Heilige Schriften im Unterricht

  • Eine Gegenüberstellung der im Grundgesetz formurierten Grundrechte mit den 10 Geboten führt bei Christenmenschen regelmäßig zu sehr spannenden Resultaten;


    Ich finde es immer lustig, dass sich Personen auf das Grundgesetz berufen, die wichtige Teile des Grundgesetzes, wie z.B. die Präambel oder den grundgesetzlich geschützten Religionsunterricht ablehnen.


    Es wäre vielleicht auch einmal zu bedenken, dass die Väter unseres Grundgesetzes auch ganz andere Vorstellungen und Intentionen hatten als heutige Ideologen, die das Grundgesetz im linksgrünen Zeitgeist verdrehen und uminterpretieren. Man vergleiche nur die Gründerzeit der Bundesrepublik in den 50er und 60er Jahren mit den heutigen Zuständen. Die Väter unseres Grundgesetzes würden im Grabe rotieren, wenn sie wüssten, wie die Bundesrepublik und ihr Grundgesetz nach 1968 schleichend deformiert wurde und wo wir im Jahre 2015 angekommen sind.

  • Du hältst es also für zeitgemäß, die "Ehrfurcht vor Gott" als ein wichtiges Bildungsziel für alle Zeiten beizubehalten?


    "Ehrfurcht ist ein hochsprachliches Wort für eine mit Verehrung einhergehende Furcht." So die Definition... hmpf. Also ich habe da so meine Bedenken.

  • ch finde es immer lustig, dass sich Personen auf das Grundgesetz berufen, die wichtige Teile des Grundgesetzes, wie z.B. die Präambel oder den grundgesetzlich geschützten Religionsunterricht ablehnen.


    Zur Präambel siehe Beitrag 37 von mir: http://www.lehrerforen.de/boar…ht/index3.html#post363918.
    Zum grundgesetzlich geschützten Religionsunterricht ist zu sagen , dass dieser Schutz in Artikel 7 festgehalten ist, während die Religionsfreiheit in Artikel 4 geschützt ist. Ich denke, diese Reihenfolge ist Absicht und nicht versehentlich entstanden. Zum anderen könnte Religionsunterricht auch ohne Missionseifer ausgestaltet werden. Dann könnte er sogar für mich als Atheisten recht interessant sein.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Mir ist staatlich kontrollierter Religionsunterricht aber immer noch lieber, als wenn Eltern ihre Kinder dafür in irgendwelche "Madrassen" geben, die unkontrolliert radikale Dogmen über den Kindern ausschütten. Von meinen Kollegen weiß ich wenigstens, dass sie sich an ministeriale Lehrpläne halten und zu kritischem Denken willens und fähig sind.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Mir ist staatlich kontrollierter Religionsunterricht aber immer noch lieber, als wenn Eltern ihre Kinder dafür in irgendwelche "Madrassen" geben, die unkontrolliert radikale Dogmen über den Kindern ausschütten. Von meinen Kollegen weiß ich wenigstens, dass sie sich an ministeriale Lehrpläne halten und zu kritischem Denken willens und fähig sind.

    Dieses Argument macht schon Sinn. Allerdings können Kinder bzw. Menschen im Allgemeinen immer unter irgendwelche negativen, manipulativen Einflüsse fallen. Fundamentalisten, Sekten, Drogen, dysfunktionale Beziehungen etc.
    Die Lösung kann hier nicht sein, möglichst alles in die Hand von Organisationen zu übergeben, die vermeintlich das kleinere Übel darstellen, sondern nur eine Stärkung der Persönlichkeit und der eigenen Kritikfähigkeit. Alles andere ist nicht nachhaltig.


    Abgesehen davon werden die meisten religiösen Eltern nicht gerade zu den "Madrassen" - hier gemeint als Repräsentant für fanatisch-fundamentalistische Einrichtungen egal welcher Religion - rennen, um die religiöse Erziehung aufzufangen, die an den Schulen wegfällt. Und die, die das wirklich tun, würden das wohl auch mit konfessionellen Religionsunterricht tun, wenn ihnen dieser nicht weit genug geht. Das kann also nicht die Lösung sein.


  • Abgesehen davon werden die meisten religiösen Eltern nicht gerade zu den "Madrassen" - hier gemeint als Repräsentant für fanatisch-fundamentalistische Einrichtungen egal welcher Religion - rennen, um die religiöse Erziehung aufzufangen, die an den Schulen wegfällt.


    Genauso war das von mir auch gemeint. Tatsächlich hatte meine Ausbildungsschule größere Probleme mit einer fundamentalist. Christengemeinde im Ort.


    Zitat

    Und die, die das wirklich tun, würden das wohl auch mit konfessionellen Religionsunterricht tun, wenn ihnen dieser nicht weit genug geht. Das kann also nicht die Lösung sein.


    Da kann der staatl. Religionsunterricht aber immerhin als Korrektiv fungieren.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Staatlicher Religionsunterricht:


    Beispiel: 3-zügige Grundschule


    Pro Jahrgang 3 * 2 Stunden kath. Religion
    macht 24 Stunden kath. Religion. Das entspricht beinahe etwa 85 % einer Lehrerstelle. (Wenn man den ev. Religionsunterricht noch dazurechnet, ist es sogar mehr)


    Der Staat sponsort also die religöse Unterweisung (die eigentlich Privatsache bzw. Angelegenheit der Kirche sein sollte) an der entsprechenden Schule mit über 40.000 € im Jahr. Hochrechnen z.B. auf NRW kann das wer anders. (Wobei ich das meines Wissens schon einmal irgendwo hier im Forum gemacht habe.)


    kl. gr. frosch

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