spekulation, denn SteffdA hat ja gar nicht geschrieben, weshalb er abgelehnt wurde. Wenn das aus einem plausiblen Grund war, kann man ja trotzdem Organspender sein, finde ich.

    • Offizieller Beitrag

    Vom Blutspenden ausgeschlossen wird man schon, wenn man zu einer bestimmten Zeit in Großbritannien gelebt hat.
    Ebenfalls wenn man älter als 65 ist.
    Von bestimmten Medikamenten, die man nehmen muss, mal ganz abgesehen.


    Blutspende und Organspende -- zwei in meinen Augen ganz unterschiedliche Dinge.
    Es ging hier ja aber um die Frage, ob wir eine Organspendeausweis haben, nicht um die Frage: dürft ihr Blut spenden

  • Schon klar, die Frage habe ich ja auch beantwortet.


    Aber es wurde ja von einem anderen Teilnehmer in den Raum geworfen, dass Blutspende und Organspende irgendwie zusammenhängen, nicht von mir. Ich habe lediglich nachgefragt, weil mir der Zusammenhang nicht klar war.

  • Ich habe eine Patientenverfügung, in der ich sämtlichen lebensverlängernden Maßnahmen im Falle eines unumkehrbaren Sterbeprozesses ausdrücklich widersprochen habe. Damit ist eigentlich eine Organspende ohnehin ausgeschlossen, da Organspenden nur dann durchgeführt werden können, wenn der Spender durch lebensverlängernde Maßnahmen künstlich am Leben erhalten wird.


    Ich habe aber auch extra nochmal einen Organspendeausweis ausgefüllt und darin der Organentnahme explizit widersprochen, damit mein Wille dazu nochmal deutlich wird und meine Angehörigen im Fall des Falles nicht noch unter Druck gesetzt werden irgendwelche Entscheidungen treffen zu sollen.


    Regelmäßiger Blutspender bin ich aber auch seit vielen Jahren und ebenfalls bei der DKMS registriert.

  • Äähm, bin ich hier nicht mehr im Lehrerforum ?


    Zur Threadausgangsfrage : Das ist Privatsache, und ich möchte darauf nicht antworten ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Aber letztendlich ist das ja alles nur Spekulation, denn SteffdA hat ja gar nicht geschrieben, weshalb er abgelehnt wurde.


    Aus genau diesem Grund:

    Wenn ich das richtig lese, bedeutet das, in D dürfen Schwule nicht Blutspenden???? Ohne Worte...


    Blutspende und Organspende -- zwei in meinen Augen ganz unterschiedliche Dinge.


    Aber es wurde ja von einem anderen Teilnehmer in den Raum geworfen, dass Blutspende und Organspende irgendwie zusammenhängen, nicht von mir. Ich habe lediglich nachgefragt, weil mir der Zusammenhang nicht klar war.


    Nun, ich sehe das so: Bei der Blutspende werde ich ausgeschlossen weil schwul = igitt usw., aber ohne Berücksichtigung meines Lebenswandels (z.B. häufig wechselnde Beischlafpartner u.ä. ...das ginge nämlich auch nicht diskriminierend), aber wenn es dann eng wird (Organspende), dann bin ich wieder gut genug.
    Und, ehrlich gesagt, diese Art und Weise stinkt mir gewaltig.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:


  • Nun, ich sehe das so: Bei der Blutspende werde ich ausgeschlossen weil schwul = igitt usw., aber ohne Berücksichtigung meines Lebenswandels (z.B. häufig wechselnde Beischlafpartner u.ä. ...das ginge nämlich auch nicht diskriminierend), aber wenn es dann eng wird (Organspende), dann bin ich wieder gut genug.
    Und, ehrlich gesagt, diese Art und Weise stinkt mir gewaltig.


    Das kann ich gut nachvollziehen. Ich finde die Regelung bei der Blutspende auch ziemlich schockierend weil diskriminierend. Eines möchte ich aber doch zu bedenken geben: Es sind nicht diejenigen, die ein Spenderorgan benötigen, die diese Regelung aufgestellt haben. Du "strafst" durch deine Verweigerung der Organspende also (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) nicht die "Schuldigen", die die Regelung zur Blutspende aufgestellt haben. Daher würde ich persönlich mir wünschen du würdest deine Entscheidung noch einmal überdenken, auch wenn ich deine Einstellung verstehe. Aber das ist deine Entscheidung und ich möchte dich ganz sicher nicht dazu "zwingen" dich hier zu rechtfertigen - nur einen Denkanstoß geben.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ja, aber wenn Schwule Blut spenden dürfen, gibt es vielleicht auch ein paar Verkehrstote, etc. weniger, weil genügend Blutkonserven da sind.
    Außerdem ist das doch idiotisch.
    AIDS, etc. kann ich mir genauso gut als Frau einfangen, wenn mir mein Mann heimlich ins Bordell geht, etc.
    Was soll diese Regelung? SInd Schwule also doch offiziell sexsüchtige triebgeseuerte Freaks? Ich finde das echt den Hammer.
    Ich würde als Schwuler auch keine Organe spenden, weil ich Angst hätte, nur ind er Resteverwertung für die Industrie zu landen. Zum Leben retten nimmt man dann die Hetero-Leber... Das ist alles so grotesk...

  • Zum Thema ein Programmhinweis/-tipp auf 3Sat um 20.15 Uhr: "Drama Organspende"



    "Seit über zwei Jahren steht die 14-jährige Jasmin auf der Warteliste für ein Spenderherz bei sinkenden Spenderzahlen. Was muss im Organspendesystem verändert werden, um ihr zu helfen?


    Die Zahlen sind beängstigend: Im Jahr 2013 gab es nur noch 876 Personen, die zu einer Organspende bereit waren, 170 weniger als 2012. Jeden Tag sterben drei Menschen, die auf der Warteliste einer Organspende stehen.


    Ein Jahr lang haben Michael Heuer und sein Filmteam Jasmin Ehrich und ihre Familie aus Gleidingen bei Hannover begleitet. Lachen und Weinen, Hoffen und Bangen und immer wieder Warten. Das Leben des 14-jährigen Mädchens und seiner Eltern ist der rote Faden in dem Film von Michael Heuer, der auch den Gerichtsprozess in Göttingen begleitet, bei dem sich ein Transplantationschirurg verantworten muss, weil er Patientendaten manipuliert haben soll, um dadurch schneller an eine Spenderleber zu kommen. Der Fall hat deutlich gemacht, dass bei näherer Betrachtung das deutsche Organspendesystem selbst ein Notfall ist. Politiker, Ärztefunktionäre, Transplantationsmediziner, Juristen und Ethiker sind sich uneins darüber, was und wie daran etwas verbessert werden muss. Ist der Göttinger Organspende-Skandal nur ein Symptom für ein völlig intransparentes System, weshalb Kritiker Deutschland als 'Entwicklungsland' in Sachen Organspende bezeichnen? (Senderinfo)"

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